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Gesetz gegen Gotteslästerung
#16
Falsch.
Die Moderation ahndet Beleidigungen persönlicher Art, die institutioneller Art lassen wir in 99% der Fälle stehen, außer sie ist so voller Ausdrücke, die wir generell nicht haben wollen.
Du kannst sagen: Ich finde das Christentum scheiße. Ist nicht gerade das höchste Konversationsniveau aber egal.
Aber du darfst (hier) nicht sagen: Ich finde User XY scheiße, weil der Christ ist.
DAS ist eine persönliche Beleidigung und wird hier nicht toleriert.

By the way: Unsere "Verhandlung" findet intern statt und hat schon öfter dazu geführt, dass gesperrte Leute wieder freigeschaltet wurden oder Verwarnungen zurückgezogen wurden, weil die Moderation als Ganzes nachträglich anders entschieden hat, als der Moderator in der betreffenden Situation. Auch darf jeder User bis zu einem gewissen Grad Erklärungen verlangen und sich äußern.

Du liegst also gelinde gesagt komplett daneben :) Gott sei dank.
Gruß
Motte

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#17
@petronius
Wen denn sonst?

Gruß
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#18
(07-09-2009, 20:58)alwin schrieb: @petronius
Wen denn sonst?

versteh ich dich jetzt richtig?

du meinst, es sei sache des verfassers meinung, kritik oder beschimpfung, eben zwischen meinung, kritik und beschimpfung zu trennen? also zu definieren, was von den dreien es denn gewesen sei?

dann wüßte ich nicht, auf welcher basis noch ein unabhängiges gericht darüber befinden könnte. der strafparagraph würde also nur dort relevant, wo ein autor so dämlich wäre, sich selbst des rechtsbruchs zu bezichtigen
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#19
Mir fällt dazu ein Zitat ein:
"Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage. Nicht für das, was du verstehst."
Gruß
Motte

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#20
Bei Gesetzen ist es immer ratsam, den Text sorgfältig Stück um Stück zu zerpflücken, um auf des Pudels Kern zu stoßen, Gotteslästerung, Blasphemie etc. sind hier nur vorgeschoben, um vom wirklichen Kern, nämlich "Störung des öffentlichen Friedens" abzulenken - darum geht`s nämlich! Wir dürfen nicht vergessen, daß es hier um ein irisches Gesetz geht, und da denken wir natürlich sofort an die irische Geschichte - den jahrhundertelangen und bis heute nicht ausgegorenen Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten, der schon immer Deckmantel war für ganz konkrete politische Anliegen, nämlich die Herrschaftsansprüche Englands über Irland bzw. den Widerstand dagegen! Imho ist dieses Gesetz ein Versuchsballon einflußreicher konservativer Kräfte, die unter frechen Hinweisen auf z. B. den dänischen Karikaturenstreit samt folgendem Zwergenaufstand in islamischen Ländern den eigenen althergebrachten Status Quo wiederherstellen wollen, gegen alle Kräfte von Modernisierung und Globalisierung - wenn diese Sache klappt, rechnen sie sich aus, bekommen sie auch andere Sachen durch, etwa eine Wiederherstellung des mittelalterlichen Scheidungsrechts, das in den letzten Jahren, recht zögerlich, etwas den Verhältnissen des zwanzigsten Jahrhunderts angenähert wurde (aber immer noch einen langen Weg gehen muß, bis man es modern, geschweige denn fortschrittlich nennen könnte), oder vielleicht sogar ein erneutes systematisches Unterdrücken und Totschweigen der katastrophalen Enthüllungen der letzten Jahre etwa über die Zustände in kirchlichen Waisenhäusern etc. (die nicht nur in Irland einen massiven Aufschrei der Empörung verursacht haben - allerdings nicht immer nur gegen die Täter - sondern vielfach auch gegen die Opfer, die als Nestbeschmutzer und ähnliches diffamiert wurden)...
allen von den anderen Usern angeführten Argumenten über anti-demokratische Gummiparagraphen kann ich mich nur anschließen...
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#21
Der untere Gesetzesblock in meinem Ausgangspost zitiert die deutschen Gesetze und in denen wird ebenso von Wahrung des "öffentlichen Friedens" gesprochen. Das bezieht sich nicht (nur) auf Irland.
Gruß
Motte

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#22
@petronius
Ich habe nicht behauptet, dass eine Meinungsäußerung eines Verfassers für die Zielperson nicht eine Beileidigung darstellen kann, weder subjektiv (Aufnahme und Annahme der Zielperson) noch objektiv (strafrechtlicher Bestand einer Beleidigung einer Zielperson). Wenn mich jemand als "A..loch" bezeichnet, kann ich als Zielperson das als Beleidigung empfinden und notfalls gegen ihn strafrechtlich vorgehen oder bspw. als niveaulose Entgleisung seinerseits betrachten, die ich selber aber ignoriere, weil ich "drüber" stehe.

Es geht mir auch nicht um den Unterschied, ob ich sage
a) meiner Ansicht nach bist Du ein... (als Meinungsaussage)
b) Du bist ein... (als Tatbestand)

Im Prinzip kann mich keiner beleidigen, weil - selbst als objektiver Tatbestand gesehen - es für mich eben allenfalls eine niveaulose Entgleisung ist, auf die es sich im Grunde genommen nicht lohnt einzugehen.

Gruß
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#23
(08-09-2009, 22:15)alwin schrieb: Ich habe nicht behauptet, dass eine Meinungsäußerung eines Verfassers für die Zielperson nicht eine Beileidigung darstellen kann, weder subjektiv (Aufnahme und Annahme der Zielperson) noch objektiv (strafrechtlicher Bestand einer Beleidigung einer Zielperson). Wenn mich jemand als "A..loch" bezeichnet, kann ich als Zielperson das als Beleidigung empfinden und notfalls gegen ihn strafrechtlich vorgehen oder bspw. als niveaulose Entgleisung seinerseits betrachten, die ich selber aber ignoriere, weil ich "drüber" stehe.

Es geht mir auch nicht um den Unterschied, ob ich sage
a) meiner Ansicht nach bist Du ein... (als Meinungsaussage)
b) Du bist ein... (als Tatbestand)

Im Prinzip kann mich keiner beleidigen, weil - selbst als objektiver Tatbestand gesehen - es für mich eben allenfalls eine niveaulose Entgleisung ist, auf die es sich im Grunde genommen nicht lohnt einzugehen

ich verstehe leider immer noch nicht, worauf du hinaus willst

hier geht es um ein gesetz, das "gotteslästerung" verbietet. und das problem bei der anwendung eines solchen gesetzes ist eben, den trennstrich zu ziehen zwischen (legitimer) meinung und kritik) und (gesetzeswidriger) beschimpfung

wie du persönlich das siehst, ist von eher marginalem allgemeinen interesse
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#24
@petronius
Ja ja, wieder so ein Schwank...
Was ist denn überhaupt Gotteslästerung? Im Grunde kann ich doch nur wirklich über etwas lästern, was auch in irgendeiner Form gegeben ist. Ein Gott ist aber nur im Glauben -egal welcher Form - von Menschen vorhanden, also etwas vollkommen Fiktives.

Im Grunde genommen ist das Thema genau so absurd wie einen Beweis für die Existenz Gottes darstellen zu wollen. - Aber wenn man nichts Besseres zu tun hat, gibt man sich mit solchen Dingen ab. - Als ob es nichts Besseres zu tun gäbe, - oh sorry, wenn das jetzt auch als Lästerung gewertet werden sollte!

Gruß
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#25
Alwin, wenn das Thema für dich absurd ist, dann schreib hier nicht?
Aber abgesehen davon, wenn du öffentlich die Kirche beschimpfst und die Polizei dich dafür wegsperrt oder dir eine Geldstrafe aufbrummt, wegen Beleidigung einer religiösen Vereinigung und Störung des öffentlichen Friedens, ist das dann immernoch absurd für dich? Ich finde, das bekommt dann einen sehr realen und diskussionswürdigen Touch.
Gruß
Motte

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#26
Ja, finde ich auch. Das ist eine Beschneidung der freien Meinungsäusserung. Vielleicht hat man ja Angst vor sich rächenden Extremisten, die aufgrund pöhser Karrikaturen Anschläge verüben? Terroristen gibts ja nicht nur im Islam.
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#27
@Motte
Zitat:Alwin, wenn das Thema für dich absurd ist, dann schreib hier nicht?
Motte, ich bin über das Thema gestolpert und es hat mich interessiert. Warum sollte ich nicht schreiben. Bitte um Nachhilfe, was bei meiner geäußerten Einstellung (nicht Meinung!) dagegen steht! - Danke!
Zitat:Aber abgesehen davon, wenn du öffentlich die Kirche beschimpfst und die Polizei dich dafür wegsperrt oder dir eine Geldstrafe aufbrummt, wegen Beleidigung einer religiösen Vereinigung und Störung des öffentlichen Friedens, ist das dann immernoch absurd für dich?
Ja, fände ich absurd. Wenn eine Kirche oder rel. Gemeinschaft gegenüber einer "beleidigenden" Aussage so verletztlich ist, dann hat sie doch in ihrer eigenen Reihe eine Schwäche, die das zuläßt. Und das soll dann über den rechtsweg ausgeglichen werden. Für die betroffene Gemeinschaft finde ich das schon etwas schwach (jurist. Vertretung ist natürlich gemeint).
Andererseits, was bewegt einen Menschen dazu, eine rel. Gemeinschaft öffentlich beschimpfen oder beleidigen zu müssen? Hier liegt doch auch ein Problem vor! Und was ist, wenn sein "Opfer" nur der Auslöser für eine Kette nachhaltiger Ereignisse ist?

Im Grunde genommen hat das aber dann auch nichts mehr mit wirklicher Lästerung zu tun sondern sind Auswirkungen von anderen - vermutlich - psychischer Störungen....

Grundsätzlich sage ich mal so: Wenn ein Mensch wegen einer Sache öffentlich auftritt, will er für etwas Bestimmtes die Öffentlichkeit dafür gewinnen. Wenn dieses Bestimmte aber nur zur Diffamierung von Personen oder Einrichtungen gilt, dann gehe ich mal von einem psych. Schaden des Menschen aus, der diesen Weg gewählt hat. Wieweit er dann real eine Gefahr für die Öffentlichkeit ist, mögen entsprechende Fachleute entscheiden.

Gruß
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#28
Du schriebst:
"Im Grunde genommen ist das Thema genau so absurd wie...Aber wenn man nichts Besseres zu tun hat, gibt man sich mit solchen Dingen ab."

Absurd bedeutet für mich dasselbe wie unnütz, blödsinnig, unwichtig. Wenn das Thema dieses Threads für dich also unwichtig ist und du was besseres zutun hast, dann schreib hier nicht? Vielleicht bedeutet das Wort absurd für dich etwas anderes als für mich und wir reden grad aneinander vorbei?
Gruß
Motte

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#29
@Motte
Allerdings reden wir aneinader vorbei. Ich persönlich finde es absurd,da etwas unlogisch. Das heißt aber nicht, daß es Menschen gibt, denen es offensichtlich doch ein Bedürfnis ist, darüber zu diskutieren. Für diese Menschen ist es also durchaus wichtig, sonst hätten sie dieses Thema wohl kaum als Thread eingebracht.

Übrigens, finde ich viele Dinge im Leben absurd, nach meiner persönlichen Einschätzung, dennoch gibt es Gründe, an solchen Dingen mitzuarbeiten. Und das finde ich nicht als absurd, sondern für "beide" Seiten durchaus nützlich, schon alleine, weil es die Horizonte aller Beteiligten meistens erweitert!

Gruß
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#30
@alwin
Nach deiner Meinung leidet jemand, der ein Religion kritisiert, an einer psychischen Störung. Vielen Dank auch! Eusa_snooty
"What can be asserted without proof can be dismissed without proof." [Christopher Hitchens]
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