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zweck und notwendigkeit der kreuzigung
#46
(01-10-2011, 23:24)Pravoslav_Bonn schrieb: Der Sinn der Trinität im Zusammenhang mit dem Opfer besteht darin, herauszustellen, dass sich dieses Opfer von allen anderen Opfern unterscheidet.
Bei allen anderen Opfern opfert der Mensch ETWAS und ein Gott oder eine Göttin ist der Empfänger.

Bei diesem Opfer opfert Gott SICH SELBST und der Mensch, der am Opfermahl (der Eucharistiefeier) teilnimmt, ist der Empfänger.

wie auch http://religionsforum.de/showthread.php?tid=5475&pid=105793#pid105793 :

Wenn meine Erinnerung mich nicht total in die Irre führt, hatte ich in diesem Thread schon einmal darauf hingewiesen, dass dieses Blut nicht für Gott vergossen wird. Da es sein eigenes Blut ist, hätte das ja keinen Sinn

gerade der sinn dieser sache mit dem blut ist es ja,der sich mir nicht erschließen mag. der mensch (oder verallgemeinere ich jetzt schon wieder von mir selbst auf andere?) besteht nicht auf blutvergießen, als voraussetzung für was auch immer. für ihn hat es also keinen sinn

wenn aber gott meint, dieses ritual durchführen zu müssen, wird es für ihn wohl sinn haben

aber verpflichtet mich das zu etwas?

Es wird für uns vergossen, damit wir es im Mysterium des Herrenmahls trinken und uns so nicht nur geistig sondern auch physisch mit Gott vereinigen können

symbolisches blutvergießen - profanisiert durch blutsbrüderschaft a la karl may. dem kann ich sinn abgewinnen

Wer die christliche Erlösungslehre auf die juristischen Kategorien von Schuld, Strafe und Amnestie reduziert und überhaupt das Christentum in erster Linie für eine Sammlung von Paragraphen hält, wird das natürlich nicht begreifen

einzelaspekte aufzugreifen und nachzufragen, bedeutet nicht notwendigerweise eine reduzierung auf diese. sonst könnte ja auch jede konkrete nachfrage mit dem verweis auf mangelnde ganzheitlichkeit abgewiesen werden

und, ja, es sind eben auch und gerade die "Paragraphen", über welche religionen gewirkt haben und das noch tun. und die sich daher auch der herausforderung einer nachfrage stellen sollten
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#47
(06-06-2009, 09:21)petronius schrieb: ich habe noch nie logisch nachvollziehen können, wozu laut christlicher auffassung der kreuzestod jesu gut oder gar notwendig ist. erst kürzlich wieder hat itsjustme das so dargestellt:

Schon oft wurde ich mit der Frage konfrontiert, wieso Gott nicht einfach allen Menschen vergibt und sie gut macht...wenn er allmächtig ist. Nun, Gott ist allmächtig, doch er hat seine Prinzipien. Gott wollte den Menschen nicht als eine Marionette erschaffen, die mit Zügeln und Seilen von der Stelle bewegt werden muss. Was wäre das für ein Leben? Gott hat den Menschen mit der Fähigkeit ausgestattet, selbstständig Entscheidungen zu treffen bzw. selbst zu denken. (Das heißt jedoch nicht, dass alles Gedachte immer richtig sein muss.) Im Himmel wird es keine Zwangseinquatierte geben.
Gott selbst ist gerecht und souverän. Er wirkt nach Prinzipien, die sich nie ändern.

Die Menschen, die verloren gehen, haben es sich selbst zuzuschreiben. Der Mensch selbst hat den Willen Gottes missachtet (angefangen im Garten Eden – 1. Mo) und sich für ein Leben ohne ihn entschieden. Da Gott aber die Menschen liebt und nicht möchte, dass jemand verloren geht, gab er seinen geliebten Sohn her, damit er für die Sünden der Menschen stirbt. Der Mensch kann dies anerkennen – oder auch nicht. Es ist seine Entscheidung. Allerdings hat er mir Konsequenzen zu rechnen, falls er sich für das „Falsche“ entscheidet


ich lese das so (bitte mich zu korrigieren, wenn ich es falsch verstanden habe):

1) die menschen sind seit dem sündenfall "verloren", also zur postmortalen verdammnis verurteilt

2) gott kann dem menschen diese verdammnis ersparen, indem er ihm verzeiht

3) das macht gott (obwohl er doch alle menschen so sehr liebt) aus gründen deer selbstachtung nicht einfach so

4) voraussetzung für dieses verzeihen ist erstens, daß gottes sohn am kreuz zu tode gefoltert wurde, und zweitens,

5) daß sich der mensch, dem verziehen werden soll, zu gottes sohn bekennt

hab ich das so ungefähr richtig auf die reihe gekriegt?

nun, wenn man sich mal auf die sache mit verlorenheit, verdammnis und verzeihung bzw. gnade einläßt (auch dazu gäbs noch einiges nachzufragen, aber lassen wir ml die arbeitshypothese als solche stehen), dann versteh ich immer noch nicht punkt 4. warum muß blut fließen? auch wenn gott nicht "einfach so" verzeihen will oder kann, sondern eine vorleistung sehen will (man sich gottes verzeihung also durch ein gegengeschäft verdienen muß) - es müßte doch auch genügen, sich einfach zu gott zu bekennen. warum reicht das nicht? warum muß dazu das bekenntnis zu einem zu tode gefolterten erfolgen?

vielleicht kann mir das ja mal jemand erklären

1. Der Mensch steht seit dem Sündenfall vor der Entscheidung von Leben und Tod.
2.Gott kann Dir denn Tod ersparen und Dir verzeihen,wenn Du Deinem Nächsten verzeihst, wenn Du Dich mit Deinem Nächsten versöhnst.
3.Aus Gründen der Achtung vor sich selbst muß Gott einen bestimmten Weg gehen.Hier der Weg, durch die Liebe den Haß zu überwinden.
4.Gott ist den Weg der Feindesliebe gegangen.Seine Feinde zu lieben hat zu diesem gewaltsamen Tod geführt.
5.Sich zu Jesus zu bekennen heißt,das zu tun was Jesus uns aufgetragen hat.

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#48
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Der Mensch steht seit dem Sündenfall vor der Entscheidung von Leben und Tod.

Was hätte denn der Mythos vom Sündenfall mit den Lehren Jesu zu tun?

Zitat:Gott kann Dir denn Tod ersparen und Dir verzeihen,wenn Du Deinem Nächsten verzeihst, wenn Du Dich mit Deinem Nächsten versöhnst.

Du beschreibst eine Verhaltensweise, die Christen während der vergangenen zweitausend Jahre nicht gerade vorgelebt haben.

Zitat:Aus Gründen der Achtung vor sich selbst muß Gott einen bestimmten Weg gehen.Hier der Weg, durch die Liebe den Haß zu überwinden.

Es mutet sonderbar an, wenn jemand zu wissen vorgibt, welchen Weg Gott aus Gründen der Achtung vor sich selbst gehen muss.

Zitat:Gott ist den Weg der Feindesliebe gegangen.Seine Feinde zu lieben hat zu diesem gewaltsamen Tod geführt.

Von Opfertheologie halte ich nichts. Jesus wurde gekreuzigt, weil er der Priester-Clique und den Römern gleichermaßen lästig gewesen war.

Zitat:Sich zu Jesus zu bekennen heißt,das zu tun was Jesus uns aufgetragen hat.

Was rückblickend nur wenige mit aller Konsequenz getan haben.

MfG B.
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#49
(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Der Mensch steht seit dem Sündenfall vor der Entscheidung von Leben und Tod.

Was hätte denn der Mythos vom Sündenfall mit den Lehren Jesu zu tun?

Ohne Sündenfall gäbe es keine Sünde weil Du gar nicht wüßtest was gut und böse ist.


(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Gott kann Dir denn Tod ersparen und Dir verzeihen,wenn Du Deinem Nächsten verzeihst, wenn Du Dich mit Deinem Nächsten versöhnst.

Du beschreibst eine Verhaltensweise, die Christen während der vergangenen zweitausend Jahre nicht gerade vorgelebt haben.

Deswegen ändert sich an der Wahrheit nichts.


(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Aus Gründen der Achtung vor sich selbst muß Gott einen bestimmten Weg gehen.Hier der Weg, durch die Liebe den Haß zu überwinden.

Es mutet sonderbar an, wenn jemand zu wissen vorgibt, welchen Weg Gott aus Gründen der Achtung vor sich selbst gehen muss.

In den Evangelien ist der Weg beschrieben den Gott gegangen ist.


(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Gott ist den Weg der Feindesliebe gegangen.Seine Feinde zu lieben hat zu diesem gewaltsamen Tod geführt.

Von Opfertheologie halte ich nichts. Jesus wurde gekreuzigt, weil er der Priester-Clique und den Römern gleichermaßen lästig gewesen war.

Ähnlich habe ich das ja ausgedrückt.


(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Sich zu Jesus zu bekennen heißt,das zu tun was Jesus uns aufgetragen hat.

Was rückblickend nur wenige mit aller Konsequenz getan haben.

Weil ,wenige sind es ,die auf diesem schmalen Pfad gehen.

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#50
(24-10-2011, 20:54)hans schrieb:
(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Der Mensch steht seit dem Sündenfall vor der Entscheidung von Leben und Tod.

Was hätte denn der Mythos vom Sündenfall mit den Lehren Jesu zu tun?

Ohne Sündenfall gäbe es keine Sünde weil Du gar nicht wüßtest was gut und böse ist.

Du unterschätzt mich. Ich benötige keine Mythen, um derlei Dinge zu erkennen.

Ich formuliere um. Keine Frage, sondern eine Behauptung:
In den Lehren Jesu ist von einer Ur- oder Erbsünde nirgendwo die Rede!

Es wäre daher angezeigt, Jesus aus dem Spiel zu lassen, wenn man Gedanken von Ursünde und dergleichen nicht aus dem Kopf bekommt.
MfG B.
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#51
(24-10-2011, 20:54)hans schrieb: Ohne Sündenfall gäbe es keine Sünde weil Du gar nicht wüßtest was gut und böse ist

aber jetzt wissen wir das?

eindeutig in jeden konkreten einzelfall, weil gottgegeben?

(24-10-2011, 20:54)hans schrieb: In den Evangelien ist der Weg beschrieben den Gott gegangen ist

hmmm...

kannst du mir näher beschreiben, wo in den evangelien ich diese "Gründe Gottes der Achtung vor sich selbst" nachlesen kann?



einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#52
(24-10-2011, 21:33)Bion schrieb:
(24-10-2011, 20:54)hans schrieb:
(24-10-2011, 01:52)Bion schrieb:
(23-10-2011, 23:14)hans schrieb: Der Mensch steht seit dem Sündenfall vor der Entscheidung von Leben und Tod.

Was hätte denn der Mythos vom Sündenfall mit den Lehren Jesu zu tun?

Ohne Sündenfall gäbe es keine Sünde weil Du gar nicht wüßtest was gut und böse ist.

Du unterschätzt mich. Ich benötige keine Mythen, um derlei Dinge zu erkennen.

Ich formuliere um. Keine Frage, sondern eine Behauptung:
In den Lehren Jesu ist von einer Ur- oder Erbsünde nirgendwo die Rede!

Es wäre daher angezeigt, Jesus aus dem Spiel zu lassen, wenn man Gedanken von Ursünde und dergleichen nicht aus dem Kopf bekommt.


Wieso sollte ich Dich unterschätzen?
Gut,Böse,Liebe,Sünde, sind erst einmal abstrakte Begriffe.
Sie sind solange abstrankt bis sie sich im Leben realisiert haben.

Bei der Liebe gibt es keine größere als wenn einer sein Leben gibt für einen anderen.Das ist die höchste Form der Liebe weil dafür der höchste Preis bezahlt wird.Das ist das Ende der einen Seite.

Das andere Ende ist das Böse,der Hass, der das Leben zerstört.
Mehr geht nicht als Leben zu zerstören.
Dazwischen spielt sich das Leben ab.

Mit diesen Anlagen zu handeln und mit dem Bewußtsein über diese beiden Pole wirst Du in diese Welt hineingeboren.
Du erbst die Schuld und die Unschuld.
Jesus redet hier von Liebe,Güte,Demut usw. und eben von Hass,Böse,Sünde usw.


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#53
(24-10-2011, 22:37)petronius schrieb:
(24-10-2011, 20:54)hans schrieb: Ohne Sündenfall gäbe es keine Sünde weil Du gar nicht wüßtest was gut und böse ist

aber jetzt wissen wir das?

eindeutig in jeden konkreten einzelfall, weil gottgegeben?

Jeder,wenn er will, weiß ob er richtig oder falsch gegen seinen Nächsten gehandelt hat.
Dazu besitzt der Mensch Verstand.Es braucht nur den Willen dazu.
Richtig handelst Du ,wenn Du das Wohl Deines Nächsten berücksichtigst.
Das nennt man dann Nächstenliebe.
Ansonsten weiß ich nicht genau auf welche Einzelfälle Du Dich beziehst.



(24-10-2011, 22:37)petronius schrieb:
(24-10-2011, 20:54)hans schrieb: In den Evangelien ist der Weg beschrieben den Gott gegangen ist

hmmm...

kannst du mir näher beschreiben, wo in den evangelien ich diese "Gründe Gottes der Achtung vor sich selbst" nachlesen kann?

Mit Achtung vor sich selbst meine ich, das Gott sich und uns treu ist.
Gott kann nicht einfach etwas machen weil die Liebe untrennbar mit der Freiheit verbunden ist.
Das muß schon der Mensch selbst machen weil der Mensch frei ist.Der Mensch muß selbst arbeiten.

Wenn Gott etwas für Dich einfach so macht, wärst Du nur mehr ein Roboter,oder eine Marionette.
In den Evangelien ist der Weg ,von Jesus gegangen und damit beschrieben worden.Gott hätte der Möglichkeit nach Jesus auch zu Hilfe kommen können ,wie Jesus des öfteren angedeutet hat.Er liebte ja seinen Sohn.
Aber dann wäre der Lohn nicht mehr so hoch gewesen.Jesus mußte freiwillig mit dem Wertvollsten bezahlen und das war sein Leben.
Alles im Leben hat seinen Preis.
Der Weg der Liebe,der Freiheit, hat einen hohen Preis, weil es das Beste ist was Du bekommen kannst.
Gott wirft seine Bedingungen nicht einfach über den Haufen.

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#54
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Jeder,wenn er will, weiß ob er richtig oder falsch gegen seinen Nächsten gehandelt hat.
Das weiß man eben nicht - mindestens aber zunächst nicht. Vieles, was wir in der Vergangenheit an "guten Taten" (z. B. in Afrika) gesehen haben, hat sich als fatal für die örtlichen Strukturen ausgewirkt. Örtliche Händler sind verarmt und hängen nun zusätzlich am internationalen Tropf. Verstand und Wille genügen keineswegs. Man braucht zusätzlich Erfahrung; und die muss man in vielen Fällen erst machen.

(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Gott hätte der Möglichkeit nach Jesus auch zu Hilfe kommen können, wie Jesus des öfteren angedeutet hat. Er liebte ja seinen Sohn.
Ich bin skeptisch, was solche Aussagen betrifft. Selbst wenn die Evangelien-Verfasser diese Dinge so gesehen haben, müssen wir solche Auffassungen in dem Sinn hinterfragen, ob wir sie und in welcher Weise weiterentwickeln. Der Kern ist die jüdische Auffassung von der Opferung eines ganzen Lebens; d. h. die selbst auferlegte Verpflichtung, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen - und zwar mit letzter Konsequenz. Und Letztere bedeutete einen tödlichen Konflikt mit dem Establishment (Römer und ihre Kollaborateure in Palästina).
Unser Anteil an diesen Vorgängen ist die Stützung unserer jeweiligen ungerechten Strukturen, seien sie allgemein staatlicher oder wirtschaftlicher Art. Es gelang und gelingt nur sehr sehr allmählich diese Strukturen zu ändern z. B. Sklaverei, Vernachlässigung der Armen, Kranken und Behinderten, Verschleppung, Unterdrückung, Folter, Todesstrafe, Kapitalhäufung, gewerbsmäßige Ausbeutung jenseits der Leistungsgrenze, unfairer Welthandel usw.

Der Lohn von dem du sprichst und was Jesus wollte, ist die Besserung bzw. Beseitigung dieser Strukturen. Beim Gesundheitswesen ist es leidlich gelungen, bei der Bildung vielleicht auch. Gut, in EU ist die Todestrafe abgeschafft, aber sonst?

Ich denke, man muss immer fragen, was der Glaube verbessern hilft. Die Erörterung abstrakter theologischer Thesen nutzt erst dann.

(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Der Weg der Liebe, der Freiheit, hat einen hohen Preis, weil es das Beste ist was Du bekommen kannst.
Gott wirft seine Bedingungen nicht einfach über den Haufen.
Mich verwirren solche Aussagen, weil ich einen solchen Gott oder einen solchen Jesus einfach nicht verstehe. Jesus wollte doch keine theologischen Thesen, sondern praktische Arbeit - oder???
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#55
(26-10-2011, 21:32)hans schrieb: Gut,Böse,Liebe,Sünde, sind erst einmal abstrakte Begriffe.
Sie sind solange abstrankt bis sie sich im Leben realisiert haben

abstrakta "realisieren" sich nicht, sie werden realem zugeschrieben

abstrakta bestehen auch nicht an und für sich - ein neugeborenes hat keinen begriff von "Gut,Böse,Liebe,Sünde", bevor es lernt, daß und welche realen handlungsweisen von menschen mit diesen begriffen belegt werden

(26-10-2011, 21:32)hans schrieb: Bei der Liebe gibt es keine größere als wenn einer sein Leben gibt für einen anderen

diese vorstellung ist nachgerade pervers

kein geliebter wünscht sich den tod des liebenden

(26-10-2011, 21:32)hans schrieb: Das andere Ende ist das Böse,der Hass, der das Leben zerstört.
Mehr geht nicht als Leben zu zerstören.
Dazwischen spielt sich das Leben ab.

Mit diesen Anlagen zu handeln und mit dem Bewußtsein über diese beiden Pole wirst Du in diese Welt hineingeboren


das ist doch völliger unsinn. niemand wird mit einem "bewußtsein für gut und böse", ein solches resultiert erst aus der erziehung bzw. ideologischen indoktrination

(26-10-2011, 21:32)hans schrieb: Du erbst die Schuld und die Unschuld

es gibt keine kollektivschuld - außer als unterdrückungsinstrument repressiver systeme


Zitat repariert. B.
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#56
Das sage ich auch,das es dort kein gut und böse gibt, wo gar kein Bewußtsein dafür vorhanden ist.
Deswegen sind auch Kinder bis zu einem gewissen Alter unschuldig.

So wie Du Liebe beschrieben hast wäre es wahrlich pervers.
Wenn Du Familie hättest und Du in eine Situation kommen würdest ,wo Du Dein Leben für Deine Familie opfern müßtest,und Du das tun würdest, wäre Deine Liebe wahrhaftig.
Weil Du mit dem höchsten Bezahlt hast,Deinem Leben.

Bewußtsein bildet sich erst im Kindesalter heraus.
Trotzdem braucht Dir keiner zu sagen das Mord falsch ist.
Falls Dein Gewissen nicht völlig manipuliert ist, wie bei zB.Soldaten.

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#57
(27-10-2011, 09:32)hans schrieb: Bewußtsein bildet sich erst im Kindesalter heraus.
Trotzdem braucht Dir keiner zu sagen das Mord falsch ist.
Falls Dein Gewissen nicht völlig manipuliert ist, wie bei zB.Soldaten.
Offenkundig trifft diese Feststellung nicht zu. Kinder und gar manche vernachlässigten Jugendliche töteten, einfach um zu sehen, wie jemand stirbt. Nichts vermag deutlicher zu machen, dass eine Wertvorstellung allmählich antrainiert werden muss!

Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#58
(26-10-2011, 22:35)Ekkard schrieb:
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Jeder,wenn er will, weiß ob er richtig oder falsch gegen seinen Nächsten gehandelt hat.
Das weiß man eben nicht - mindestens aber zunächst nicht. Vieles, was wir in der Vergangenheit an "guten Taten" (z. B. in Afrika) gesehen haben, hat sich als fatal für die örtlichen Strukturen ausgewirkt. Örtliche Händler sind verarmt und hängen nun zusätzlich am internationalen Tropf. Verstand und Wille genügen keineswegs. Man braucht zusätzlich Erfahrung; und die muss man in vielen Fällen erst machen.



(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Gott hätte der Möglichkeit nach Jesus auch zu Hilfe kommen können, wie Jesus des öfteren angedeutet hat. Er liebte ja seinen Sohn.
Ich bin skeptisch, was solche Aussagen betrifft. Selbst wenn die Evangelien-Verfasser diese Dinge so gesehen haben, müssen wir solche Auffassungen in dem Sinn hinterfragen, ob wir sie und in welcher Weise weiterentwickeln. Der Kern ist die jüdische Auffassung von der Opferung eines ganzen Lebens; d. h. die selbst auferlegte Verpflichtung, sein Leben in den Dienst Gottes zu stellen - und zwar mit letzter Konsequenz. Und Letztere bedeutete einen tödlichen Konflikt mit dem Establishment (Römer und ihre Kollaborateure in Palästina).
Unser Anteil an diesen Vorgängen ist die Stützung unserer jeweiligen ungerechten Strukturen, seien sie allgemein staatlicher oder wirtschaftlicher Art. Es gelang und gelingt nur sehr sehr allmählich diese Strukturen zu ändern z. B. Sklaverei, Vernachlässigung der Armen, Kranken und Behinderten, Verschleppung, Unterdrückung, Folter, Todesstrafe, Kapitalhäufung, gewerbsmäßige Ausbeutung jenseits der Leistungsgrenze, unfairer Welthandel usw.

Der Lohn von dem du sprichst und was Jesus wollte, ist die Besserung bzw. Beseitigung dieser Strukturen. Beim Gesundheitswesen ist es leidlich gelungen, bei der Bildung vielleicht auch. Gut, in EU ist die Todestrafe abgeschafft, aber sonst?

Ich denke, man muss immer fragen, was der Glaube verbessern hilft. Die Erörterung abstrakter theologischer Thesen nutzt erst dann.

Jesus wollte den Menschen und die Gesellschaft von Grund auf erneuern.Es sollte eine Gesellschaft entstehen in der Menschen liebevoll miteinander umgehen.Das was Jesus gezeigt hat ist nicht nur für eine kleine Gruppe von Menschen.Das ist das Richtige für jeden Menschen.

(26-10-2011, 22:35)Ekkard schrieb:
(26-10-2011, 21:34)hans schrieb: Der Weg der Liebe, der Freiheit, hat einen hohen Preis, weil es das Beste ist was Du bekommen kannst.
Gott wirft seine Bedingungen nicht einfach über den Haufen.
Mich verwirren solche Aussagen, weil ich einen solchen Gott oder einen solchen Jesus einfach nicht verstehe. Jesus wollte doch keine theologischen Thesen, sondern praktische Arbeit - oder???

Das sehe ich auch so.Jesus wollte Arbeiter.Dafür ist der Mensch auf dieser Erde.Jeder sollte mitarbeiten an einer Gesellschaft in denen Menschen wieder zu ihrer geistigen Schönheit und zur vollen Entfaltung ihres Lebens finden.


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#59
(27-10-2011, 09:32)hans schrieb: Bewußtsein bildet sich erst im Kindesalter heraus

da frag ich mich jetzt, was du unter "bewußtsein" verstehst. bewußtsein haben selbstverständlich auch neugeborene, vermutlich auch das ungeborene

klar entwickelt sich dieses bewußtsein mit jedem erfahrungs- und reflexionsschritt, ein neugeborenes wäre wohl kaum in der lage, so etwas wie das konstrukt von "gut" und "böse" auch nur zu erfassen oder verstehen

(27-10-2011, 09:32)hans schrieb: .
Trotzdem braucht Dir keiner zu sagen das Mord falsch ist

o doch - selbstverständlich

man muß mir nämlich erst mal sagen, was denn "mord" überhaupt sein soll

töten überhaupt? dann dürften wir weder tiere noch pflanzen töten, um uns z.b. zu ernähren

töten von menschen überhaupt? dann ist nicht nur jeder soldat ein mörder, sondern auch ein in notwehr handelnder oder nothilfe leistender. wie selbstverständlich auch der gott, von dem die bibel berichtet

ob, wann und unter welchen umständen das töten eines menschen gerechtfertigt (nicht "falsch") ist, ist sehr wohl resultat komplexer überlegungen (bei denen man natürlich sich erst anhört, was andere dazu sagen, die sich schon entsprechende gedanken gemacht haben) - nicht sache eines angeborenen ethischen reflexes
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#60
Hallo,
wir hatten es vor einiger Zeit hier über die der Theologie inhärenten Logik. Nicht direkt zur Kreuzigung, aber doch eine historisch-kritische PErspektive und gute Beispiele, wie eine "Theologie erschaffen" funktioniert gibt es in der Dokumentation zu Maria. Wirklich sehr sehenswert!
*http://videos.arte.tv/de/videos/maria_mutter_christi-4236946.html
[*) Bitte keine automatischen Links zu fremden Internetseiten! /Ekkard]

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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