03-09-2009, 21:45
(03-09-2009, 18:06)petronius schrieb:(03-09-2009, 17:01)Jakow schrieb: Nein, das soll alleine nur aufzeigen, dass man nicht fand, was man erwartet hatte und dass diese Erwartungen eben nicht auf dem Tanach basierten, sondern darauf aufbauenden Legenden
man hat aber auch von dem nichts gefunden, was der tanach beschreibt :icon_cheesygrin:
vor einigen wochen war im fernsehen mal ein interessanter bericht darüber, wie gierig gewisse archäologen dabei sind, irgendwelche artefakte zu finden, die sich auf die bibel zurückführen lassen und somit die historizität der o.a. legenden belegen soll. und wieviel schrott sie sich dabei schon von den in israel sehr zahlreichen raubgräbern und schwarzhändlern zu z.t. horrenden preisen haben andrehen lassen, und wie sie diesen für echt erklärt haben, nur um teils jahre später doch zugeben zu müssen, einer plumpen fälschung aufgesessen zu haben
Die Archäologen Israel Finkelstein und Neil A. Silberman haben den Beweis geführt, dass Jerusalem zur Zeit Davids und Salomos ein Provinznest von bestenfalls regionaler Bedeutung war. Irgendwelche Prachtbauten sind nicht nachweisbar. Gleichermaßen hat er mit dem Märchen von einer vierzigjährigen Wanderung, in der die Israeliten kreuz und quer durch die Sinai-Halbinsel gezogen wären, aufgeräumt. Für die Zeit, die infrage kommt, ist archäologisch nichts, aber schon gar nichts, nicht ein einziger Scherben nachweisbar. Und immerhin sollen es nach biblischem Bericht 600000 Menschen gewesen sein, die sich da ein Menschenalter lang bewegt hätten.
Finkelstein hat auch nachgewiesen, dass Jericho, dessen Mauern nach biblischem Bericht durch Posaunenschall zerstört worden sein sollen, in der fraglichen Zeit ein unbefestigtes Drecksnest gewesen war.
Sein Urteil hat Gewicht. Er ist so etwas wie der Chefarchäologe Israels.
In konservativen jüdischen und christlichen Kreisen hat man ihm die populäre Aufbereitung und Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse recht übelgenommen.
I. Finkelstein, N. A. Silberman,
Keine Posaunen vor Jericho, ISBN 978-3-423-34151-6 und
David u. Salomo, ISBN-10 3406546765
MfG E.
MfG B.