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Wo sehen wir?
#1
Wir sehen alles in unserem Gehirn.
Gleich möchte ich sagen, dass dies nicht ein philosophisches Thema ist.
Es ist eine Tatsache, die bei der modernen Wissenschaft anerkannt wird. Biologen, Mediziner, Spezialisten für Hirnforschung usw. teilen mit, dass wir im Sehzentrum unseres Gehirns sehen. (Natürlich gibt es draußen die Materie, aber wir nehmen sie im Gehirn wahr.)
Wie wir alle wissen, erfahren wir die Welt durch unsere Sinnesorgane und die Informationen, die wir durch diese Organe erfahren, werden in elektrische Impulse umgewandelt. Diese Impulse werden von einzelnen Teilen unseres Gehirns analysiert und verarbeitet. Nach diesem Prozess sehen wir alles. Zum Beispiel unseren Computermonitor… In der Tat sehen wir ihn in unserem Gehirn — im Sehzentrum im hinteren Teil unseres Gehirns. Und zwar alles, was wir sehen, riechen, hören, fühlen… all diese Vorgänge geschehen hier.
Und noch etwas: Das Original des Computermonitors können wir nie berühren. Wir vermuten, dass wir ihn berühren, aber das ist was unser Gehirn wahrnimmt. Mit anderen Worten: wir interpretieren das Bild des Monitors innerhalb unseres Gehirns.
Und was ist, wenn wir alles in unserem Gehirn sehen?
Natürlich kommt dann diese Frage auf: Wem gehört das Bewusstsein im Gehirn?
Denn wir wissen, dass es im Gehirn keine Augen, keine Nasen usw. gibt. Außerdem ist es eine stichhaltige Tatsache, dass das Gehirn aus nichts als nassem Fleisch besteht.
So, wer ist es denn, der die Welt in unserem Gehirn sieht, ohne Augen zu haben?
Wer ist es, der denkt, lacht oder sich freut? Die elektrischen Impulse?
Es gibt nur eine Antwort.
Die Wesenheit, die alles innerhalb des Gehirns betrachtet, ist die Seele.
Es ist nur die Seele, die ohne Augen sehen, ohne Ohren hören kann.

Mit freundlichen Grüßen...
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#2
Es ist eben doch ein "philosophisches Thema", weil es Aussagen zur Verwendung der Sprache macht. Aber der Reihe nach:

Es ist richtig zu sagen: "Alle Wahrnehmung findet im Gehirn statt". Das wesentliche Stichwort ist dort "Informationsverarbeitung". Ich gehe noch einen Schritt weiter: Im Getriebe unseres Hirns bildet sich die Außenwelt ab einschließlich des eigenen Körpers und einschließlich der Handlungen, die wir tun oder an die wir uns erinnern.

Diese Vorgänge sind bedingt chaotisch in dem Sinne, dass sie durch geringste Kleinigkeiten wie Geräusche, taktile Ereignisse, Erinnerungsfetzen sehr stark verändert werden können, so stark, das sie nicht berechenbar sind. Mehr noch: Das Karussell der Wahrnehmungen wirkt auf sich selbst ein (Rückkopplung). Gleichwohl ist es ein dynamisch geordnetes Chaos. In solchen Systemen existieren so genannte Attraktoren, Bereiche im Informationsfluss, die klare (allerdings sehr bewegte, dynamische) Muster erkennen lassen. Solche Muster sind "stetige Selbstwahrnehmung", plötzlich auftauchende Ideen und Bilder, Verknüpfungen und vieles mehr.

Das, was du Seele nennst, hat in der Tat eine physiologische Grundlage, aber eben nicht nur. Sie ist, wie beschrieben, einer der Attraktoren innerhalb der Wahrnehmungsfunktionen unseres Hirns. Sie ist ein wahres Wunder, weil sie ständig von Außen und Innen gespeist wird z. B. auch von Gefühlen, von gesellschaftlichen Forderungen, vom Glauben, von Mitteilungen und Gelerntem.

(09-07-2009, 05:43)acapella schrieb: Wir sehen alles in unserem Gehirn. ...
Die Wesenheit, die alles innerhalb des Gehirns betrachtet, ist die Seele.
Es ist nur die Seele, die ohne Augen sehen, ohne Ohren hören kann.
Natürlich, das möchte ich ausdrücklich auch aus der Ecke der Theorie der komplexen Systeme, besser bekannt als "Chaostheorie", bestätigen. Ich denke, das ist ein guter Anfang. Du wirst uns sicher noch etwas aus religiöser Sicht ergänzen wollen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
(09-07-2009, 10:20)Ekkard schrieb: Du wirst uns sicher noch etwas aus religiöser Sicht ergänzen wollen?

Ohne Zweifel... aber ich warte noch ein bisschen...
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#4
Ich stimme dir soweit zu, ist auch logisch.
Die Frage ist nur, wo sitzt die Seele oder was genau ist die Seele. Ist das Bewusstsein fester Bestandteil der Seele, so müsste man durch das Bewusstsein im Falle des Todes oder eines Komas ja eigentlich doch etwas wahrnehmen können, sofern man davon ausgehen mag, dass die Seele nach dem Tod weiterexistiert.
Oder aber ist die Seele direkt an den Körper gekoppelt, sodass sobald der Körper tot ist auch die Seele stirbt?! Doch wie erklärt man dann die Basis der Parapsychologie, die zwar immer noch als wissenschaftlicher Zweig von einigen Seiten angezweifelt wird, aber immer noch existiert. Auf was stützt sich diese "Wissenschaft", dessen Phänomene ja immer umstritten sind, falls der Mensch als Ganzes stirbt?
Denn dass man die Seele z.B. vom Körper in gewissem Maße "trennbar" ist, halte ich dank Astralreisen durchaus für möglich. Allerdings kann es für den Menschen sicherlich auch sehr riskant sein. Ich glaube auch der Apostel Johannes hat auch diese Erfahrung gemacht.

Bevor ich mich hier aber weiter ausführe und das Thema vielleicht doch verfehle, mach ich erstmal eine Pause und warte ab :icon_wink:
-=[... der mit der Quinte tanzt ...]=-
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#5
(09-07-2009, 10:20)Ekkard schrieb:
(09-07-2009, 05:43)acapella schrieb: Die Wesenheit, die alles innerhalb des Gehirns betrachtet, ist die Seele.
Es ist nur die Seele, die ohne Augen sehen, ohne Ohren hören kann.
Natürlich, das möchte ich ausdrücklich auch aus der Ecke der Theorie der komplexen Systeme, besser bekannt als "Chaostheorie", bestätigen.

Stimmst du dem wirklich zu? Die Seele "betrachtet" innerhalb des Hirns? Abgesehen davon, dass "Seele" nicht beweisbar ist, würde mich interessieren, was dieses "Sehen" sein soll?
Ein Wort wie "Bewusstsein" lasst ihr beide hier auch völlig unter den Tisch fallen...

Sonnige Grüße

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#6
(09-07-2009, 18:52)Wavedancer schrieb: Die Frage ist nur, wo sitzt die Seele oder was genau ist die Seele.
gute Frage Eusa_think
Zitat:Oder aber ist die Seele direkt an den Körper gekoppelt, sodass sobald der Körper tot ist auch die Seele stirbt?!
Konzept des Monismus; wurde in der Antike schon verhandelt. Andere Auffassung ist Leib-Seele-Dualismus, also Physis und Psyche als zwei getrennte Entitäten. Wir sind nicht die Ersten, die sich hier Gedanken machen :icon_cheesygrin: Ist interssant sich reinzulesen... kann ich nur empfehlen.
Zitat:Doch wie erklärt man dann die Basis der Parapsychologie, die zwar immer noch als wissenschaftlicher Zweig von einigen Seiten angezweifelt wird, aber immer noch existiert. Auf was stützt sich diese "Wissenschaft", dessen Phänomene ja immer umstritten sind, falls der Mensch als Ganzes stirbt?
Ich sehe Parapsychologie als eine Pseudowissenschaft. Klar existiert sie noch. Die UFO-Gemeinde stirbt auch nie :tard:
Ja, auf was stützt sie sich? Da es das für mich nicht gibt, auf nix. Also ist sie eh überflüssig :icon_cheesygrin:
Zitat:Denn dass man die Seele z.B. vom Körper in gewissem Maße "trennbar" ist, halte ich dank Astralreisen durchaus für möglich. Allerdings kann es für den Menschen sicherlich auch sehr riskant sein. Ich glaube auch der Apostel Johannes hat auch diese Erfahrung gemacht.
Hälst du für möglich. Solange dass nicht Hand und Fuß hat, ist es für die Wissenschaft aber nicht existent. Ich hab mal die These gehört, Paulus könnte Epileptiker gewesen sein. Wir werden es nie erfahren. Hast du schon mal von der Story gehört, dass Hiob von Außerirdischen entführt wurde in einem Raumschiff, von da aus die Erde gesehen hat, und das alle auch so in der Bibel steht? :eusa_sick:
Falls mein Ton scharf rüber kommt: Soll er nicht, wave :icon_cheesygrin:

Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#7
(09-07-2009, 18:52)Wavedancer schrieb: Die Frage ist nur, wo sitzt die Seele oder was genau ist die Seele.
Wo ist bei einem Computer die Tatsache, dass ein Programm ausgeführt wird? Die Seele ist überall im lebenden Körper am Werke und greift durch ständige Kommunikation mit anderen und der Welt darüber hinaus. Seele ist damit so etwas wie eine holistische Entität, also etwas durchaus Vorhandenes, Feststellbares, das aber keinen bestimmten Ort kennt.

(09-07-2009, 18:52)Wavedancer schrieb: Ist das Bewusstsein fester Bestandteil der Seele, so müsste man durch das Bewusstsein im Falle des Todes oder eines Komas ja eigentlich doch etwas wahrnehmen können, sofern man davon ausgehen mag, dass die Seele nach dem Tod weiterexistiert.
Könnte sein. Es gibt aber ein Zeitproblem: Tot sein kann man viele zig-Tausende von Jahren, ehe sich nennenswertes Bemerken oder Wahrnehmen einstellt. Beim Koma könnte dies in vielen Tagen gemessen ähnlich sein. Das Wachbewusstsein verarbeitet dagegen Eindrücke in rasender Geschwindigkeit.

(09-07-2009, 18:52)Wavedancer schrieb: Oder aber ist die Seele direkt an den Körper gekoppelt, sodass sobald der Körper tot ist auch die Seele stirbt?!
Ich denke, dass beides zutrifft. Das "schnelle Bewusstsein" stirbt. Aber die grundsätzlichen Informationsvorgänge, die durchaus in sehr langen Zeiträumen oder gar überzeitlich zu denken sind, werden weitergehen.

Vom Rest, den Para-Wissenschaften, verstehe ich nichts. Da sag' ich auch nichts dazu.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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