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Ulul-Amr
#1
Asalamualeikum.

Die Verse 6:116, 5:49, 10:92 und 30:8 bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
Aber vielleicht hilft es ein wenig zu verstehen, welche Konsequenzen sich aus unterschiedlichen Perspektiven ergeben.

Der Glaube an Ulul-Amr.
Wenn uns im Quran erklärt wird, einer Person bedingungslos zu folgen/gehorchen, dann bedeutet dies, dass wir an ihn und seine Autorität über uns freiwillig glauben sollen zu unserer Genugtuung. Hierbei sollte beachtet werden, daß man unterscheidet zwischen "glauben, dass wir dem Ulul-Amr folgen/gehorchen sollen" und "dem Ulul-Amr zu folgen/gehorchen". Wenn jemand glaubt er soll dem Ulul-Amr folgen/gehorchen, doch gelegentlich ungehorsam ist, dann ist er ein Sünder und schwach im Glauben, wohingegen derjenige, der NICHT glaubt daß er dem Ulul-Amr folgen/gehorchen soll, ein Ungläubiger ist, da er nicht an einen Bestandteil der Religion Allah's glaubt, die dies ausdrücklich im Quran erklärt.

Auf Shiitischer Seite ist man sich über jeden Ulul-Amr völlig im Klaren und es ist für sie absolut unverständlich wie Leute einerseits bezeugen, dass der heilige Prophet Muhammad (s.) jedweden Bereich des Lebens bis hin zu scheinbar Nebensächlichem erläutert, andererseits aber diese vorrangigste Angelegenheit außen vor gelassen haben soll.
Die Leute wissen, welchen Schuh sie zuerst anzuziehen und welchen zuletzt auszuziehen haben, mit welchem Fuß Haus und Moschee zuerst zu betreten und mit welchem zu verlassen usw. usf. bis ins Detail, aber Muhammad (s.) soll sie ausgerechnet bei der Frage seines Khalifen im Ungewissen gelassen haben? SubhanAllah!

Während es in der vordergründigen Diskussion zwischen Shia und Sunni um das Wissen geht, WER der Ulul-Amr seiner Zeit ist, geht es tatsächlich um innersunnitische Kontroversen.
[Bei Bedarf kann man hier gerne die spannende Kontroverse um die Islamische Regierungsform nach Sunni Denkschema aufzeigen.]

ABER:
Dies alles fußt auf einer Grundlage, für die Taqlid unmöglich ist. Die Grundlagen wiederum zum Verständnis des Tauhid sind vielschichtig und zwingend. Es ist conditio sine qua non, dass ein jeder Muslim und Mu'min die wahren Lehrsätze mit eigenem Verstand und eigener Einsicht bezeugt und dafür ist explizit ausgeschlossen, gleich wem zu folgen. Daher lässt sich darüber auf unterschiedlichem und jedem Niveau diskutieren, jedoch nicht paraphrasieren.

Und dies wiederum wiederlegt zwingend Inhalte zahlreicher Aussagen wie Überlieferungen und es ist ein unendlich schwerwiegender Fehler, jene Grundsätze aufzugeben - auf deren Lehrsätze das Tauhid basiert - um einer Doktrin zu folgen oder um irgendjemanden schmeicheln zu wollen.

Inna lilähi wa inna ilajhi rajiuun

wasalam.
Mustafa
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