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der begriff der "seinsweise"
#1
ekkard verwendet bei seinen bemühungen, uns sein gottesbild verständlich zu machen, gern und oft den begriff der "seinsweise" (meist des menschen, kürzlich zu meiner überraschung auch die "gottes"). an einen gott zu glauben, soll irgendwie auf die "seinsweise" des menschen zurückzuführen sein (wenn ich das richtig verstanden habe)

was ist in der philosophie oder im zusammenhang mit glaubensvorstellungen unter "seinsweise" zu verstehen, wie ist sie definiert?

vordergründig würde ich ja annehmen, die seinsweise von molchen sei es, in tümpeln zu leben, die von männlichen exemplaren der gattung "mantis", dem weibchen nicht nr als samenspender, sondern auch als eiweißquelle zu dienen, und die meiner tausendfüßer, sich tagsüber unter rindenstücken zu verstecken und obst und gemüse erst lecker zu finden, wenn es schön matschig und vergammelt ist

alls das - auf den menschen übertragen - führt mich aber noch nicht mal in die nähe von "gott". ergo muß wohl etwas gemeint sein, wenn ekkard auf die "seinsweise" verweist

was könnte das sein?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#2
pardon:

es muß natürlich heißen

alles das - auf den menschen übertragen - führt mich aber noch nicht mal in die nähe von "gott". ergo muß wohl etwas anderes gemeint sein, wenn ekkard auf die "seinsweise" verweist

was könnte das sein?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#3
Unter "Seinsweise des Menschen" verstehe ich die Art und Weise, wie der Mensch
- physisch ist (biologisch, medizinisch, körperlich, räumlich, zeitlich)
- für die Lebensgrundlagen sorgt und dabei die physische Welt nutzt,
- sich fortpflanzt,
- Beziehungen eingeht,
- sich darstellt,
- sich geistig betätigt und dabei ...
-- Erkenntnisse gewinnt,
-- seine Situation in der Welt reflektiert,
-- über Leben und Tod nachdenkt,
- Formen des Zusammenlebens herausbildet,
- mit Verantwortung umgeht und
- kommuniziert.

Im entsprechenden Kontext verwende ich den Begriff auch nur für die mit der sprachlich-geistigen Dimension des Menschen verbundene Art und Weise des Lebens – also ohne die drei ersten Punkte.

Die Seinsweise Gottes wäre ähnlich zu sehen als die Art und Weise, wie Gott sein müsste, wüssten wir um seine Existenz, sein Dasein. Seine Seinsweise umfasst, wie er
- Beziehungen eingeht (Gebet?),
- sich darstellt (Offenbarung, Hl. Schrift),
- sich geistig betätigt und dabei
-- Erkenntnisse gewinnt (Sündenzähler?),
-- seine Situation in unserer Welt reflektiert (ich glaub, dass er deswegen „graue Haare“ hat),
-- über Leben und Tod denkt,
- Formen des Zusammenlebens herausbildet (Vertag von Sinai, Neuer Bund in Christus),
- mit Verantwortung umgeht (die Welt ordnet) und
- kommuniziert (siehe "sich darstellt", verkündet wird).

Die Seinsweise des Menschen hat mit Gott direkt nichts zu tun. Der christliche Glaube geht umgekehrt von einem Gott aus, der die (besondere, geistige) Seinsweise des Menschen geschaffen hat oder sogar die allgemeine Seinsweise. Ich gehe jedoch davon aus, dass der biblische Schöpfungsglaube nur die geistigen Dimension umfasst.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
mit der "Seinsweise des Menschen" meinst du also etwas reales, nämlich seine existenz als mitglied der gesellschaft, und mit der "Seinsweise Gottes" etwas rein spekulatives bzw. wunschdenken?
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
Soweit: richtig.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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