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Zur Abwechslung: Ich bräuchte mal nen Tipp...
#1
Hallo!
Also, da ich mich schon seit Tagen durchs I-net klicke, um einen Ansatz zu finden, der zu meiner Idee passt, weiß ich nimma weiter. Also ich erklär mal was ich meine:
- Glaube, das der technische Fortschritt alle Probleme löst (z.B. Klimakatastrophe)
- Vertrauen darauf, dass dadurch ein "Heilszustand" erreicht werden kann -> also Technologie/Innovation als Heilskonzept
- Idealisierung der positiven Eigenschaften, ausblenden der negativen
- teleologische Ausrichtung (vielleicht sogar eschatologisch?)
Ich habe bei meinen Recherchen folgende Theoriengebäude gefunden:
- Szientismus
- Teleologie
- Transhumanismus
- technologische Singularität
Keines dieser Konzepte schien mir aber perfekt zu passen auf die Klimadebatte.
Frage: Kann man bei philosophischen Ansätzen "eklektizistisch" sein (bspw. mit KI hat das Klima ja nix am Hut) oder nicht?
Fällt euch noch eine Richtung ein, in die ich weiter recherchieren könnte? Vielleicht hat ja auch jemand zufällig zum Thema "Wissenschaftsgläubigkeit" oder "Innovationsgläubigkeit" gelesen?
Wäre echt für sachdienliche Hinweise dankbar :tard:

Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#2
Mir geistert dazu das Buch "Newtons Koffer" durchs Hirn.
Da ging es um Wissenschaftskritik und Fehler in der Beweisführung.
Aber ehrlich gesagt ist es ewig her, dass ich es gelesen habe um näheres zu sagen.
Wenns dich interessiert kann mans bestimmt gebraucht er-ebay-en.
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#3
Hallo Sonne,

die Tatsache als solche, also dass der technische Fortschritt nicht der Weg zum Heil ist, ist mir dermaßen selbstverständlich, dass ich mir dazu speziell keine Bücher mehr kaufe bzw. gekauft habe. Ich habe auch keine Erinnerung mehr, woher ich diese Weisheit habe.
In der neuesten SPEKTRUM 08/09 S.72 - 76 steht ein Interview mit Prof. Carl Friedrich Gethmann "Philosophieren in der Krise", der auf S. 75 auch auf die Klimakrise Bezug nimmt. Ein Bisschen dünn, aber immerhin.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Öhem, gab's da nicht einmal den Club of Rome?
Gib doch bei Google mal ein: Fortschrittsglaube +"Club of Rome"
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Nun ja, dass wir uns heute berechtigte Hoffnungen machen dürfen, dass ALLE unsere Kinder erwachsen werden und dass wir selbst ca. 80 Lebensjahre vor uns haben ist doch wohl dem Fortschritt der Medizin zu verdanken.
Und wir benutzen die fortschrittliche Medizin ganz selbstverständlich um nicht zu früh leiden und sterben zu müssen.
Es lebe das künstliche Hüftgelenk!

Nur son Gedanke
Lhiannon
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#6
An der Stelle sollte mal ein Punkt gemacht werden. Es geht, soweit ich sonne verstanden habe, darum, daß der "Glaube an den Fortschritt der Technik und Wissenschaft" in Zusammenhang mit der Klimakatastrophe steht und wiederum "der Glaube daran so groß ist", daß auch hier - Glaube an den technischen/wissenschaftlichen Fortschritt - letztlich die Lösung zu finden ist. Der Verursacher wird zugleich zum Heilmittel.

Hier fragt sonne nach entsprechenden Konzepten, Veröffentlichungen (...) usw., welche sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Ich kenne nur recht wenige Bücher, die sich der Thematik annehmen, siehe Autoren und/oder Büchertitel, die mir spontan einfallen.

Der Physiker Heisenberg, Fritjof Capra (ebenfalls Physiker) und ein entspechendes Kapitel in Berendts Buch "Nada Brahma − die Welt ist Klang"; ebenso: Ein Planet wird geplündert von H. Gruhl.
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#7
Im Roman "Der Schwarm" von Frank Schätzing wird dieses Thema literarisch aufgearbeitet, vor allem was die globalen Folgen der Klimaveränderung(en) betrifft. Mir stehen da oft die Haare zu berge. Empfehlenswertes Buch, nichts für schwache Nerven und lehrreich zugleich.
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#8
Leider kann ich den Beitrag # 6 nicht mehr editieren. Der Name des Buchautors lautet richtig: Berendt
Bitte, kann ein Moderator oder Moderatorin des "h" entfernen? Danke.
Das besagte Kapitel trägt die Überschrift: Postskriptum über die Wissenschaft
(April 1987, überarbeitete Neuausgabe, Rowohlt Taschenbuchverlag)
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#9
Der Titel lautet: Nada Brahma − die Welt ist Klang von Joachim-Ernst Berendt. Ich hab's oben eingesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#10
Ekkard, mir ist das auch ziemlich klar, dass es recht riskant ist und wahrscheinlich utopisch, sich auf den technologischen Fortschritt zu verlassen. Aber wenn die Kommission, die Desertec verwirklichen will, von der "Rettung der Welt" und einem Akt der "der Mondlandung gleichkommt" spricht, sind das eindeutig überhöhte Erwartungen in Form eines Heilskonzeptes. Das müsste ich allerdings noch theoretisch untermauern...
Ich hatte noch keine Zeit um mir die Goggle-Ergebnisse zu deinem Tipp "Fortschrittsglaube + Clube of Rome" genauer durchzusehen, aber die Kombination scheint recht ergibig zu sein. Clube of Rome alleine als Schlagworte hat mich nicht so weit gebracht.
Die Tipps wegen Büchern und Zeitschriften von euch werde ich noch filzen.
Danke erstmal! und für weitere Ideen bin ich offen...

Grüßle
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#11
(31-07-2009, 13:07)Sonne schrieb: Ekkard, mir ist das auch ziemlich klar, dass es recht riskant ist und wahrscheinlich utopisch, sich auf den technologischen Fortschritt zu verlassen. Aber wenn die Kommission, die Desertec verwirklichen will, von der "Rettung der Welt" und einem Akt der "der Mondlandung gleichkommt" spricht, sind das eindeutig überhöhte Erwartungen in Form eines Heilskonzeptes.

Die wollen was verkaufen, und dafür kann, wie jeder weiß, kein Slogan zu bomastisch sein...

Ansonsten finden sich Zeitgenossen, welche Positionen wie diese hier

(30-07-2009, 19:59)Sonne schrieb: - Glaube, das der technische Fortschritt alle Probleme löst (z.B. Klimakatastrophe)
- Vertrauen darauf, dass dadurch ein "Heilszustand" erreicht werden kann -> also Technologie/Innovation als Heilskonzept
- Idealisierung der positiven Eigenschaften, ausblenden der negativen
- teleologische Ausrichtung (vielleicht sogar eschatologisch?)

ernsthaft vertreten, heutzutage wohl kaum noch - und wenn, dann vielleicht höchstens unter denjenigen mit dem sog. "Halbwissen". Dass "Wissenschaftsgläubigkeit" oder "Innovationsgläubigkeit" (obwohl das an sich schon mal ziemlich waberige Begriffe sind) etwa unter den "Atheisten" bzw. in der säkularen Gesellschaft so wahnsinnig verbreitet und eine Art "Religionsersatz" wären, ist lediglich einer der gängigen Popänze bestimmter religiöser Argumentation, welche mit der Realität freilich nur wenig zu tun hat.

Deswegen wirst du wahrscheinlich im Internet außer den entsprechenden Definitionen dazu (z.B. im Zusammenhang mit der aktuellen Klimadebatte) auch kaum was finden...
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#12
Danke! Hat sich erledigt.
@Duree
Der Text gibt deine Meinung wieder. Die Faktenlage sieht allerdings anders aus.

Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#13
(05-08-2009, 16:18)Sonne schrieb: Danke! Hat sich erledigt.
@Duree
Der Text gibt deine Meinung wieder. Die Faktenlage sieht allerdings anders aus.

Nun, dann bring doch die Fakten mal auf den Tisch. Bin schon gespannt!
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