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Die Erschaffung der Welt
#16
(23-07-2009, 19:59)DureeTotale schrieb:
(23-07-2009, 17:28)muslim-keinterrorist schrieb: Was meint die bibel mit diesem vers???
Die erschaffung der welt = vers 26

Da sagt gott ANGEBLICH dass er einen menschen erschaffen will DASS IHNEN ÄNLICH AUSSIEHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

könnt ihr mir dass mal bitte erkären:icon_cheesygrin:

Nun ja, da haben sich die Autoren der biblischen Schöpfungsgeschichte wohl ein wenig vertan, denn eigentlich muss es richtig heißen: "Und der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde."

Es ja doch ganz offensichtlich, dass alle wesentlichen Eigenschaften, welche Gott in der Bibel beigelegt werden, sofern sie irgend einen Bezug zur nachvollziehbaren Realität und einen verständlichen Inhalt haben, solche sind, die man vom Menschen kennt...


Die Fettung stammt von mir.

"Ganz offensichtlich" mag für Dich dies oder jenes sein, aber darum ist es noch nicht allgemein offensichtlich. Es ist nur Deine Perspektive. Und Du begründest sie nicht.

Sie muss ja auch gleich von Dir wieder eingeschränkt werden ->

dieser Gott hat Deiner Meinung nach nur dann die "wesentlichen" Eigenschaften des Menschen, wenn sie irgend einen Bezug zu "nachvollziehbarer Realität" - sprich: Dir nachvollziehbarer Realität - und "verständlichem Inhalt" - sprich: Dir verständlichem Inhalt - haben.

Weshalb sich aber uralte Mythen und Lebensdeutungen sich Deinem Verstehen und Verständnis anpassen sollen, sehe nun ich als nicht nachvollziehbar an.

Das Motto heißt doch eher: lernen, studieren, sich bemühen. Sein Verstehen ständig erweitern.

Ludwig Feuerbach, der ja auch die These vertrat, dass der Mensch die Eigenschaften des projizierten Gottes latent bereits in sich trägt, sieht darin aber eine Aufgabe: dass der Mensch sich dort hinentwickelt.
Und nicht alles zu sich herunterzieht.
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#17
(24-07-2009, 20:58)Saldo schrieb:
(23-07-2009, 19:59)DureeTotale schrieb:
(23-07-2009, 17:28)muslim-keinterrorist schrieb: Was meint die bibel mit diesem vers???
Die erschaffung der welt = vers 26

Da sagt gott ANGEBLICH dass er einen menschen erschaffen will DASS IHNEN ÄNLICH AUSSIEHT!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

könnt ihr mir dass mal bitte erkären:icon_cheesygrin:

Nun ja, da haben sich die Autoren der biblischen Schöpfungsgeschichte wohl ein wenig vertan, denn eigentlich muss es richtig heißen: "Und der Mensch schuf sich Gott nach seinem Bilde."

Es ja doch ganz offensichtlich, dass alle wesentlichen Eigenschaften, welche Gott in der Bibel beigelegt werden, sofern sie irgend einen Bezug zur nachvollziehbaren Realität und einen verständlichen Inhalt haben, solche sind, die man vom Menschen kennt...


Die Fettung stammt von mir.

"Ganz offensichtlich" mag für Dich dies oder jenes sein, aber darum ist es noch nicht allgemein offensichtlich. Es ist nur Deine Perspektive. Und Du begründest sie nicht.

Sie muss ja auch gleich von Dir wieder eingeschränkt werden ->

dieser Gott hat Deiner Meinung nach nur dann die "wesentlichen" Eigenschaften des Menschen, wenn sie irgend einen Bezug zu "nachvollziehbarer Realität" - sprich: Dir nachvollziehbarer Realität - und "verständlichem Inhalt" - sprich: Dir verständlichem Inhalt - haben.

Weshalb sich aber uralte Mythen und Lebensdeutungen sich Deinem Verstehen und Verständnis anpassen sollen, sehe nun ich als nicht nachvollziehbar an.

Zunächst ganz allgemein: Dass sich ausnahmslos jeder Mensch immer nur aus seiner Perspektive äußern kann, ist eine geradezu banale Selbstverständlichkeit. Und es ist wirklich ausgesprochen nervig, immer wieder das Vorsetzen dergestalt gestrickter Plattitüden als "Argumentation" angeboten zu bekommen...!

Sodann: Was ich mit den vom Menschen entlehnten göttlichen Attributen und mit solchen, die leere Wortkonstrukte ohne sinnvollen, verständlichen und nachvollziehbaren Inhalt sind, genau meine, habe ich im Verauf der Diskussion auch an konkreten Beispielen dargelegt - vielleicht einfach mal nachlesen. Über die Beschaffenheit dieser und anderer ganz konkreter, als göttliche Attribute im Umlaufe sich befindlicher Begrifflichkeiten können wir uns gerne unterhalten. Alles andere ist leeres Getöne...


(24-07-2009, 20:58)Saldo schrieb: Das Motto heißt doch eher: lernen, studieren, sich bemühen. Sein Verstehen ständig erweitern.

Gewiss, und das macht sich freilich besonders gut, wenn es um Dinge bzw. Sachverhalte geht, die, wenn man ihnen einmal genau auf den Zahn fühlt, dann plötzlich zu dem gehören sollen, was die Erkenntnisfähigkeit des Menschen "übersteigt"...:icon_lol:

(24-07-2009, 20:58)Saldo schrieb: Ludwig Feuerbach, der ja auch die These vertrat, dass der Mensch die Eigenschaften des projizierten Gottes latent bereits in sich trägt, sieht darin aber eine Aufgabe: dass der Mensch sich dort hinentwickelt.
Und nicht alles zu sich herunterzieht.

Wo-"hinauf" soll der Mensch sich entwickeln bzw. wo-"hinunter" soll er "nicht alles ziehen":icon_question:
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#18
Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,

Es könnte durchaus sein, dass in diesem Text nicht nur von einem Gott die Rede ist sondern von mehreren.

Ich habe mal den wissenschaftlichen Text eines Bibelhistorikers gelesen, der behauptete, dass die Israeliten ursprüngliche viele Götter hatten, deren Wettergott dann zum Hauptgott aufstieg und schließlich nur noch allein verehrt werden durfte. Nachdem sich die "Jahwe-allein"-Fraktion politisch durchgesetzt hatte. Dennoch gab es um 600 v. Chr. immer noch Streitereien um den Mono- und Polytheismus, wie die Tora belegt.

Dass Jahwe einmal in ein Götter-Pantheon gehörte ergibt sich aus archäologischen Funden.
Z.B. die Stelen, die neben Wettergott Elohim/Jahwe auch seine Frau Aschera nennen.

Der Historiker meint nun, dass die Tora unter der "Jahwe-allein-Fraktion" von Hinweisen auf Vielgötterei gesäubert wurde, bzw. man beim Abschreiben der Texte, diese zugunsten des Monotheismus veränderte. Doch diese Veränderungen waren unkoordiniert. So tauchen immer noch zwei Götternamen in der Tora auf, nämlich El(i)/Elohim und Jahwe und es bleiben polytheistische Resttexte übrig.


Um einen solchen Resttext könnte es sich auch bei dem obigen Text handeln.

Eusa_think
Lhiannon
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#19
(24-07-2009, 22:54)Lhiannon schrieb: Und Gott sprach: Laßt uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,

Es könnte durchaus sein, dass in diesem Text nicht nur von einem Gott die Rede ist sondern von mehreren.

Ich habe mal den wissenschaftlichen Text eines Bibelhistorikers gelesen, der behauptete, dass die Israeliten ursprüngliche viele Götter hatten, deren Wettergott dann zum Hauptgott aufstieg...
[...]
Um einen solchen Resttext könnte es sich auch bei dem obigen Text handeln.

Könnte sein!

Jahwe, der Wettergott:

Ex 10,21: Der Herr zog vor ihnen her, bei Tag in einer Wolkensäule …

Ex 19,16.19: Am dritten Tag, als es Morgen wurde, brachen Donner und Blitze los, eine schwere Wolke lagerte sich über dem Berg und es ertönte ein mächtiger Posaunenschall. Der Posaunenschall wurde immer stärker. Mose redete und Gott antwortete ihm im Donner.

Jes 19,1: Seht auf schneller Wolke fährt der Herr dahin…

Ps 68,5: Singt dem Herrn, lobsingt seinen Namen, der auf den Wolken dahinfährt…

Nah 1,3: Der Herr ist langmütig, aber gewaltig an Kraft,[…] In Sturm und Wetter schreitet er daher, Gewölk ist der Staub seiner Füße.

Hiob 38,1: Da gab der Herr Hiob Antwort aus einem Gewittersturm…

Ebenso kann man Textteile entdecken, die auf Jahwe als Kriegsgott, Stiergott und Fruchtbarkeitsgott hinweisen. Die Annahme, dass es sich früher um verschiedene Gottheiten gehandelt habe, ist nicht abwegig.

MfG E.
MfG B.
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#20
Danke für die Textstellen, Epicharm.

Lhiannon
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#21
(24-07-2009, 10:52)Ekkard schrieb: Tatsächlich ist aber vom Menschen und nicht von Gott die Rede.

sobald mensch das wort "gott" in den mund nimmt, ist immer eigentlich vom menschen die rede. auch und gerade, wenn ein ekkard über das spricht, was er für "gott" hält
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#22
(24-07-2009, 20:58)Saldo schrieb: Ludwig Feuerbach, der ja auch die These vertrat, dass der Mensch die Eigenschaften des projizierten Gottes latent bereits in sich trägt, sieht darin aber eine Aufgabe: dass der Mensch sich dort hinentwickelt

es ist die aufgabe des menschen, sich in richtung seiner eigenen projektionen zu entwickeln?

netter gedanke. wenn auch ein wenig willkürlich, und hat mit "gott" als etwas anderem oder mehr als menschlicher projektion (daß "gott" nur eine solche sei, so lautet ja wohl dureetotales these, welche du angreifst) nicht das geringste zu tun
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