04-09-2009, 10:26
(04-09-2009, 08:49)Jakow schrieb: Wobei nach wie vor offen ist, welche Rechte hier beschnitten wurden? Darum habe ich darauf verwiesen, dass Nichtjuden in einem jüdischen Königreich mehr Rechte haben, als in den damaligen umliegenden Staaten
jakow, ich kenne dich ja schon lange als alten wortklauber
wollen wir dieses spiel jetzt wirklich hier schon wieder spielen?
welche rechte? das hatten wir doch oben schon, daß nichtjuden wohl kaum ihren als götzendienst verbotenen glauben ausüben konnten. daß es anderswo nicht anders oder besser war, ändert ja nichts daran, daß auch im jüdischen reich selbstverständlich keine ethnische oder religiöse gleichberechtigung und pluralität gegeben war
Zitat:Auch dieses ist nicht richtig, da nur bestimmte Formen der Religion damals angegangen wurden, welche u.a. Menschopfer darbrachten. Wundert mich etwas, dass du nun soetwas unter "Religionsfreiheit" fassen willst
wundert mich, daß du zu derart billigen unterstellungen greifen mußt
aber nenn mir doch mal einfach die sicherlich überaus lange liste von nichtjuden in verantwortlicher position, wenn sie doch dasselbe recht auf teilhabe und sozialen aufstieg genossen wie das herrschafts- und staatsvolk
Zitat:Mir geht es darum, dass die wesentlichen Stellen des Tanach überhaupt nicht mehr nachgeprüft werden können
weshalb eben dem wesentlichen im tanach nur der status von legenden zugewiesen werden kann
Zitat:und vieles andere sehr wohl historisch Bestand hat
das unwesentliche also?
aber was denn z.b.?
wie auch immer - lhiannons aussage Die Geschichten des Tanach sind in weiten Teilen Legenden hat natürlich bestand, wie du ja grade selber wieder bestätigt hast, nachdem du es zuvor noch bestritten hast
Zitat:Alleine Überhöhungen wie ein reiches, grosses Israel welches frei von Götzendienst ist, wird man nicht finden. Aber das findet sich so auch im Tanach nicht
davon hat hier ja auch keiner geredet - außer dir
macht es spaß, behauptungen auftzustellen, nur um sie selber widerlegen zu können?
Zitat:Du sprachst von "kreationisten"
ja und? gehören die etwa nicht zu jenen menschen in den letzten 2500 jahren, die die thora wörtlich nehmen?
Zitat:Ja, das von lhiannon angenommene Problem, man könne nun die Anweisungen nicht mehr wörtlich verstehen, existiert so im Judentum halt einfach nicht. Die Tora wurde weiterhin so verstanden
lhiannon sprach aber nicht von theoretischer geltung, sondern von der praktischen ausführung der anweisungen:
So wurde aus einem Staatsgesetz (Tora) zunächst unter Einfluß der griechischen Philosophie, später des Christentums und noch später des Humanismus (an dessen Herausformung Juden maßgeblich beteiligt waren) eine religiöse Anleitung, die nicht mehr wörtlich vestanden werden KONNTE, denn Opferkult, Tempelkult und Gerichtsbarkeit konnten nicht mehr ausgeübt werden
steht eigentlich schwarz auf weiß da
wenn die anweisung z.b. lautet: "gehe in den tempel", und es gibt gar keinen tempel mehr, dann kannst du diese anweisung nicht mehr wörtlich verstehen und befolgen
Zitat:aber auf solche Argumente kann ich wohl kaum eingehen
nimms dir nicht so zu herzen. niemand kann alels können, wir haben alle unsere defizite
Zitat:Argggghhh. Anscheinend hast du keinerlei Ahnung von diesem Thema und ich weiss nun nicht, wie ich dir das erläutern soll. Ich kann nur sagen, dass hierbei sehr wohl "wörlich" ausgelegt wird, dass Problem ist nur, dass der hebräische Text oft vielseitig und vielbedeutend ist
worauf willst du hinaus?
daß, wenn da auf hebräisch steht "katze", es auch bedeuten kann "hund"?
"wörtlich verstehen" bedeutet, den engen wortsinn zugrundezulegen. wenn es im hebräischen diesen engen wortsinn gar nicht gibt (was ich mir aber schwer vorstellen kann), dann gibt es im hebräischen eben kein wörtliches verständnis
Zitat:Man fand alte dort angegeben Städte, Festungen, Paläste, man fand an entsprechenden Stelle jüdische Artefakte usw. Was soll man deiner Meinung nach hier noch finden? Mosches Stock?
hast du epicharms beitrag nicht gelesen?
natürlich hat man irgendwelche siedlungen ausgegraben. aber nichts, was die geschichten des tanach belegen würde
Zitat:Wer solches sucht, wird es nicht finden. Nur ein Narr würde sich darüber wundern
und was gefunden werden kann, belegt in keiner weise die erzählungen des tanach. aber genau gegen diese erkenntnis lhiannons:
Die Geschichten des Tanach sind in weiten Teilen Legenden
bist du ja ins feld gezogen
hast du inzwischen eigentlich selbst noch den überblick, was du nun eigentlich sagen oder gar belegen willst?
Zitat:Woher soll ich was haben?
Dass das Königreich Israel umfassend war, dort nur fromme Juden lebten und alles ganz toll war?
woher du haben willst, daß das die tradierte sichtweise der christen sein soll, will ich wissen
ich will ganz einfach generell sowohl von dir wie von jam belege dafür haben, was ihr christen oder anderen unterstellt (hier: geschichtsfälschung), und nicht einfach eure behauptungen
Zitat:Das findet sich eben nicht im Tanach. Dort steht deutlich, dass fast die ganze Zeit über dort Götzendienst betrieben wurde. Nun fanden Archäologen eben genau davon Spuren und schon wurde geschlossen, dass es dieses Königreich Israel so wohl nicht gab
ja? wer soll das nun wieder getan haben?
spuren von etwas finden und daraus schließen, daß es das nicht gegeben hat?
ich weiß ja nicht, wieviel du von archäologie verstehst...
Zitat:Wie soll man eine Lehre glauben? Es gibt dabei Axiome, aber die gibt es immer. Also?
wie man etwas glauben soll?
deine frage verblüfft mich
indem man es für wahr ansieht, wie denn sonst?
Zitat:Kannst du dazu ein Beispiel nennen? Mir fällt dazu nämlich nichts ein
ja, seltsam. die presseberichte darüber, wie palästinenser, also nichtjuden, in den besetzten gebieten schikaniert werden, werden von menschen wie dir und jam wohl ignoriert
ich halte es aber nicht für sinnvoll, wie im politikforum hier aufzulisten, was beide seiten im nahostkonflikt jeweils so anstellen
fürs erste erinnere dich einfach daran, wie baruch goldstein den glauben der muslime per mg respektiert hat
Zitat:Auf der anderen Seite leben genügend Ultrareligiöse in Israel, einem Staat mit den grössten Möglichkeiten zur freien Religionsausübung
das hast du schön gesagt: auf der anderenseite, auf der der herrschenden, wird den ultrareligiösen der eigenen seite jeder auslauf gelassen