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Religiöse Grundpositionen im Judentum ?
#16
(22-10-2009, 14:06)Jakow schrieb:
(22-10-2009, 13:51)petronius schrieb: also gehört doch der glaube zu den "grundpositionen"
Welcher Glaube?

Wenn der Glaube zu den Grundpositionen gehört, dann vielleicht auch der Unglauben oder der Zweifel?
Wenn ich mich recht erinnere, hatte ein Rabbi, den ich kenne, und der wollte, dass ich als Tochter eine jüdischen Mutter aktiv in der Synagoge bin, was ich als nur der Abstammung nach jüdisch geborene nie tun würde, da ich zum Judentum keinen Bezug habe, mir mal erzählt, das fragen und Zweifel auch Teil des jüdischen Glaubens sind. Könntest du mir das bitte erleutern, wenn es sein muß, auch in einer Email?
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#17
(22-10-2009, 14:23)Witch of Hope schrieb: Wenn der Glaube zu den Grundpositionen gehört, dann vielleicht auch der Unglauben oder der Zweifel?
Ja, vielleicht hilft dieses weiter. Die obigen Grundpositionen in Zweifel zu ziehen, zu prüfen usw. ist hier kein Problem und es fängt schon im Tanach an, welcher uns von Menschen berichtet, welche ihren Glauben verloren haben oder zweifelten.

Dieses unterscheidet sich vom Christentum oder Islam. Ein Christ ist dadurch definiert, dass er an Jesus glaubt. Verliert er diesen Glauben, ist er kein Christ mehr. Ebenso im Islam, ein Muslim welcher nicht mehr an G'tt glaubt oder nur zweiflet, hört auf ein Muslim zu sein. Ein Jude ist ein Jude.

Und selbst wenn man hier unterscheidet und sich alleine auf fromme Juden bezieht, wird man hier sehr wohl Zweifler und "Ungläubige" finde. Unglaube im Sinne von nicht an G'tt zu glauben und nicht mit "Andersgläubigen" zu verwechseln, welche im Judentum oft als "Ungläubige" bezeichnet werden.
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#18
Eine Religion, die Fragen und Zweifel nicht zuläßt, und jeden verurteilt, der dieses tut, ist eine Religion, die nicht wirklich lebendig ist, denn Fragen und Zweifel gehören nun einmal zum Leben dazu.
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#19
(22-10-2009, 05:33)Witch of Hope schrieb: Nur die Liberalen lassen Frauen als Rabbi zu, nur bei ihnen sitzen Frauen und Männer gemeinsam,
Bist du sicher? Für 2009 nicht für 1940! Was ist z.B. Gesa Ederberg http://www.masorti.de/rabbiner_de.html oder Evelin Goodman-Thau (1. orthodoxe ordinierte Rabbinerin)
oder Egalitäre Minjan, auch konservativer Juden (nicht verwechseln mit traditionellen Gemeinden) was mit Regine Jonas, Monika Rachel Herweg, Irit Shilor, Elisa Klapheck, Bea Wyler ... alles Rabinerinnen, nicht alle hetero, nicht alle "liberal" Die Richtung heißt eigentlich "Progressives Judentum, liberal und konservativ sind Untergliederungen u.a. Bei allen Progressiven ist die Frauenempore nicht Gesetz, aktive Frauenteilnahme am Ritus möglich (egalitär)

JHR
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#20
(22-10-2009, 05:33)Witch of Hope schrieb: Die Orthodoxen sind das andere extrem,und die Konservativen sind irgendwo dazwischen.

Moin,

orthodoxe Juden sind sicherlich kein Extrem sondern durchaus auch die Norm. Ich glaube, Du verwechselst das mit den Ultra-Orthodoxen.

Die meisten jüdischen Gemeinden in Deutschland sind meines Wissens orthodoxe Gemeinden.

Tschüss

Jörg
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#21
(23-10-2009, 09:59)Witch of Hope schrieb: Eine Religion, die Fragen und Zweifel nicht zuläßt, und jeden verurteilt, der dieses tut, ist eine Religion, die nicht wirklich lebendig ist, denn Fragen und Zweifel gehören nun einmal zum Leben dazu.

Moin,

das ist meines Wissens ur-jüdische Überzeugung

Der jüdische Glaube lebt dich geradezu von Fragen und Diskussionen über diese Fragen.

Tchüss

Jörg
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#22
(23-10-2009, 11:28)Flat schrieb: Die meisten jüdischen Gemeinden in Deutschland sind meines Wissens orthodoxe Gemeinden.
hmm, wirklich? Nach welcher Zählung? Ich tippe eher auf traditionelle Gemeinden "EINHEITSGEMEINDEN", die orthodoxe Positionen als kleinsten gemeinsamen Nenner für gemeindlichen Ritus verwenden.

Vor dem WK2 waren in Deutschland die meisten Gemeinden eher progressiv, in Westeuropa und USA sind sie dies weiterhin.

Das hat sich in BRD durch Shoah, Flucht und DP-Einwanderung nach 1945 verschoben. Inzwischen scheint es zumindest wieder eine starke progressive Minderheit bei den Gemeinden ... und werweißwelche Mitgliedsverhältnisse innerhalb der Einheitsgemeinden zu geben.

Weltweit scheinen Orthodoxe in der Minderheit, ultraorthodoxe zahlenmäßig kaum von Bedeutung zu sein ...

JHR
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#23
Ich denke mal, dass das auf der zweiten Seite Geschriebene eine Diskussion zwischen euch ist und keine Antwort mehr auf meine Frage beinhaltet. Oder sehe ich das falsch? Ich werde mich also mit der ersten Seite befassen und bedanke mich bei denen, die mir bei meiner Aufgabe weitergeholfen haben.

MfG Sockenbart
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#24
(23-10-2009, 11:28)Flat schrieb: orthodoxe Juden sind sicherlich kein Extrem sondern durchaus auch die Norm. Ich glaube, Du verwechselst das mit den Ultra-Orthodoxen.
Die Unterschiede zwischen den verschiedenen orthodoxen Strömungen und hier insbesondere zur Ultra-Orthodoxie sind kleiner als viele annehmen und heutzutage lässt es sich kaum noch so sauber trennen.

(23-10-2009, 11:28)Flat schrieb: Die meisten jüdischen Gemeinden in Deutschland sind meines Wissens orthodoxe Gemeinden.
Nein.

Es gibt nur eine einzige orthodoxe Gemeinde in Deutschland (von Lauder), alle anderen sind eigentlich nicht festgelegt und in diesem Sinne liberal, nur wird bei vielen alleine ein orthodoxer Ritus beim G'ttesdienst angeboten und manche haben auch einen orthodoxen Rabbiner.

Gruss,
Eli
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#25
(23-10-2009, 13:00)Sockenbart schrieb: Ich denke mal, dass das auf der zweiten Seite Geschriebene eine Diskussion zwischen euch ist und keine Antwort mehr auf meine Frage beinhaltet. Oder sehe ich das falsch? Ich werde mich also mit der ersten Seite befassen und bedanke mich bei denen, die mir bei meiner Aufgabe weitergeholfen haben.

MfG Sockenbart
Das siehst du vollkommen richtig. Thementreue ist nicht jedermanns/fraus Sache.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#26
(22-10-2009, 14:06)Jakow schrieb:
(22-10-2009, 13:51)petronius schrieb: also gehört doch der glaube zu den "grundpositionen"
Welcher Glaube?

na, an deiner "grundpositionen - welcher denn sonst...

oder willst du uns das

- G'tt existiert so wie in der Tora beschrieben
- G'tt hat sich mehrmals den Menschen offenbart
- G'tt hat sich dem jüdischen Volk am Sinai offenbart
- Das jüdische Volk hat die Tora von G'tt erhalten
- In der Tora stehen Handlungsanweisungen welche den Willen G'ttes ausdrücken


als tatsachen verkaufen und nicht als etwas, das halt geglaubt werden muß?

was bedeutet denn "grundposition" für dich?


btw:

zeitdauer von jakows proklamation der "grundpositionen" bis zum widerruf (so verstehe ich jeedenfalls die frage, was das denn mit glauben zu tun habe): 283 min. man sagt, nach 10 halbwertszeiten sei praktisch nichts mehr vom ausgangsmaterial da. also halbwertszeit von jakows aussage: ca. 28 min
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#27
(22-10-2009, 14:22)Jakow schrieb: sich, wenn man nun annimmt, dass dieses geglaubt wird und wenn der Glaube schwindet oder sich ändert, daraus nun Handlungsänderungen erfolgen

von handlungsänderungen hab ich kein wort gesagt, bitte bezieh dich doch auf das, was deine gesprächspartner sagen, und nicht auf das, was sie deiner meinung nach eigentlich gemeint haben müßten

(22-10-2009, 14:22)Jakow schrieb: So gibt es im Judentum zahlreiche Diskussionen und Ansichten darüber wo und was G'tt überhaupt ist. Alle beziehen sich letztlich dabei wieder auf die Tora, egal ob G'tt nun in den Himmeln wohnt, ausserhalb der Welt exisitert oder diese Welt sein Ausdruck ist, Er in allem und jedem ist. Auch Diskussion darüber ob es G'tt überhaupt gibt, existieren (=> Rabbiner Leibowitz).

dann hat hr. leibowitz offenbar die grundpositionen des hrn. jakow verlassen
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#28
(21-10-2009, 16:06)Sockenbart schrieb: "religiöse Grundpositionen im Judentum" halten,
Für mich scheint Deine Frage eher eine bestellte Steilvorlage für Petro, um seinen sattsam bekannten Unfug über Judentum aufzuwärmen. ... was dann auch pünktlich unmittelbar einsetzte ...
Vortrag über religiöse Grundpositionen von Weltreligionen, das klingt nach Dogmatik, einheitliche Lehrsätze für alle und auf Dauer ...

Diese werden im Judentum kaum auffindbar sein, weil Judentum nach eigenem Selbstverständnis immer undogmatisch war, zumindest seit Zerstörung des Tempels vor ca. 2000 Jahren. Da gibts nirgends eine zentrale religiöse Autorität, die etwas ALLEN Juden vorschreiben könnte, einheitlich zu denken geschweige denn dies denn auch wollte. Zudem ist Judentum weit weniger lehr- als nahezu ausschließlich handlungsorientiert.
DESHALB sind die aus Christentum bekannten tausenden Aufspaltungen dem Judentum auch erspart geblieben, Richtungen existieren nebeneinander als Juden.
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#29
(23-10-2009, 19:16)Jobst Hinrich R. schrieb:
(21-10-2009, 16:06)Sockenbart schrieb: "religiöse Grundpositionen im Judentum" halten,
Für mich scheint Deine Frage eher eine bestellte Steilvorlage für Petro, um seinen sattsam bekannten Unfug über Judentum aufzuwärmen

ich hab dich schon mal gebeten, was daran unfug ist, wenn ich wiedergebe, was juden mir hier erzählt haben

Zitat:Vortrag über religiöse Grundpositionen von Weltreligionen, das klingt nach Dogmatik, einheitliche Lehrsätze für alle und auf Dauer ...

Diese werden im Judentum kaum auffindbar sein

jetzt muß ich doch mal fragen: bist du jude?

oder warum soll deine meinung mehr gelten als die anderer nichtjuden?

Zitat:weil Judentum nach eigenem Selbstverständnis immer undogmatisch war

es hat aber niemand behauptet, das judentum sei dogmatisch. niemand hat auch nur nach jüdischen dogmen gefragt

diesen strohmann hast du soeben selber gebaut, nur um umso lustvoller drauf einzudreschen

Zitat:Da gibts nirgends eine zentrale religiöse Autorität, die etwas ALLEN Juden vorschreiben könnte, einheitlich zu denken geschweige denn dies denn auch wollte

und doch wird es ja sowas geben wie die kernlehre der jüdischen religion. wie sonst hätte etwas so lange und unter diesen umständen überleben können?

übrigens sind doch gerade juden so stolz auf ihre mehrtausendjährige tradition, und daß nichts und niemand sie von ihrer religion habe abbringen können

Zitat:Zudem ist Judentum weit weniger lehr- als nahezu ausschließlich handlungsorientiert

ach?

jetzt auf einmal doch?

und wenn ich das sage, ist das aber eine beleidigung des judentums?

leute, werdet euch doch male einig, was ihr sagen wollt

heute hüh, morgen hott - wer soll da noch durchblicken...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#30
Aber Petro, du denkst einfach zu hellenistisch... :icon_cheesygrin: Vergiss nicht, in diesem Forum wird einem beim Thema "Judentum" Logik zum Vorwurf gemacht.
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