Zitat:Warum können Gläubige an einen Gott nicht einfach die Erkenntnis akzeptieren, dass der Anfang und das Ende nicht erkennbar sind?
Ich hab den Eindruck, daß Science-Fiction-Leser in der Beziehung viel flexibler sind... Fakt ist nun mal, daß wir nicht wissen, was jenseits bzw. vor und nach unserem Universum existiert. Insbesondere Wissenschaftler sagen dazu nix, aus Angst, sich so ganz ohne Beweise irgendwie naß zu machen. Und ob wir, die wir selber nun mal Produkte unseres vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums sind, jemals in der Lage sein werden, "hinter die Kulissen" zu schauen, ist fraglich. Einen Überblick über die verschiedenen Theorien, was denn "jenseits/davor/danach" zu finden wäre, gibt es deshalb nur in der SF, die ja den Jagdschein für fröhliches vor-sich-hin-spekulieren ohne Rücksicht auf Verluste besitzt. Das reicht von der Vorstellung unseres Universums als eine Art Wellenfunktion, die zwischen Minimum (Raum, Zeit und alles andere in einer einzigen Singularität zusammengezogen) und Maximum (maximale Ausdehnung) schwankt, nach dem Maximum dann wieder langsames Zusammenziehen bis zur nächsten Singularität, dann wieder Urknall und ein ganz neues Universum... oder die hübsche Blasen- bzw. Schaumtheorie, wonach unser Universum nur ein etwas eingedelltes Bläschen in einer Unmenge von gleichartigen großen und kleinen Bläschen (Universen) ist, das wird dann gern in hübschen Parallelwelt-Geschichten wie der Serie "Sliders" verbraten... oder die Sub- und Überuniversen, sprich unser Universum ist nur ein winziges Teilchen eines übergeordneten Universums (Multi-oder Metauniversum), so wie in unserem eigenen Universum ungezählte andere Subuniversen in mikroskopisch kleiner Form herumschwirren können, ohne daß wir es merken (der Plot kam sehr schön in "Men in Black" )... oder, eine Variante der Wellenfunktion, unser Universum ist das Zufallsprodukt, quasi die "Schnittmenge" zweier übergeordneter Universen, die sich gerade gegenseitig durchdringen... Mathematiker sollen ja angeblich in der Lage sein, "übergeordnete" Dimensionen/Universen rein rechnerisch zu erfassen, mindestens 6 (bis zu 21? da habe ich schon unterschiedliche Angaben gehört) verschiedene Dimensionen kann man angeblich berechnen. Ob da aber auch solche dazugehören, in denen die Gesetzmäßigkeiten unserer Naturgesetze einschließlich der Mathematik gar nicht gelten, beispielsweise ein Universum, in dem 1 + 1 nicht 2 ergibt, sondern "35,498 mit aufsteigender Tendenz"...? Fragt mich nicht, bin kein Mathematiker... Fest steht nur, nix genaues weiß man nicht. Aus diesem "Nichtwissen" dann aber automatisch auf die Existenz eines Gottes zu schließen, der dann auch noch nix besseres zu tun hat, als auf irgendein Affentheater (Gebete, Menschenopfer, bunter Mummenschanz, genannt "Rituale", in irgendwelchen Tempeln etc.) zufällig intelligent gewordener Primaten auf irgendeinem unwichtigen Planeten zu reagieren und denen irgendwelche persönlichen Geschenke wie "Erlösung" von was auch immer, "Erleuchtung" etc. oder so ordinäre Sachen wie Genesung von irgendeiner Krankheit; Macht über Artgenossen etc. hinterherzuschmeißen? Ganz ehrlich, da hakt es bei den meisten SF-Liebhabern aus (sind Freidenker, die Burschen. Religiöse Fundamentalisten werden in dem Genre selten alt, Serien wie "Finale" zum Trotz). Und das dann auch noch als "unumstößliches Faktum" hinstellen und darauf Forderungen nach Frauenunterdrückung, Kleidungsvorschriften, Weltbeherrschungsphantasien, Ausrottung Andersdenkender und was weiß ich alles aufbauen??? Keine Chance, Mann!!!