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atheistischer "glaube"
(04-06-2009, 23:56)Presbyter schrieb: Dem ist nichts hinzuzufügen! Petronius bezog sich auf den Handel mit Geld für Ablässe, d.h. den Ablasshandel und dieser Missstand wurde beseitigt mit dem Trienter Konzil. Obwohl das für Petronius sicher keinen Unterschied macht, weil für ihn beides gleich aberwitzig sein dürfte!

es macht auch keinen unterschied hinsichtlich meiner aussage "zu luthers zeiten war es halt grundaussage katholischer lehre, daß man sich mit geld aus dem fegefeuer freikaufen könne...", daß im konzil zu trient diesbezüglich zu mäßigung aufgerufen wurde. daß der ablaßhandel abgeschafft worden wäre, geht aus dem von epicharm zitierten text ja gerade nicht hervor

wenn aber das ablaßwesen, wie epicharm schreibt, 1967 geändert wurde, so bedeutet das, daß die rkk ja durchaus veränderungen zugänglich ist. es kann daher nicht sein, jemanden wie fr. ranke-heinemann auszuschließen, nur weil veränderungen gefordert werden - und das war ja ausgangspunkt unserer debatte
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petronius schrieb:das muß ich auch nicht. niemand bestreitet, daß in jeder kultur religiöse phänomene existieren. nur ist es nicht so, daß jeder mensch (ich rede vom individuum, während du gern verallgemeinern möchtest) "als kulturschaffendes Wesen sich immer auch religiös entfaltet"

Natürlich rede ich nicht vom Individuum, schließlich ist Kultur ja auch nichts indivuelles, sondern die Gestaltung der Umwelt und Gesellschaft durch eine soziale Gruppe von Menschen. Ich kenne daher auch keine Privatreligion, sondern nur Privatglauben. Religion hat immer ein gemeinschaftliches Wesen als kulturelle Größe. Ferner hat sie durch ihren Kultus einen direkten Bezug zur Kultur in der sie sich verwirklicht.
Deine Hindeutung auf das Individuum ist hier also unangebracht. Vor allem da ich längst zugestanden habe, schließlich ist es ja auch ein Faktum, dass nicht jeder Mensch gläubig ist. Worauf ich jedoch insistiere ist, dass es zum Wesen des Menschen gehört sich religiös zu entfalten (als Potenzial verstanden). Dein Arugment, dass ein Individuum sich weigern kann, spricht nicht gegen diese These. Schließlich kann ein Individuum auch die Nahrungsaufnahme verweigern. Dies wäre auch kein Einspruch dagegen, dass der Mensch immer Nahrung zu sich nehmen muss, wenn er leben will.


petronius schrieb:
Presbyter schrieb:Da die Frage des Glaubens an Gott aber genau das ist, eine Glaubensfrage, so ist auch ihre Negierung selbst nur durch Glaube zu rechtfertigen, in diesem Fall der Nicht-Glaube. Denn es gibt keinen empririschen Beweis, und somit auch keine Widerlegung, Gottes!


es gibt keinen vernünftigen anlaß, an einen gott zu glauben - und dazu muß man nicht erst seine nichtexistenz beweisen. dieses nicht-glauben als glauben mißverstehen zu wollen, ist ein beliebter taschenspielertrick der gläubigen, aber eben auch nicht mehr als das

Deine Torpedierung meines Argumentes als Taschenspielertrick offenbart nur deine magnelnde Argumentationsfähigkeit. Der Glaube an Gott, ja oder nein, ist eine Glaubensentscheidung, nichts anderes. Auch wenn dir das nicht gefallen mag. Deine rationalen Gründe sind bestenfalls Hinweise, genauso wie die scholastischen Gottesbeweise im bestenfalle Hinweise sind. Da ein Beweis oder ein Widerlegung Gottes auf empirischer Grundlage ausgeschlossen ist, bleibt die Frage des Glaubens an Gott, genau das, eine Glaubensfrage. Egal wie rational einsichtig ihre Bejahung oder Negierung gemacht wird!

petronius schrieb:
Presbyter schrieb:
petronius schrieb:ich sehe keine atheistische "bewegung", die auch nur irgendwie mit euren kirchlichen machtstrukturen vergleichbar wäre oder eine ähnlich gesellschaftsdurchdringende infrastruktur aufwiese


Was ist das denn für ein Argument? Das Judentum in Deutschland hat auch keine den Kirchen vergleichbare Struktur. Überhaupt ist die kirchliche Struktur eine typische Form des Christentums. Du würdest ja auch nicht sagen, der Shivaismus sei keine "Bewegung" oder religiöse Gemeinschaft, weil es keine kirchliche Struktur besitzt.

es ist ein argument dafür, daß es keine nennenswerte "atheistische bewegung" gibt. und ich habe ja nicht exklusiv auf eine kirchliche struktur abgehoben, sondern auf die gesellschaftliche bedeutung

lies doch mal genau, was ich schreibe, anstatt deine eigene interpretation meiner worte zu kritisieren

Das von mir hervorgehobene die markiert wohl offensichtlich einen Relativsatz. Der Hauptsatz, "ich sehe keine atheistische 'bewegung'", steht damit in direkter Beziehung zu dem nachfolgenden Nebensatz, der da lautet: "die auch nur irgendwie mit euren kirchlichen machtstrukturen vergleichbar wäre oder eine ähnlich gesellschaftsdurchdringende infrastruktur aufwiese."
Folglich beutet der Satz, du siehst keine atheistische "Bewegung", die a) keine kirchlichen Machtstrukturen besitzt oder damit vergleichbar ist und, durch das oder als zweite Disposition gekennzeichnet, b) die einen ähnliche gesellschaftliche Struktur hat bzw. die Gesellschaft durchdringende.

Dagegen wende ich ein, dass kirchliche Struktur ein Spezifikum des Christlichen ist. Auch andere Bewegungen sind religiös oder haben religiöse Züge, auch wenn sie keine kirchliche Struktur oder einen vergleichbaren Machtapparat haben. Weiterhin ist es für die Frage in wie weit eine Bewegung religiös oder nicht-religiös ist völlig unerheblich wie weit sie dabei die Gesellschaft abbildet oder durchdringt.

Dein Argument, dass im Relativsatz dargelegt wird, ist somit nicht nur belanglos, sondern absurd. Dein Einwand ich würde deine Aussagen nicht verstehen lächerlich. Deine vermeintlich argumentative Darlegung wenig beweiskräftig!


petronius schrieb:ist es eine "Diskreditierungen des christlichen Glaubens", wenn ich sage, daß katholische marienfrömmelei wohl nicht zu den "Grundaussagen des christlichen Glaubens" gehört?

Ein Diskreditierung des katholischen, ebenso wie des orthodoxen und altorientalischen Christentums ist es, wenn du meinen und deren Glauben als, ich zitiere, katholische marienfrömmelei, ein aberwitziges dogma, usw. bezeichnetst. Das nenne ich "Diskreditierungen des christlichen Glaubens"! Im übrigen ist dein schlechtes Benehmen auch schon anderen aufgefallen, nun endlich auch den Moderatoren. Wie sagte Rousseau so schön: "Beleidigungen sind die Argumente derer, die über keine Argumente verfügen."

Soweit Presbyter
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(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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(05-06-2009, 13:56)petronius schrieb:
(04-06-2009, 23:56)Presbyter schrieb: Dem ist nichts hinzuzufügen! Petronius bezog sich auf den Handel mit Geld für Ablässe, d.h. den Ablasshandel und dieser Missstand wurde beseitigt mit dem Trienter Konzil. Obwohl das für Petronius sicher keinen Unterschied macht, weil für ihn beides gleich aberwitzig sein dürfte!

es macht auch keinen unterschied hinsichtlich meiner aussage "zu luthers zeiten war es halt grundaussage katholischer lehre, daß man sich mit geld aus dem fegefeuer freikaufen könne...", daß im konzil zu trient diesbezüglich zu mäßigung aufgerufen wurde. daß der ablaßhandel abgeschafft worden wäre, geht aus dem von epicharm zitierten text ja gerade nicht hervor

Es geht aber aus der Wirkungsgeschichte des Konzils von Trient hervor und aus den vielen Diözesan- oder Metropolitansynoden, die das Ökumenische Konzil von Trient umzusetzen hatten. Dort wird bisweilen der Handel stärker verurteilt. Das dies nicht von heute auf morgen geschehen ist, zeigt ebenfalls die Wirkungsgeschichte.

(05-06-2009, 13:56)petronius schrieb: wenn aber das ablaßwesen, wie epicharm schreibt, 1967 geändert wurde, so bedeutet das, daß die rkk ja durchaus veränderungen zugänglich ist. es kann daher nicht sein, jemanden wie fr. ranke-heinemann auszuschließen, nur weil veränderungen gefordert werden - und das war ja ausgangspunkt unserer debatte

Die Änderungen von 1967 betreffen nur die Normen des Ablasses, nicht die Lehre des Ablasses. Im Gegenteil Papst Paul VI. beruft sich gerade auf die Tradition des Ablasses und will ihn wieder neu zur Geltung bringen. Folglich handelt es sich bei seiner Instruktio nur um eine Frage der kirchlichen Disziplin (die veränderlich ist), nicht um eine Frage des Glaubens (der unveränderlich ist).

Uta Ranke-Heinemann Negierung des katholischen Verständnisses der Unbeflekten Empfängnis Mariens tangiert nun mal aber eine Glaubensfrage und nicht eine der kichlichen Disziplin!

Soweit Presbyter
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(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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(05-06-2009, 17:11)Presbyter schrieb: Deine Torpedierung meines Argumentes als Taschenspielertrick offenbart nur deine magnelnde Argumentationsfähigkeit

ja, dann lassen wir es doch besser

wenn du mit meiner argumentation nicht zurechtkommst, hat das ja keinen sinn
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