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Betreff; 5.Mose 21,18 ff
#61
(03-11-2008, 04:23)Presbyter schrieb: Ernsthafte Probleme mit Dtn. 21,18ff für seine sittlich-moralischen Handlungsnormen hat doch nur derjenige, der diese Anweißung einerseits als historisch-kontextlos und andererseits als nur wort-wörtlich interpretierbar ansieht.
Mir reicht diese "Klärung" noch nicht, Presbyter.
Ich glaube nicht, dass der Text hier zur Debatte gestellt wurde,
weil jemand "Probleme für sein sittliches Handeln" darin sah.
Das Problem ist nicht die Folgerung für unsere Ethik, sondern eher das Gottesbild in der Theologie des Deuteronomium-Buches, das man nur schwer mit dem Gottesbild Jesu überein bringen kann.

Und da wird der Text nicht besser durch eine Einordnung in den historischen Kontext. Klar wurden da Normen der Umgebung kopiert und damalige Rechtsauffassungen im Hintergrund gehalten. Historisch ist das interessant für uns, aber für unsere Normen und unser Gottesbild wohl kaum.

Ebensowenig hilft es mir, wenn ich diesen Text nicht "wort-wörtlich interpretiere".
Er war nun einmal wort-wörtlich so gemeint und wird von Jesus deshalb ebenso konsequent abgelehnt. Er passt nicht zum Gottesbild Jesu!
Als sie Jesus die Ehebrecherin bringen und genau zu dem Steinigungs-Thema befragen, lehnt er eine Verurteilung ab (Joh. 8,7): "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie!"
Er sagt nicht: Das nehmt mal nicht so wörtlich, sondern interpretiert es symbolisch o.ä.!

Du versuchst immer noch, Presbyter,
einen "Offenbarungswert" solcher Texte zu retten. Jesus macht das nicht. Die Tendenz solcher Texte ist abzulehnen für jegliche Aktualisierung, also lediglich historisch interessant.
Sie "offenbaren" höchstens, wie auch Gotteskinder falsch liegen können. Der "Offenbarungswert" wäre dann etwa: Seid immer schön kritisch gegenüber Normen, vor allem wenn sie von anderen kulturellen Kontexten übernommen werden.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#62
(15-10-2008, 19:28)Kephas schrieb: Hallo !

Eine Frage an die Juden und Christen im Forum:
Hat die Stelle noch eine Bedeutung für euch, wenn ja, welche und ist/war Gott grausam, so etwas zu fordern? das fragte mich ein Atheist!

Helft mir, Kephas

Jedes Jahr singe ich am Karfreitag in der Kirche: "Losgekauft hast Du uns vom Fluch des Gesetzes durch Dein kostbares Blut, o Herr!"

Danke, dass Du mich daran erinnert hast, warum.
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