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Die Versuchung Jesu
#1
In Lk 4,1-13 ist von der Versuchung Jesu die Rede. Ich frage mich, was der Text für uns heute bedeutet und was im Gegensatz dazu (vielleicht auch nicht im Gegensatz) die Verfasser des Lk damit erreichen wollten? Hatte der Text eine bestimmte Bedeutung für die damalige Gemeinde?
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#2
Noch aufschlussreicher als Lukas ist Matthäus 4,. 1-11

Zitat:4 1 Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde.[...selb Geschichte wie in Lukas...] Da verließ ihn der Teufel. Und siehe, da traten Engel zu ihm und dienten ihm.

Mit anderen Worten ist der Teufel, der Versucher, der auch Adam und Eva per Schlange versucht hat, eigentlich nur auf Befehl Gottes unterwegs.

Was wollen uns die Autoren damit sagen?

Nun, erstmal müssen wir analysieren, was Gott/Jesus/Teufel da überhaupt tun.

Gott prüft seinen Sohn. Er will wissen ob er für die kommenden Leiden gewappnet ist. Stell dir vor er hätte am Kreuz gesagt "Ich bin Gottes Sohn, ihr Engel, kommt und rettet mich". Neien! Er muss leiden lernen.

Er wurde, während er am Kreuze hing auch genauso versucht, wie hier von Satan (Matthäus 27, 39-40):

Zitat:39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe 40 und sprachen: Der du den Tempel abbrichst und baust ihn auf in drei Tagen, hilf dir selber, wenn du Gottes Sohn bist, und steig herab vom Kreuz!


Die Versuchungen

In der ersten Versuchung will der Teufel, dass Jesus Brot aus einem Stein macht. Für einen Jesus kein Problem. Warum tut er es also nicht? Es geht bei dieser Versuchung nicht etwa um "hunger", sondern darum in Gott zu vertrauen. Der Teufel versucht Jesus, ob er auf Gott vertraut, dass er ihn nicht verhungern lasse, und ob er nicht doch von seinen eigenen Wünschen übermannt wird und sich was feines herbeizaubert. Seien wir ehrlich: Wenn wir Hunger haben ist es uns in erster Linie SCHEISSEGAL :icon_cheesygrin: was jemand von uns will. Essen muss her, koste es was es wolle! In meinen Augen eine harte Prüfung.


Die zweite Versuchung ist schon ein anderes Kaliber. Der Teufel kommt mit Bibelzitaten daher. Mal ehrlich, wäre Jesus von einem Turm in Jerusalem gesprungen und Engel hätten ihn gerettet, hätte er sich nicht kreuzigen lassen müssen, da wäre auch der hinterletzte Zweifler auf die Idee gekommen, dass er nun der Sohn Gottes sei. Wieso hat er es nicht getan? Richtig. Er soll ja am Kreuz hängen... für uns Sünder. Wäre er auf des Teufels Versuchung eingegangen, wäre das wohl nicht passiert, was dem Satan wohl sehr in den Kram gepasst hätte. Die Aussage dieser Versuchung an uns soll sein, dass wir uns nicht von Gottes weg abbringen lassen sollen.


Die dritte Versuchung ist die nuklearbombe unter den Versuchungen. Weltherrschaft, yeah! Einmal auf die Knie und hopp, alle Reichtümer und v.a. Weiber sind mein? Nicht schlecht für einen armen Zimmermann wie Jesus. Diese Versuchung soll uns vor Masslosigkeit warnen. Gott soll unser Leben beherrschen, nicht unsere Sucht nach Macht und Macht und noch viel mehr Macht. Ich meine, nach ein paar popligen Jahren mit dem Mammon, muss man dann trotzdem ne halbe Ewigkeit - bis zum jüngsten Tag - in die Hölle. Das kann ganz schön nerven. Daher lieber bescheiden sein, und dafür nachher mit Gott einen draufmachen dürfen. Wobei... alle coolen Leute sind ja in der Hölle... egal




Für mich stellt sich hier immer noch die Frage, wieso Jesus überhaupt sterben musste - wieso ein allmächtiger Gott ein Blutopfer haben muss, und nicht mit einem Fingerschnippen schnell reinen Tisch machen kann? Gott will, dass wir versucht werden - wie Jesus. Will er dass wir leiden? Ja, will er. Wir sind das Ebenbild Gottes, und in uns erkennen wir wie Gott ist: Rachsüchtig, Eifersüchtig, Möderisch und gleichzeitig fähig zu Verzeihen, zu Lieben und Gutes zu tun. Gott ist einfach alles. Und wir sind des Alles' Abbild.

Mein Fazit aus dem allem ist: Der Mensch ist Gott, aber Gott ist auch nur ein Mensch :icon_cheesygrin:

(Falls euch das eine oder andere wirr vorkommt... ich kam gerade von nem Festessen mit vieeeel Wein nach Hause)
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#3
War die Gemeindesituation damals von innen oder von außen so gefährdet, dass Lk darauf hinweisen musste, dass man Gott vertrauen kann? Oder ging es mehr um eine Ermahnung wegen beginnender Gier nach Macht und Ruhm?
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#4
Welche Gemeinde? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die von Römern unterdrückten Juden nach Reichtung und Macht gestrebt haben Icon_wink Das scheint mir eher ein neuzeitliches Phänomen zu sein.
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#5
Aber ein solcher Text aus der Bibel sollte doch immer auf irgendeine Art auf seinen Leser wirken. Sollte diese Perikope dann vielmehr zeigen, dass Jesus der Sohn Gottes ist, da er allem widerstehen kann?
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#6
Nicht nur das, ich denke er soll eine Vorbildfunktion haben. Die Botschaft ist klar, dass man gewissen Versuchungen widerstehen, bzw. auf Gott vertrauen soll. Ausserdem ist es eine Vorbereitung Jesu auf seine Passion, bzw. der Beginn seiner Passion.
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