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Evangelikale auf dem Vormarsch
#16
(13-10-2009, 17:29)alwin schrieb: Transsexuellualität hat doch im religiösen Ansatz auch keinen Platz. Also absoluter Unsinn.

Hat es! Im Islam (Fatwa von Kohmeni) ist es erlaubt, und in matriarchalischen Kulturen waren sie Teil der religiösen Ausübung (http://gallae.com/His2.html; http://gallae.com/His3.html), nur im Christentum war es verboten (sogar unter Todesstrafe), wenn jemand auch nur die Kleidung des biologisch anderen Geschlechtes anzog.
Aber TS ist hier nicht das Thema, sondern der Vormarsch der Fundichristen.
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#17
Daß auch in christl. Kirchen die Nicht-Hetero-Sexualität Probleme bestehen, bezweifele ich ja nicht. Dennoch frage ich mich, was die sexuelle Ausrichtung (egal welcher Art) eines Menschen in einer Religions zu suchen hat.

Meines Erachtens dient es als reines Druckmittel im ethischen Bereich.
Zum Thema: Christl. Kirchen beziehen zum Teil extreme Stellungen zu Gesellschaftsfragen oder lassen es für manchen Angehörigen einfach zu weit offen. Es soll wohl aus dieser Ecke gesagt werden, was "normal" ist und was nicht. Was diese Erwartung aber mit der eigentliche Sache einer Religion, nämlich eine Verbindung zu Gott zu tun hat bzw. haben soll, ist mir immer noch nicht klar.

Gruß
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#18
(14-10-2009, 10:31)alwin schrieb: Was diese Erwartung aber mit der eigentliche Sache einer Religion, nämlich eine Verbindung zu Gott zu tun hat bzw. haben soll, ist mir immer noch nicht klar.
dass ein Teil der Religionslehre die Ethik oder Morallehre ist, dass Religionsgemeinschaften wie alle Gemeinschaften auch dazu neigen, für ihr Mitteinanander Sittlichkeitsregeln zu entwickeln und mit Sanktion zu sichern bzw. durchzusetzen.

Religion so eng zu fassen, dass sie Leben ausschließt und nur noch biblische Exegese und Dogmatik umfasst, wahrscheinlich dann noch unter Ausschluss der lebensregelnden biblischen Texte, halte ich für puristischen Unfug. Chr. Religion umfast dazu immer noch Ethik, Seelsorge, Diakonie - Reflektierte und reflektierende Begleitung und Beratung der Menschen in allen Lebensäußerungen und -phasen. Sexualität ist sicher eine wesentliche Lebensäußerung.

JHR
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#19
Gegen Sittlichkeitsregeln habe ich nicht. Aber Sanktionen bei Nichtbefolgen halte ich für falsch, da sie mit einer eigentlichen Ethik nichts zu tun haben.

Gruß
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#20
Evangelikale legen die Bibel wörtlich aus.
D.h. auch dessen Moralvorstellungen. Und die sind nun mal sehr alt. :tard:
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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#21
@humanist
Zitat:Evangelikale legen die Bibel wörtlich aus.
D.h. auch dessen Moralvorstellungen. Und die sind nun mal sehr alt.
Ja, von zeitgemäßer Exegese halten die Herrschaften nicht allzuviel. bei einigen freikirchlichen Gemeinden wird die Bibel ja sogar als Geschichtsbuch ohne wenn und aber angenommen. Bibl. Vorhersagen, die in ihren Augen eingetreten sind, werden als die Bestätigung der Wahrheit demonstrativ hingestellt, von nicht eingetretenen Ereignissen in der gewohnten Weise abgelenkt. Mit großen Parolen wie "Und die Bibel hat doch Recht" wird versucht, Aufmerksamkeit zu erregen.

Das versuchte Anwerben, insbesonders der "reiferen" Jahrgänge ist teilweise zum Ablachen....

Gruß
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#22
(14-10-2009, 11:27)alwin schrieb: Gegen Sittlichkeitsregeln habe ich nicht. Aber Sanktionen bei Nichtbefolgen halte ich für falsch, da sie mit einer eigentlichen Ethik nichts zu tun haben.
Aber so sind die Menschen halt ... überall. Wenn sie mit Argumenten nicht durchdringen, greifen sie zu den Daumenschrauben. Hier im Forum nicht anders ... bei den Schwarzkitteln auch nicht (meistens) - und die allermeisten jeweiligen Gruppenmitglieder akzeptieren das so.
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#23
Zitat:Wenn sie mit Argumenten nicht durchdringen, greifen sie zu den Daumenschrauben.
Wie Eltern zu ihren ungehorsamen Kindern.... :icon_cheesygrin:

Gruß
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#24
(14-10-2009, 17:02)alwin schrieb: Wie Eltern zu ihren ungehorsamen Kindern.... :icon_cheesygrin:
Auch Erziehung ist oft Dressur mit archaischen Methoden ...
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#25
Vor allem, wenn der erziehende Teil kein wirkliches Argument besitzt...Evil5

Gruß
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#26
(13-10-2009, 00:11)humanist schrieb: Was haltet ihr von dem Vorstoß der fundamentalistischen Evangelikalen in Deutschland?

Nur eine logische Folge der Öffnung der Landeskirchen dem Zeitgeist.
Die Landeskirchen wollen hip und modern erscheinen und vergessen dabei gerne mal christliche Ideale. Man kann das natürlich auch lobend formulieren und von Komplexität sprechen , aber dadurch überwindet man die Krise auch nicht in der das Christentum dank der "Modernisierung" steckt.

Wenn sich eine Religion dem Mainstream angleichen will, dann wird sie unglaubwürdig.
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#27
Die Idee des (christlichen) existiert nicht nur seit heute oder gestern,sondern sehr lange.Gegen Mitte oder Ende des 19.Jahrhunderts, also 18 Hundertannopief, waren Christen wie Billy Sunday (der hieß wirklich so) sehr besorgt über die "Verweiblichung des Christentums", und wünschten sich ein "kriegerisches (womit er wohl "männliches" Christentum meinte) und neues Christentum". Sie entwarfen einige regeln,die sie als "Fundamentals" bezeichneten, daher der Name. Damit wollten sie sich gegen Strömungen in ihren Kirchen wehren, die ihnen zu "weibisch" (so Billy Sunday imJahr 1894 bei einer Predigt) waren, weil Frauen Priester werden konnten, und insgesammt, womit den biblichen Aussagen teilweise entsprochen wurde, auch die Theologie sich änderte.Die Erkenntnis,dass "der" heilige Geist" vomhebräischen Wort "RUACH" abstammt, und ursprünglich weiblich verstanden wurde, fällt in diese Zeit.
Fundamentalisten unterscheiden sich von "normalen" Christen in sofern, dass sie nicht nur die Bibel wörtlich nehmen,und Stellen aus dem Zusammenhang reißen, sondern auch durch ihre regide Geschlechtsrollenvorstellungen, weswegen sie etwas gegen "Geschlechtsrollenbrecher wie Homosexuelle und Transsexuelle haben,ebenso gegen Frauen, die eine selbstbestimmte Sexualität leben wollen.
So gesehen gibt es viele fundamentalistische Kirchen, nicht nur die Southern Baptist Church. Ich zähle z.B. dazu:
  • Die Katholiken
  • Einige Freikirchen
  • Sekten wie Zeugen Jehovas
  • Mischreligionen wie Mormonen

Sie alle haben, zumindest teilweise, fundamentalistisches Gedankengut in ihrer Theologie
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#28
Und das ist auch gut so.
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#29
(13-11-2009, 09:39)Maik schrieb: Und das ist auch gut so.

Und warum denkst du das? Weil du selbst zu so einem "Verein" gehörst?
Hast du dir als heterosexueller mann schon mal Gedanken über die "Früchte des Fundamentalismus" gemacht? Die Entgleisungen und Sonderlehren, die sie nicht nur negativ von anderen abheben, sondern oft auch juristisch relevant sind?
Wenn ein Mann aus einer Fundikirche ein Kind vergewaltigt, und keiner seiner Glaubensgenossen ihn anzeigt (siehe Fälle bei Zeugen Jehovas, Mormonen und der Katholischen Kirche)? Wenn minderjährige Mädchen zu Ehen mit alten Männern gezwungen werden, obwohl diese schon verheiratet sind (Kirchengeschichte der Mormonen und Fälle der Fundamentalistischen Mormonen in der heutigen Zeit belegen das), ist das genauso die "Frucht des Fundamentalismus", wie die Morde an Homosexuellen und Transsexuellen (davon gibt es genug Fälle im Internet zu finden), oder die Weigerung, ihnen die selben Bürgerrechte wie allen anderen zuzugestehen. Denn Homosexuelle wollen keine Sonderrechte, sondern die selben rechte wie alle anderen, denn wir sind genauso viel oder wenig wie alle anderen Wert. Damned, we are tax paying citizens!
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#30
Ohne Fundament kracht das Haus zusammen. Und das hab ich nirgendwo gelesen, das ist Erfahrungssache.

Fundamentalismus ist nicht gleich Fanatismus
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