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Umfrage WICHIIG
#16
(18-06-2009, 18:33)Ekkard schrieb: Nö, selbst gestellte Aufgabe.

der staat als feindbild? oder zumindest erziehungsobjekt?

oder hat das "moralische gegengewicht" kirche mit dem staat gar nichts zu schaffen und begründet sich aus sich selbst heraus?
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#17
die kirche klagt an mitglieder

also ich habe sogar gehört das ein pfarrer sich verbrannt hat weil er nicht mehr mitsehen wollte wie die christen weniger werden dafür die muslime mehr
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#18
(18-06-2009, 22:35)petronius schrieb: der staat als feindbild? oder zumindest erziehungsobjekt?
Staat als Objekt der Kritik, ja. Ich denke unsere diversen Staatsgebilde in Deutschland, sind nicht unser Feinde. Sollte sich unser Staat in Richtung braun verfärben, könnte dies aber durchaus so werden.

(18-06-2009, 22:35)petronius schrieb: oder hat das "moralische gegengewicht" kirche mit dem staat gar nichts zu schaffen und begründet sich aus sich selbst heraus?
Das ist der große Vorteil des Bezugs auf die große Leitfigur Jesus. Im Raum steht immer die Frage: Was hätte er gesagt oder getan in einer bestimmten Situation - so geschehen z. B. im Angesicht der Globalisierung: Bemerken, dass eine Entsolidarisierung stattfindet, dass das Wirtschaften der ganz Großen, die vielen Kleinen regelrecht zerstört, weil ihre Umwelt zerstört wird, hinsehen, aufpassen, sich einmischen!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#19
(18-06-2009, 23:53)Ekkard schrieb: Staat als Objekt der Kritik, ja

interessant, daß da ausgerechnet der staat als objekt der kritik im vordergrund steht. ungerechte wirtschaftliche verhältnisse z.b. könnte man ja aus der bequemen kirchenposition des selber für nichts verantwortlichen moralischen mahners auch bei der wirtschaft selbst anklagen...

(18-06-2009, 23:53)Ekkard schrieb: Das ist der große Vorteil des Bezugs auf die große Leitfigur Jesus. Im Raum steht immer die Frage: Was hätte er gesagt oder getan in einer bestimmten Situation - so geschehen z. B. im Angesicht der Globalisierung: Bemerken, dass eine Entsolidarisierung stattfindet, dass das Wirtschaften der ganz Großen, die vielen Kleinen regelrecht zerstört, weil ihre Umwelt zerstört wird, hinsehen, aufpassen, sich einmischen!

ja, dann macht mal

bislang treten hier säkulare bewegungen (von den grünen bis zu attac etc.) wesentlich lautstärker, kompetenter und auch einfluß- und erfolgreicher auf
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#20
Moin,

vorab, da muss ich rückblickend antworten, weil ich heute kein Christ mehr bin.


Die erste Frage wäre doch aber: Was ist überhaupt 'Kirche'?

Da wirst Du völlig verschiedene -sich teilweise widersprechende- Antworten von Christen bekommen.


Ein Katholik wird vielleicht sagen: Das bis heute kontinuierlich, auf Petrus erbaute Gebilde der römisch-katholischen Kirche, verkörpert durch den Papst, usw.

Ein Freikirchler evtl eher: Kirche ist die Gemeinschaft aller wahren Christen, unabhängig von Organisationen, usw.

Und es gibt wohl noch viele Definitionen mehr.



Insofern kann ich nur etwas dazu sagen, wie ich die Organisationen der RKK und der ev. Landeskirche sehe.

Sicher nicht als Kontrollinstrument des Staates. Sie sind eher eine Lobbyismusgruppe, die den Staat in eine bestimmte Richtung lenken will (was übrigens legitim ist, solange es im Rahmen des Grundgesetzes geschieht). Kirche ist Interessengruppe und nicht Kontrollgruppe.


Vergangenheitsbezogen überwiegen bei mir die negativen Auswirkungen der Kirche. Kirche hat nicht Pluralismus und Demokratie angestrebt sondern stand diesem oft im Wege. Denn Kirche war ja auf's engste mit dem nichtdemokratischen Staatsgebilde verwoben. Kirche war (und ist) Macht. Und hat sehr oft versagt, gerade auch an den eigenen Ansprüchen gemessen (man denke nur an das 3. Reich)


Kirche hat selbst staatsähnliche Züge.



Alles also negativ? Nein, das sicher auch nicht.

Denn Kirche ist eben auch die aktuell handelnden Menschen. Man bedenke z.B. den sehrt positiven Einfluss der katholischen Kirche unter Johannes Paul II auf die Demokratisierung des damaligen 'Ostblocks'.

Auch im kleinen, wenn vor Ort sozial geholfen wird. Wenn bei Trauer Trost gegeben wird, wenn es einfach einen Ort gibt, an den sich Menschen hinwenden können.



Wie wünsche ich mir Kirche zukünftig:

Ich wünsche mir, dass der Einfluss der Kirche noch deutlich abnimmt. Das die Trennung vom Staat weiter fortschreitet (die Verflechtung ist immer noch enorm).

Aber ebenso finde ich es gut, wenn Kirche eine Interessengruppe bleibt, die Gehör sucht. Kirche kann gute Aspekte einbringen, kann auf Grundlage ihrer Lehre ethisch hinterfragen. Und soll auch gern die Möglichkeit haben, um Mehrheiten für ihre Ansichten zu ringen.


Eine Entwicklung, die meines Erachtens auch genau so kommen wird:

Kirche als eine große Gruppierung und Lobby im Staat. Aber eben lange nicht mehr in der Bedeutung, die sie heute noch hat.

Tschüss

Jörg
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