22-12-2016, 23:02
Liebe Adamea,
ich bin angenehm überrascht, wie dein Stil klingt, wenn du über ganz normal Beobachtungen und Erkenntnisse schreibst.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich deinen Ausführungen ohne weiteres zustimmen, z. B. dass wir uns Vorstellungen vom "ganzen Sein" machen müssen, um gelassener die Widrigkeiten des Lebens entweder anzugehen oder zu überwinden, oder im schlimmsten Fall zu ertragen.
- Totales Wissen im Jenseits -
Mit dem "totalen Wissen" (religiös: Allwissenheit) überforderst du unser menschliches Denken. Du erkennst (und beschreibst) sehr deutlich, wie schwierig die Sache z. B. mit dem Rennfahrer wird, der in einer perfekten Welt wieder aufersteht. Richtig ist: Er würde dort nichts erfahren, was er nicht schon weiß. Er würde vermeiden, was nicht gut tut (z. B. aus der Kurve getragen zu werden). Er wüsste, wo seine und die Grenzen seiner Maschine lägen.
Allwissenheit ist selbstwidersprüchlich: Du weißt Dinge oder Zusammenhänge, die man nicht wissen kann. Du wünscht Dinge (wie Rennen fahren), von denen du buchstäblich alles weißt, also wie es ausgeht, welche Probleme auftreten, wie sie behoben werden, in welcher Kurve dein Gegner dich abdrängt usw. Deine Wünsche und dein Wissen machen die Sache nicht wünschenswert, also langweilig - im Paradies sogar auf ewig. Auf einer einfachen Ebene des Nachdenkens ist sogar jede Veränderung unmöglich, weil sie bereits zuvor ein Bestandteil der "perfekten Welt" wäre. Alle Veränderungen sind also bereits Geschichte.
Folglich gibt es keine perfekte Welt, weder hier noch im Jenseits. Oder du denkst vom Jenseits als einer Geschichte gewordenen Welt. Diese verhält sich wie ein Roman. Alles was im Buch steht, ändert sich nicht mehr, wurde also vom Schriftsteller vollendet (perfekt gemacht).
ich bin angenehm überrascht, wie dein Stil klingt, wenn du über ganz normal Beobachtungen und Erkenntnisse schreibst.
Bis zu einem gewissen Grad kann ich deinen Ausführungen ohne weiteres zustimmen, z. B. dass wir uns Vorstellungen vom "ganzen Sein" machen müssen, um gelassener die Widrigkeiten des Lebens entweder anzugehen oder zu überwinden, oder im schlimmsten Fall zu ertragen.
- Totales Wissen im Jenseits -
Mit dem "totalen Wissen" (religiös: Allwissenheit) überforderst du unser menschliches Denken. Du erkennst (und beschreibst) sehr deutlich, wie schwierig die Sache z. B. mit dem Rennfahrer wird, der in einer perfekten Welt wieder aufersteht. Richtig ist: Er würde dort nichts erfahren, was er nicht schon weiß. Er würde vermeiden, was nicht gut tut (z. B. aus der Kurve getragen zu werden). Er wüsste, wo seine und die Grenzen seiner Maschine lägen.
Allwissenheit ist selbstwidersprüchlich: Du weißt Dinge oder Zusammenhänge, die man nicht wissen kann. Du wünscht Dinge (wie Rennen fahren), von denen du buchstäblich alles weißt, also wie es ausgeht, welche Probleme auftreten, wie sie behoben werden, in welcher Kurve dein Gegner dich abdrängt usw. Deine Wünsche und dein Wissen machen die Sache nicht wünschenswert, also langweilig - im Paradies sogar auf ewig. Auf einer einfachen Ebene des Nachdenkens ist sogar jede Veränderung unmöglich, weil sie bereits zuvor ein Bestandteil der "perfekten Welt" wäre. Alle Veränderungen sind also bereits Geschichte.
Folglich gibt es keine perfekte Welt, weder hier noch im Jenseits. Oder du denkst vom Jenseits als einer Geschichte gewordenen Welt. Diese verhält sich wie ein Roman. Alles was im Buch steht, ändert sich nicht mehr, wurde also vom Schriftsteller vollendet (perfekt gemacht).
(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb: Das nicht Berühren wäre wie das nicht Zusammenstoßen.Sie wären so wie in einem Liebesroman, wo nur der noch nicht wissende Leser einen Ablauf erkennt, der Schriftsteller aber die ganze Geschichte kennt. Du siehst, dass es auf den Standpunkt des "Lesers" ankommt: Der Betrachter (wir hier) sehen eine Berührung und ihre Folgen. Der perfekte Wissende, sieht aber die ganze Beziehung in einem Guss, also auch, wie die Berührungen immer langweiliger werden, bis sie zu einem späteren Zeitpunkt unterbleiben.
Darum geht mein Gedanke dahin dass auch unsere Berührungen weniger Intensität hätten, in einem Paradies ohne Fehler.
(22-12-2016, 10:19)Adamea schrieb: Kann also ein Paradies dann noch ein Paradies sein?Tja, gute Frage! Du bist die "Schriftstellerin" der Schöpfung deines Paradieses.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
Ekkard