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Dana International - oder, der Umgang mit Transsxualität
#1
Als vor einigen Jahren die jüdische Sängerin Dana Intrnational den Grand Prix gewann, war das weltliche Israel vor Begeisterung aus dem Häuschen, während die Ultraorthodoxeen vor Wut kochtn.
Ich hab nie erfahren, was diese orthodoxeen Juden gegen Dana persönlich, oder ihre ehemalige Transsexualität hattn.
Was sagt Thora, Mischna, und andere Bücher zu dem Thema? Wenn Transsexualität verurteilt wird, warum (bitte mit Zitaten und Quellenangaben belegen)? Ist das nur so im orthodoxen Judentum, oder auch im konservativen, bzw. Reformjudentum so?
Mich interessiert diese Frage aus sehr persönlichen Gründen sehr (es hat was mit meiner Familie, besonders mit meiner Mutter zu tun).
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#2
Hallo,
Zitat:Witch of Hope: Dana persönlich, oder ihre ehemalige Transsexualität
- erstmal herzlich willkommen im Forum, auch auf unsere "Ecke" bezogen, wo ich hier moderiere - im andern Beitrag war noch keine Luecke dafuer.
Also aus meinem Bekanntenkreis her kenne ich 2 Menschen, die diese Besonderheit von anderen Leuten unterschied, und von dem einen auch die Eltern und deren Krise, damit zu leben.

Schwerwiegend war damals ganz besonders, dass es gerade erst etwa 600 Menschen in der Welt betraf, von denen man es als "Trans-Sexualitaet" definierte, und wenn man tatsaechlich dem Anliegen, einen koerperlich und genetisch maennlichen Menschen komplett auf weiblich zu aendern, geht das ja nicht genetisch auch, und das bedeutete nach dem damaligen Stand der Medizin, und nach dem damalig einzig denkbaren End-Ergebnis, dass die Lebenszeit nach vollbrachter Umstellung einer toedlichen Krankheit glich - die weitere Lebens-Erwartung war im Durchschnitt nur noch um etwa 6 Jahre.

G. lebte bei uns in dem letzten von Fachaerzten verordneten Test-Jahr vor der Operation, der maennlichen Auspraegung die Hoden und die aeusseren Merkmale zu nehmen, waehrend die weibliche Hormonbehandlung schon fuer einige weibliche Auspraegungen gesorgt hatte - noch war aber Rasieren taeglich mehrmals noetig, zumal unsere G. ein sehr dunkler Haartyp war, und ihr vorschwebendes Ideal, das in Wirklichkeit zu sein, war ein sehr lieber weicher Frauentyp, im Rollenspiel schon seit mindestens 10 Jahren eingeuebt, wozu der Knochenbau halt doch nicht reichte, sie war recht kraeftig gebaut. Aber das war zu kompensieren moeglich.

Wir, die ueber ihre Vorgeschichte nicht alle sofort informiert waren, zumal dies zum Probejahr ja Teil des Testes war, wann es jemand bemerkt und an was, versuchten auch, ihr dabei behilflich zu sein, indem wir ihr Friseure besorgten, die sie kosmetisch und modisch um-stylten, sowie eine Sonder-Betreuung im Arbeitsamt, denn sie war durch diese Ereignisse, sich zum Umbau entschieden zu haben, obwohl es sie das eben kosten wuerde, sehr verarmt und brauchte eine Arbeit.

Ich erzaehle dies etwas traurig, weil das doch jemand von uns in der WG war, der etwas um den Preis des ganzen Lebens so ersehnte. Heute bin ich doppelt so alt wie sie wurde. Dann kamen die Eltern einmal auch zu Besuch und erzaehlten mir, was sie so betruebte, das war natuerlich ausser der Sache mit der gekuerzten Lebens-Erwartung die grosse Verwirrung, schon sprachlich statt einem Sohn eine Tochter zu haben - der Name war nicht so unaehnlich zu dem vorherigen, aber sie wussten nicht, ob in dem ganzen Geschehen ein Fehler ihrerseits gelegen haben konnte, und ob es einen Bruch ihrer Eltern-Anhaenglichkeit bedeuten sollte.

Da unsere G. ein tatsaechlich sehr sanfter Mensch war, konnte ich sie beruhigen, es sei kein Aufstand in diesem Wunsch gegen sie, sondern etwas, was kein Beteiligter begreifen koennen muss, was manchmal mit dem Selbst-Konzept eines Menschen passiere - wie gesagt, 600 Menschen in der ganzen Welt waren damit schon der Wissenschaft vorgekommen und diese fand auch nicht die Spur einer Geistesstoerung an denen, ausser diesem 1 Draengen, aussen und soweit nur irgendwie moeglich koerperlich dem Inneren zu entsprechen, also statt Mann eine Frau zu werden sowie auch umgekehrt. Die Eltern fanden es einen machbaren Kompromiss, von ihrem vorherigen "Sohn" beim Unterhalten als ihrem "Kind" zu sprechen, denn "Tochter" zu sagen, kriegten sie ihrerseits wirklich nicht hin, aber vertragen und zu ihr halten wollten sie sich ja immer noch gerne.

G.war auch nicht juedisch, also das brauchten wir nicht auch noch mit zu ueberlegen. Dazu kaeme ich jetzt erst durch Deine Frage.
Medizinisch - wo Du also nach der Thorah fragst - was unsere Lehre dazu hergebe, ist es als Krankheit zu definieren naheliegend, damit entfallen eine Menge Probleme, denn im Krankheitsfall ist alles ausser wie gesagt Mord, Ehebruch und Verehren fremder G*tter im Judentum frei, um ein Leben zu retten, soweit das an uns liegt. Sicherlich - bei dieser so schrecklich kurzen Lebenserwartung, die sie damals schon hatte, war das schon nicht mehr in unserer Hand, sondern hormonell schon angerichtet.

Da liegt der schwierigste Punkt darin, dass im Mutterleib, anfangs, jeder Mensch 4 Nieren hat. Der Mann wandelt dann 2 davon um in Hoden, die nach aussen vom Koerper streben und wenn die es nicht raus ins Kuehle schaffen, zu Krebs neigen wuerden - die andern 2 Nieren wuerden bei weiblicher Chromosomen-Lage zu den Eierstoecken - das bedeutet: durch die sehr starke Hormongabe in diese Richtung verlor sie ja nun alle 4 Ur-Nieren - und damals war die Dialyse noch in den Kinderschuhen, und was man etwa mit einer Nierentransplantation machen sollte, war auch voellig unklar, ob Mann oder Frau. Sowie sie aus irgendeinem Grund die weiblichen Hormone in dieser grossen Dosis nicht haette aufrecht-erhalten koennen, waere jede neue Niere von anderen auch kaputt, ob man da eine maennliche oder weibliche bekommen haette.

Angesichts dessen gibt es nun noch eins, was man einem Menschen noch zur Lebens-Verbesserung tun kann: ihn etwas gluecklich zu machen, und aus dem kraftverzehrenden Zweifeln herauszuhalten, Aufhoeren, es mit Gewalt anders haben zu wollen als G. selbst es nunmal durchgesetzt hatte, und eben Freund bleiben.

Wir waren aber nur die Gruppe Menschen fuer das Testjahr, dann wanderte sie ja ihren Weg weiter. Sie besuchte uns noch einmal mit einem jungen Mann zusammen, der sich in umgekehrter Richtung hatte umbauen lassen, mit vergleichbarem Risiko entwickelt hatte.
Ich dachte mir: wenigstens haben sie fuer diese letzte Strecke einen ehrlichen Freund - und es moege ihre Leben erleichtern. G0TT wird ihnen spaeter alles klaeren - ich konnte ja mehr nicht dazu tun.
Schalom, WiTaimre
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#3
Vielen Dank für diesen Bitrag, abr mich interessiert vor allem, was im Judntum wo dazu gesagt wird.
Noch etwas verstehe ich nicht: Wenn es also quasi erlaubt ist. um das eigene Leben zu retten,warum reagieren den die orthodoxen Rabbiner/Menschen so aggressiv und feindselig?
In inem anderen Forum habe ich einen Beitrag über Transsexualität in der Antike geschrieben, und sogar etwas übersetzt. Ich schrieb:

Zitat:Homosexuslität und Transsexualität sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das Erste ist eine SEXUELLE PRÄFERENZ (mit wemgehe ich ins Bett), das andere eine SEXUELLE IDENTITÄT (wie empfinde ich mich als Mensch:weiblich, männlich, oder beides?).
Beides hat es immer schon gegeben, und beides wurde, je nach Zeit und Gesellschaft, geehrt oder verurteilt.

Zitat:
From the beginning of time, there have always been persons whose psychological gender did not match their physical gender. This occurs because of a rare variation in human genetics. Scientists today have discovered that there is a difference in the DNA of transsexuals, as well as in the actual structure of their brains. In addition, transsexuals often posses a high level of intelligence, and they also seem to posses more sensitivity to psychic and metaphysical energies. In the ancient world, this was considered to be a gift of the Goddess, and transsexual Priestesses had a mystical and honored place in society.
Since a transsexual woman may feel uncomfortable about having a male body, it is a logical development that she should desire to be castrated. Once this practice became common, it was found that it often had the effect of increasing the psychic or metaphysical sensitivity of the individual. (Quelle: http://www.cybele2.com/)

Übersetzung:

Vom Anfang der Zeit hat es immer Personen gegeben, deren psychologisches Geschlecht ihrem körperlichen Geschlecht nicht glich. Das kommt wegen einer seltenen Schwankung in der menschlichen Genetik vor. Wissenschaftler haben heute entdeckt, dass es einen Unterschied in der DNA von Transsexuellen, sowie in der wirklichen Struktur ihres Verstands gibt. Außerdem besitzen Transsexuelle häufig ein hohes Niveau an Intelligenz, sowie einer höheren Sensibilität für psychischen(paranormalen) und metaphysischen Energien. In der antiken Welt war das ein Geschenk der Göttin, und transsexuelle Priesterinnen hatten einen mystischen und beachteten Platz in der Gesellschaft.
Da sich eine transsexuelle Frau unbehaglich darüber fühlen kann, einen männlichen Körper zu haben, ist es eine logische Entwicklung, dass sie sich wünscht, kastriert zu werden. Sobald diese Praxis üblich wurde, wurde es gefunden, dass es häufig die Wirkung hatte, die psychische(paranormale) oder metaphysische Empfindlichkeit der Person zu vergrößern. (...)


Das, was im Christentum als große Sünde angesehen wurde, war im Kult der Cybele ein GESCHENK DER GÖTTIN!
Dort waren transsexuelle Menschen akzeptiert, benso bei den "Two Spirit people (Indianer), oder, umnoch ein Beispiel zu nehmen, die Qedshtu der Göttin Astarte.
Dazu das Folgende:

Zitat:

In Canaan we find the Goddess as Athirat also called Asherah or Astarte and Her hierodule transsexual priestesses, the Qedshtu. It should be noted that just as Gallae is changed into Gallus denying the very gender of these priestesses and erasing the truth of their lives, the bible refers to them as Qedeshim (masculine). The functions of the Qedshtu were almost identical to those of the Assinnu and sexual congress with the Qedshtu was considered sex with Athirat Herself. Apparently they also practiced a tantric sacred sexual rite accompanied by drums and other instruments and also used flagellation to obtain an ecstatic state. Quelle: http://gallae.com/His2.html

Überall dort, wo die Göttin war, war Toleranz, bei patriarchalischen her das Gegenteil! Z.B. beei Inanna:

http://eva.transgender.at/Loc/TG_Spirit....c158042281

Den Wanen:

http://eva.transgender.at/Loc/TG_Spirit....c158042285

Den Schamanen Sibiriens:

http://eva.transgender.at/Loc/TG_Spirit....c158042286


Mich würde z.B. interessieren, wie es in der jüdischen Antike aussah, was jüdische Propheten und Rabbiner dazu sagten, und wie es verstanden wurde.
Es wäre toll,wenn du mir dabi helfen könntest, vielleicht durch einen Kontakt zu jemanden, der viel darüber weiß?
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#4
Hallo, Witch,
ih meine zwischen der G. und diesem Inhalt der Texte, die Du gefunden hast, ist die Zeitspanne vergangen, die mir erklaert, was nicht nur orthodoxes, sondern nahezu jedes in Gemeinden anzutreffene Judentum nicht mit der Lehre der Thorah vereinbaren kann. G. und ihr junger Lebensgefaehrte waren doch einfach nur schwer kranke Menschen, sehr lieb, biografisch zerquaelt durch diesen Selbst-Identifizierungs-Konflikt.

Wie ich im anderen Beitrag zur Homosexualitaert schrieb, gibt es die 3 Dinge, die kein Jude, selbst unter einer voellig aggressiv anders denkenden Umfgebung, preisgeben wuerde, und das sind doch Mord, Ehebruch und Dienst an einem anderen G*tt.

Unter Mord ist auch Selbstmord zu verstehen - und diese todbringende Umwandlung wurde damals sicherlich nicht zum Zweck ihrer Toetung unternommen, sondern angesichts ihrer ebenso intensiv gefaehrlichen Verzweiflung, koerperlich nicht zu sein, was sie glaubte.
Das haette sie bei der Intensitaet doch fast schneller umgebracht und wenn es auch keinen psychiatrischen Beschreibungs-Titel dafuer gab, so doch etwas in die Richtung einer lebensgefaehrlichen "Idee fixe" - man koennte es ein Mono-Symptom nennen.

Das Beduerfnis eines Menschen, die innere Ueberzeugung muesse doch auch aussen einer Wirklichkeit entsprechen, ist uns so tief verankert und an unserem Sinn dafuer, was wirklich wahr ist, muesse man auch bezeugen und wenn noetig entdecken gehn, und koste es das Leben - ganz allein schon sich selbst gegenueber, ist mitunter staerker als der eigne Lebenswille.

Dies treibt einen, der von sich weiss, unschuldig zu sein, zu heroischen Aktionen, die das erweisen koennen sollen, es treibt einen, bei dem eine Diagnose auf eine innere Bestaetugung in der Gewissheit einklinkte, zum Sterben an einem vorhergesagten Datum des Arztes, selbst wenn von der Krankheit nichts mehr da ist. Wilhelm Reich in dem Buch ueber seine Entdeckunng des "Orgonstrahlen"-Therapiekastens beschreibt einen solchen tragischen Verlauf, und ich erlebte es an einer Frau, die etwas als Kind fest fuer wahr verinnerlicht hatte, naemlich dass "man" an einem Hirntumor sterben werde vor dem 31.Geburtstag, und sie bekam einen solchen Tumor vor dem Zeitpunkt, er war restlos behoben und medizinisch unaufhaltsam geschah es doch - sie starb "einfach" vor diesem Datum.

Dass solche Ideen toeten koennen, also dann - und nur deshalb - diese Umwandlung ein letzter Versuch war, diese beiden jungen Leute etwas zu retten
Unter Ehebruch-Delikte fiele es, wenn unsere G. sich zusammengetan haette mit einer genetischen-und-tatsaechlichen Frau, was mir im Rahmen einer Beratungs-Anfrage einmal begegnete. G. hatte, als es noch im Pass nicht geaendert wurde, einen Partner gefunden, der zufaellig das Gegenstueck zum selben war.

Das dritte ist doch wohl das Klarste - es geht uns nicht um irgendwas Positives am "beides"-Sein und niemals in Richtung eines antiken Kultes.
Das haette aber mit der Tragik unserer G. auch keinerlei Anhaltspunkt gehabt.

Spaeter mehr
mfG WiT :)
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#5
Witch, du kannst noch 100 mal fragen, das WiT und Jakow werden dir nie konkret sagen, was das Judentum zu irgend einem Thema meint. Der eine wird alles relativieren "es kann so oder so sein", der andere wird dir die halbe "Geschichte" des Judentums rekapitulieren und viele spannende Sachen erzählen, die aber leider gar nichts mit der Frage zu tun haben.
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#6
ich habe einen Link mal zu Jüdischen Rechtsanwälten hier reingestellt unter Judentum Linkliste,dort kann man fragen ,wie einzelne Gesetzte sind und man handeln muß,dort wird viel über das Jüdische Recht erklärt denn es geht da nicht um was zu glauben sondern um die Gesetzteslage zu einem Thema.
jam
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#7
(02-10-2009, 10:29)jam schrieb: ich habe einen Link mal zu Jüdischen Rechtsanwälten hier reingestellt unter Judentum Linkliste,dort kann man fragen ,wie einzelne Gesetzte sind und man handeln muß,dort wird viel über das Jüdische Recht erklärt denn es geht da nicht um was zu glauben sondern um die Gesetzteslage zu einem Thema.

nein, es geht nicht um die juristische lage!

witch of hope hat doch ganz klar gefragt:

Was sagt Thora, Mischna, und andere Bücher zu dem Thema?

natürlich geht es um das, was juden glauben. was ihre religiösen vorschriften und traditionen sagen

ich verstehe nicht, warum ihr (juden hier im forum, also du, jakow und wit) euch immer so dreht und windet, wenn man euch fragt, was denn in eurer religion sache ist. einmal hängt man sich dran auf, daß unter "jüdisch" eine völkische definition gemeint sein müsse (also so wie "bayrisch"), obwohl aus dem kontext klar ist, daß die religion gemeint ist (also so wie "katholisch"), das andere mal verweist man auf rechtsanwälte, wenn gefragt wird, wie juden denn etwas beurteilen (obwohl auch hier mehr als klar ist, daß damit die religion gemeint ist)

warum immer dieses ewige ausweichen, vorsätzlich mißverstehen und nichts definitiv sagen wollen?
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#8
die Rechtsanwälte sitzten auf Jüd. Recht also auf die Tora und den Talmud,darauf wird entwickelt wie Jüd. Justiz entscheidet . in Rechtsstreitigkeiten,
jam
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#9
(02-10-2009, 12:13)jam schrieb: die Rechtsanwälte sitzten auf Jüd. Recht also auf die Tora und den Talmud,darauf wird entwickelt wie Jüd. Justiz entscheidet . in Rechtsstreitigkeiten,

was, bitte, soll "Jüd. Justiz" sein?

redest du vom israelischen rechtswesen?

Jüdisches Recht ist seinem Wesen nach religiöses Recht. Dies bedeutet normativ gesehen, dass die Grundnorm transzendenten Charakter hat: Gottes offenbartes Gesetz soll befolgt werden. Das offenbarte Recht ist allumfassend und von dauernder Gültigkeit; seine verbindliche Auslegung ist den Schriftgelehrten überlassen. Die Grundnorm des staatlichen Rechts ist offensichtlich weltlich: befolgt werden sollen menschlich gesetzte Normen. Was für eine grundsätzliche Bedeutung hätte nun die Rezeption des jüdischen Rechts durch das staatliche Recht?
...
Rückblickend betrachtet muss der Versuch, das israelische Recht auf jüdisches Recht zu gründen, als gescheitert beurteilt werden. Abgesehen vom Ehe- und Scheidungsrecht, das historisch dem religiösen Recht und der religiösen Gerichtsbarkeit unterworfen war und teilweise weiter ist, zeigen weder das öffentliche noch das Privatrecht markante jüdischrechtliche Charakteristiken. Dies ist umso bedeutender, als das aus der Mandatszeit übernommene türkische und englische Privatrecht, durch ein eigenständiges israelisches Recht stufenweise ersetzt wurde. Eine Kommission bereitet ein bereinigtes, einheitliches, bürgerliches Gesetzbuch vor, das die einzelnen Gesetze zu einer Kodifikation zusammenfasst


es gibt also kein säkulares "jüdisches recht", für das rechtsanwälte zuständig sein könnten. für religiöse vorschriften sind theologen zuständig, und nicht juristen

willst du ernsthaft behaupten, daß sich jemand als rechtsanwalt auf thora und talmud stützt?

nenn mir den namen, und der typ bekommt eine anzeige bei der rechtsanwaltskammer
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#10
Wie soll man sagen, was Thorah, Mischna und Talmud, desren Gesamt-Text vor 1400 Jahren koplett fertig war, zu etwas sagen, was damals noch keine Vokabel hatte, was als Besonderheit nicht umrissen und behandlungsfaehig war, wenn man nicht auf unsere normative Gegenwart bezogen das mitteilen koennen sollen, wo sich ein gegenwaertiger religioeser Jude beraten kann, was fuer ihn in dieser "Neuigkeit" von Existenz-Beschreibung sein eigenes Gebot besagt?
Speziell hier in diesem Thread seid Ihr Eiferer, "Petronius" und "Romero", mit Euren kurzen Bissigkeiten gegen jedes menschliche Mitgefuehl aktiv

- und da wir hier, denen die eigne Religion vom Grundrecht frei ist und vom Forums-Betreiber aus die Bitte galt, hier Fragen zu beantworten, also nach unsern eignen Religions-Mitglied-Moeglichkeiten sachlich und offen auf die Frage eingehn, und "jam" z.B.auch den Weg nannte, wo die Fachleute zu finden sind, die sich solcher Themen - im Falle dass Juden es genau wissen muessen - annehmen und schon annahmen, kommt hIhr er und hoehnt im Grunde ueber eine Angelegenheit, die bitter ernst ist, wonach wir gefragt wurden (und was ich dazu weiss, beschreibt das ja auch, was so ernst dabei ist) - bitte ich ernstlich, die Fragenden Gaeste und unsere Antworten etwas in Ruhe zu lassen mit Eurer nicht-Antwort-foerdernden, sondern Besucher belaestigenden persoenlichen Angreiferei.

Ob etwas an unserm Stil, zu antworten, Euch "nicht genug" scheint, oder ob dass etwas "typisch Juedisches" ist, koennt Ihr ja in einem erneuten Thread genau dieses Themas beginnen und wir werden dort darauf antworten und vielleicht wird das ergiebig.

Dieses hier werden wir vielleicht verschieben, damit wir das getrennt von dem, was hier der Thread als Thema hat, behandeln.

mfG
WiTaimre
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#11
(02-10-2009, 14:55)WiTaimre schrieb: Wie soll man sagen, was Thorah, Mischna und Talmud, desren Gesamt-Text vor 1400 Jahren koplett fertig war, zu etwas sagen, was damals noch keine Vokabel hatte, was als Besonderheit nicht umrissen und behandlungsfaehig war, wenn man nicht auf unsere normative Gegenwart bezogen das mitteilen koennen sollen, wo sich ein gegenwaertiger religioeser Jude beraten kann, was fuer ihn in dieser "Neuigkeit" von Existenz-Beschreibung sein eigenes Gebot besagt?

man kann z.b. sagen, daß das in den jüdischen religionsgesetzen nicht vorgesehen ist und daher keine lehrmeinung dazu existiert

wo ist das problem?

Zitat:Speziell hier in diesem Thread seid Ihr Eiferer, "Petronius" und "Romero", mit Euren kurzen Bissigkeiten gegen jedes menschliche Mitgefuehl aktiv

welche bissigkeit?

und welches mitgefühl?

ist es bissig, darauf hinzuweisen, daß rechtsanwälte für glaubensfragen nicht zuständig sind?

soll es andererseits mitgefühl sein, das bestimmte user veranlaßt, jede frage nach den verhältnissen im jüdischen glauben mit einander widersprechenden und in "du willst nicht verstehen!" gipfelnden aussagen zu beantworten?

Zitat:und da wir hier, denen die eigne Religion vom Grundrecht frei ist und vom Forums-Betreiber aus die Bitte galt, hier Fragen zu beantworten, also nach unsern eignen Religions-Mitglied-Moeglichkeiten sachlich und offen auf die Frage eingehn, und "jam" z.B.auch den Weg nannte, wo die Fachleute zu finden sind, die sich solcher Themen - im Falle dass Juden es genau wissen muessen - annehmen und schon annahmen

welcher themen?

sind es rechtsanwälte, die darüber entscheiden, was "Thora, Mischna, und andere Bücher zu dem Thema" sagen?

Zitat:kommt hIhr er und hoehnt im Grunde ueber eine Angelegenheit, die bitter ernst ist, wonach wir gefragt wurden (und was ich dazu weiss, beschreibt das ja auch, was so ernst dabei ist)

sorry, wit, aber du hast wie immer am thema vorbeigeschwurbelt und was von selbstmord u.ä. erzählt, obwohl witch of hope dich zwei mal (!) nach dem stellenwert der transsexualität im judentum gefragt hat

Zitat:bitte ich ernstlich, die Fragenden Gaeste und unsere Antworten etwas in Ruhe zu lassen mit Eurer nicht-Antwort-foerdernden, sondern Besucher belaestigenden persoenlichen Angreiferei

und ich bitte ernstlich, mir zu belegen, wo ich jemand persönlich angegriffen haben soll

wenn ihr immer am thema vorbeiredet und keine antwort auf gestellte fragen gebt, sondern einen vom pferd erzählt, wird man darauf ja noch hinweisen dürfen

Zitat:Ob etwas an unserm Stil, zu antworten, Euch "nicht genug" scheint, oder ob dass etwas "typisch Juedisches" ist, koennt Ihr ja in einem erneuten Thread genau dieses Themas beginnen und wir werden dort darauf antworten und vielleicht wird das ergiebig

es geht weniger um den stil als um den inhalt eurer antworten. daß hier irgendjemand etwas als "typisch jüdisch" denunziert hätte (welch subtile anspielung übrigens, die den vorwurf des antisemitismus ja derart elegant nicht erhebt), entspringt einzig deiner fantasie

dieser thread über merkwürdigkeiten im diskussionsverhalten existiert übrigens schon:

http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3849
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#12
Ja WiT, wir sind die bösen. Homosexualität war übrigens vor 3000 Jahren schon "vorhanden", da kann auch eine Tora noch mithalten. Oder sagst du uns gerade, dass die Tora heute nicht mehr gelte?

Es tut mir wirklich leid, dass das Aufdecken der Unzulänglichkeiten eurer brutalen Gottesgeschichten mit Völkermord etc. euch als Angriff auf euch selbst vorkommt. Wir werden also nicht mehr Fragen stellen, ich weiss, das kann unangenehm werden, wenn man sich verzweifelt an etwas veraltetes festklammert und hofft, dass niemand kritische Fragen zur Materie stellt, und dann kommt doch einer der das tut. Sorry gell
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#13
Es ist mir schon klar, dass das, was wir heute Transsexualität odr Transidentität nennen, damals nicht bekannt war. Aber gab es vielleicht Entsprechungen?
Ich kann mich sehr dunkel an eine Schriftstelle im AT erinnern, wo von dem Verbot, Haartracht und Kleidung des anderen Geschlechts zu tragen, gesprochen wurde. Auch die so genannten "Eunuchen" kamen mir in in den Sinn. Könnte man das vielleicht als mögliche Anhaltspunkt nehmen?
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#14
Ich enthalte mich zukünftig des Kommentars, ich wurde verwarnt (50%), von WiT, weil ich seine Posts in diesem Thread (bzw. seiner Meinung nach das Judentum) kritisiert habe. Dieser Machtmissbrauch von Seiten eines Mods finde ich völlig daneben, auch wenn mir klar ist, dass wohl gleich alle Mods herbeistürmen und ihm den Rücken stärken. Sehr schade.

Andere als Eiferer bezeichnen, und von Jam wird man hier im PM's (von heute) gar als Nazi bezeichnet, aber wenn man die Juden mal kritisiert, dann kriegt man hier gleich eins aufs Dach. Und das ohne mir eine PM zu schreiben, einfach kommentarlos? Ne, ohne mich. Schäm dich!
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#15
Du unterstellst "Festklammern" an Vergangenes. Das lese ich hier nicht. Das Gegenteil ist der Fall. Diese Dinge werden im Grunde abgelehnt. Es wird eben nur beschrieben, wie sie zustande gekommen sind oder sein mögen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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