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Wie sollte man sich Gott vorstellen?
#1
Morgen erstmal zusammen!

Ich verstehe diesen Widerspruch nicht. Einerseits heißt es im zweiten Gebot, mann solle sich von JHWH kein Bild machen. Andererseits aber wird er in der Bibel sehr vermenschlicht dargestellt und beschrieben, so als sei er wie ein menschliches Wesen.
Wie ist das jetzt zu verstehen? Was ist nun dieser jüdische Gott? Oder wie kann man diesen Widerspruch lösen?

PS: Den Thread habe ich hier im interreligiösen Subforum platziert, weil dieses Thema auch die anderen abrahamitischen Religionen betrifft.
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#2
Gott ist der Schöpfer unseres Daseins, die Macht, die uns wollte. Also nicht wie die liebenden Eltern, die ein Kind wollen, sondern die Tatsache, dass wir leben.

Die Alten waren genauso schlau wie wir heute: Mache dir kein Bild und bete es nicht an. Bilder haben den Nachteil, nur Teilwahrheiten des Lebens abzubilden. Teilwahrheiten sind aber unter den Umständen des Restes Lügen und Repressalien.

Ich stelle mir unter Gott eine Person im juristischen Sinne vor, ein Gegenüber in einem universalen Beziehungsgeflecht, wie eine Firma, deren Produkt das Leben ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(02-09-2009, 11:23)Ekkard schrieb: Gott ist der Schöpfer unseres Daseins, die Macht, die uns wollte. Also nicht wie die liebenden Eltern, die ein Kind wollen, sondern die Tatsache, dass wir leben

das ist sprachlicher unsinn

die tatsache, daß wir leben, ist nicht gleichzusetzen mit einer macht, die uns geschaffen ahben soll

Zitat:Die Alten waren genauso schlau wie wir heute: Mache dir kein Bild und bete es nicht an. Bilder haben den Nachteil, nur Teilwahrheiten des Lebens abzubilden. Teilwahrheiten sind aber unter den Umständen des Restes Lügen und Repressalien

so schlau waren die alten aber gar nicht - sie haben ja diesen gott sehr wohl recht genau "beschrieben", also - nach deiner auffassung - "Teilwahrheiten, Lügen und Repressalien" abgebildet

das eben hat atman ja angesprochen

Zitat:Ich stelle mir unter Gott eine Person im juristischen Sinne vor, ein Gegenüber in einem universalen Beziehungsgeflecht, wie eine Firma, deren Produkt das Leben ist.

klassisch am thema vorbei. um das, was du dir vorstellst, geht es hier nicht - sondern um den widerspruch der bibel, kategorisch zu verbieten, sich von "gott" ein bild zu machen, und dann eben dies verbotene in aller ausführlichkeit zu tun

imho ist dieser spezifische widerspruch ebensowenig zu lösen wie die zahlreichen anderen (z.b. der eifersüchtige rache"gott der liebe"). es gilt, zu akzeptieren, daß die bibel eben ein sammelsurium sich teils widersprechender texte ist
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#4
An Ekkard:
Du sprichst von einer Macht/Kraft, von einer Person im juristischen Sinne, ein Gegenüber in einem universalen Beziehungsgeflecht.
Aber das sind ja alles schon wieder Bilder, Vorstellungen von Gott.

Unter bilderlos verstehe ich, das er (Gott) alle Namen, Maße, Zeichen, Vergleiche und Grenzen überschreitet.
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#5
(02-09-2009, 11:45)atman schrieb: An Ekkard:
Du sprichst von einer Macht/Kraft, von einer Person im juristischen Sinne, ein Gegenüber in einem universalen Beziehungsgeflecht.
Aber das sind ja alles schon wieder Bilder, Vorstellungen von Gott.

Unter bilderlos verstehe ich, das er (Gott) alle Namen, Maße, Zeichen, Vergleiche und Grenzen überschreitet.

dann wäre jedes sprechen über "gott" verschwendete zeit, von vornherein unsinnig. aber gerade das akzeptiert die dialektik des gläubigen ja nicht
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#6
Ja, ist leider so.
----------------------
Was ich aber noch vergessen habe zu erwähnen ist:
Gott spricht zu Moses, man solle sich kein Bild von ihm machen. Aber gleichzeitig heißt das damit ja auch, das er in dieser Welt in objektiver Weise interagiert.
Wie kann dann etwas was in objektiver Weise nicht existiert, da er angeblich bilderlos ist, mit unserer Wirklichkeit in Kommunikation treten? Das stößt bei mir schon wieder auf Unverständnis.
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#7
Bilder machen hat damit zu tun vom Sinne der Tora ,das man aus Holz oder anderen Materiealien etwas macht um es Gottesdienstlich zu verehren und es an die Stelle von Gott setzt,
es hat nichts mit Gedanken , die sind nicht sündig
oder mit Kunst , usw zu tun
es geht da um die Gottesdienstliche Verehrung
zum Beispiel ne goldene Kuh die verehrt wird
eine Kuh auf der Landesgartenshow ist nicht anstößig.
Das ist Muslimisch eben falsch abgeschrieben worden aus der Tora und deshalb viel zu Streng ausgelegt in überhaupt keine Bilder.

jam
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#8
(02-09-2009, 12:31)jam schrieb: Bilder machen hat damit zu tun vom Sinne der Tora ,das man aus Holz oder anderen Materiealien etwas macht um es Gottesdienstlich zu verehren und es an die Stelle von Gott setzt,
....

Wenn ich dich richtig verstanden haben soll, geht es nicht darum keine Vorstellung von Gott zu haben, sondern Gott nicht bildlich abzubilden. Das wäre somit dann natürlich kein Widerspruch. Und hört sich für mich sowohl theologisch als auch historisch logischer an, obwohl viele Ausleger darunter ein Vorstellungsverbot verstehen.
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#9
(02-09-2009, 10:49)atman schrieb: Morgen erstmal zusammen!

Ich verstehe diesen Widerspruch nicht. Einerseits heißt es im zweiten Gebot, mann solle sich von JHWH kein Bild machen. Andererseits aber wird er in der Bibel sehr vermenschlicht dargestellt und beschrieben, so als sei er wie ein menschliches Wesen.
Wie ist das jetzt zu verstehen? Was ist nun dieser jüdische Gott? Oder wie kann man diesen Widerspruch lösen?

PS: Den Thread habe ich hier im interreligiösen Subforum platziert, weil dieses Thema auch die anderen abrahamitischen Religionen betrifft.

Wie ist das eigentlich im Islam? im Koran steht Allah hat eine Hand, auf der anderen Seite ist die Vermenschlichung Allahs im Islam strengstens verpönt?
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#10
Ich bin kein Moslem, woher sollte ich das also wissen?
Aber was es nicht allerlei für Widersprüche im Islam gibt.
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#11
(02-09-2009, 17:34)atman schrieb: Ich bin kein Moslem, woher sollte ich das also wissen?

Oh, sorry, ich hatte Dich glatt für eine Moslem gehalten.
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#12
(02-09-2009, 17:53)Arandir schrieb: Oh, sorry, ich hatte Dich glatt für eine Moslem gehalten.

Kein Problem. Hättest in mein Profil reinschauen sollen.
Ich symphatisiere sogar nochnichtmals mit dem Islam.
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#13
(02-09-2009, 12:47)atman schrieb:
(02-09-2009, 12:31)jam schrieb: Bilder machen hat damit zu tun vom Sinne der Tora ,das man aus Holz oder anderen Materiealien etwas macht um es Gottesdienstlich zu verehren und es an die Stelle von Gott setzt,
....

Wenn ich dich richtig verstanden haben soll, geht es nicht darum keine Vorstellung von Gott zu haben, sondern Gott nicht bildlich abzubilden. Das wäre somit dann natürlich kein Widerspruch. Und hört sich für mich sowohl theologisch als auch historisch logischer an, obwohl viele Ausleger darunter ein Vorstellungsverbot verstehen.

wikipedia (ich weiß, ich weiß...) sagt dazu:

Da Gott sich für Juden von Beginn an durch sein – ebenfalls exklusiv gedachtes – Wort offenbarte (Gen 1,3), betrifft das Bilderverbot im Tanach nur optische und gegenständliche Abbilder, nicht Sprachbilder. Diese zeigen eine große Vielfalt an Metaphern, Vergleichen und Anthropomorphismen

http://de.wikipedia.org/wiki/Zehn_Gebote

des weiteren heißt es in Exodus 20,4:

Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde

ob darauf zurückzuführen ist, daß im islam die darstellung alles gegenständlichen verpönt ist im vergleich zu etwa abstrakten ornamenten, weiß ich nicht

das bilderverbot so auszulegen, daß auch metaphorisch kein bild gottes erlaubt sei, also jegliche beschreibung gottes dagegen verstieße, seine unbegreiflichkeit zu verletzen, scheint mir eine eher christliche und hier eher jüngere haltung zu sein, welche darauf zurückzuführen ist, daß man sich dessen bewußt ist, in welche zwickmühlen man sich durch jegliche verbindliche gottesdefinition bringen kann (stichwort beweisbarkeit resp. widerlegbarkeit)

was sich der beschreibung völlig entzieht, muß eben auf ewig im nebel bleiben. zu nutz oder frommen sowohl des gläubigen wie des nicht gläubigen, je nachdem...

wittgenstein habe ich in diesem zusammenhang schon oft genug zitiert Icon_smile
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#14
Zitat:Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde

das gebot so geschrieben hat nichts mit der Jüdischen Tanach zu tun.
Es ist Christl. umgeschrieben,nimmt man das Hebräische ist es so wie ich oben beschrieben.
Wir haben keine Christl. Übersetzungen.Sondern Hebräische Tanach
jam
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#15
...um aber mal auf den wortlaut des threadtitels einzugehen:

sollte man sich gott überhaupt vorstellen?

ein "sollen" kann es hier natürlich nicht geben. wer nicht an einen gott glaubt, der braucht ihn sich natürlich auch nicht vorzustellen (auf die spitzfindigkeit, auch das nicht glauben an etwas erfordere dessen definition, will ich an dieser stelle nicht weiter eingehen, das ist schon oft genug erörtert worden)

glaubt aber jemand an gott, so stellt sich (für mich zwingend) die frage:

wie soll das gehen, ohne sich "ein bild zu machen" (wenn auch nichr notwendigerweise im wörtlichen sinn) von dem, woran man glaubt?

das ist imho schlechterdings nicht möglich. sobald ich an etwas glaube, habe ich eine vorstellung davon
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