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Warum so viele Menschen?
#30
Hallo Peronius,

Wir entfernen uns mit Ekkards Frage und meiner Replik nun tatsächlich vom Thema, aber vielleicht hat er die Güte, diesen Teilschred zu vereinzeln.

(31-07-2009, 12:52)petronius schrieb: daß leben (auch, aber natürlich nicht nur) leiden ist, ist ja nun wirklich keine besonders bahnbrechende erkenntnis

Tatsächlich sollte man annehmen, es sei keine so bahnbrechende Erkenntnis, daß Leben leidhaft sein kann.
Der Punkt ist, und darum gehts ja den "Heilslehren", die integraler Bestandteil jeder Religion sind, gibt es einen Ausweg aus diesem Leiden.
Und was ist überhaupt das Leiden, aus dem es einen Ausweg geben könnte? Und wenn es einen Ausweg gibt, wie sieht dieser aus.

Es ist hilfreich, zunächst die Terminologie zu klären.
"dukkha", wird deutsch mit "Leiden" übersetzt wird, beinhaltet aber nicht primiären körperlich-mentalen Schmerz (beim Buddha: "vedana"), sondern ist das Hadern mit den Unvermeidlichkeiten des Lebens: den Schmerzen, die mit Geburt, Wachsen, Krankheit, Altern und Tod verbunden sind.

"nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden (dukkha); von Liebem getrennt sein, ist Leiden (dukkha); mit Unliebem vereint sein, ist Leiden (dukkha) (z.B. D22)"


Jesus benennt dieses Verhältnis zwischen vedana und dukkha als "Plage" und "Sorge" (Mt 6,34)

Wie beim Buddha, erkennt Jesus die gleichen Ursachen für diese Sorge - allgemeiner "dukkha", nämlich a) "Begehren" (bei Buddha mit zwei sich bedingende Antagonisten "Bevorzugung" und "Abneigung" spezifiziert) und b) bei beiden gleichlautend "Verblendung", was ich hier als Desorientierung wiedergegeben habe. Jesus versteht unter Verblendung Gottesferne, Buddha alle Sorten und Mischungen von Nichtwissen und Nichtwissen-Wollen (Ignoranz) - bezüglich dukkha, einer bestimmten Desorientierung, was die Ursachen von dukkha und die Möglichkeiten zu dessen Überwindung betrifft - also von beispielsweise "Sorge". Das ist die "gewöhnliche Bewegung" des Geistes.
Ist doch so, oder?

(31-07-2009, 12:52)petronius schrieb: bevorzugung und abneigung sind insofern selbstverständlich, als der geist ja gar nicht anders kann, als zu differenzieren und zu werten - will er sich denn überhaupt an etwas orientieren können..


Bevorzugung und Ablehung sind eben nicht nur die selbstverständlichen und notwendigen Bewegungen des Geistes zu differenzieren, also Unterschiede - verschiedene Merkmale als verschieden zu erfassen und auch nicht diese einfach zu bewerten, sondern es sind bestimmte Bewertungen die sich darauf beziehen, was für das eigene Ego als begehrenswert erscheint - aber prinzipiell nicht zu erlangen ist. z.B.: alle sind lieb und nett zu mir, keiner widerspricht mir ;)
Das zu durchschauen und danach zu handeln, ist dann doch vergleichsweise bahnbrechend, wie man im gewöhnlichen Leben allerorten sieht.

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