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Erklärungen zum Christentum
#1
Hallo an alle.

Also habe mich hier angemeldet, da ich als Muslimin auch mal meine Mitmenschen verstehen will:)

Und mir ist da aber nicht alles so klar.

Also, bei den Christen scheint es ja 3 Götter zu geben. Zumindest muss man daran glauben, dass der heilige Geist, Jesus und eben Gott ein göttliches Wesen hat.
Aber wie begründet man das im Christentum dann, das Jesus zu Gott betete? Auch als er am Kreuz war, hat er Gott angerufen. Wenn er selbst göttlich war, wieso betet er dann? Wieso bittet er dann? Wen? Wieso muss ein göttliches Wesen einen Gott bitten?
Das verstehe ich nicht so ganz.

Und dann noch was: also das Christentum ist ja aus dem Judentum entstanden. Also müssten ja die Juden und Christen an den "selben Gott" glauben. Jedoch gabs mal so ne Diskussion zwischen "Allah" und dem "christlichen Gott" woraus manche Christen sagten, es handelt sich nicht um den selben, da der muslimische Gott definiert wird, dass er nie gezeugt hat und keinen Partner hat.
(Wir Muslime zum Beispiel sagen, dass es alles ein Gott ist, weil es gibt nur EINEN Gott. Und die Christen glauben auch an Allah, bloß mit der Zeit wurden die Schriften verfälscht...und daher kam Muhammad saws um die unverfälschte Botschaft zu bringen)

Naja, zurück zu der Frage: die Christen gestehen also ein, dass der Gott der Juden auch der selbe ist, den sie anbeten. Aber wieso, lässt es dann Gott zu, dass die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias ist???
Und wieso ist es im Christentum so wichtig, dass Jesus Gottes Sohn ist???

Das gibt für mich keinen Sinn irgendwie, weil schaut man auf Jesu Werdegang, dann sieht man, dass er nie das wollte was nach seinem Tod passiert ist...

Aber daher frage ich, weil ich dafür das Christentum zu wenig kenne, und evtl. wichtige Stellen, die Erklärung darauf geben, nicht kenne.

Also, warte auf eure Antworten:)
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#2
Hallo, Muslimah,

herzlich willkommen in Forum.

Kompetent kann ich darauf nicht antworten, aber zwei Gedanken:

Ich denke nicht, dass die Christen an "drei Götter" glauben. Vielmehr glauben Christen, dass sich Gott in drei Seins-Weisen zeigt. Mir hat das mal ein Zisterzienser-Mönch so erklärt, dass Gott Gott ist (="Vater"), dass Jesus die menschliche Seite Gottes ist, und dass der Heilige Geist die geistlich-geistige Potenz Gottes ist, die sich den Menschen mitteilt. Im Prinzip könnte man sagen, dass die Dreifaltigkeit die "drei Seiten Gottes" sind. So wie z.B. bei einer Münze immer zwei Seiten vorhanden sind, so sind es bei Gott drei "Seiten".

Das im Tiefsten zu verstehen, ist wohl ein Geheimnis, dessen Erschliessung mir verwehrt ist. Aber keinesfalls kann man sagen, dass Christen an "drei Götter" glauben.

Ein zweiter Aspekt ist es, dass es durchaus christliche Gruppierungen gibt, die NICHT an die Dreifaltigkeit glauben. Sie glauben, dass es "Gott" gibt, mehr nicht. Jesus ist für sie ein Prophet oder Lehrer und der Heilige Geist ist für sie einfach ein sprachliches Symbol für die Kraft der Religion.

Aber wie gesagt: ich bin kein konfessioneller Christ, ja, ich bin noch nicht einmal Christ, und kann da nur diese beiden Gedanken zu beisteuern.

Gruss

DE
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#3
(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Hallo an alle.

Also habe mich hier angemeldet, da ich als Muslimin auch mal meine Mitmenschen verstehen will:)

Und mir ist da aber nicht alles so klar.

Also, bei den Christen scheint es ja 3 Götter zu geben. Zumindest muss man daran glauben, dass der heilige Geist, Jesus und eben Gott ein göttliches Wesen hat.
Aber wie begründet man das im Christentum dann, das Jesus zu Gott betete? Auch als er am Kreuz war, hat er Gott angerufen. Wenn er selbst göttlich war, wieso betet er dann? Wieso bittet er dann? Wen? Wieso muss ein göttliches Wesen einen Gott bitten?
Das verstehe ich nicht so ganz.

Die christliche Erklaerung fuer die Frage ist: Dreifaltigkeit
In kurz meine Interpretation: ER ist alles in einem
Einfach googlen...

Zitat:Und dann noch was: also das Christentum ist ja aus dem Judentum entstanden. Also müssten ja die Juden und Christen an den "selben Gott" glauben. Jedoch gabs mal so ne Diskussion zwischen "Allah" und dem "christlichen Gott" woraus manche Christen sagten, es handelt sich nicht um den selben, da der muslimische Gott definiert wird, dass er nie gezeugt hat und keinen Partner hat.
(Wir Muslime zum Beispiel sagen, dass es alles ein Gott ist, weil es gibt nur EINEN Gott. Und die Christen glauben auch an Allah, bloß mit der Zeit wurden die Schriften verfälscht...und daher kam Muhammad saws um die unverfälschte Botschaft zu bringen)

Alle drei (inklusive Islam) werden als abrahamitische Religion bezeichnet. Google ist dein Freund.

Zitat:Naja, zurück zu der Frage: die Christen gestehen also ein, dass der Gott der Juden auch der selbe ist, den sie anbeten. Aber wieso, lässt es dann Gott zu, dass die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias ist???
Und wieso ist es im Christentum so wichtig, dass Jesus Gottes Sohn ist???

Das gibt für mich keinen Sinn irgendwie, weil schaut man auf Jesu Werdegang, dann sieht man, dass er nie das wollte was nach seinem Tod passiert ist...

Aber daher frage ich, weil ich dafür das Christentum zu wenig kenne, und evtl. wichtige Stellen, die Erklärung darauf geben, nicht kenne.

Also, warte auf eure Antworten:)

Darf ich Fragen welcher Religion deine Eltern angehoeren?

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
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#4
Trinität oder Lehre von der Dreieinigkeit Gottes
Hierbei handelt es sich um eine Einigungsformel aus dem 4. Jahrhundert. Es geht dabei, darum wieviel Göttlichkeit Jesus Christus zugeordnet wird. Es gab viel verschiedene Strömungen, die schließlich durch Kaiser Konstantin in die Formel der Dreieinigkeit gepresst wurde. Damit wurde das Christentum Staatsreligion des späten römischen Reiches.

Da wir über Gott buchstäblich nichts wissen, allenfalls das, was der Tradition gemäß in der Bibel offenbart wurde, sagt die (menschliche) Lehre von der Dreieinigkeit nichts über Gott, sondern kann bestenfalls als "gemeinsame Erklärung" verschiedener Gemeinden betrachtet werden.

Für heute würde ich mich der Sichtweise von Der Einsiedler anschließen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#5
Danke für eure schnellen Antworten.
Naja, hab auch mal gegoogelt, also das scheint wirklich ein komplexes Thema zu sein^^
Ich verstehe den Erklärungsansatz, aber meine Vorstellungskraft ist wohl zu klein dafür.

@ Fimatex

"Darf ich Fragen welcher Religion deine Eltern angehoeren?"

Keine Ahnung was diese Frage mit meinem Beitrag zu tun hat, aber meine Eltern sind auch muslime:) ...irgednwie naheliegend, oder?!*g*

Lieber Gruß an alle
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#6
trinität hat einsiedler ja schon recht gut erklärt

daß jesus zu jahwe gebetet hat, erklären christen vermutlich damit, daß dies zu seiner (gottes) menschwerdung in jesus gehört - hab aber keine ahnung, was die offizielle christenantwort auf deine frage ist (bin ja auch kein christ)

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Und dann noch was: also das Christentum ist ja aus dem Judentum entstanden. Also müssten ja die Juden und Christen an den "selben Gott" glauben. Jedoch gabs mal so ne Diskussion zwischen "Allah" und dem "christlichen Gott" woraus manche Christen sagten, es handelt sich nicht um den selben, da der muslimische Gott definiert wird, dass er nie gezeugt hat und keinen Partner hat

das versteh ich nicht so recht. was soll das für eine diskussion zwischen allah und jahwe gewesen sein? nie davon gehört

Zitat:die Christen gestehen also ein, dass der Gott der Juden auch der selbe ist, den sie anbeten. Aber wieso, lässt es dann Gott zu, dass die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias ist???

tja - wieso läßt allah in seiner allmacht zu, daß jemand nicht an ihn glaubt? :icon_cheesygrin:

Zitat:Und wieso ist es im Christentum so wichtig, dass Jesus Gottes Sohn ist???

weil eben die tatsache, daß jesus als mensch das ganze elend (stellvertretend für uns) auf sich genommen hat, das um und auf des christenglaubens ist

Zitat:Das gibt für mich keinen Sinn irgendwie, weil schaut man auf Jesu Werdegang, dann sieht man, dass er nie das wollte was nach seinem Tod passiert ist...

meinst du?

das kann man wohl kaum mit auch nur annähernder sicherheit behaupten, das gegenteil natürlich genauso wenig

meisnt du, allah habe gewollt, was nach dem tod muhammads passierte (die ganze streiterei zwischen sunna und schia und weiß der geier...)
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#7
Hallo zusammen,
warum Jesus in seiner Todesstunde zu Jahwe gebetet hat, kann ich auch nicht mit christlicher Sichtweise beantworten. Aber Jesus war Jude und alles was er gesagt und getan hat, oder was ihm als Worte und Taten zugesprochen (geschrieben) wurde und wird, hat seinen Ursprung in seiner jüdischen Tradition, in der er erzogen und groß geworden und gelehrt worden ist, und sein Gott war Jahwe, einen anderen hatte er nicht. Warum sollte er nicht zu ihm in seiner höchsten Not gefleht haben?
"Christentum", christliche Lehre ist ja erst von späteren Generationen daraus "gemacht" worden, insbesondere, wie schon oben in anderen Texten ausgeführt, hatte Paulus mit seinen Briefen an fern liegende Gemeinden einen riesigen Anteil daran, wie die neue Religion ausgeformt wurde. Schon Paulus hat das Handeln und die Worte von Jesus gedeutet und ausgelegt, um sie seinen Anhängern verständlich zu machen. Um es ganz ketzerisch zu formulieren, alle die das Geschehen um Jesus aufgeschrieben und verbreitet haben, haben Wort und Tat für eigene Interessen benutzt und sogar mißbraucht.
Erst die Konzilien zwischen dem 4.-8. Jh. haben den endgültigen Kanon festgelegt, d.h. welche Schriften als "biblische" Schriften anerkannt und aufgenommen wurden. Deswegen gibt es auch die Apokryphen.
Außerdem legen auch jüdische und muslimische Schriftgelehrte die "biblischenTexte" immer wieder "zeitgemäß" aus, damit die Menschen sie besser verstehen, oder damit die Menschen besser "manipuliert" (das ist auch sehr ketzerisch) werden können.
So, dass ist erstmal genug. Bis demnächst.
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#8
(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: ..., bei den Christen scheint es ja 3 Götter zu geben.
Nein, auf keinen Fall. Eine solche Aussage beruht auf einem Missverständnis, was ich im Beitrag #4 zu erklären versucht habe.

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Aber wie begründet man das im Christentum dann, das Jesus zu Gott betete?
Ganz einfach: Jesus war ganz Mensch. Und viele Christen von der Antike bis heute glauben auch nur das, was zwar der Dreieinigkeitslehre nicht ganz entspricht, aber Fakt ist.
Das Weitere dazu hat Soruna bereits erläutert.

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Wieso bittet er dann? Wen? Wieso muss ein göttliches Wesen einen Gott bitten?
Das verstehe ich nicht so ganz.
Die christliche Formelantwort ist: Er war beides, ganz Mensch (im Leiden) UND ganz Gott (in der Verkündigung). Streng genommen ist "der Sohn" eine menschliche Ansicht, eine Projektion, des einen Gottes, den die Juden JHWH nennen, die Christen Gott und die Muslime Allah.

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: ... das Christentum ist ja aus dem Judentum entstanden. Also müssten ja die Juden und Christen an den "selben Gott" glauben. Jedoch gabs mal so ne Diskussion zwischen "Allah" und dem "christlichen Gott" woraus manche Christen sagten, es handelt sich nicht um den selben, da der muslimische Gott definiert wird, dass er nie gezeugt hat und keinen Partner hat.
(Wir Muslime zum Beispiel sagen, dass es alles ein Gott ist, weil es gibt nur EINEN Gott. Und die Christen glauben auch an Allah, bloß mit der Zeit wurden die Schriften verfälscht...und daher kam Muhammad saws um die unverfälschte Botschaft zu bringen)
Das wurde auch hier im Forum schon durchgenommen. Trotz aller anders lautenden Gerüchte wird von allen drei auf Abraham zurück gehenden Religionen nur dieser eine und einzige Gott angebetet. Dass Schriften "verfälscht" und vom Propheten Mohammed richtig gestellt worden sind, ist schlicht eine Schutzbehauptung. In religiösen Angelegenheiten gibt es nur Interpretationen und kein "falsch" oder "richtig".

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Aber wieso, lässt es dann Gott zu, dass die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias ist???
Weil Gott/Allah keine Korrekturgröße für menschliches Leben darstellt. Wir Menschen sollen uns um unsere Mitmenschen und unsere Umwelt kümmern und nicht um Gottes Angelegenheiten (seine Seinsweise). Kleine, durchaus physikalisch begründete Spekulation: Gott schafft zu jeder Zeit und in jeder Kultur Wege dessen, was für den Menschen "gut" ist aber zugleich auch Wege ins Abseits. Der Mensch kann wählen. Während es für den christlichen Heilsweg adäquat ist, von einem Christus (=Messias) auszugehen, so kann der Heilsweg für einen Juden darin bestehen, weiterhin auf den Messias zu warten. Der HERR/Gott/Allah schafft alle diese Wege zugleich und bietet sie uns an.

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: wieso ist es im Christentum so wichtig, dass Jesus Gottes Sohn ist???
In Predigten hört man oft die Formulierung, dass uns Gott im Sohn als Bruder, als mitleidender Mensch, begegnet.

(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Das gibt für mich keinen Sinn irgendwie, weil schaut man auf Jesu Werdegang, dann sieht man, dass er nie das wollte was nach seinem Tod passiert ist...
Darum geht es im Glauben auch nicht. Die Frage, wie Gott ist oder was Jesus angeblich wollte ist nicht relevant, sondern was wir tun müssen für ein gelingendes Leben in unserer Gesellschaft. Und das steht an vielen Stellen der Bibel und besonders in der Bergpredigt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#9
Mir geht es was die Dreieinigkeit betrifft ähnlich...
Soweit ich weiß entstand Genesis in der babylonischen Gefangenschaft, aus der Not heraus, da die Ansicht vorher jene war, dass es mehrere Götter gab, die quasi einen begrenzten Einflußbereich hatten. Entfernt man sich aus diesem Bereich, ist auch der eigene Gott nicht mehr da. In besagter Gefangenschaft entstand also aus der Not heraus ein neues Gottesbild. Das Bild eines allmächtigen Gottes, der über allem anderen steht, der nicht eingegrenzt ist.
Warum teilt man einem Gott, dem man vorher alle Macht zugesagt hat, wieder in 3 Teile? Warum nennt sich eine Religion monotheistisch, die einem geborenen Menschen göttliche Macht zuspricht bzw ihn als den Sohn Gottes betrachtet und im nächsten Moment ist Jesus doch wieder ein Teil des Gottes selbst... das ist verwirrend und für mich nicht wirklich schlüssig.

Vielleicht entgeht mir da ein wenig die Logik, aber da es in den großen Religionen quasi menschliche Gottesvertreter gab, der Sohn, der Prophet usw begibt sich das ganze auf eine reale Ebene, die es zu beweisen gilt, oder zumindest sollte sie schlüssig sein.
Gruß
Motte

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#10
@Schmettermotte
das was du jetzt da anschneidest ist wohl systematische Theologie. Ich glaube aber, die Frage von Muslima war eher exegetisch gemeint. Zudem bin ich der Ansicht, ist eine Diskussion aus dem systematischen Bereich hier jetzt zu umfangreich und wahrscheinlich auch verwirrend für sie.

@muslima
schön, dass du da bist. Dann kann ich ja jetzt auch mal Dinge fragen, die ich im Islam einfach nicht verstehe Icon_smile

Grüßle
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#11
(26-05-2009, 18:44)Muslimah88 schrieb: @ Fimatex

"Darf ich Fragen welcher Religion deine Eltern angehoeren?"

Keine Ahnung was diese Frage mit meinem Beitrag zu tun hat,

Nichts, ich wollte nur etwas testen. (Sorry das gerade du als "Versuchkaninchen" dafuer herhalten musstest)

Zitat: aber meine Eltern sind auch muslime:)

Ich habe hier http://religionsforum.de/showthread.php?tid=3092 die Behauptung aufgestellt das jemand einen Glauben "waehlt" weil es ihm/ihr durch seine/ihre Eltern indoktriniert wurde...

"...muss sich nur seine Eltern anschauen und deren Glaube und wird feststellen das diese (mit 99.5% Wahrscheinlichkeit) den gleichen Glauben haben (muslimische Eltern werden kein christliches Kind erziehen und christliche Eltern kein muslimisches Kind). Die Tatsache dass jemand GLAUBT ein Christ oder Muslim zu sein ist also nur dadurch zu erklaeren das er/sie von Kindesbeinen an durch die Eltern und deren Umgebung indoktriniert wurde."

Du denkst der Islam ist der "richtige" Glaube, weil deine Eltern + Umgebung glauben es sei der richtige Glaube (und haben dies dir entsprechend vermittelt), und deren Eltern wiederum glauben es sei der richtige Glaube usw. bis zum "Erfinder" des Islam. Ich denke du verstehst was ich sagen will.

Ich kann nicht ausschliessen das es in dieser Kette durchaus jemanden gab der von einem zum anderen Glauben konvertiert ist. Nur um die zu beruhigen die andere Erklaerungen als Indoktrination fuer relevant halten.

Dieser Test bedeutet natuerlich noch lange nicht das meine Behauptung als bewiesen gilt (rein statistisch betrachtet), dafuer braucht man mehr als 1 "sample". Ist nur ein klitzeklitzekleines Puzzleteilchen...

Zitat:...irgednwie naheliegend, oder?!*g*

Richtig, sehr naheliegend.

Und sorry nochmal das ich dich als "sample" bezeichne.

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
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#12
(26-05-2009, 23:06)Sonne schrieb: @Schmettermotte
das was du jetzt da anschneidest ist wohl systematische Theologie. Ich glaube aber, die Frage von Muslima war eher exegetisch gemeint. Zudem bin ich der Ansicht, ist eine Diskussion aus dem systematischen Bereich hier jetzt zu umfangreich und wahrscheinlich auch verwirrend für sie.

Ja, da könntest du Recht haben. Es verwirrt mich nunmal, wenn man einen Glauben in die Realität zerrt, was aber nötig sein wird, wenn man einen Propheten anbetet oder als Gott betrachtet, den es wirklich gegeben hat.
Aus meiner Sicht kann man einen solchen Glauben "Mit Realitätsbezug" nicht ohne den geschichtlichen, situativen Zusammenhang verstehen oder deuten.

Aber gut, beschränken wir uns auf den exegetischen Teil.
Gruß
Motte

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#13
(26-05-2009, 15:39)Muslimah88 schrieb: Und dann noch was: also das Christentum ist ja aus dem Judentum entstanden. Also müssten ja die Juden und Christen an den "selben Gott" glauben. Jedoch gabs mal so ne Diskussion zwischen "Allah" und dem "christlichen Gott" woraus manche Christen sagten, es handelt sich nicht um den selben, da der muslimische Gott definiert wird, dass er nie gezeugt hat und keinen Partner hat.
(Wir Muslime zum Beispiel sagen, dass es alles ein Gott ist, weil es gibt nur EINEN Gott. Und die Christen glauben auch an Allah, bloß mit der Zeit wurden die Schriften verfälscht...und daher kam Muhammad saws um die unverfälschte Botschaft zu bringen)

Naja, zurück zu der Frage: die Christen gestehen also ein, dass der Gott der Juden auch der selbe ist, den sie anbeten. Aber wieso, lässt es dann Gott zu, dass die Juden nicht glauben, dass Jesus der Messias ist???
Und wieso ist es im Christentum so wichtig, dass Jesus Gottes Sohn ist???

Grüße dich, Muslimah88

das Christentum ist dem Judentum entsprungen, wie der Islam auch, denn wir kommen quasi aus der einen Familie. Nehmen wir das mal ganz streng unter die Lupe, so sind wir alle "Semiten" (im geistigen Sinne). Mal eine gewagte Aussage.

Wir Christen glauben an den Einen Gott. Das eint, daran sollten wir uns stets erinnern. Zuletzt auch deshalb, da wir alle Kinder des Einen sind. Egal, welcher Herkunft oder Religion wir auch stammen mögen.

Menschen sind freie Wesen, wenn das auch sehr schwer zu verstehen ist. Und dieser Punkt ist die Crux schlechthin: der Mensch muß aus einem freien Geist heraus glauben dürfen, können ect. An Jesus Christus zu glauben bzw. glauben zu können ist der Freiheit und Liebe überlassen.

Gruß
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#14
(26-05-2009, 21:41)SchmetterMotte schrieb: Warum teilt man einem Gott, dem man vorher alle Macht zugesagt hat, wieder in 3 Teile? Warum nennt sich eine Religion monotheistisch, die einem geborenen Menschen göttliche Macht zuspricht bzw ihn als den Sohn Gottes betrachtet und im nächsten Moment ist Jesus doch wieder ein Teil des Gottes selbst... das ist verwirrend und für mich nicht wirklich schlüssig.
Das hat rein historische (kontingente) Gründe, die ich weiter oben umrissen hatte. Diese Art Fragestellung kümmert sich zuviel um den theologischen Überbau und vergisst die Mitmenschen. Für die Frage, ob wir Menschen helfen sollen z. B. gutes, sauberes Wasser zu finden, hat mit unserer Verantwortlichkeit zu tun. Diese kann nicht dadurch geleistet werden, dass ich mir Gedanken über das Verhältnis Jesu zu Gottvater mache.
Wenn mich am Krankenbett (Beispiel der totkranken Tante meiner Frau) die Vorstellung eines mit uns mitgehenden Gottessohnes mehr anspricht, sind da Seinsweisen*) Gottes in irgendeiner Weise relevant?

Mit freundlichen Grüßen von Ekkard

*) Nach meiner Überzeugung weiß kein Mensch darüber irgendetwas. Die theologischen Konstrukte sind allein Krücken unser Anschauung - sonst nichts.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#15
Es geht mir ja nun nicht darum, was irgendjemand glaubt oder glauben darf. Eine Freundin von mir ist eigentlich nicht sehr religiös, hat aber zu Jesus ein recht inniges Verhältnis, indem sie in Gebeten ihn, als Gottes Sohn und als Menschen, der diese Welt kennt, anspricht.
Ich will damit niemandem das Recht nehmen, an irgendetwas oder jemanden als Gott oder Gottes Sohn zu glauben. Mir ist nur nicht klar, warum aus einer Notsituation heraus einem Gott die ganze Macht zugesprochen wird, als Gott an sich (die Bezeichnung "Gott" ist ja eigentlich ein Überbegriff, der vom Christentum quasi personifiziert wurde) um dann einen Menschen, den es laut Forschung wirklich gegeben hat als Gottes Sohn zu betrachten, den in die Dreieinigkeit einzuschließen, die ja wiederrum wie hier aufgegriffen drei Teile eines Gottes sind. Ja was denn nun? Gott? Mensch? Alleinige macht? Geteilte Macht?

Es benötigt für mich keiner weiteren Erklärung, weil letztendlich jeder glauben und fühlen kann wie er möchte, aber wenn man die Realität, also einen wirklich gelebten Menschen einbezieht und einen Glauben auf das aufbaut, was aus speziellen Situationen heraus nötig war, dann wirkt das auf mich als komplett Andersgläubige ein wenig chaotisch und unklar.

Es wäre aber wohl günstiger, uns da auch die Fragestellung der Threaderstellerin zu beschränken, darum geht es ja hier eher als um mein Verständnis dem Christentum gegenüber ;)
Gruß
Motte

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