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atheistischer "glaube"
#16
(15-04-2009, 23:25)jam schrieb: aber als an gott Gläubiger kann man sich in das Denken das etwas ohne Gott ist nicht Hineinversetzten ,
.. das nenne ich ganz einfach .. die Wissenschaft und die Wirklichkeit beiseite drängen .. das genau ist dein Problem .. du lebst wie ein Pferd mit Scheuklappen .. nach dem Motto : "nach links und rechts will ich nicht sehen .. das begreife ich nicht" ..:dance:
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#17
(15-04-2009, 18:31)Der-Einsiedler schrieb: Wenn Du also von atheistischer Akzeptanz sprichst, muss ich schon etwas schmunzeln...

.. darfst du .. darfst du .. :clap: .. der Unterschied ich nur , daß einige, bzw. viele ihren Glauben als das Einzige und Wahre sehen und anderes nicht anerkennen .. ich hab` doch nichts gegen Gläubige , sollen sie doch glücklich werden damit , aber dann sollen sie auch damit aufhören teilweise Schwachsinn und dummes Zeug zu verbreiten und andere bekehren wollen .. evtl. sogar mit Feuer und Schwert .. :drool:
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#18
Nein, das dürfen sie bei Dir eben NICHT, Atheist. Sobald sich hier jemand outet, der an Gott glaubt, ist er Deines Hohnes und Deiner Beleidigung sicher. Und das hat mit "Anerkennen" nichts zu tun. Das, was Du Schwachsinn und dummes Zeug nennst, ist deren Glaube. Also wieder eine Beleidigung. Ich glaube mittlerweile, Du merkst gar nicht, mit welchen unterschiedlichen Massstäben Du misst. Daher lohnt es sich auch nicht, mit Dir ARGUMENTE auszutauschen, denn Du bringst keine. Du bringst den Stammtisch in dieses Forum. Und das ist ein Niveauverlust.

Gruss

DE
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#19
(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb:
(15-04-2009, 09:48)petronius schrieb: warum eigentlich ist es (an gott, ein göttliches prinzip) gläubigen ein so besonderes anliegen, auch atheisten zu unterstellen, sie seien religiös gläubig?
Da verwechselst du etwas. "Glaube" scheint für dich ein Reizwort zu sein. Lassen wir also dieses von mir sehr allgemein verwendete Wort beiseite!

ungern. denn mir geht es ja genau um den religiösen glauben

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Es geht um Haltung und Empathie zur Welt und zu den Mitmenschen

nicht mir. mir geht es um religiösen glauben, der nicht zu verwechseln oder vermischen ist mit säkularen anschauungen

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Es ist allein deine Glaubensallergie, dass manche dies als "religös" bezeichnen und du dies nicht magst. Dein Pech!

mitnichten

es besteht ein glasklarer unterschied zwischen religiösem glauben (an eine transzendente autorität) und der bloßen einhaltung von konventionen

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb:
(15-04-2009, 09:48)petronius schrieb: ist es für den religiösen wichtig, auch allen anderen religiosität zu unterstellen, weil er sich als außenseiter fühlt, der so nun sagen kann: schaut her, ich vertrete die norm, und ihr, die ihr euch für nicht religiös haltet, betrügt euch bloß selbst?
Das weiß doch hier keiner. Das lässt sich nicht einmal mit Umfragen vernünftig untermauern, weil die wenigsten Menschen das Problem überhaupt begreifen

schließt du hier von dir selbst auf andere?

mir scheint, außer dir begreift jeder den unterschied zwischen religiösem glauben (an eine transzendente autorität) und der bloßen einhaltung von konventionen, also das problem: ich als nicht gläubiger will nicht mit religiös gläubigen in denselben topf geworfen werden, weil wir uns auf ein völlig verschiedenes referenzsystem beziehen

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb:
(15-04-2009, 09:48)petronius schrieb: oder was sonst ist es, das nicht akzeptieren kann, daß manche sich eben nicht auf eine transzendente macht oder autorität berufen, und auch mal ein "ich weiß es nicht" als antwort auf die "letzten fragen" stehen lassen, ohne dieses "ich weiß es nicht" mit dem begriff "gott (unerforschlich)" zu verbrämen?
Ich kann das sehr gut akzeptieren

dann brauchst du dich hier ja nicht angesprochen zu fühlen

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Du verwechselst schon wieder etwas, nämlich die Stellungnahmen in Diskussionen und meine tatsächliche Akzeptanz

deine stellungnahmen in diskussionen geben nicht deine tatsächliche haltung wieder?

tja, dann...

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Du kannst ja gerne sagen, dass du glaubensmäßig nicht vereinnahmt werden willst. Aber du schweigst beredt, wenn jemand nachbohrt

gib mir bitte ein beispiel dafür, wovon du hier sprichst

welche auskunft soll ich dir verweigert haben?

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Du schreibst: du möchtest ein "das weiß man nicht" lesen

nein, wo soll ich das geschrieben haben?

ich sagte, daß nicht religiös gläubige (in der regel) auch mal ein "ich weiß es nicht" als antwort auf die "letzten fragen" stehen lassen können, ohne dieses "ich weiß es nicht" mit dem begriff "gott (unerforschlich)" zu verbrämen

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Aber sicher weiß "man" das

erzähl mir mehr. wie lauten die antworten auf die "letzten fragen", die "man" so hat?

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Da braucht man nur mal ein Bisschen über die menschlichen Daseinsformen nachzudenken, über das eigene Person-Werden und über das Lernen innerhalb der Gesellschaft.

was ist da bei dir herausgekommen? welche antwort hat dir dieses nachdenken z.b. auf die frage gegeben, was der ursprung des universums ist?

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Also woher hast du deine Anständigkeit, dein Mitleid, deine Diskussionslust mit Gläubigen, deinen Humanismus usw.?

ich bin, wie ich bin - genetisch wie von meiner umwelt geprägt. da gibt es keine einfache antwort

(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Es ist doch piepegal, ob der Gläubige dies dem Wirken Gottes oder der Atheist der allgemeinen Humanität zuschreibt.

keineswegs!

sobald der gläubige "gott" eine wirkmächtigkeit zuschreibt, anerkennt er üblicherweise auch seine autorität bzw. unterwirft sich damit auch den regeln, die als die gottes ausgegeben werden

meine eigene meinung kann ich ändern, mein eigenes werturteil revidieren. gottes auffassung dürfte für den gläubigen in aller regel wohl unumstößlich sein - unterhalte dich doch einfach mal mit religiös gläubigen
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#20
(15-04-2009, 23:25)jam schrieb: Ich denke das akzeptieren und Leben lassen des anderen ist nicht das Problem,aber als an gott Gläubiger kann man sich in das Denken das etwas ohne Gott ist nicht Hineinversetzten ,selbst wenn man alle Religionen an die Seite schiebt ,aber allein die Schöpfung das All usw ,die Schönheit und das Perfekte daran,oder die Vostellung das nur Zufall dahintersteht hat man nicht,denn es ist einfach für einen zu Perfekt gemacht,deshalb ist es für einen Unvorstellbar sich das ohne Got vorzustellen

zum einen frage ich mich, wei man ständig über sünde usw. reden kann und gleichzeitig beansprucht, daß alles so unglaublich perfekt sein soll

bemerkst du da den widerspruch nicht selbst?

zum anderen: du verfällst dem üblichen anthropomorphismus, deine eigene unzulänglichkeit (etwas perfekt zu machen), auf die natur zu übertragen. die natur aber baut nicht etwas nach einem bestimmten plan, um dann anhand von plananbweichungen den grad an perfektion in der ausführung festzustellen. was die natur zustande bringt, ist deshalb "perfekt", weil es anders eben gar nicht funktionieren könnte bzw. den naturgesetzen widersprechen würde

(15-04-2009, 23:25)jam schrieb: genauso wahrscheinlich wie ein Atheist sich auch keinen Gott vorstellen kann,Atheisten Glauben eben was anderes vielleicht an sich selber

q.e.d.

auf jeden fall muß "geglaubt" werden, alles ist "glaube", alles versinkt im einheitsbrei der unscharfen begriffe...
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#21
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#22
(16-04-2009, 09:59)jam schrieb: ja glauben ist eine Grundlage ,wenn du nicht glaubst das du über die Straße gehen kannst würdest du es nicht tun,
wenn du nicht glaubst das Eis gut schmeckt wirst du es nicht essen,wenn du krank bist glaubst du dran das du wieder gesund wirst meine Religion aber Glauben läßt sich nicht verbanne,
wenn man das Nichts glaubt ,ist das Nichts auch etwas woran man glaubt ,
aber was ist Nichts?

auch du verstehst nicht oder willst nicht verstehen, daß der glaube an transzendente autoritäten etwas anderes ist als das begründete für-wahr-halten alltäglicher sachverhalte

daß ich über die straße gehen kann, glaube ich, weil ich es jeden tag erfolgreich tue

an deinen gott (oder die sache mit dem jenseits und dem "gerettet werden", wie du immer so schön sagst) glaubst du, weil es so in deinem heiligen buch steht - nicht, weil du ihn real erleben würdest

wie du auf die idee kommst, ich oder sonst jemand würde "an das nichts" glauben, verstehe ich nicht. auch nicht, warum "nichts" "etwas" sein soll

du etwa glaubst nicht an das fliegende spaghettimonster. glaubst du deshalb an "das nichts"?
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#23
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#24
(16-04-2009, 10:50)jam schrieb: Quatsch ,ich glaube deshalb weil am Anfang eine Begegnung stand und nicht weil ihrgendwas in einem Buch steht,
zum Beispiel wie gibt es Leute die jahrelang meinen gläubig zu sein ,dann geben sie ihrgendwann entnervt auf ,und glauben was anderes oder gar nichts mehr,das liegt an der Religion ,die immer versucht sich besser zu machen oder ihregndwas für einen Gott zu tun ,ihrgendwann merkt man man schafft nicht die Forderungen zu erfüllen und gibt auf,wenn man aber am Anfang eine Begegnung hatte,und du gemerkt hast das du eben unvollkommen bist und für Gott nichts tun kannst,kannst du alles als Geschnekt annehmen,dann verändert dich die Begegnung und nicht dein tun

noch mal konkret: du glaubst an dein gerettet werden, ein leben nach dem tode im paradies etc. aufgrund welcher konkreten erfahrung?

du glaubst, daß du deines gottes regeln und vorschriften einhalten mußt, andernfalls er dich maßregeln wird, aufgrund welcher konkreten erfahrung?

du glaubst, daß dieser gott allmächtig ist und den menschen nur gutes will, aufgrund welcher konkreten erfahrung?

ich denke doch, daß das etwas anderes ist als mein "glaube", über die straße zu kommen
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#25
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: mir geht es ja genau um den religiösen glauben
…, den du angreifst. Warum?
Wenn es dir allein um den im engeren Sinne "religiösen Glauben" geht, dann ist das eben ein Segment deiner Weltanschauung, die du ablehnst. Aber was genau lehnst du ab, außer die an sich leere Aussage: ich denke mir Gott als Schöpfer alles dessen, was ich als Welt erlebe. Auch der (im engeren Sinne Gläubige) muss diese Leerformel ja mit konkreten Haltungen, Verhaltensweisen, Gefühlen (z. B. für Verantwortung), die Nächstenliebe nicht zu vergessen, füllen.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: mir geht es um religiösen glauben, der nicht zu verwechseln oder vermischen ist mit säkularen anschauungen
D'accord! Nur diese Aussage ist zunächst nur eine leere Hülse. Was verbindest du als Atheist damit. Mir fehlen konkrete Anhaltspunkte abgesehen von der Verweigerung transzendenter Annahmen, bei der du bei mir "offene Türen" einrennst.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: es besteht ein glasklarer unterschied zwischen religiösem glauben (an eine transzendente autorität) und der bloßen einhaltung von konventionen
Natürlich. Ich suche nur vergeblich, welche konkreten Haltungen und "soziale Gefühle" damit bei dir verbunden sind, einem Vertreter atheistischer Weltanschauung. Oder umgekehrt: Was genau kritisierst du an konkreten religiösen Wertvorstellungen wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, freundlichem Umgang, Vertrauen, Tötungsverbot, Vertragstreue, Achtung der Lebensgrundlagen (auch des Eigentums) usw.
Bei konkreten Idealen scheint es keine großen Unterschiede zu geben. Und dann wäre die große Frage, woher nimmst du als Atheist deine Ideale?

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich als nicht gläubiger will nicht mit religiös gläubigen in denselben topf geworfen werden, weil wir uns auf ein völlig verschiedenes referenzsystem beziehen
Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass humanistische und christliche Ideale vielfach äquivalent sind. Dein "Referenzsystem" ist mir nach wie vor nicht klar.

Auch mein "Referenzsystem" ist keineswegs "transzendent", sondern stützt sich auf den allgemeinen sozialen Hintergrund, also die Teilnahme an der menschlichen Gesellschaft. Nur fußen die konkreten Wertvorstellungen auf der christlichen Tradition. Soweit deren Wirkungsgeschichte Verwerfungen zeitigt, bin ich geneigt, gewisse Ideale zu modifizieren oder durch pragmatische Strategien ("Abstimmung") zu ersetzen.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: dann brauchst du dich hier ja nicht angesprochen zu fühlen
Das ist zum Teil auch so. Gleichwohl interessieren mich deine Ideale oder soziale Strategien.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: deine stellungnahmen in diskussionen geben nicht deine tatsächliche haltung wieder?
Sagen wir so: Ich nutze eine Strategie, von der ich annehme, dass sie Widerspruch oder Erläuterungen erzeugt. Manchmal spiele ich den advocatus diaboli. Dann entspricht die These tatsächlich nicht meiner Haltung.

Ich hatte geschrieben:
(16-04-2009, 00:22)Ekkard schrieb: Du kannst ja gerne sagen, dass du glaubensmäßig nicht vereinnahmt werden willst. Aber du schweigst beredt, wenn jemand nachbohrt
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: gib mir bitte ein beispiel dafür, wovon du hier sprichst
Was ich vermisse, geht aus dem oben Gesagten hervor: Wo nimmt ein Atheist die Postulate her. Wie lauten sie konkret. Und wie sind sie "aufgehängt".

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich sagte, daß nicht religiös gläubige (in der regel) auch mal ein "ich weiß es nicht" als antwort auf die "letzten fragen" stehen lassen können, ohne dieses "ich weiß es nicht" mit dem begriff "gott (unerforschlich)" zu verbrämen
… und du meinst, dies treffe auf Gläubige allgemein zu? Es mag solche Menschen geben. Aber genau das tun sie in der Regel nicht.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: erzähl mir mehr. wie lauten die antworten auf die "letzten fragen", die "man" so hat?...
was ist da bei dir herausgekommen? welche antwort hat dir dieses nachdenken z.b. auf die frage gegeben, was der ursprung des universums ist?
Sagen wir lieber "die Welt". Wir reden über die Seinsweise des Menschen in dieser Frage. Darin unterscheide ich mich als reflektierender Mensch von den Dingen der Welt. Und ich sehe mich als Teilnehmer einer oder mehrerer soziologischer Strukturen. Die Frage nach dem Ursprung dieser Welt ist also eine Frage nach meiner Stellung darin und gar nicht eine nach der kosmologischen Entstehungsgeschichte. Also ist es eine weltanschauliche Frage, die ich beispielsweise durch die Aufrichtung bestimmter Vorstellungen von mir selbst und meiner Nächsten beantworte, ganz einfach: weil ich hier und jetzt physisch und soziologisch überleben will.

Die Frage nach der physischen Entstehung meiner Person kann ich weltanschaulich-religös den Biologen und Medizinern überlassen, die zuvor notwendige Entstehung des Kosmos den Kosmologen.

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich bin, wie ich bin - genetisch wie von meiner umwelt geprägt. da gibt es keine einfache antwort
Konkret? Ideale, Menschenbild, Selbstbild? Woher – Wohin?

(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: gottes auffassung dürfte für den gläubigen in aller regel wohl unumstößlich sein - unterhalte dich doch einfach mal mit religiös gläubigen
Klar gibt es die so genannten Fundamentalisten. Man muss aber doch auch fragen dürften: Welche idealtypische Vorstellungen sollen denn geändert werden? Und da treffen oft nicht die wenigen Gottesgebote aufeinander, sondern ganz simple "sozial gewachsene Menschenbilder". Bestes Beispiel: Sexualität bzw. deren Beurteilung. Außer dass in den Zehn Geboten der Ehebruch negativ beurteilt wird, findet man nicht viel Belastbares quer durch die Bibel. Wenn ich mir als liberaler Christ die Folgen zerbrochener Beziehungen (jedweder sexuellen Orientierung) ansehe, dann mag ich das Hineindrängen in eine Beziehung jedenfalls nicht als gut oder erstrebenswert bezeichnen. Es passiert halt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#26
Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide einfach eine unterschiedlichen Religionsbegriff habt. Ekkard geht von einem dukheimianischen aus, wie man das von petronius nennt, keine Ahnung...
@Ekkard
bezüglich "Moral hat christliche Wurzeln" möchte ich dir widersprechen. Hier eine kurze Zusammenfassung aus R. Dawkings Buch "Der Gotteswahn" über das Kapitel Moral:
Zur Entstehung von Moral schreibt Dawkins, dass Menschen ihre Moral nicht aus religiösen Schriften ableiten, sondern die Entstehung von Moral ein universelles gesellschaftliches Phänomen sei. In Testantworten, in denen schwierige moralisch vertretbare Entscheidungen erfragt werden, ergebe sich keine Korrelation zwischen moralischer Entscheidung und Religiosität: Gläubige und Atheisten/Agnostiker zeigten dieselben Entscheidungsprofile. In einem Beispiel aus der Bevölkerungsstatistik beschreibt Dawkins die quantitativ belegten Beobachtungen von Sam Harris, dass in den USA in traditionell republikanischen Staaten, in denen konservative christliche Gruppierungen einen starken Einfluss ausüben, Mordraten, Gewalt- und Eigentumsdelikte in Städten deutlich höher liegen, als in vergleichbaren Städten in „liberalen“ demokratischen Staaten. Religion sei also keine Garantie für moralisches Verhalten und religiöse Menschen seien nicht automatisch „gut“.
Obwohl er sonst eher schlecht argumentiert, basieren seine Thesen hier auf wissenschaftlich ernstzunehmenden Quellen!
Nicht mal den Versuch, den Humanismus auf christliche Wurzeln zurückzuführen, möchte ich gelten lassen. Die "goldene Regel" gibt es in allen Weltreligionen und ist im Christentum meines Erachtens auch nur herauszuarbeiten, wenn man sich partikular einzelne Stücke herauspickt.

Sonnengrüße aus München

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#27
Wie moralische Statuten vermutlich entstanden sind, kann man auch in Büchern wie "Das Patriarchat" von Ernest Bornemann und in anderen Anthropologie- und Soziologieklassikern nachlesen. Dazu bedarf es wirklich keiner Religion und keines religiösen Bezugsrahmens. Allerdings machen solche religiösen Bezugsrahmen die Durchsetzung moralischer Ordnungen (zumindest zunächst einmal) leichter.

DE
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#28
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#29
(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: mir geht es ja genau um den religiösen glauben
…, den du angreifst. Warum?

inwiefern soll ich das getan haben?

ich bitte doch sehr, solche vorwürfe auch mal mit zitat zu belegen. ich kann ja nicht wissen, was alles du als "angriff" empfindest

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Wenn es dir allein um den im engeren Sinne "religiösen Glauben" geht, dann ist das eben ein Segment deiner Weltanschauung, die du ablehnst

ich lehne meine weltanschauung ab oder was?

ich lehne religiösen glauben bei anderen nicht ab, das ist doch deren sache. ich persönlich glaube nicht im religiösen sinn - aber das ist doch keine ablehnung des persönlichen glaubens anderer

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Aber was genau lehnst du ab, außer die an sich leere Aussage: ich denke mir Gott als Schöpfer alles dessen, was ich als Welt erlebe

was hast du immer mit deiner "ablehnung"?

hier ist nicht thema, ob und was ich ablehne (definiere "ablehnen"!). hier ist thema, daß nicht religiös gläubigen von religiös gläubiger seite gerne unterstellt wird, in vergleichbarer weise ebenfalls "gläubig" zu sein

warum es sich bei dem von dir zitierten um eine "leere" aussage handeln soll, mußt du dir vermutlich mit denen ausmachen, die an einen schöpfer glauben

ich glaube eben nicht an einen transzendenten schöpfer oder sonstwie auf das menschliche dasein einfluß nehmenden - punkt

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Auch der (im engeren Sinne Gläubige) muss diese Leerformel ja mit konkreten Haltungen, Verhaltensweisen, Gefühlen (z. B. für Verantwortung), die Nächstenliebe nicht zu vergessen, füllen

wieso?

was soll das alles zwingend mit einem schöpfer zu tun haben?

ja, meinetwegen bringt halt der gläubige seine "konkreten Haltungen, Verhaltensweisen, Gefühle" mit einem schöpfer in zusammenhang - das ist seine sache und sei ihm zugestanden

nicht gläubige brauchen dazu keinen transzendenten bezug

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: mir geht es um religiösen glauben, der nicht zu verwechseln oder vermischen ist mit säkularen anschauungen
D'accord! Nur diese Aussage ist zunächst nur eine leere Hülse. Was verbindest du als Atheist damit

womit?

verstehst du allen ernstes nicht den unterschied zwischen bezug auf transzendentes und bezug auf intersubjektiv reales?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Mir fehlen konkrete Anhaltspunkte abgesehen von der Verweigerung transzendenter Annahmen, bei der du bei mir "offene Türen" einrennst.

ja, aber darum gehts doch überhaupt: der eine glaubt an eine transzendente autorität, der andere nicht. und das ist ein unterschied, egal, was der zweite sonst begründet für wahr/zutreffend hält

was willst du denn noch?

was genau fehlt dir, und wozu?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: es besteht ein glasklarer unterschied zwischen religiösem glauben (an eine transzendente autorität) und der bloßen einhaltung von konventionen
Natürlich. Ich suche nur vergeblich, welche konkreten Haltungen und "soziale Gefühle" damit bei dir verbunden sind

gar keine. meine konkreten Haltungen und "soziale Gefühle" bauen doch nicht darauf auf, daß ich nicht an gott glaube

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: einem Vertreter atheistischer Weltanschauung

es gibt keine "atheistische Weltanschauung". atheisten glauben lediglich nicht an gott, hängen ansonsten aber den verschiedensten weltanschauungen an

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Oder umgekehrt: Was genau kritisierst du an konkreten religiösen Wertvorstellungen wie Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft, freundlichem Umgang, Vertrauen, Tötungsverbot, Vertragstreue, Achtung der Lebensgrundlagen (auch des Eigentums) usw.

wie kommst du darauf, daß ich daran etwas kritisiere?

ich weise lediglich darauf hin, daß diese wertvorstellungen keine ausschließlich oder spezifisch religiösen sind. ich wehre mich gegen deinen merkwürdigen anspruch, soziales wohlverhalten als "religiosität" zu definieren, und bitte dich lediglich, dich dem allgemeinen sprachgebrauch anzuschließen und nicht deine persönliche begriffsumdeutung zur grundlage der diskussion meines themas zu machen

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Bei konkreten Idealen scheint es keine großen Unterschiede zu geben. Und dann wäre die große Frage, woher nimmst du als Atheist deine Ideale?

eben nicht aus dem atheismus

aber was hat das alles mit dem thema dieses threads zu tun?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich als nicht gläubiger will nicht mit religiös gläubigen in denselben topf geworfen werden, weil wir uns auf ein völlig verschiedenes referenzsystem beziehen
Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Ich mache nur darauf aufmerksam, dass humanistische und christliche Ideale vielfach äquivalent sind. Dein "Referenzsystem" ist mir nach wie vor nicht klar.

wie kann ich dir idiotensicher begreiflich machen, daß es einen unterschied macht, ob man sich werte von einer transzendenten autorität vorgeben läßt, oder aber sie sich selber erarbeitet?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Auch mein "Referenzsystem" ist keineswegs "transzendent", sondern stützt sich auf den allgemeinen sozialen Hintergrund, also die Teilnahme an der menschlichen Gesellschaft

deshalb meine ich ja, daß du dich mit fremden federn schmückst. wenn dem so ist, so hast du eben mit religiosität nichts am hut

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Nur fußen die konkreten Wertvorstellungen auf der christlichen Tradition

und diese auf z.b. philosophischen vorstellungen der griechen etc.

so what?

was hat das mit religiösem glauben zu tun?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Gleichwohl interessieren mich deine Ideale oder soziale Strategien

mag sein

ist aber ein ganz anderes thema

(verfolge ich denn überhaupt "soziale strategien"? und will ich hier überhaupt derartigen gesinnungsexhibitionismus betreiben? ich könnte ja auch sagen, wie ich persönlich mit den menschen in meiner umgebung umgehe, geht dich einen feuchten kehricht an)

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Was ich vermisse, geht aus dem oben Gesagten hervor: Wo nimmt ein Atheist die Postulate her. Wie lauten sie konkret. Und wie sind sie "aufgehängt"

welche postulate denn?

werde doch bitte endlich mal konkret. ansonsten lautet die antwort "42" und du darfst dir die richtige frage dazu überlegen

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich sagte, daß nicht religiös gläubige (in der regel) auch mal ein "ich weiß es nicht" als antwort auf die "letzten fragen" stehen lassen können, ohne dieses "ich weiß es nicht" mit dem begriff "gott (unerforschlich)" zu verbrämen
… und du meinst, dies treffe auf Gläubige allgemein zu?

dann hätte ich das ja wohl auch so geschrieben, nicht wahr?

lies nach, und du wirst feststellen, daß ich von nicht gläubigen sprach - und nicht von gläubigen

Es mag solche Menschen geben. Aber genau das tun sie in der Regel nicht.

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: erzähl mir mehr. wie lauten die antworten auf die "letzten fragen", die "man" so hat?...
was ist da bei dir herausgekommen? welche antwort hat dir dieses nachdenken z.b. auf die frage gegeben, was der ursprung des universums ist?
Sagen wir lieber "die Welt". Wir reden über die Seinsweise des Menschen in dieser Frage

nicht wir - du tust das vielleicht. ich selber weiß immer noch nicht, was diese "seinsweise" denn konkret sein soll

ich sprach von antworten auf "letzte fragen", also so in der art von "was ist der ursprung der welt, der sinn des lebens, warum müssen wir sterben" usw. hast du dich also darauf bezogen, wenn du sagst "Aber sicher weiß "man" das", oder worauf?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Darin unterscheide ich mich als reflektierender Mensch von den Dingen der Welt. Und ich sehe mich als Teilnehmer einer oder mehrerer soziologischer Strukturen. Die Frage nach dem Ursprung dieser Welt ist also eine Frage nach meiner Stellung darin und gar nicht eine nach der kosmologischen Entstehungsgeschichte. Also ist es eine weltanschauliche Frage, die ich beispielsweise durch die Aufrichtung bestimmter Vorstellungen von mir selbst und meiner Nächsten beantworte, ganz einfach: weil ich hier und jetzt physisch und soziologisch überleben will

schön und gut - aber wie lautet nun deine antwort? und warum?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Die Frage nach der physischen Entstehung meiner Person kann ich weltanschaulich-religös den Biologen und Medizinern überlassen, die zuvor notwendige Entstehung des Kosmos den Kosmologen

stell dich bitte nicht dumm. du weißt genau, daß die "letzte frage" nach dem woher des universums, dem urgrund des seins, nicht kosmologisch zu beantworten ist, bzw. kein an einen schöpfer glaubende eine kosmologische erklärung akzeptieren würde

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: ich bin, wie ich bin - genetisch wie von meiner umwelt geprägt. da gibt es keine einfache antwort
Konkret? Ideale, Menschenbild, Selbstbild? Woher – Wohin?

möchtest du auch noch schuhgröße und zustand der backenzähne wissen?

was hat der von mir verlangte seelische striptease mit unserem thema hier zu tun?

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb:
(16-04-2009, 09:34)petronius schrieb: gottes auffassung dürfte für den gläubigen in aller regel wohl unumstößlich sein - unterhalte dich doch einfach mal mit religiös gläubigen
Klar gibt es die so genannten Fundamentalisten

an einen göttlichen plan glauben nicht nur fundamentalisten

(16-04-2009, 11:11)Ekkard schrieb: Man muss aber doch auch fragen dürften: Welche idealtypische Vorstellungen sollen denn geändert werden? Und da treffen oft nicht die wenigen Gottesgebote aufeinander, sondern ganz simple "sozial gewachsene Menschenbilder". Bestes Beispiel: Sexualität bzw. deren Beurteilung. Außer dass in den Zehn Geboten der Ehebruch negativ beurteilt wird, findet man nicht viel Belastbares quer durch die Bibel. Wenn ich mir als liberaler Christ die Folgen zerbrochener Beziehungen (jedweder sexuellen Orientierung) ansehe, dann mag ich das Hineindrängen in eine Beziehung jedenfalls nicht als gut oder erstrebenswert bezeichnen. Es passiert halt. Aber das ist eine andere Geschichte.

eben. was hat dieser ganze - mit verlaub - sozialquark mit dem thema zu tun? dieses lautet, nur mal zur erinnerung:

warum unterstellen religiös gläubige gerne den nicht gläubigen, sie würden auch in gleicher weise "glauben"?
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#30
(16-04-2009, 12:03)Sonne schrieb: Ich könnte mir vorstellen, dass ihr beide einfach eine unterschiedlichen Religionsbegriff habt

das ist ja wohl mehr als offensichtlich

(16-04-2009, 12:03)Sonne schrieb: Ekkard geht von einem dukheimianischen aus, wie man das von petronius nennt, keine Ahnung...

duk...was?

also ich nehme doch an, daß religion als bezogen auf eine transzendente autorität "gott" dem allgemeinen sprachgebrauch durchaus vertraut ist

und zumindest in diesem von mir eröffneten thread habe ich ja wohl mehr als deutlich gemacht, was ich unter religiösem glauben verstehe. ich bitte also, sich darauf zu beziehen und nicht zur begriffsverwirrung irgendwelche selbst erfundenen, davon völlig abweichenden, religionsbegriffe zu verwenden und so zu tun, als hätte ich mich auf diese bezogen
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