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Missionierung
#16
Ja, genau... könnte es sein , dass viele( Konvertiten ) so wie ich, ständig missionieren müssen; weil sie sich selbst von der Richtigkeit ihres Glaubens, dadurch überzeugen müssen indem sie Andere zum Beitritt überreden!
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#17
Was mich zu der Frage bewegt, was ist es, das den Atheisten antreibt im Religionsforum zu missionieren?!:eusa_naughty:
Ich bin der "ICH BIN", der EUCH ALLE nur alpträumt !
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#18
Der alleinige Wahrheitsanspruch abrahamitscher Religionen

(24-07-2009, 12:38)DureeTotale schrieb: Betrachtet man nun die Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen, …, zu deren zentralen Glaubenssätzen es gehört, dass sie allein die Wahrheit über Gott und Mensch … verkünden, dass darum jeder, der anderer Überzeugung ist, damit automatisch falsch läge und Gott damit gar beleidigte und natürlich vor allem, dass man nur dann "errettet" würde, wenn man sich eben diese, wahren Glaubenssätze zu eigen machte...
(25-07-2009, 09:46)Epicharm schrieb: Ja, so kommt das manchmal rüber.
Ich möchte nur darauf hinweisen, dass praktisch alle Menschen so agieren. Die eigene Überzeugung wäre keine solche, wenn sie zweifelhaft erschiene. Atheisten machen da keine Ausnahme. Und die Menschen, die verstandesmäßig wissen, wie unangemessen die eigenen Überzeugungen insbesondere in Grenzsituationen des Lebens sein können, sind gleichmäßig über die diversen Weltanschauungen verstreut.
Unser Gefühl orientiert sich am Normalfall, am ordinären Umfeld. Dort müssen wir „richtig“ leben. Ständige Kontrolle und ständiges Wälzen philosophischer Probleme würde unser normales Handeln viel zu träge machen.

(25-07-2009, 09:46)Epicharm schrieb: Ich nehme es den Vertretern dieser Religionen nicht übel, wenn sie mich zu überzeugen versuchen. Solange sie das mit Argumenten tun, die sich meiner Vernunft nicht verschließen, genieße ich solche Gespräche durchaus.
Wozu sonst sind wir hier versammelt? Gleichwohl gibt es Belästigungen, wie wir anerkennen müssen. Das liegt aber nicht an Bibel- oder Koranversen, sondern an der Penetranz und stetigen Wiederholung, ohne auf die vorgetragenen Argumente einzugehen. (Die Moderatoren diskutieren bereits intern, wie man dies wirksam unterbinden kann). Dazu zitiere ich …
(25-07-2009, 09:46)Epicharm schrieb: Lästig kann es werden, wenn das jemand mit absolutem Wahrheitsanspruch, der ausschließlich mit Bibel- oder Koranversen untermauert wird, tut. Dann ist auf den historischen Kontext, in dem die zitierten Verse stehen, hinzuweisen, oder auf die Sagenkreise, die in manchen biblischen Geschichten (und auch in solchen im Koran) verarbeitet sind. Da manche Gläubige die geschichtlichen Abläufe und die Mythen, die den Texten zugrunde liegen, nicht wahrhaben wollen, kann ein solches Gespräch auch Mühe bereiten.
Und niemand soll Heilige Schriften als „Steinbruch“ für Sprüche missbrauchen. Heilige Schriften sind wie Hologramme. An keiner einzelnen Stelle befindet sich die ganze Wahrheit (d. h. Definition und Transport von Wertvorstellungen).
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
(26-07-2009, 03:09)Roydans schrieb: Was mich zu der Frage bewegt, was ist es, das den Atheisten antreibt im Religionsforum zu missionieren?!:eusa_naughty:

Auch wenn das für dich offensichtlich eine ganz schwere Übung zu sein scheint, aber: Nicht nur dass du, wie du jedesmal, wenn du darüber sprichst, belegst, für deine Schublade "Atheist" völlig realitätsferne Phantasie-Einsortierkriterien benützt; in gleicher Weise hast du dafür eben auch nur eine einzige... Doch leider muss ich dich auch hierin enttäuschen: DEN ATHEISTEN gibt es so wenig, wie es DEN THEISTEN gibt.

Und weil es DEN ATHEISTEN nicht gibt, sind auch die Gründe, weshalb sich Atheisten in Diskussionsforen zu Religion- und Weltanschauungsfragen tummeln von Atheist zu Atheist bisweilen sehr verschieden...!


Was meine Gründe angeht, ein paar Beispiele:

- Ich behaupte nicht, "die Wahrheit" gefunden zu haben, und zwar ganz einfach deshalb, weil ich schon die Annahme, es gäbe "die Wahrheit" oder gar "die/nur eine absolute Wahrheit", für rundweg absurd halte, geschweige denn die Behauptung, man könne diese "finden"...

- Ich argumentiere mit nichts weniger als der Annahme, hier jemanden zu meiner Sicht der Dinge auch nur überreden zu können, geschweige denn zu wollen, denn, um es mit Schopenhauer zu sagen, um einem Menschen (gilt also für alle Menschen...) alle Absurditäten auszureden, die er glaubt, müsste man Methusalems Alter erreichen, ohne damit fertig zu werden...

- Ich argumentiere so, weil Geschichte und Gegenwart ganz kar zeigen, dass jede weltanschauliche/religiöse Überzeugung, Ansicht, Meinung usw. um so problematischer wird, je weniger sie der Kritik ausgesetzt ist. Da religiöse Überzeugungen, vor allem die der vorherrschenden Religionen, auch hierzulande meiner Meinung nach noch viel zu wenig und vor allem nicht substanziell kritisiert werden und sogar Sonderschutzrechte beanspruchen und auch bekommen, hat das zur Folge, dass viele mit diesen religiösen Vorstellungen verbundenen ethischen und kulturellen, in mancherlei Hinsicht höchst problematischen Wertmaßstäbe, Denkmuster und Urteilskriterien, als ob sie sich von selbst verstünden, noch immer der ganzen Sozialisation aufs Auge gedrückt werden. Da nun aber jede Diskussion über diese religiös motivierten ethischen und kulturellen Wertmaßstäbe, Denkmuster und Urteilskriterien früher oder später unweigerlich bei den transzendenten Hauptakteuren anlangen muss, weil diese als der Ursprung jener ausgegeben werden, geht's eben nun mal nicht ab, ohne das auch diese was mit abbekommen...


Dergleichen unter Mission laufen zu lassen, wirkt hinsichtlich der sprachlichen Bedeutung des Wortes "Mission" ziemlich deplaziert, denn ich sehe mich natürlich in keiner Weise von irgend jemandem hierzu berufen, beauftragt oder gesandt, wie etwa à la "Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur." (Markus 16,15)...
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#20
(26-07-2009, 11:43)Ekkard schrieb: Der alleinige Wahrheitsanspruch abrahamitscher Religionen

(24-07-2009, 12:38)DureeTotale schrieb: Betrachtet man nun die Glaubensinhalte der verschiedenen Religionen, …, zu deren zentralen Glaubenssätzen es gehört, dass sie allein die Wahrheit über Gott und Mensch … verkünden, dass darum jeder, der anderer Überzeugung ist, damit automatisch falsch läge und Gott damit gar beleidigte und natürlich vor allem, dass man nur dann "errettet" würde, wenn man sich eben diese, wahren Glaubenssätze zu eigen machte...
(25-07-2009, 09:46)Epicharm schrieb: Ja, so kommt das manchmal rüber.

Ich möchte nur darauf hinweisen, dass praktisch alle Menschen so agieren. Die eigene Überzeugung wäre keine solche, wenn sie zweifelhaft erschiene. Atheisten machen da keine Ausnahme.

Dieser unzulässigen Verallgemeinerung muss ich widersprechen! Gewiss wird niemand seine eigene Überzeugung für "zweifelhaft" im Sinne von dubois, unglaubhaft, zwielichtig usw. halten. Dass man aber die Ansprüche an die Bedeutung und den "Wahrheitsgehalt" seiner eigenen Überzeugung so weit beschränkt, dass diese immer unter dem Vorbehalt der Falsifizierung durch neue nachweisliche Tatsachen und Erkenntnisse stehen muss, und zwar nicht nur im Beiwerk, sondern auch in ihren zentralen, fundamentalen Teilen - dass also das Akzeptieren eines solchen Vorbehaltes die einzige "unumstößliche" Überzeugung ist, das ist sehr wohl möglich und diese Sicht auf die Welt und das Dasein vertraten und vertreten durchaus viele Menschen.
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#21
@Duree Totale: Was du nur immer mit "Tatsachen" und "Falsifizierung" hast? Ich gehe davon aus, dass "Überzeugungen" nicht einfach nur so daher gesagt sind. Da gibt es keine "Falsifizierung". Es handelt sich auch nicht um Tatsachen, sondern darum, Vertrauen in Wertvorstellungen zu gewinnen, eine gutes Urteilsvermögen heraus zu bilden, unzulässige Vorurteile zu bemerken und ähnliche Persönlichkeitsstrukturen, die sich aus dem Dasein als "zoon politicon" ergeben.

Natürlich kann ich unzulässigen Vorurteilen aufsitzen - selbstverständlich!. Aber die sind nicht "falsifizierbar", sondern von vorneherein unzulässig (vulgo: "falsch") - nur ich weiß es bis dato nicht. Der "Seifensieder" geht mir erst dann auf, wenn sich Menschen in ihren speziellen Lebenssituationen gegen diese Vorverurteilungen wehren - so geschehen in der Debatte um die gleichgeschlechtliche Liebe.
Wenn man erst einmal erkannt hat, dass in diesem intimen Bereich nur Vorurteile transportiert werden, dann kann man etwas dagegen tun (ein Lernprozess, der für jeden Menschen gilt).
Aus allen diesen Gründen verstehe ich nicht die Übertragung wissenschaftstheoretischer Begriffe auf die Bereiche, wo es um persönliches Vertrauen, um Überzeugung und Urteilsfähigkeit geht. Um es auf die Spitze zu treiben:
"Gott", "Jesus" (der Geglaubte), "Heiliger Geist" sind keine Tatsachen sondern Überzeugungen genauso wie "Atheismus", "Materialismus", "Humanismus" oder "Nihilismus".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#22
(27-07-2009, 01:01)Ekkard schrieb: "Gott", "Jesus" (der Geglaubte), "Heiliger Geist" sind keine Tatsachen sondern Überzeugungen genauso wie "Atheismus", "Materialismus", "Humanismus" oder "Nihilismus".

sind wir wieder mal am begriffe umdefinieren?

gott bzw. jesus wird im christentum gemeinhin als person verstanden, mithin als tatsache, an die zu glauben eine überzeugung ist

also glaubensobjekt (gott, jesus, tatsache) und glaubensvorgang (theismus, christentum, überzeugung)
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#23
Gott wird als Person verstanden? Wie soll das denn gehen? Person = organische Lebensform = sterblich?
Das Jesus gelebt hat ist meines Wissens nachgewiesen, mehr aber auch nicht.
Gruß
Motte

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#24
(28-07-2009, 12:23)SchmetterMotte schrieb: Gott wird als Person verstanden? Wie soll das denn gehen? Person = organische Lebensform = sterblich?
Das Jesus gelebt hat ist meines Wissens nachgewiesen, mehr aber auch nicht.

nein, "person" hat nichts mit biologischer erscheinungsform verstanden (im rechtsdeutsch gibt es ja auch die "juristische" neben der "natürlichen" person). aber gott, jesus ist für christen (so wie ich sie kenne) ansprech-, ja gesprächspartner, einer, der sich ganz persönlich um einen kümmert - bekannt ist ja das geflügelte wort "jesus ist mein bester kumpel", welches nicht von allen bloß als floskel verstanden wird. so was nenne ich eine person. überzeugung ist das, was ich habe (als gläubiger), aber nicht das, woran ich glaube

der gläubige glaubt an einen glauben (eine überzeugung)?

klingt komisch für mich
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#25
Das ist wohl mehr eine Einstellungssache, ob man Gott als Fakt betrachtet und den glauben an ihn als freiwillig oder ob man den eigenen Glauben und somit auch den Glaubensinhalt als eine Art Idee betrachtet, die sich durchaus mit der Zeit verändern kann.
Letzteres halte ich grundsätzlich für die bessere Idee, aber warum sollte man denn an etwas glauben, von dem man selbst nicht zu 100% überzeugt ist. Das funktioniert langfristig wohl nicht.
Gruß
Motte

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#26
(28-07-2009, 12:58)petronius schrieb: nein, "person" hat nichts mit biologischer erscheinungsform verstanden

sorry, gemeint war natürlich "person" hat nichts mit biologischer erscheinungsform zu tun
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#27
(28-07-2009, 13:06)SchmetterMotte schrieb: Das ist wohl mehr eine Einstellungssache, ob man Gott als Fakt betrachtet und den glauben an ihn als freiwillig oder ob man den eigenen Glauben und somit auch den Glaubensinhalt als eine Art Idee betrachtet, die sich durchaus mit der Zeit verändern kann.
Letzteres halte ich grundsätzlich für die bessere Idee, aber warum sollte man denn an etwas glauben, von dem man selbst nicht zu 100% überzeugt ist. Das funktioniert langfristig wohl nicht.

seh ich auch so. den "Glaubensinhalt als eine Art Idee zu betrachten", ist mir zu kopflastig. das ist nicht der glaube, den ich an den mir bekannten gläubigen kennengelernt habe. erinnert mich irgendwie an meine frühe jugend, wo ich auch mal beschlossen habe, ab jetzt einen lieblingsband zu haben -schließlich hatten ja alle anderen ind er klasse auch eine (damit, daß mir irgendeine musik besonders gefallen hätte, hatte das gar nichts zu tun)
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#28
1. Es geht um "Mission" bzw. deren Ausführung, von der einige Teilnehmer meinen, sie habe unangemessene Seiten.

2. Es wurden inzwischen Themen aus der Philosophie oder Philologie behandelt, die eindeutig hier nicht her gehören.

Ich habe deshalb unter "Philosophie" einen entsprechenden Thread "Wissen vs. Glauben" aufgemacht und das Thema geteilt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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