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Reinigung durch Opfergaben?
#1
Liebe Bibelgelehrte,

Ich habe gestern mal wieder einen kleinen Blick in eine Bibel geworfen um mich ein wenig weiterzubilden. Dort viel mir folgendes auf:
Im ersten Kapitel des Buches Levitikus steht geschrieben, dass Gott die Sünden von denjenigen vergibt, die ihm Tiere opfern.

Kann mir jemand erklären, wie dass ganze funktionieren soll.

Ich meine ich kann nur aus meinem buddhistischen Background sprechen, und da würde es nicht reinigen wenn jemand ein Tier abschlachtet, aber es würde eher verunreinigen.

Würde aber wirklich gerne verstehen wie das aus christlicher Sicht abläuft.

Mit Metta

Kampierapanyo
Ergebt euch nicht der Lässigkeit,
Vertrauet nicht der Sinneslust,
Wer wachsam ist und selbstvertieft,
Erlangt ein hohes, heil´ges Glück
(Buddha, Dhammapada 27)
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#2
Ich weiß, dass du mich als Wiccaner nicht ansprichst, aber ein Geschöpft Gottes zu töten, um Sünden, die der Mensch selbst begangen hat vergeben zu bekommen ist gelinde gesagt egoistisch und abartig. Egal wie man es interpretiert.
Gruß
Motte

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#3
(01-06-2009, 20:12)SchmetterMotte schrieb: Ich weiß, dass du mich als Wiccaner nicht ansprichst

Hat jetzt kurz nichts mit dem Thema zu tun aber kannst du mir vielleicht kurz erklären was ein wiccaner ist?

Mit Metta

Kampierapanyo
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#4
Ha, kurz erklären ^^ Du bist gut Icon_wink)

Schau besser hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Wicca

Für einen groben Überblick macht sich der Artikel ganz gut.
Gruß
Motte

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#5
(01-06-2009, 20:00)huephap schrieb: Liebe Bibelgelehrte,

Ich habe gestern mal wieder einen kleinen Blick in eine Bibel geworfen um mich ein wenig weiterzubilden. Dort viel mir folgendes auf:
Im ersten Kapitel des Buches Levitikus steht geschrieben, dass Gott die Sünden von denjenigen vergibt, die ihm Tiere opfern.

Kann mir jemand erklären, wie dass ganze funktionieren soll.

Ich meine ich kann nur aus meinem buddhistischen Background sprechen, und da würde es nicht reinigen wenn jemand ein Tier abschlachtet, aber es würde eher verunreinigen.

Würde aber wirklich gerne verstehen wie das aus christlicher Sicht abläuft.

Mit Metta

Kampierapanyo

frag helmut, und er wird dir erklären, daß das at für den christen nicht gilt, außer im nt steht was anderes

frag ekkard, und er wird dir erklären, daß es damals wohl eine brauchbare regel für ein gedeihliches gesellschaftliches zusammenleben war

mich frag besser nicht - ich weiß auch nicht, was am verbrennen von viechern so toll und reinigend fürs eigene selbst sein soll. oder gar am verbrennen des eigenen sohns...
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#6
Oh, da hab ich ja einiges zum lesen.

Aber eine sache mag ich schon jetzt an der wicca religion

:icon_cheesygrin:Fluffy Bunnies:icon_cheesygrin:

Mit Metta

Kampierapanyo
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#7
Bitte was?
Gruß
Motte

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#8
Fluffy Bunnies
Ernsthafte Vertreter der Wicca-Religion und anderer neopaganer Kulte verwenden im englischen Sprachraum gerne den Begriff Fluffy Bunnies[22] als zumeist abwertende Bezeichnung für Neulinge, meistens Mädchen im Teenager-Alter, die durch Fernseh-Serien wie Buffy oder Charmed zu Wicca gekommen sind und sich nur oberflächlich aus wenigen Büchern (z. B. von Silver RavenWolf) informiert haben. Kennzeichnend für Fluffy Bunnies ist u. a., dass sie eine relativ einfältige Auffassung von Magie und Wicca-Ethik haben, sowie immer wieder längst widerlegte Geschichtsmythen unkritisch zitieren (z. B. Wicca sei eine uralte Göttinnenreligion aus dem vorgeschichtlichen Matriarchat[23], oder angeblich seien 9 Millionen Hexen während der „Burning Times“ verbrannt worden, oder in Salem seien Hexen verbrannt worden, usw.).

Mit Metta
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#9
Japp, hab ne Sekunde gebraucht... der Trend ist immerhin rückläufig, aber nun zurück zum Thema ;)
Gruß
Motte

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#10
Opfertheologie ist selbst für Christen schwierig, weil sie auf der jüdischen Opferlehre aufbaut, die von christlichen Laien im Allgemeinen nicht verstanden wird - von mir auch nicht, bis ich durch einen Aufsatz zur Sühnopfertheologie der Professorin Sigrid Brand zu einem plausibleren Verständnis vorgestoßen bin.
  1. Die deutsche Sprache unterscheidet nicht zwischen "victim" und "sacrifice". Beim Schlachtopfer ist das Tier "victim" und der religiöse Vorgang "sacrifice"
  2. Im Judentum kann der Begriff "Opfer" kultisch und nicht-kultisch verwendet sein.
  3. Wir konzentrieren uns hier auf das kultische "sacrifice", anderenfalls entfernen wir uns vom Thema
  4. Selbst dann gibt es keine einheitliche Verwendung des Begriffes "Opfer" (= kultisch- heilige Handlung)
  5. Ferner sind "Opfer" (die kultische Handlung) und "Gabe" zu unterscheiden.
Bleiben wir kurz bei dem Punkt 5: Das Opfer kann eine Gabe sein, um z. B. die Götter oder die Gottheit zu einem Handel zu bewegen. Die Gabe geht im Allgemeinen nicht an die Substanz oder an die Beziehungen. Anders das Opfer als heilige Handlung.

Das eigentliche (jüdische) Opfer ist der Aufbau, die Wiederherstellung oder die Festigung der Beziehung zu Gott. Und ich füge hinzu: Das ist unabhängig von bestimmten, rituellen Handlungen. Schlachtopfer ist nur eine von vielen Möglichkeiten.

Die Schlachtung eines Tieres stellt die Hergabe einer Bindung zu einem Vermögenswert oder gar einem Lebewesen dar. Diese Hergabe wird durch den Priester in die Ebene der Beziehung des Menschen zu Gott gehoben. Soweit ich dies verstanden habe, wird das Opfer durch einen Priester vollzogen und nicht durch den Spender des Opfertieres. Das Opfertier ist und bleibt "victim".

So ist es auch erklärlich, dass das Fleisch der Opfertiere hinterher mit gutem Gewissen verzehrt wird "Opferfleisch".
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#11
(01-06-2009, 20:31)petronius schrieb: oder gar am verbrennen des eigenen sohns...

Ich habe es eben gelesen. Ein Mann namens Abraham hätte beinahe seinen eigenen Sohn getötet, weil "Gott" es ihm befohlen hat.

Ich habe immer gedacht, das Christentum sei wirklich friedlich.
Ich dachte bis jetztdas z.B Kreuzzüge aus Verblendung der Kreuzügler entstand und nicht aus dem christlichen Glauben.
Aber ich lese gerade die Bibel und fall fast vom Hocker, das ist gerade ein richtiger "Religionsschock" den ich erfahre.

In der Bibel geht es um Blutige Opfer, sogar mit detailierter Anleitung, Gott bestraft sogar noch die Kinder von "Sündern".
So wie ich gerade gelesen habe hat "Gott" alle Kinder von einem Mann namens Job getötet.
Gott ist jeden Tag ärgerlich.
Man soll Menschen die einen "anstiften", einen anderen Gott anzubeten, steinigen???????
Das war mir alles noch nie klar.

Das hört sich alles sehr hasserfüllt an.

Mit Metta

Kampierapanyo
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(Buddha, Dhammapada 27)
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#12
Ja... das machts natürlich besser.

Gott bestraft die Kinder von Sündern... blöd, wenn wir, laut Helmut, alle Sünder sind, ohne Ausnahme.

Tut mir leid, ich habe heute meinen zickigen Tag.
Gruß
Motte

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#13
Lieber Ekkard,

Vielen Dank für deine Antwort.
Ich habe zwar noch nichts davon verstanden, aber ich versuche es fleissig weiter.
Spätestens morgen wenn ich deine Antwort immernoch nicht kapiere, werde ich ein paar weitere Fragen dazu stellen.

Mit Metta

Kampierapanyo
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#14
(01-06-2009, 21:03)huephap schrieb: Das hört sich alles sehr hasserfüllt an.

ja, deshalb verstehen die christen das heute ja in aller regel auch als kulturhistorisches dokument (damals hat man halt so gedacht) und nicht als anleitung für heute

wo genau man nun die trenngrenze zieht, ab der die bibel auch noch anleitung für heute sein soll oder kann, ist wieder ein anderes thema
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#15
(01-06-2009, 21:03)huephap schrieb: Ich habe es eben gelesen. Ein Mann namens Abraham hätte beinahe seinen eigenen Sohn getötet, weil "Gott" es ihm befohlen hat.
Die Opferung Isaaks, ist eine belehrende Legende. Man muss wissen, dass zur Zeit der Urgeschichte zur Versöhnung der Götter Menschenopfer angesagt waren. Dies wurde mit dieser Geschichte für das Volk Israel abgeschafft. Gott erkennt die Absicht, sich vom Liebsten, ja von der eigenen Zukunft zu trennen als vollwertigen Ersatz an. Als Zeichenhandlung wird künftig in ein Tieropfer angenommen.

(01-06-2009, 21:03)huephap schrieb: Ich habe immer gedacht, das Christentum sei wirklich friedlich.
Lass’ dir doch keinen Unsinn einreden! Der Kern ist tatsächlich eine Religion des Friedens, der Nächstenliebe und vieler anderer Tugenden. Kreuzzüge haben ihre eigene Geschichte, aus Not geboren, und waren nur religiös verbrämt. Dem christlichen Glauben entsprachen sie nicht. „Deus vult!“ (Gott will es!) war nur ein dummer Spruch zur Köderung unzufriedener Massen, die „man“ loswerden musste.

(01-06-2009, 21:03)huephap schrieb: So wie ich gerade gelesen habe hat "Gott" alle Kinder von einem Mann namens Job getötet.
Ja, immer schön lospoltern! Die Hiob (Job) Geschichte ist ein Essay über die Frage, ob Ergehen immer vom Tun abhängt. Die Geschichte löst den Tun-Ergehen-Zusammenhang auf. Fazit: Es ist eben nicht immer die Sünde, die Ursache für Unglück ist.

(01-06-2009, 21:03)huephap schrieb: Das hört sich alles sehr hasserfüllt an.
… und dir kommt erst gar nicht der Gedanke, dass du nicht der Einzige bist, der in Opposition zu diesen Strafandrohungen steht. Schon im Judentum der Antike wurden diese Drohungen als „undurchführbar“ angesehen und entsprechend ausgelegt. Sie wurden schon lange vor Jesus als Zeichen der Ernsthaftigkeit des Glaubens interpretiert, aber nicht als juristische Handlungsanweisung. Und im Christentum erst recht nicht!
Bibel kann man nicht ohne diese Auslegungstraditionen lesen. Das wäre eine Vergewaltigung dieser Texte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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