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Bibelverse
#31
Also noch eine "böse Bibelstelle":
(21-05-2009, 12:18)fimatex schrieb: Levitikus 25:44 - 46

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind,
45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen. Die mögt ihr zu Eigen haben
46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum für immer; die sollt ihr Sklaven sein lassen.
46b Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern herrschen mit Härte.
Hätte ich gerne eine Sklavin, dann werde ich sie mir also kaufen müssen. Aber bitte nicht von den Israeliten, was ich mal auf die Christen übertrage - bleibt also (mit mächtiger political incorrectness) meine Negerin. Diese dürfte ich sogar meinen Söhnen vererben, wenn die Sklavin mich überleben sollte.

Fimatex, willst du solchen Unsinn ernsthaft von einem heutigen Christen hören?

Selbstverständlich kenne ich derartige Bibelstellen. Selbstverständlich sind sie auch unter Theologen bekannt. Und genau so selbstverständlich passen sie niemals 1:1 auf die heutigen Vorstellungen, die sich weitgehend an der Bergpredigt und den Freiheiten des aufgeklärten Humanismus orientieren.

Aber: Dass man eine "Sache" (ein Sklave war damals nichts anderes) bitteschön kaufen soll, wenn man sie denn unbedingt haben will, ist uns doch nicht fremd! Auch kann man daraus ablesen, dass der Sklavenstand den Glaubensgeschwistern nicht anstand! Auf die Länge der historischen Entwicklung besonders im Hinblick auf die Gotteskindschaft aller Menschen (Gleichheit + Brüderlichkeit), beinhaltet der aufgezeigte Vorbehalt in Vers 46b den notwendigen Sprengstoff, um Sklavenhaltung als "unmenschlich" zu bemerken.

Es wäre höchst bedenklich, wenn solche Regeln 1:1 angewendet werden müssten ohne jede Entwicklungsmöglichkeit. Und die Interpretation ist die einzig vernünftige Möglichkeit mit "bösen Stellen" umzugehen.

Es zeigt sich einmal mehr, dass das wörtliche Bibelverständnis nur eine äußerst beschränkte Art der Interpretation ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#32
(21-05-2009, 00:13)Ekkard schrieb: Nun, Melek, ich gebe nur wieder, was ich in diesem Punkt aus einem Vortrag und auch von unseren Uni-Theologen mitgenommen habe. Man kann einfach nicht einen Bibeltext hernehmen und ihn unabhängig von der Auslegungstradition beurteilen - und Letzteres geschieht hier.

Ich muss es nochmal betonen: Glaube ist die eigene Reaktion auf eine Lehre. Was immer die Lehre sagt oder gesagt hat, muss so umgesetzt werden, dass die persönliche Verantwortung - für Gläubige: vor Gott; für Ungläubige: vor dem Wohl aller - nicht ausgeschaltet wird.
Damit relativiere ich gar nichts: Priorität hat nach alt-israelitischem, jüdischen und im Übrigen auch christlichem Verständnis das Leben und die Liebe zu Gott. Daran ändert auch ein drastischesVerdikt durch einen Bibeltext nicht das Geringste!


Da stimme ich dir ja zu . Gelebter Glaube ist die Anwendung einer Lehre auf die eigene Lebenssituation und dem Willen , es so "gut" wie möglich zu machen.

Es ging nur um deine Behauptung :

Ekkard schrieb:Todesurteile hat es in diesem Fall nie gegeben.

Ich denke , daß man schon davon ausgehen darf , daß die Menschen damals die Gesetze auch ernst genommen haben , und z.B. die Steinigungen , wie sie laut mosaischen Gesetzen vorgegeben sind , auch durchgeführt haben .

Alles in bestem Glauben , das Gute und Richtige zu tun.

Deshalb ist aufgrund unseres anderen Verständnisses von Ethik ein "wörtlich nehmen" der Bibel etwa als Grundlage für die Lebensbestimmung natürlich abzulehnen .
Was bleibt ist die Interpretation .
Wie gesagt , ich stimme dir voll darin zu , daß der "echte" Bibelglaube genau der ist , der eine mit der Lebenslage kompatible und darin hilfreiche Interpretation bietet .

Ich bin überzeugt davon ,daß die Bibel ein herausragendes Werk dieser Art von Kulturbildung ist , aber mir leuchtet nicht ein , wieso sie man als einzige Grundlage benutzen sollte .
Sprich : Wieso man z.B. Christ werden sollte .

Meine Situation ist ja diejenige , daß ich eigentlich Muslim bin und natürlich mit meinen Eltern und Verwandten die muslimische Kultur lebe , aber mich jetzt einfach nicht mehr an den Koran als Vorgabe für mein Weltbild halte ,auch wenn ich weiß , daß der Koran genauso ein solches Werk von Kulturbildung wie etwa die Bibel darstellt .

Soll ich jetzt versuchen , mir die Korantexte zurechtzudeuten ?
Nö , ich lasse den Islam einfach die Kultur sein , die er ist , nehme gelegentlich an seinen Zeremonien teil , aber lasse ihn auch untergehen , wenn sich keiner mehr dafür interessiert .

Wir Menschen sind auch noch weiterhin in der Lage , große Kulturleistungen zu erbringen .
Irgendwo bremsen die alten Weltbilder halt auch .
#33
(21-05-2009, 21:53)Ekkard schrieb: Also noch eine "böse Bibelstelle":
(21-05-2009, 12:18)fimatex schrieb: Levitikus 25:44 - 46

44 Willst du aber Sklaven und Sklavinnen haben, so sollst du sie kaufen von den Völkern, die um euch her sind,
45 und auch von den Beisassen, die als Fremdlinge unter euch wohnen, und von ihren Nachkommen, die sie bei euch in eurem Lande zeugen. Die mögt ihr zu Eigen haben
46 und sollt sie vererben euren Kindern zum Eigentum für immer; die sollt ihr Sklaven sein lassen.
46b Aber von euren Brüdern, den Israeliten, soll keiner über den andern herrschen mit Härte.
Hätte ich gerne eine Sklavin, dann werde ich sie mir also kaufen müssen. Aber bitte nicht von den Israeliten, was ich mal auf die Christen übertrage - bleibt also (mit mächtiger political incorrectness) meine Negerin. Diese dürfte ich sogar meinen Söhnen vererben, wenn die Sklavin mich überleben sollte.

Fimatex, willst du solchen Unsinn ernsthaft von einem heutigen Christen hören?

Das ist keine Interpretation, sondern nur eine Wiederholung des Bibeltextes mit heutigen Worten.
Wie ist dieser Verse in der heutigen Zeit anzuwenden? Oder sollte er lieber aus der Bibel entfernt werden da nicht mehr zeitgemaess?

Zitat:Selbstverständlich kenne ich derartige Bibelstellen. Selbstverständlich sind sie auch unter Theologen bekannt. Und genau so selbstverständlich passen sie niemals 1:1 auf die heutigen Vorstellungen, die sich weitgehend an der Bergpredigt und den Freiheiten des aufgeklärten Humanismus orientieren.

Du kennst sie, die Theologen kennen sie. Das "gemeine Volk" kennt sie wohl eher nicht. Wer hat denn wirklich die Bibel gelesen? Ist schon ziemlich starker Tobac.
Ein Pfarrer wird sich wohl kaum im Gottesdienst hinstellen und sagen "bitte schlagt jetzt alle Levitikus 25 auf, ich moechte mit euch darueber reden wie ihr eure Sklaven einkaufen und behandeln sollt". Der Pfarrer wird wohl eher du "guten" Seiten herausstellen, immerhin will er ja nicht seine Schaeffchen verlieren (wenn diese realisieren was fuer ein Unfug in der Bibel steht).

Zitat:Aber: Dass man eine "Sache" (ein Sklave war damals nichts anderes) bitteschön kaufen soll, wenn man sie denn unbedingt haben will, ist uns doch nicht fremd!

Ein Mensch war damals also eine Sache. Meinst du Sklaverei war/ist ok?

Zitat:Auch kann man daraus ablesen, dass der Sklavenstand den Glaubensgeschwistern nicht anstand! Auf die Länge der historischen Entwicklung besonders im Hinblick auf die Gotteskindschaft aller Menschen (Gleichheit + Brüderlichkeit), beinhaltet der aufgezeigte Vorbehalt in Vers 46b den notwendigen Sprengstoff, um Sklavenhaltung als "unmenschlich" zu bemerken.

Das ist deine Interpretation (da haben wir mal eine), ich verstehe das allerdings voellig anders. Hier wird doch nur gesagt das du von deinen Bruedern (Israeliten) keine zum Sklaven machen sollst, alle anderen Voelker duerfen dagegen versklavt werden. Der Schreiber (Gott?) des Textes moechte offensichtlich sein eigenes Volk schuetzen (wogegen grundsaetzlich nichts einzuwenden ist), aber nimmt billigend die Versklavung anderer in Kauf.

Zitat:Es wäre höchst bedenklich, wenn solche Regeln 1:1 angewendet werden müssten ohne jede Entwicklungsmöglichkeit. Und die Interpretation ist die einzig vernünftige Möglichkeit mit "bösen Stellen" umzugehen.

Dies waere allerdings bedenklich.

Zitat:Es zeigt sich einmal mehr, dass das wörtliche Bibelverständnis nur eine äußerst beschränkte Art der Interpretation ist.

Es zeigt sich einmal mehr das die Bibel ein Buch voller Unsinn ist und kein weiteres Papier fuer den Druck des gleichen verschwendet werden sollte. Aber dieser Wunsch wird mir wohl nicht erfuellt werden.
Nicht das wir uns missverstehen, das gleiche gilt fuer den Koran und andere religoese Buecher.

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
#34
(20-05-2009, 17:37)fimatex schrieb: Mt 10:34 - 37

34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Tja, so ist das: wenn jemand Jesus nachfolgt, bekommnt er Ärger mit seiner Umgebung. Jesus sendet uns wie Schafe unter die Wölfe (Mt 10,16), wir haben damit zu rechnen, dass wir ausgepeitscht (Mt 10,17) oder gar hingerichtet, und das sogar auf Veranlassung engster Verwandte (Mt 10,21). Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren (Mt 10,39).

Damit ist eigentlich schon aus dem Zusammenhang (siehe die verlinkten Bibelverse) klar, wie der zitierte Abschnitt gemeint ist.

Und es gibt ja auch weitere Bibelstellen, die das Thema behandeln, z.B. Jh 16,2 (was wahre Christen im Mittelalter erlebten, als sie von der offiziellen Kirche verfolgt wurden). Oder Mt 5,11, wofür ein (wenn auch vergleichsweise harmloses) Beispiel auch die Art ist, wie du Bibelverse aus dem AT benutzt, um unseren Glauben zu diskreditieren.

Helmut
Relativismus: "du hast deine Wahrheit, ich habe meine, beide sind richtig"
Toleranz: "was du sagst ist falsch, aber du hast das Recht, es zu sagen"
#35
Levitikus 20:11-14

11 Wenn jemand mit der Frau seines Vaters Umgang pflegt und damit seinen Vater schändet, so sollen beide des Todes sterben; ihre Blutschuld komme über sie. 12 Wenn jemand mit seiner Schwiegertochter Umgang pflegt, so sollen sie beide des Todes sterben, denn sie haben einen schändlichen Frevel begangen; ihr Blut lastet auf ihnen. 13 Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen. 14 Wenn jemand eine Frau nimmt und ihre Mutter dazu, der hat eine Schandtat begangen; man soll ihn mit Feuer verbrennen und die beiden Frauen auch, damit keine Schandtat unter euch sei.
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
#36
(22-05-2009, 10:34)helmut schrieb:
(20-05-2009, 17:37)fimatex schrieb: Mt 10:34 - 37

34 Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert. 35 Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter. 36 Und des Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein.
37 Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert.

Tja, so ist das: wenn jemand Jesus nachfolgt, bekommnt er Ärger mit seiner Umgebung. Jesus sendet uns wie Schafe unter die Wölfe (Mt 10,16), wir haben damit zu rechnen, dass wir ausgepeitscht (Mt 10,17) oder gar hingerichtet, und das sogar auf Veranlassung engster Verwandte (Mt 10,21). Wer sein Leben lieb hat, der wird es verlieren (Mt 10,39).

Tja, so ist er unser liebender Gott. Immer feste drauf auf die Menschen.

Zitat:Damit ist eigentlich schon aus dem Zusammenhang (siehe die verlinkten Bibelverse) klar, wie der zitierte Abschnitt gemeint ist.

Klar doch, Gott bringt nicht den Frieden sondern das Schwert. Er entzweit Familien. Er laesst es zu das Verwandte uns umbringen (lassen). Soviel Liebe auf einmal ist ja nicht auszuhalten.

Zitat:Und es gibt ja auch weitere Bibelstellen, die das Thema behandeln, z.B. Jh 16,2 (was wahre Christen im Mittelalter erlebten, als sie von der offiziellen Kirche verfolgt wurden).

Da war es wieder, die "wahren" Christen: True scotsmen fallacy.

Zitat:Oder Mt 5,11, wofür ein (wenn auch vergleichsweise harmloses) Beispiel auch die Art ist, wie du Bibelverse aus dem AT benutzt, um unseren Glauben zu diskreditieren.

Helmut

Du meinst das NT, oder? Den Gott des alten Testaments lassen wir besser ruhen. Sonst wird es richtig blutig hier.

Der boese, boese Atheist liest aus meinem Buch vor.

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
#37
(22-05-2009, 07:01)fimatex schrieb: Wie ist dieser Verse in der heutigen Zeit anzuwenden? Oder sollte er lieber aus der Bibel entfernt werden da nicht mehr zeitgemaess?
Ich schrieb dir ja bereits, dass diese Verse überholt sind. Das Einzige, was wir daraus lernen können, ist die Erkenntnis der tatsächlichen historischen Entwicklung. Warum soll man alte Zeugnisse des Glaubens wegwerfen? Nur weil es Leute gibt, die partout eine Entwicklung nicht nachvollziehen wollen, die ewig-gestrig – in diesem Fall – ihre ausbeuterischen Instinkte pflegen wollen?

Du hast Recht: Was dort steht ist „starker Tobak“ aber doch nur für den unverbesserlichen Wörtlichnehmer! Nur für diese sind solche Bibelstellen „Unfug“, wie du dies beschreibst. Es handelt sich um zeitbedingte Dokumente.

(22-05-2009, 07:01)fimatex schrieb: Ein Mensch war damals also eine Sache. Meinst du Sklaverei war/ist ok?
Das ist doch keine ernsthafte Frage – oder? Es war so, dass in jener Zeit Sklaven zum Hausrat gehörten, wie übrigens Frauen auch (jedenfalls in gewissen Gesellschaften). Ob dies als „ok“ betrachtet wird, ist doch eine Frage, die wir erst im Lauf der Geschichte anders zu beurteilen gelernt haben, woran das Neue Testament ganz erheblich beteiligt war! Dahinter wird auch kein überzeugter Christ jemals zurück wollen.

(22-05-2009, 07:01)fimatex schrieb: ich verstehe das allerdings voellig anders. Hier wird doch nur gesagt das du von deinen Bruedern (Israeliten) keine zum Sklaven machen sollst, alle anderen Voelker duerfen dagegen versklavt werden. Der Schreiber (Gott?) des Textes moechte offensichtlich sein eigenes Volk schuetzen (wogegen grundsaetzlich nichts einzuwenden ist), aber nimmt billigend die Versklavung anderer in Kauf.
Ja – UND? - ein Zeitdokument eben. Gotteswort (bewusst aneinander geschrieben) ist doch nicht die Reihung von Buchstaben zu Wörtern und Sätzen, sondern die Essenz für den Glauben. Hier sollte Ehrlichkeit im Handel her, das war’s. Das gilt heute nicht minder. Dass es den Gegenstand des Handels nicht mehr geben soll, siehe oben.


(22-05-2009, 07:01)fimatex schrieb: Es zeigt sich einmal mehr das die Bibel ein Buch voller Unsinn ist und kein weiteres Papier fuer den Druck des gleichen verschwendet werden sollte. Aber dieser Wunsch wird mir wohl nicht erfuellt werden.
Nicht das wir uns missverstehen, das gleiche gilt fuer den Koran und andere religoese Buecher.
Der angebliche Unsinn erwächst aus einem zu engen Bibelverständnis. Diese Bücherei enthält eben auch Dokumente antiker Verbesserungen im Umgang der Gläubigen untereinander. Nochmal: Das Gotteswort (das im Glauben an Gott tradierte Wort) bezieht sich nicht auf die alltäglichen Gegenstände (hier Sklaven) sondern auf z. B. auf Ehrlichkeit, Treue, Wiedergutmachung oder Gerechtigkeit. Im Übrigen gibt es in der Bibel viel grundsätzlichere Themen mit ausschließender Priorität wie z. B. die Achtung des Nächsten oder die Barmherzigkeit (heute: Solidarität). Wenn es um entwürdigende Behandlung von Mitmenschen geht, haben diese Themen unbedingten Vorrang vor Textstellen wie das Buch Levitikus, das den damaligen Menschen gegeben wurde „ihrer Herzen Härte wegen“ (Mose) also mehr funktional!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#38
Fimatex,
nicht der "boese Atheist" liest aus 'meinem' Buch vor, sondern ein gewisser User 'fimatex' dokumentiert eine Bibelphobie.
Ich weise nochmals darauf hin, dass die Bibel Lehren - ich schrieb 'Themen' - aufweist, die unbedingte Priorität haben vor anderen Stellen, die einfach nur bestimmte - hier Sittenregeln - festschreiben.
Das Gotteswort verlangt z. B. Barmherzigkeit, Liebe, Gerechtigkeit, Achtung.

(22-05-2009, 11:24)fimatex schrieb: Levitikus 20:11-14
Hier geht es um Inzest, der heute ganauso verboten ist wie damals. Die Strafe ist auch heute ziemlich hart, die Verfahren peinlich. Auch in der Antike war es nicht üblich, inzestuöse Paare hinzurichten, selbst wenn sie "des Todes sterben" sollten. Die Möglichkeiten der Buße wurden in der Regel von den Richtern angewandt - fast bis zum "Geht-nicht-mehr". Auch hier hat sich natürlich hinsichtlich der Strafandrohung einiges geändert, das war aber bereits de facto schon in der Antike so.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#39
(21-05-2009, 23:26)melek schrieb: Es ging nur um deine Behauptung :

Ekkard schrieb:Todesurteile hat es in diesem Fall nie gegeben.

Ich denke , daß man schon davon ausgehen darf , daß die Menschen damals die Gesetze auch ernst genommen haben , und z.B. die Steinigungen , wie sie laut mosaischen Gesetzen vorgegeben sind , auch durchgeführt haben.
Sorry, das war zu hart ausgedrückt: Todesurteile z. B. bei Inzest gab es, aber nicht bei Kindern, die ihre Eltern geschlagen hatten. Bei Verstößen gegen Sittenregeln des Buches Levitikus waren Todesurteile im Wesentlichen Ausnahmefälle. Zuerst kamen immer Barmherzigkeit und der Buß-Versuch. Wer sich natürlich als unverbesserlich zeigte, musste wohl oder übel mit seiner/ihrer Steinigung rechnen. Ich sage ja nicht, dass das in Ordnung ist. Aber diese Art Wertekanon steht uns erst nach der Lehre der neueren Propheten und nach Jesus zu Gebote.

(21-05-2009, 23:26)melek schrieb: Ich bin überzeugt davon ,daß die Bibel ein herausragendes Werk dieser Art von Kulturbildung ist , aber mir leuchtet nicht ein , wieso sie man als einzige Grundlage benutzen sollte .
Sprich : Wieso man z.B. Christ werden sollte.
Es war nicht meine Absicht, hier jemanden zu bekehren. Es geht einzig und allein darum, Gottes Wort von antiken Sittenregeln zu scheiden.

Den Muslimen steht dieser Prozess noch bevor, der im Christentum heftig im Gange ist: Was ist Gotteswort, was Sittenregel, die veränderlich ist?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#40
(22-05-2009, 12:20)Ekkard schrieb: Auch in der Antike war es nicht üblich, inzestuöse Paare hinzurichten, selbst wenn sie "des Todes sterben" sollten. Die Möglichkeiten der Buße wurden in der Regel von den Richtern angewandt - fast bis zum "Geht-nicht-mehr". Auch hier hat sich natürlich hinsichtlich der Strafandrohung einiges geändert, das war aber bereits de facto schon in der Antike so.

da würde mich dann aber doch interessieren, woher du das wissen willst
#41
Die Quelle ist in diesem Falle unsere Pfarrerin, die kürzlich nochmal ein Seminar in der Uni besucht hat. Als Spezialgebiet hat sie "Altes Testament" und dessen Geschichte. Wer's besser weiß, mag sich melden.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
#42
(22-05-2009, 14:59)Ekkard schrieb: Die Quelle ist in diesem Falle unsere Pfarrerin, die kürzlich nochmal ein Seminar in der Uni besucht hat. Als Spezialgebiet hat sie "Altes Testament" und dessen Geschichte. Wer's besser weiß, mag sich melden.

Ok, dies ist natuerlich ein unwiderlegbares Argument, "eine Pfarrerin auf dem Seminar". Da muss ich das Handtuch werfen.

Mal im Ernst, weil du sagst das du es von jemandem gehoert hast, der es von irgendjemandem gehoert hat, macht dein Argument kein bisschen mehr valide.

Fimatex
Calling Atheism a religion is like calling bald a hair color.

Atheismus eine Religion zu nennen ist wie glatzkoepfig als Haarfarbe zu bezeichnen.
#43
(20-05-2009, 15:44)petronius schrieb: ich glaube nicht, daß hier ein wesentliches bildungsdefizit besteht
.. da bin ich der gleichen Meinung .. hier im Forum sind wirklich sehr clevere und schlaue User .. incl. Moderatoren ...
möchte ich nur so nebenbei erwähnen .. auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind .. :icon_cheesygrin: ..
aber Meinungsverschiedenheiten beleben nur das Forum ..
#44
(22-05-2009, 07:01)fimatex schrieb: Es zeigt sich einmal mehr das die Bibel ein Buch voller Unsinn ist und kein weiteres Papier fuer den Druck des gleichen verschwendet werden sollte. Aber dieser Wunsch wird mir wohl nicht erfuellt werden.
Nicht das wir uns missverstehen, das gleiche gilt fuer den Koran und andere religoese Buecher.
.. da rennst du bei mir offene Türen ein .. aber so lange man mit Religionen an Macht und Geld kommt , wird sich daran nichts ändern ..

Bibeltext:
" ..und die , die da nicht klar denken können, werden dieses Buch geistig verschlingen und sich daran geistig verwirren , so daß sie ihre geistige Verwirrung für die eigene wahre Offenbarung halten .."
#45
(21-05-2009, 15:41)fimatex schrieb: Verstehe ich nicht?
1. Mose 9,11
Und ich errichte meinen Bund mit euch; und nicht mehr soll Fleisch ausgerottet werden durch die Wasser der Flut, und keine Flut soll mehr sein, die Erde zu verderben.
2. Petrus 3,7
Die jetzigen Himmel und die jetzige Erde aber sind durch dasselbe Wort aufbewahrt und für das Feuer aufgehoben zum Tag des Gerichts...........


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