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Religion studieren als Agnostiker?
#16
(24-01-2009, 19:21)TimmyTim schrieb: Es stellt sich die Frage, was der Lehrer glauben MUSS.
Damit sind wohl bestimmte Dogmen gemeint, die in der römisch katholischen Kirche vertreten werden müssen.

TimmyTim schrieb:Ich bin der Meinung selbst die Kirche kann von Religionslehrern nicht erwarten, dass jemand der 18 Jahre lang mit Wissenschaft zu tun hat, die Bibel wörtlich nimmt.
Ich bin zwar Protestant, aber DAS verlangt die r. k. Kirche sicher nicht.

TimmyTim schrieb:Ich sehe den Glauben als etwas was den Menschen Hoffnung gibt. Ich sehe die Bibel als Grundlage für gutes Handeln und friedliches, gerechtes Beisammen sein.
Das sehe ich genauso, und auf deine nachgeschalteten Fragen kann ich in deinem Sinne antworten.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#17
Danke,

dann versteh ich nicht, wieso ich nicht Religion Lehramt studieren sollte...


Eine Frage hät ich noch:

Wie steht ihr dazu, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Schließlich baut der christliche Glaube ja auf Jesus auf.

Ich geh eher so damit um:

Jesus ist der Sohn Gottest, weil er Gutes verbreitet. Gott ist die Vereinigung alles Guten, aller positiven Werte. Jesus ist deshalb Sohn Gottes, bzw Gott selbst, da er sein Leben ebenso der Liebe und dem Frieden gewidmet hat. Gottes Wille nicht, weil Gott, das Wesen ihn auf die Erde gesandt hat. Sondern Gottes Wille, weil "Gott" das allgegenwertige Gute ist.


Hat die Kirche damit ein Problem? Verlangt die Kirche von mir, dass ich glaube, dass Maria Jesus DURCH Gott, das Wesen, geboren hat?
Glaubt ihr das?
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#18
(25-01-2009, 12:05)TimmyTim schrieb: dann versteh ich nicht, wieso ich nicht Religion Lehramt studieren sollte...
ich auch nicht!Eusa_think
Studieren kannst Du gewiss, irgendwie ... Auch wenns bei kath. Theologie schon bei der Zulassung Komplikationen geben kann, wenn Du kein kath. Kirchenmitglied wärest. Bei den Evangelen gibts spätestens bei der Vokatio je nach Person auch mehr lange Gesichter, als diese sich das vorher vorstellen konnten ...
Bei den Berufschancen als Religionslehrer für konfessionell gebundenen Reigionsunterricht, da sehe ich Klippen ... Konfessionsunabhängigen Reli-Unterricht gibts wohl nur im Bundesland Bremen und das Fach Ethik bleibt dem Einfluss der großen Kirchen entzogen ... aber da gibts besonders im Westen soviele Stellen noch nicht.
(25-01-2009, 12:05)TimmyTim schrieb: Wie steht ihr dazu, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Schließlich baut der christliche Glaube ja auf Jesus auf.
Im Prinzip positiv ... Es kommt, wie imho bei nahezu ALLEN Glaubensfragen, auch hier weit mehr auf das WIE als aufs OB an ...
Warum sollte Jesus nicht Gottes Sohn sein dürfen, wenn ALLE Menschen Gottes geliebte Kinder sein dürfen, Du und Ich also auch Gottes Söhne ...
Die Engführung auf fast genetisch missverstandene Vaterschaft Gottes scheint mir selbst biblisch umstritten. Warum sonst wohl die Ahnengalerie des JOSEPH ganz am Anfang des NT in Mt 1?
Auch christliche Kirche baut imho NICHT allein auf JESUS auf, wenn schon überhaupt auf Christus als EINE mythische Person Gottes, eigentlich aber bauen alle Schriftreligionen allein auf GOTT auf, nur das Verständnis differiert ...

(25-01-2009, 12:05)TimmyTim schrieb: Hat die Kirche damit ein Problem? Verlangt die Kirche von mir, dass ich glaube, dass Maria Jesus DURCH Gott, das Wesen, geboren hat?
Darum gehts doch gar nicht ... "DIE KIRCHE" handelt immer durch Menschen und deswegen menschelt es in ihr bisweilen heftigst ... Und wenn dann etwas exzentrische Leute zufällig die Macht haben, ist das Ergebnis unvorhersehbar ... und viele andere Menschen haben unter Machtmissbrauch und seltsames theologisches Profil der hierarchischen Spitze zu leiden ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#19
(25-01-2009, 12:05)TimmyTim schrieb: Wie steht ihr dazu, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Schließlich baut der christliche Glaube ja auf Jesus auf.
'Sohn Gottes' ist eine antik-jüdische Bezeichnung, die für alle Menschen gilt. Wir sprechen heute lieber von 'Kinder Gottes' und meinen damit die Gleichberechtigung und gleichartige Verantwortlichkeit aller Menschen.

Darüber hinaus gibt es noch eine speziellere Interpretation: Jesus fühlte sich seinem Gott, den er 'Vater' nannte so stark verbunden, dass er sein Leben fast ausschließlich der Verkündigung einer Lehre der Nächstenliebe bis hin zur Feindesliebe und Gerechtigkeit gestellt hat. Als 'Sohn' handelte in der Antike, wer im Namen seines Herrn Amtsgeschäfte abwickeln durfte bzw. musste.

TimmyTim schrieb:Jesus ist der Sohn Gottest, weil er Gutes verbreitet. Gott ist die Vereinigung alles Guten, aller positiven Werte. Jesus ist deshalb Sohn Gottes, bzw Gott selbst, da er sein Leben ebenso der Liebe und dem Frieden gewidmet hat. Gottes Wille nicht, weil Gott, das Wesen ihn auf die Erde gesandt hat. Sondern Gottes Wille, weil "Gott" das allgegenwertige Gute ist.
Das unterscheidet sich nicht wesentlich von der antiken Auffassung vom 'Sohn'. Ich glaube die Theologie wird das auch so sehen. Die öffentliche, sonntägliche Verkündigung weicht davon meist ab, "um die Leute nicht zu verschrecken".

Die Marienfrömmigkeit sehe ich ebenfalls als "Volksglaube", damit eine Frauen- oder Mutterfigur vorkommt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#20
Ja dann hätten wir doch eigentlich alles geklärt. :dance:

Und natürlich würde ich katholische Religionslehre unterrichten, da ich nunmal katholisch bin. Auch, wenn "katholisch" für mich keine bedeutung hat.

Außerdem bin ich NICHT Angestellter der Kirche. Ich bin Angetellter beim Staat, lehre aber im Auftrag der Kirche. Da ist schon n großter unterschied.
Nicht die Kirche schreibt mit vor, was ich den Kindern und Jugendlichen zu lehren habe, sondern der Lehrplan des Staates.

Und der beinhaltet beinahe mehr gesellschaftlich/soziale/ehtische Fragen als reine Bibelkunde.

Stellt sich nur die Frage, ob meine Ansichten sich stark von denen der "Kirche" unterscheiden. Schließlich gehts um die Missio... Eusa_think
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#21
(25-01-2009, 13:44)Ekkard schrieb: Die Marienfrömmigkeit sehe ich ebenfalls als "Volksglaube", damit eine Frauen- oder Mutterfigur vorkommt.
Ich denke, das ist zu undiffernziert und greift zu kurz. Gewiss mag Marien-Anbetung Volksglaube sein, der von der Kirchenleitung lieber nicht unterstützt gesehen würde ... Aber Marien-Frömmigkeit und ihre Ausprägungsformen bis hin zu Organisationen und Verantstaltungen, Kirchenliedern und Festtagen, das greift doch viel weiter. In einer so hierarchischen Kirche wie der R-K Kirche OHNE Unterstützung aus den oberen Ebenen gar nicht vorstellbar ...

Kann es sein, dass Marienfrömmigkeit kirchenhistorisch auch als Ventil zu verstehen ist, um mönchisches und zölibatäres Leben irgendwie geistig zu kompensieren und als Gegengewicht gegen den Ausschluss der Frauen aus kirchlichen Weiheämtern? Älso Marienfrömmigkeit kirchenhistorisch als Kollateralschaden des Zölibats und Frauendiskriminierung?

Ähnlich die manchmal sehr ausufernde Jesus-Idolisierung der Nonnen - "Himmels-Bräutigam"

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#22
(25-01-2009, 14:11)TimmyTim schrieb: Stellt sich nur die Frage, ob meine Ansichten sich stark von denen der "Kirche" unterscheiden. Schließlich gehts um die Missio... Eusa_think
ganz schön blauäugig und weltfremd, scheint mir ... Es wird Vorwände geben, Dich sogar nachträglich noch aus dem Fach kath. Religion herauszukicken ... Und wo der Wille erst da ist, da finden sich auch Möglichkeiten ... Gerade Kirchens aller Konfession haben da einiges Talent und noch mehr traditionelle Übung.

Lehrer magst Du evt. bleiben, wenn dienstrechtlich nichts zu beanstanden ist und die Anstellung erstmal dauerhaft geworden ... Aber wahrscheinlich nicht im Fach kath. Religion ... Du kannst es ja auf eigenes Risiko austesten. Aber warum fragst Du dann?

Fritz
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#23
Ich verstehe nicht, wieso ich "rausgeworfen" werden sollte ?

Was tu ich denn, was nicht im Sinne der Kirche ist ?
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#24
(25-01-2009, 14:43)TimmyTim schrieb: Ich verstehe nicht, wieso ich "rausgeworfen" werden sollte ?
Was tu ich denn, was nicht im Sinne der Kirche ist ?
Möglicherweise ist das ganz belanglos, wenn an den zustellen der Kirche jemand sitzt, der Dich nicht mag, weil Du nicht so bist, wie der sich konfessionell gebundenen Reli-Lehrer vorstellt ... Vorzeigbare Begründungen werden sich dann finden lassen ..., könnten im Abweichen von der Lehre der Kirche, in mangelndem Vorzeigen kirchenkompatiblen Glaubens oder auch im Lebenswandel, sex. Orientierung/ Praxis oder anderem liegen ...
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#25
Naja, wenn ich mir meine damaligen Religionslehrer am Gymi anschau, dann muss ich sagen, wenn die lehrern dürfen, dann ich schon lange :bduh:

Und ich kann ja wohl schlecht drauf verzichten, nur weil, evtl irgendwann in 5 Jahren mal, vielleicht ein Typ vor mit sitzt, der mich nicht mag.

Eusa_think
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#26
Mir fällt da gerade ein: Eine Junglehrerin aus meiner unmittelbaren Familie musste das Zeugnis des Ortspriesters mit Stempel und Unterschrift beibringen.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#27
(25-01-2009, 21:18)TimmyTim schrieb: Und ich kann ja wohl schlecht drauf verzichten, nur weil, evtl irgendwann in 5 Jahren mal, vielleicht ein Typ vor mit sitzt,
DU solltest nicht verzichten, aber zumindest ahnen, auf was Du Dich einlässt in dem Fach ... und einen Plan B für den Fall des Falles haben.
Jammere bitte nicht nachträglich ... ändern wird das eh nichts und arbeitsrechtlich einklagen kannst Du kaum etwas gegen Kirche ...

Fritz
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#28
Wenns so ein großes Problem ist die Missio zu bekommen, wieso gibts dann überhaupt so viele Religionslehrer?

Wenns so risikoreich ist, wieso fängt man das dann überhaupt an?

Was hat der Kirchenvertreter überhaupt davon, wenn einer nicht Reli Lehrer werden darf, weil er ihn "nicht mag".

so ein quatsch :bduh:
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#29
Tja, Timmy,

und warum fragst Du das HIER? Hier sind keine kirchlichen Entscheidungsträger, zumal das auch nicht die einfachen Priester zu entscheiden haben, wer Religionslehrer wird und wer nicht, sondern ab Bischof aufwärts. Und DIE findest Du hier im Forum nicht.

Dass Dir die Antwort nicht gefallen, kann ich ja verstehen, aber so ist nun mal die Realität.

Gruss

DE
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#30
(25-01-2009, 22:43)TimmyTim schrieb: Wenns so risikoreich ist, wieso fängt man das dann überhaupt an?
- aus Idealismus
- ehrlicher religiöser Dienstbereitschaft
- ehrlichem Interesse an Religion
- sicheren Anstellungschancen in einem "Mangelfach", Religionslehrer sind gesucht ...
- auch bisweilen wohl Interesse an einem vermeintlich "bequemen" Fach ohne zu viel Vorbereitung und schriftlicher Arbeitskorrektur ... besonders wenn noch Parallelklassen gibt ...

Das Theologiestudium hats in sich ... auch fürs Lehramt, das merken immer mehr ... und deswegen gibts viel weniger Religionslehrer als eigentlich gebraucht.
Und Kirche senkt nicht ihre kirchlichen und dogmatischen Ansprüche an Reli-Lehrer, nur um mehr einzufangen, die ihr anschließend Probleme bereiten und den heranwachsenden Gläubigen auch (vielleicht)

Fritz

P.S. Niemand will irgendjemanden vom Eigen-Versuch abhalten ... und zuhören muss hier auch niemand ...
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