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Dt.Soldaten töten Zivis in Afghanistan
#1
Zum Nachdenken:

Ich mache Fehler
Köche versalzen Suppen
Postboten vertauschen Briefe
Elektriker verursachen Kurzschlüsse
Lehrer bewerten falsch
Hausfrauen lassen Essen anbrennen
Brooker setzten aufs falsche Papier
Politiker schätzen die Lage falsch ein
Ärzte operieren Menschen zu Krüppeln
Soldaten töten die falschen Menschen

Berufsrisiko

Wer ohne Fehler ist der werfe den ersten Stein
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#2
Hm........

Zwischen einem Koch, der eine Suppe versalzt, einem Arzt, der ein falsches Bein amputiert und einem Soldaten, der irrtümlich Zivilisten tötet, sehe ich durchaus Unterschiede...

Lieben Gruss

Petrus
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#3
(01-11-2008, 00:53)Lhiannon schrieb: Zum Nachdenken:

Ich mache Fehler
Köche versalzen Suppen
Postboten vertauschen Briefe
Elektriker verursachen Kurzschlüsse
Lehrer bewerten falsch
Hausfrauen lassen Essen anbrennen
Brooker setzten aufs falsche Papier
Politiker schätzen die Lage falsch ein
Ärzte operieren Menschen zu Krüppeln
Soldaten töten die falschen Menschen

Berufsrisiko

Wer ohne Fehler ist der werfe den ersten Stein
Steinewerfen und sich selbst treffen, fällt bisweilen etwas schwer ... Aber darum gehts doch im Kern. Mit EIGENEN Fehlern umgehen.
Wenn meine Fehler ANDERE gravierend, irreversibel und vermeidbar (schuldhaft vorwerfbar) schädigen, dann wirds für mich kritisch. Wenn ich dann noch als Verantwortlicher von mir (hierarchisch) abhängige Menschen in Überforderungssituationen bringe, in der sie vorhersehbar gehäuft "schwerwiegend fehlerhaft" entscheiden und handeln werden, muss ich mir dies wohl noch mehr zurechnen. Mit moralinsaurer Entrüstung über die Fehler anderer ist selten etwas getan. In der eigenen Verantwortung versagen und wie das vermeiden, DAS ist der Punkt.

Solange ich mir nur selbst schade, sei es drum ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#4
Liebe Lihannon,
willst du Mitleid für Soldaten?
Und auch noch für Freiwillige?
Du wirst sehen dass noch viele im Zinksarg nach Hause kommen.
Gestorben für unsere deutsche Freiheit am Hindukush.
Wer mitmacht ist selbst dran schuld, und auch an seinem evtl. schlechtem Gewissen.

Gruß,
Wojciech
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#5
Zitat:Wer mitmacht ist selbst dran schuld, und auch an seinem evtl. schlechtem Gewissen.

Ach, Wojciech,

viele von den sogenannten "Freiwilligen" wissen doch gar nicht, worauf sich sich da einlassen. Was sollen solche harten Aussagen? Jeder Mensch, der stirbt, egal ob "unsere" Soldaten oder die Kämpfer der "anderen Seite", ist einer zu viel. Das sind Menschen, die Familien hinterlassen, denen es dann verdammt schlecht geht, psychisch, oft auch physisch, gesellschaftlich und finanziell.

Schönen Gruss

Petrus
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#6
Lieber Petrus,
ich bin Militärgegner und erst recht Soldatengegner und dabei hasse ich die Freiwilligen.
Ohne solche Leute gäbe es keinen Krieg.
Ich habe meinen Militärdienst verweigert und bin nur damit durchgekommen weil ich mit Sabotage gedroht habe und dass ich nach hinten schießen werde.
Und das würde ich auch heute noch tun.
Es gibt sicher kein Land auf der Welt das seinen Soldaten nicht sagen würde dass sie die Freiheit ihres Landes verteidigen.
Und sie lügen alle.
Das ist tiefstes Mittelalter.

Und ich glaube dass alle ihre Kriege im Namen ihres Gottes führen.
Die Soldaten und ihre Waffen werden auch noch gesegnet.
Du kannst mir glauben dass es mir vollkommen wurscht ist dass tote Soldaten trauernde Familien hinterlassen.
Die haben es ja nicht anders gewollt.
Würden alle "Nein" sagen wäre Ruhe.
Aber dazu fehlt der Verstand und der Mumm.
Dann doch lieber auf Zivilisten bomben.
Und sich vorher schön Angst vor Terroristen einreden lassen.

Schönen Gruß,
Wojciech
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#7
Lieber Wojciech,

ich bin auch Antimilitarist, ich war NIE bei der Bundeswehr, und wäre ich als Wehrdienstgegner "durchgefallen" (zu meiner Zeit gab es noch die "Gewissensüberprüfung"!), wäre ich eher in den Knast gegangen als im Gefängnis.

Ich habe sogar persönlich-familiäre Gründe, alles Militär abzulehnen, denn mein einziger Bruder, den ich sehr geliebt habe, kam bei einem Bundeswehrmanöver ums Leben, es war 22 Jahre jung.

Aber ich habe in meinem Leben gelernt, dass es mich und das Leben und die Welt KEINEN DEUT weiterbringt, wenn ich jemanden oder etwas hasse. Ich setze lieber darauf, mit Menschen zu kommunizieren, zu reden, zu schreiben, um sie ( auch "Freiwillige" und "Wehrpflichtige") zum NACHDENKEN zu bringen. Ich bin der naiven Ansicht, dass ich damit mehr erreiche, als wenn ich sie hasse.

Liebe Grüsse

Petrus
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#8
Lieber Petrus,
natürlich bringt einem Hass nicht weiter.
Bei dieser Geschichte aber kann ich nichts dran ändern.
Ich hasse das Militär schon immer, seit ich als Junge den Vietnamkrieg im TV mitbekommen habe
waren das für mich Verbrecher. Hass und Verachtung, mehr empfinde ich nicht gegenüber den Militärs,
egal zu welchen. Auch wenn ich heute einen deutschen General im TV sehe kommen diese Gefühle durch,
dabei ist mir egal was der auch sagt, ist eh gelogen.
Für diese Sorte Mensch sollte es einen eigenen Planeten geben auf dem sie sich gegenseitig auffressen könnten.
Alleine das Wort "Kollateralschäden" reicht mir für meine Rechtfertigung.
Soldaten und Politiker, alle in einen Sack und feste druff...

Ja, ich glaube dass es eine recht naive Ansicht ist dass man da irgendetwas erreichen kann.
Waffenwahn, Geltungssucht, Heldentum, Menschenverachtung, Nazis, Diktatur, Mord, Grausamkeit,
Elend, Schändung, alles Begriffe die ich direkt mit Militär verbinde.

Jede Ideologie die der Gewalt benötigt um sich durchzusetzen kann nicht gut sein.
Genau so sehe ich auch die Leute, die versuchen eine Religion mit Gewalt durchzusetzen, natürlich sehe ich das auch in islamischen Kreisen, das ist dann aber kein Islam mehr sondern Militarismus.
Selbstverteidigung bedeutet nicht den ersten Schlag auszuführen, die andere Backe hinhalten ist auch nur gut für die, die mit hingehaltenen Wangen etwas anzufangen wissen.
Solange ein Staat Militär hat das auf Befehl tötet sehe ich es als eine Farce wenn dieser Staat die Todesstrafe abgeschafft hat.
Alles Lügner und Heuchler und Gesellschaftsverblöder.

Lieben Gruß,
Wojciech
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#9
(01-11-2008, 10:45)Petrus schrieb: Hm........

Zwischen einem Koch, der eine Suppe versalzt, einem Arzt, der ein falsches Bein amputiert und einem Soldaten, der irrtümlich Zivilisten tötet, sehe ich durchaus Unterschiede...

Wirklich?
Menschen machen kleine, manchmal lustige Fehler und sie machen große, tödliche.

Ob ein Fehler groß oder klein ist, hängt mit der Tätigkeit zusammen, die der Mensch gerade ausführt.

Ein super Knieoperateur operierte in jungen Jahren mal das falsche Knie. Heute macht er bei der Voruntersuchung mit Edding ein Kreuz aufs richtige Knie.

Die Soldaten in A. wurden kurz vor dem Vorfall angegriffen. Sie waren nervös, wollten auf Reifen schießen und trafen das Taxi einer Familie.


Selbst schwere Fehler haben einen banalen Grund. Sie sind menschlich.

Das heißt nicht, dass mir die Getöteten egal sind. Doch wir sind alle eben nur Menschen.


Eusa_think
Lhiannon
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#10
Zum Nachdenken:


- Keine Toleranz der Intoleranz, oder?

- Wenn wir Intoleranz nicht dulden wollen, wie weit wollen wir gehen?

- Was passiert mit den Menschen in Afghanistan, wenn die Soldaten weg sind?

- Sind Frauenrechte kulturgebunden?

- Wollen wir den (nicht so armen) Flüchtlingen im Namen der Menschenrechte Asyl gewähren, oder wollen wir vor Ort, auch für die ganz Armen, was in Sachen Menschenrechte tun?

- Sind Demokratie und Menschenrechte nur was für uns oder auch für andere Kulturen, evtl. sogar für alle Kulturen?

- Erst mit den Sowjets kamen Frauenrechte nach Afghanistan. Sollen sie mit den Soldaten verschwinden?

- Was taugt ein Pazifismus, der andere Menschen im Namen des Friedens der Willkür, der Unterdrückung, dem Leid und dem Tod überläßt?


Ich denke, egal was wir tun, wir haben nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Es wird Blut fließen.
Nur, wenn die Soldaten weg sind und die Lage in A. so unsicher ist dass sich kein Journalist mehr ins Land traut,
nicht mehr vor unseren Augen und nicht mehr von unseren Landsleuten.

Ich persönlich habe einen riesen Respekt vor den Soldaten in Afghanistan. Sie sterben dort für eine bessere Zukunft. Nicht für ihre Zukunft, sondern für die der Afghanen.
Über die Toten im Taxi ist mit Sicherheit niemand glücklich.
Doch zu glauben, dass mit dem Rückzug der Soldaten das pazifistische Gewissen beruhigt sei, der wird enttäuscht werden.
Man überläßt die Waffen nur denen, denen ein Menschenleben nichts Wert ist ... und wäscht seine Hände in Unschuld ???

Eusa_think
Lhiannon
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