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2 Wichtige Fragen -> Liebet eure Feinde....
#1
Hallo!

Ich bräuchte mal eure Hilfe bei 2 Aufgaben für meine Religionsarbeit.

1. Nenne 3 Beispiele wie sich das Reich Gottes immer mehr ausbreitet, wenn wir nach der Bibel leben. (Bezug auf Bergpredigt und Seligpreisungen)

2. ,,Liebet eure Feinde und bittet für die, welche euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmel seid.''

-> 3 Argumente Pro und Contra


Würde mich sehr über eure Hilfe freuen.

Liebe Grüße
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#2
Ein Link auf die Bergpredigt nach Matthäus

http://de.wikipedia.org/wiki/Bergpredigt

Ich habe im Moment keine Zeit, etwas dazu zu schreiben und es sind ja auch Deine Hausaufgaben und wir sind schließlich kein Hausaufgabenforum. Wieso schaust Du nicht selbst, wie sich die Welt verbessern würde, wie wir dem Himmelreich näher kommen würden, wenn wir die in der Bergpredigt aufgeführten Dinge mehr beachten würden?

2. Was würde passieren, wenn plötzlich alle Menschen ihre Feinde lieben würden? Gäb es dann überhaupt noch Feinde? Was würde passieren, wenn nur wenige ihre Feinde lieben würden, würden sie dann von diesen fertig gemacht oder? ...
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#3
(01-12-2008, 00:15)hansmaulwurf schrieb: 1. Nenne 3 Beispiele wie sich das Reich Gottes immer mehr ausbreitet, wenn wir nach der Bibel leben. (Bezug auf Bergpredigt und Seligpreisungen)
Ein paar Gedanken zu den Themen, Umsetzung im Sinne der Aufgabe ist nicht mein Ding:

Das "Reich Gottes" ist so eine altertümliche Bezeichnung, die kaum verstanden wird. Der moderne Ausdruck ist "Solidargemeinschaft", in der sich die Glieder gegenseitig halten und stützen. Die wichtigsten Begriffe sind Achtung, Sanftmut, Bewahrung der Schöpfung, Friede und Gerechtigkeit. Die menschliche Solidargemeinschaft ist etwas, was im Menschen neben allerlei anderem auch biologisch angelegt ist. Die Humanwissenschaft spricht vom "sozialen Wesen" der Menschen. Man muss allerdings genauer sein: Das "soziale Wesen" umfasst keineswegs die Menschheit sondern genau genommen "menschliche Gruppen", z. B. Sippe, Gemeinde, Freundeskreis, Kommune, Staat. Diese Gruppen entwickeln Freund/Feindbilder, kapseln sich ab, suchen Differenzen, setzen ihre Interessen gegen die anderer Gruppen.
Mit "Liebet eure Feinde" bohrt die christliche Lehre diese Abkapselung auf. Mit "Liebet" ist die Forderung nach achtungsvollem Umgang, nach Kompromissbereitschaft und Entgegenkommen gemeint - mindestens kann man das so interpretieren.
Das Reich Gottes (die Solidargemeinschaft) breitet sich derzeit überhaupt nicht aus. Das Gegenteil ist der Fall: Die Menschen werden immer mehr zu "Interessenvertretern in eigener Sache", zu Lügnern, Ausbeutern und Raffern. Hierbei spielt es keine Rolle, dass es auch jene gibt, die sich international helfend diesem Trend entgegen stellen, die das sprichwörtliche "Apfelbäumchen pflanzen" im Angesicht dieses Niedergangs.
Andererseits kann man Solidarität nicht befehlen angesichts des hoffnungslosen, existenzbedrohenden Ressourcenverbrauchs durch eine ausufernde Menschheit.

(01-12-2008, 00:15)hansmaulwurf schrieb: 2. ,,Liebet eure Feinde und bittet für die, welche euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters in den Himmel seid.''
Wir haben oben schon gesehen, dass hiermit der Gruppenegoismus "aufgebohrt" wird. Es spricht vieles dafür, seine Feinde zu lieben, ihnen also mit Achtung und auf "Augenhöhe" zu begegnen. Das Anliegen (die Interessen) unserer Feinde gleicht dem unseren. Beide müssen in einem Mindeststandard auf diesem Planeten leben können.
Wichtig ist vielleicht noch, dass man sich klar macht: Es gibt zwar übles Tun; aber nur extrem wenige Menschen sind immer und in jedem Fall "böse". Mit den meisten von ihnen kann ein Kompromiss, ein Interessenausgleich, gefunden werden. Die Diplomatie weiß das, aber die Politik (die führenden Köpfe der Gruppen) verkauft nach innen hin Feindbilder, weil "man" dadurch die Gruppe erhält!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#4
Hallo :)
Zitat:Ekkard: Politik (die führenden Köpfe der Gruppen) verkauft nach innen hin Feindbilder, weil "man" dadurch die Gruppe erhält!
Das geht nicht nur um die Gruppen, sondern ist eine Grundfunktion des Lebens, jedenfalls in unseren Wetkulturen, die eine genau unterscheidende Sprache benutzen, welche ich, du, er, sie, wir und ihr unterscheiden. Es gibt auch Voelker mit Sprachen ohne das.
Es gibt da einen netten Witz zur ilustrierung, was es wert ist: Ein Schiff geraet in Sturm und stoesst auf eine kleine unbekannte Insel, faehrt heran und ankert da und einige setzen mit dem Boot ueber, um zu sehn, ob es bewohnt ist. Da kommt ihnen schon ein Mann am Strand entgegen, laedt sie nett zum Tee zu sich ein, und sie folgen ihm hoch neugierig zu einer Hoehle mit Veranda-Vorbau, netter Garten am Haus, ordentlich eingerichtet. Sie trinken Tee und fragen, wie lange er hier schon lebt und ob er der einzige sei. Ja, sagt er, er sei mit 15 ins Wasser gefallen und hier angetrieben und seit nun 32 Jahren, 4 Monaten und 2 Tagen alleine. - Aha.
Die Besucher sind verwuundert, denn er ist korrekt bekleidet, wenn auch etwas improvisiert und spricht gelaeufig, wenn auch in etwas altmodischen Formen. Also das scheint zu stimmen. Nach dem Tee sagt er: Soll ich Ihnen mal meine Synagoge zeigen?
- Huh, Synagoge? - aber ja doch, das moechten sie sehen. Er fuehrt sie um drei Ecken und da steht ein nettes kleines Fachwerkhaus, gedeckt mit Holz-Schindeln, adrett verputzt, hebraeisch ueber der Tuere im Kratzputz beschriftet, und drin ist alles, was eine kleine Gemeinde so braucht, ein Thoraschrein mit sogar ein paar Schriftrollen, mit Thorah-Maentelchen und Kronen, ein Lese-Stehpult, Baenke unten fuer Maenner, eine Galerie fuer Frauen, ein herabziehbarer Kronleuchter fuer Kerzen, die Waende adrett verputzt, einige Fenster darin, einfach perfekt.
"Oh", sagen die Besucher, "das ist aber mal eine Ueberraschung, wo ist die denn her?" - "Na", sagt der Eremit, "das ist alles von mir selbst gemacht, ich hatte ja genug an Zeit und wusste, was man braucht. Da geh ich dann immer am 7.Tag hin und lese die Schriften, soweit ich sie auswendig wusste."
Sie wollen nun wieder abfahren und fragen, ob er mit zu den Menschen zurueck moechte. Er sagt: Aber gerne, bestimmt - aber moechten Sie nicht vorher unsere andere Synagoge auch sehen?
- *stutz* - "Noch eine Synagoge?"
- "Na, ich hatte doch Zeit genug", sagt er, "auch alles selber gemacht, Sie werden sehn, ist auch gut geworden." - und er fuehrt sie um nochmal drei Ecken auf eine Lichtung und da steht ein kleines, adrettes Blockhaus, auch mit Kratzputz verschoenert und Hebraeisch beschriftet. Er fuehrt sie hinein - alles da, auch hier: Throrah-Schrein, Schriftrollen drin, das Lesepult mit Leuchtern, Baenke mit Oel-Lampen aus Ton, aber hier alle Baenke rund um die Mitte, buntere Fenster und innen auch glatt verputzt.
"Wozu brauchten Sie 2 Synagogen?" wundert sich einer der Besucher.
Er reckt sich stolz auf und sagt mit Ueberzeugung und strahlend: "Das ist die reformierte Synagoge - in die gehe ICH-NIE!"

Es ist, um nicht den Verstand zu verlieren, was in der Regel allen Robinsons zu leicht passiert, eine wichtige Hilfe, sich zu vergewissern, was ich-JA mag, tut, braucht, unterlaesst und was ICH-NIE.
Also eine doppelte Absicherung der Person und wenigstens einer Rolle.

Denkt man genauer nach, sind da zwei Moeglichkeiten:

a) schwarz / weiss - eine Polarisierung, schwarz ist nicht-weiss.
b) nicht-weiss / weiss - hier gibt es die "tausend" Moeglichkeiten

Das erstere scheint leichter zu sein und jedenfalls im Deutschen haben wir sehr viele paarige Begriffe, die legen es nahe, vorwiegend immer erstmal daran zu denken, wenn ein Dies-NICHT-Begriff gesucht wird, und darin denkt und ueberlegt man auch.
Der einsame Mann ohne Menschen um sich haette ja auch etwas Anderes bauen koennen, bei soviel Geschick und derartig viel Zeit.
Das ist aber gefaehrlich, weil Moeglichkeit b) einfach zu viel ist, er wuerde sich verfranseln und nachher sein ICH nicht mehr sicher herausfinden koennen. Das passiert vielen durch Relativieren, wenn man das mit Toleranz verwechselt.
Dann verliert sich auch bald seine Sprache ins Beliebige, es ist ja keiner da, dem es auffiele, und er liesse nach mit seiner Pflege und Versorgung etc, da er nicht riecht, ob es andern auffiele.

Dieser Lebenskuenstler ging es nach Moeglichkeit a) an, unterschied aber nur zwischen ICH = konservativ und nicht-ICH = reformiert, beliebig, aber jedenfalls "gaaaanz anders", erkennbar an wenigen Punkten, denn zu anders darf es nicht werden, damit es funktioniert.
Indem er auch aufschrieb, an was er sich erinnerte und es regelmaessig auch las, es sich laut vorlas, pflegte er seinen Wortschatz - welche Sprache, ist eigentlich unerheblich, er wuerde innerlich uebersetzen und zwei Sprachen fit halten.
In der anderen Synagoge ging er nicht zum Lesen hin, aber er pflegte sie mit, putzte die auch und reparierte, was noetig, hatte aber auch dafuer die Schriften aufgeschrieben und eingestellt.
Hier genuegte ihm zur Bekraeftigung, dass es gut sei, in "seine" Synagoge zu gehen, wenn 7.Tag war, und der Gedanke, dass er DORT aber niemals teilnaehme, hielt ihn am Interesse, das weiter so zu halten. Es rettete ihm das Leben, die Umgangsformen und eine Routine, die man als Entspannung empfindet. Er waere also bald wieder gut integrierbar.

mfG WiT
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