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Erleuchtung von Frauen im Buddhismus?
#16
(27-06-2009, 18:45)Doxa schrieb: Natürlich ist es der Wirklichkeit egal, ob Frauen, Männer, Menschen oder Hunde da sind. Im Sinne von gleich - aber stimmt das denn wirklich? Sind denn Tiere erleuchtet?

naja, wieso denn nicht?

ich hab schon "gesichtsausdruck" an tieren wahrgenommen, der das vermuten läßt

was aber natürlich, da hast du recht, noch nicht den schluß auch auf frauen rechtfertigt :icon_cheesygrin:

denn du sagst zu recht:

Zitat:Einerseits ist alles gleich, aber andererseits ist alles verschieden und daher muss genau darauf ganz persönlich geachtet werden. Für Frauen gilt eben dies:
Zitat:Bedingt durch die Fähigkeit Kinder zu gebären, ist eine Frau größerem Leiden ausgesetzt. Nicht nur während dem Austragen der Leibesfrucht und der Geburt, sonder auch noch das ganze restliche Leben, hängt eine Frau viel stärker an dem Kind, und ist dadurch Leiden, Kummer und Sorgen ausgesetzt. Bedingt dadurch, ist eine Frau ein besserer Nährboden für Eifersucht, etc. und hat es im Grunde genommen schwieriger und muss härter dafür arbeiten um sich von all den negativen Einflüssen zu befreien

tja, da ist doch ganz klar, daß das mit der erleuchtung bei den weibern nicht klappen kann. haben doch gar keine zeit dazu, müssen z.b. ihre der erleuchtung zustrebenden kerle bedienen und bespaßen. die also so dafür sorgen, daß sich nichts ändert, schon gar nicht in sachen erleuchtung

irgendwo ja auch selber schuld, wenn man als frau oder wurm wiedergeboren wird und nicht als mann, oder nicht?

Zitat:Eine der letzten Fragen an Buddha bezogen sich auf dieses Thema. Ananda fragte Buddha wie man sich Frauen gegenüber verhalten soll.

«Wie sollen wir, o Herr, mit den Weibern uns verhalten?»
«Nicht anschauen, Anando.»
«Und wenn, Erhabener, wir sie bereits gesehen haben, soll man sich wie verhalten?»
«Nicht ansprechen, Anando.»

könnte das vielleicht erklären, warum ein buddhistisches land wie thailand so viele frauen in den westen exportiert, wo die männer doch anders drauf sind?
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#17
Für Männer gibt es 227 Ordensregeln und für Frauen 311 - es steht außer Frage, dass Frauen im Buddhismus diskriminiert wurden und werden. Erst der Einfluss des Westens und westlicher buddhistischer Nonnen, wie z.B. Carola Roloff - hier ihre Texte zum Thema Frauen http://www.carolaroloff.de/index.php/Texte/Frauen - haben Veränderungen im tibetischen Buddhismus bewirkt. Kleine Veränderungen, aber immerhin.
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#18
Doxa schrieb:Wenn es überhaupt einen Beleg gäbe, dann wäre ich der Beleg dafür. Den Schuh ziehe ich mir gerne an.
Oh Pardon - das ist natürlich geradezu unverzeihlich, wenn der Schuh Dir alleine passt, liebes Aschenputtel... :icon_rolleyes:
"Ruckediguh, Blut ist im Schuh..."

Zitat:Das ist richtig. Niemand kann "Erleuchtung" erreichen, weil es nicht etwas ist, was man erreichen könnte. Es ist eben nicht "übermittelbar" - und doch kann es erfahren werden.
OK - der Schuh scheint also doch Mehreren zu passen...

Zitat:Die Lehrgenehmigung im heutigen Sinne mit der Sukzession bis hinunter auf Buddha ist aber schon zur Zeit Dogens 13.Jh. üblich gewesen, denn er erhielt ein Dokument, in dem er eingereiht wurde in die Reihe der Patriarchen. Und auch er selbst hat in einem seiner Beiträge diese Patriarchen-Reihe aufgeführt.
Und vorher und nachher haben auch Viele diese Praxis strikt abgelehnt, und Andere sie ungerechtfertigt für sich
beansprucht... Die 'Sukzession bis hinunter auf Buddha' gab's auch schon früher im chinesischen Ch'an [woher
hätte Dôgen sie sonst gehabt?], ist aber historisch gesehen einigermaßen fiktiv...

Zitat:Es ging immer um die Frage nach der Qualität der Erfahrung - und diese wurde in Gesprächen getestet. Uns erscheinen sie wie Streit, aber es ist nur wie wenn jemand den Goldgehalt einer Münze prüft, in dem er drauf beisst.
Und Du weißt das natürlich - weil Du dabei warst :icon_mrgreen:

Egotänze... :sleepy2:
() qilin
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#19
Zitat:Aschenputtel-Zen ist eine gute Sache - am Ende findet sie die Liebe.
Und die Stiefmutter mit den Schwestern den Tod... Alles hat zwei
Seiten.
Zitat:Ich hatte sicherlich günstige Umstände, denn mich hat der Satz "Erleuchtung ist erst der Anfang" von Pater Lassalle zum Zen gebracht.
Und wenn dann alle "glücklich" erleuchtet worden sind???

Was ist für Dich Erleuchtung? Wie versuchst Du sie zu erreichen und
was kommt dann für Dich? (Bitte Dir selber beantworten - mich
interessiert das nicht wesentlich)

Zitat:Weil ich aber das Stichwort hatte - Anfang - hatte ich auch Vertrauen, mich darauf einzulassen.
Auf WAS einzulassen? Und was hat Pater Lassalle gesagt, was nicht
schon tausende vor ihm gesagt und geschrieben haben?

Du bist noch echt ganz am Anfang. Bitte beschäftige Dich mal ein
wenig damit den Zen an Menschen weiterzugeben wie z. B. Huren
oder Drogenabhängigen - ohne sie in eine wie auch immer geartete
Erleuchtung führen zu wollen.

Worte sind dabei genauso unnütz, wie Bücher oder sonst was.

Erst wenn Du Vorurteilslos diesen Menschen gegenübertrittst und sie
mal, OHNE belehren zu wollen, einfach nur mit ihnen umgehst, erst
dann weisst Du überhaupt was wahre Erleuchtung sein kann. Dann
fehlt noch der letzte Schritt: Werde selber Obdachlos und lebe ohne
Sorge um den nächsten Tag. Ist ja auch ein Aspekt von Erleuchtet
sein...

Viel Spaß dabei wünscht Dir Tao-Ho
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#20
(29-06-2009, 12:03)Tao-Ho schrieb: Worte sind dabei genauso unnütz, wie Bücher oder sonst was.


So hatte ich bisher auch den Zen begriffen - nicht als Wortstreit, wer am Ende verbal und mit rhetorischen Tricks den anderen mundtot gekriegt hat, sondern als eine Art Weg, selber mehr und mehr "frei" zu werden.

Oder anders gesagt: ich habe nie Zen so aufgefasst, dass man versucht, an anderen herumzupfuschen, sondern sich selber zu verändern.

Könnte das sein, dass diese Sucht, andere zu belehren und zu knacken, bereits ein westlicher Einfluss ist?
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#21
(29-06-2009, 14:22)Saldo schrieb: Könnte das sein, dass diese Sucht, andere zu belehren und zu knacken, bereits ein westlicher Einfluss ist?

Hm - ich fürchte dass Besserwisserei und Belehrungssucht allgemeinmenschliches Erbgut sind - Eusa_think
jedenfalls kommen diese Eigenschaften schon in der ältesten Zenliteratur der T'ang-Periode vor...
() qilin
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#22
Aschenputtel

Als die Hochzeit mit dem Königssohn sollte gehalten werden, kamen die falschen Schwestern, wollten sich einschmeicheln und teil an seinem Glück nehmen. Als die Brautleute nun zur Kirche gingen, war die älteste zur rechten, die jüngste zur linken Seite: da pickten die Tauben einer jeden das eine Auge aus. Hernach, als sie herausgingen, war die älteste zur linken und die jüngste zur rechten: da pickten die Tauben einer jeden das andere Auge aus. Und waren sie also für ihre Bosheit und Falschheit mit Blindheit auf ihr Lebtag bestraft.
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#23
Siehst Du, Doxa, wie grausam dieses Märchen ist?
Sowas habe ich meinen Kindern zum Glück selten
vorgelesen. Ich habe selber Märchen geschrieben,
die genauso lehrreich sind, aber weniger grausam.

Ja, Saldo. So sollte Zen ja auch sein. Ich geh gerne
mal zu Obdachlosen hin und trinke mit ihnen eine
Dose Bier. Dann kann ich sie fragen was sie brauchen.
Manchmal ist es nur ein liebes Wort. Oft auch mal einen
Arzt oder eine Decke. Wenn ich sie übrig habe soll es
an der Decke nicht scheitern. Huren sind so liebe Menschen.
Man sollte es nicht glauben. Und unendlich Kinderlieb und
so voller Schmerz. Kaum eine macht "das" ohne Not...

Ob das "belehren wollen" ein westlicher Zug ist - ich kann
und mag das nicht sagen. Und ich bin auch noch Meilen
entfernt von irgendeiner Erleuchtung.

Bis dann. Wieder mal zu wenig Zeit.

() Tao-Ho
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#24
(29-06-2009, 14:43)qilin schrieb:
(29-06-2009, 14:22)Saldo schrieb: Könnte das sein, dass diese Sucht, andere zu belehren und zu knacken, bereits ein westlicher Einfluss ist?

Hm - ich fürchte dass Besserwisserei und Belehrungssucht allgemeinmenschliches Erbgut sind - Eusa_think
jedenfalls kommen diese Eigenschaften schon in der ältesten Zenliteratur der T'ang-Periode vor...


Nun gut. Vielleicht werde ich mich damit abfinden müssen.

Allerdings "allgemeinmenschliches Erbgut":
Eigenschaften wie Besserwisserei und Belehrungssucht stehen ja in Korrelation zur menschlichen Reife: jemand, der sich selber mal wirklich tief" ergründet" hat und es fortlaufend tut, wird nicht mehr zur Besserwisserei neigen, weil das, was man zu wissen meint, doch immer fragwürdiger wird. Und das, was jemand zu wissen meint, im Moment für ihn doch auch in der Form notwendig ist. Er wird schon von alleine darüber hinauswachsen.

Aber, diese Zusammenhänge bedenkend, kann es schon sein, dass sie allgemeinmenschilcher Natur sind.

Ich werd mich mal bei Gelegenheit um diese "älteste Zenliteratur" bemühen.
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#25
Hallo Saldo,

Zitat:Ich werd mich mal bei Gelegenheit um diese "älteste Zenliteratur" bemühen.

Da hast Du aber viel vor, und es sind immer nur einzelne Begebenheiten -
ich hatte eine ganz bestimmte im Hinterkopf - mal sehen ob ich sie finde,
dann setze ich sie hier 'rein - ist auch ein schönes Beispiel für Zendenke :icon_biggrin:
() qilin
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#26
Ha, qilin, da hast Du meine indirekt formulierte Bitte ja verstanden. Danke. :icon_wink:
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#27
Hallo Saldo,

ich hätte auch zuhause erst suchen müssen, so habe ich mal ein paar Bruchstücke aus dem Internet
zusammengestoppelt, so dass die Geschichte nun soweit vollständig ist -

Der hochgelehrte Mönch Te-shan [781 - 867] hatte sich auf das Studium des Diamant-Sutra spezialisiert;
er war so berühmt, dass er 'Diamant-Chou' genannt wurde. In diesem heißt es u.A., dass es tausender
Wiedergeburten bedürfe, um die Buddhaschaft zu erreichen. Als er hörte, dass im Süden eine neue Schule
[Zen] entstanden wäre, die die Lehre vertrat 'Der [eigene] Geist ist Buddha', packte er seine ganzen
Kommentare auf den Rücken und machte sich auf den Weg, um diese verderbliche Neuerung zu widerlegen.
Unterwegs packte ihn der Hunger, er ging zu einer Reiskuchenverkäuferin und bat sie um einen davon.
Die alte Frau fragte ihn, wer er denn sei, und er antwortete, er sei Te-shan, der Meister des Diamant-Sutra.
Die Frau erwiderte: "Wozu willst du denn den Reiskuchen?" Er sagte "Um meinen Geist zu stärken." Die Frau
antwortete: "Ich habe mal gehört, dass im Diamant-Sutra steht 'Der vergangene Geist ist nicht fassbar,
der gegenwärtige Geist ist nicht fassbar, und der zukünftige Geist ist nicht fassbar.' Welchen Geist will denn
der Meister nun stärken? Wenn er mir Antwort geben kann, will ich ihm einen Reiskuchen schenken, kann er
es nicht, behalte ich ihn." Te-shan wusste darauf nichts zu sagen und erkannte, dass er die tiefere
Bedeutung des Sutra doch noch nicht erfasst hatte. Er schloss sich dem [Zen-]Meister Lung-t'an an und
wurde später dessen Nachfolger... :icon_wink:
() qilin
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#28
Ist leider Eins zu Eins umzusetzen mit einigen anderen Buddhisten
bzw. ihre hochtrabend und hochnäsigen Theorieen, die gefertigt
wurden im weichen Daunenbett mit satten Bäuchen, während die
zu belehrenden in der Kälte standen und vor Hunger weinten...

() Tao-Ho
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