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Karfreitag, Osternacht, Ostern
#16
(01-04-2018, 12:03)Ekkard schrieb:
(01-04-2018, 07:37)dharma schrieb: Warum wird man dann Christ? Immerhin gibt es noch ein Glaubensbekenntnis.
Siehe Beitrag Ulan: Das war bei mir genauso.

Dann erübrigt sich jede weitere Diskussion - mit Lügnern braucht man nämlich nicht diskutieren: es ist schlichtweg schlechte Gemeinschaft.
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#17
(01-04-2018, 12:06)dharma schrieb:
(01-04-2018, 11:47)Ulan schrieb: Der Punkt des Glaubensbekenntnisses ist doch gerade fuer jemanden, der nicht daran glaubt, eine vollkommen unwichtige Nebensaechlichkeit

Es geht nicht um den Inhalt des Glaubensbekenntnisses, sondern gegenüber der Gemeinde (einer Gruppe von Menschen), einen Glauben vorzutäuschen (zu bekennen), den man nicht hat.

Das ist nicht mehr als eine Lüge. Ich verstehe, dass ein Ungläubiger Mensch keine Problem damit hat, zu lügen, weil er nicht davon ausgeht, dass es irgendwann ein Gericht geben wird. Es ist aber charakterlich nicht gerade etwas, womit man glänzen kann. Ob da mit sozialen Engagement kokettiert wird, ist auch nebensächlich, denn was nutzt es, vor den Menschen mit guten Taten glänzen zu wollen, wenn man seine Umgebung dauerhaft anlügt?

Die groessten Luegner, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, waren tief glaeubig; nur mal so als Randbemerkung.

Ob Menschen luegen oder nicht, haengt doch nicht vom Glauben ab. Es gibt uebrigens Kirchenvaeter, die uns explizit mitteilen, dass Luegen, wenn es fuer die richtige Sache praktiziert wird, ein Gott wohlgefaelliges Verhalten ist. Luegen in der Sache des Glaubens ist also mehr oder weniger ein christliches Gebot. Wenn man dadurch Seelen rettet, ist Luegen ein adaequates Mittel im christlichen Arsenal.

Ansonsten hast Du mich wohl missverstanden: ein soziales Miteinander ohne zu luegen ist unmoeglich. Wir alle tun es, dauernd. Menschen, die zwanghaft immer die Wahrheit sagen muessen, sind sozial vollkommen isoliert, da niemand die Wahrheit hoeren will. Dass Luegen ein soziales Stigma hat, liegt daran, dass man es benutzen kann, anderen zu schaden; was ja manchmal auch passiert. Aber das, was man im Englischen "white lies" nennt, ist das Schmiermittel der Gesellschaft und schadet niemandem.

Ausserdem kommt die Frage doch gar nicht auf. Hat Dich je irgendjemand in einer Gemeinde gefragt, ob Du an Gott glaubst? Das macht vielleicht der Missionar an der Haustuer, aber in der Gemeinde fragt Dich das doch niemand. Ich glaube also nicht mal, dass da irgendwelches Luegen noetig ist. Und, die Hauptfrage bleibt, wem das denn eigentlich schadet? Worin besteht der Schaden durch dieses "die Gemeinde anluegen", den Du da postulierst?

Ein weiterer Aspekt, auf den Du gar nicht eingegangen bist, ist, dass eine uebertragene Auslegung christlicher Texte doch ganz normale Praxis ist, ausser in extremen, fundamentalistischen Kirchen. Und selbst die muessen "tricksen" (oder "luegen"), um ihren Glauben mit ihrem Anspruch in Einklang zu bringen. Insofern ist der Tatbestand der Luege doch sowieso nicht erfuellt, wenn Du Ekkards Ausfuehrungen gefolgt bist.
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#18
(01-04-2018, 12:08)dharma schrieb:
(01-04-2018, 12:03)Ekkard schrieb:
(01-04-2018, 07:37)dharma schrieb: Warum wird man dann Christ? Immerhin gibt es noch ein Glaubensbekenntnis.
Siehe Beitrag Ulan: Das war bei mir genauso.

Dann erübrigt sich jede weitere Diskussion - mit Lügnern braucht man nämlich nicht diskutieren: es ist schlichtweg schlechte Gemeinschaft.

Vom hohen Ross herab laesst es sich leicht pontifizieren. Das ist ein ausgesprochen selbstgerechtes Urteil, das Du hier faellst. Wo siehst Du denn ueberhaupt den Tatbestand der Luege erfuellt? Wer anschuldigt, muss erst einmal den Nachweis erbringen.

Und dass Du nie luegst, glaube ich Dir nicht; oder Du bist ein sehr einsamer Mensch.

Ausserdem entgeht mir nicht die Ironie, dass Du ueber Ekkard und mich den Stab brichst, weil wir ehrlich mit Dir sind. Meine Ausfuehrungen zu Luegen sind jetzt auch kein Bekenntnis - ich bin im allgemeinen ein recht ehrlicher Mensch - sondern schlicht der Stand soziologischer Erkenntnis. Wenn Du Dich da selbst als besser siehst, bist Du es wohl, der sich selbst anluegt; was ebenfalls nicht der Ironie entbehrt.
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#19
Die Schwebfiege lügt, wenn sie Aussehen und Flugverhalten einer wehrhaften Wespe imitiert.
Der Käfer lügt, wenn er sich auf den Rücken dreht und totstellt.
Die Katze lügt, wenn sie das Fell sträubt und einen Buckel macht, um größer zu erscheinen.
Die Tochter lügt, wenn sie der ktamken Mutter sagt "Du siehst schon viel besser aus!".
Der Sohn lügt, wenn er sagt, die kleine Schwester hätte die Vase zerbrochen.
Ich lüge, wenn ein Freund klingelt und fragt, ob ich Zeit hätte, ihm zu helfen "Klar doch!".
...
und so weiter und so fort ...

Die Lüge ist eine Überlebensstrategie des Lebens.
Die Lüge ist eine Sicherung, zu viel von sich preiszugeben.
Die Lüge ist ein Schutz vor dem Unangenehmen.
Die Lüge ist alltäglich und natürlich.

Böse wird die Lüge erst, wenn man sie einsetzt, um anderen bewusst sich zu bereichern und zu schaden.

Und die Grenze zu den bösen Lügen ist fließend, und oft für den Lügner wie für den Belogenen nicht leicht zu erkennen.

Und der Ehrliche wird seine "Not"-Lüge eingestehen, sich selbst und dem Gegenüber.
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