Umfrage: Was meint Ihr zum Thema Freitod/Selbstmord
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Sich selbst zu töten, ist für mich Sünde
12.50%
4 12.50%
Sich selbst zu töten, ist für mich moralisch zumindest fragwürdig
6.25%
2 6.25%
Sich selbst zu töten, ist die Folge einer seelischen Krankheit
21.88%
7 21.88%
Sich selbst zu töten, ist eine berechtigte Konsequenz, wenn man das Leben als sinnlos erachtet
3.13%
1 3.13%
Sich selbst zu töten, ist das Recht jedes Menschen, er muss es nicht begründen.
34.38%
11 34.38%
Sich selbst zu töten, ist eine Möglichkeit, unerträglichen Situationen aus dem Weg zu gehen
12.50%
4 12.50%
Ich habe dazu keine klare Meinung
9.38%
3 9.38%
Gesamt 32 Stimme(n) 100%
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Selbstmord, Freitod, Suizid
#46
Ich kann die Äußerung Streifenhörnchens durchaus verstehen. Er/sie ist einfach ehrlich. Es ist ohne eigene Anschauung wirklich nicht einfach, Menschen, die den Freitod wählen, zu verstehen. Vermutlich ist nur die Ursache für dieses "nicht nachvollziehen Können" eine andere, wie die Wahrnehmung der "privilegierten Lebenssituation"?

Meine These ist: Der nicht-Depressive entwickelt eine positive, den Aufgaben im Leben zugewandte, anpackende Lebenseinstellung. Hingegen entwickelt der Depressive den Hang zum Leiden. Beide tun dies unahbhängig von den objektiven Umständen. Das Perfide daran ist die nachfolgende Bestätigung, die für den Depressiven fatale Wirkungen nach sich zieht!

Meine Erfahrung mit jener alten Dame, von der ich schrieb, zeigt diese Ursache deutlicher. Diese Dame lebte - von außen betrachtet - in der gleichen Situation wie Petrus, Streifenhörnchen und viele andere: Haus, Mann (Lehrer), Kinder, hinreichendes Einkommen. Gleichwohl klagte und jammerte sie ständig: "Was hat man denn vom Leben, wenn ... (und sie zählte ihre Unbill auf)".

Wie Petrus, Streifenhörnchen und ich selbst unsere Situationen in vollen Zügen positiv erleben, so erleben depressive Menschen immer nur das tiefe Loch in dem sie den Rand in unerreichbarer Höhe sehen. Mit dem Verstand ist das nicht nachvollziehbar - da muss ich Streifenhörnchen voll und ganz zustimmen.

Ich fürchte allerdings, dass Depression wirklich biochemische Ursachen im Gehirn hat. Die Frage ist nur, ob und wie man dies - vielleicht durch Training, Therapie ggf. mit Medikamenten - überwinden kann. Kennt da jemand etwas oder wen?
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#47
(23-10-2008, 11:16)Ekkard schrieb: Ich fürchte allerdings, dass Depression wirklich biochemische Ursachen im Gehirn hat. Die Frage ist nur, ob und wie man dies - vielleicht durch Training, Therapie ggf. mit Medikamenten - überwinden kann. Kennt da jemand etwas oder wen?

Lieber Ekkard,

es kommt darauf an um welche Form der Depression es sich handelt. Manche müssen Psychopharmaka einnehmen, bei anderen ist es einfach unsinnig. So wohl auch bei der Dame von der du hier schreibst. Sie muss bereit sein, ihre Sichtweise zu ändern, das kann ihr niemand abnehmen. Aber man sollte sie auch ernst nehmen, wenn sie so "drauf" ist. Das Schlimmste ist es, sie damit alleine zu lassen, kann aber auch als Druckmittel verwendet werden, da sollte man sich als "Anhöriger - Zuhörer" sich drüber bewusst werden.

Übrigens gibt es auch vererbte Depressionen, ich habe eine Freundin die es von ihrer Mutter hat.... man muss dem Übel an die Wurzel gehen, sowas tut weh. Am Besten hilft eine Therapie in Verbindung mit autogenem Training oder generell alles was dem/der Betreffenden gut tut. Nur er/sie muss es auch wollen.

Ich schreibe dies übrigens aus Erfahrung, aus eigenen und aus vielen Gespärchen von Betroffenen. Jede Depression hat Ursachen um dies abzuklären muss man einfach bereit sein, sich auch helfen lassen zu wollen, mehr kann ich dazu nicht schreiben. Ich wünschte es gäbe ein Patentrezept.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#48
(23-10-2008, 11:16)Ekkard schrieb: Meine These ist: Der nicht-Depressive entwickelt eine positive, den Aufgaben im Leben zugewandte, anpackende Lebenseinstellung. Hingegen entwickelt der Depressive den Hang zum Leiden. Beide tun dies unahbhängig von den objektiven Umständen. Das Perfide daran ist die nachfolgende Bestätigung, die für den Depressiven fatale Wirkungen nach sich zieht!

...

Zitat:Wie Petrus, Streifenhörnchen und ich selbst unsere Situationen in vollen Zügen positiv erleben, so erleben depressive Menschen immer nur das tiefe Loch in dem sie den Rand in unerreichbarer Höhe sehen. Mit dem Verstand ist das nicht nachvollziehbar - da muss ich Streifenhörnchen voll und ganz zustimmen.

Lieber Ekkard,

das mag sein, dass das mit dem Verstand nicht nachzuvollziehen ist, aber vielleicht mit dem Herzen? In meinem näheren Umfeld/Freundeskreis/Verwandtschaft haben sich in den letzten 25 Jahren einige Menschen das Leben genommen, zuletzt vor noch gar nicht langer Zeit die Tochter einer lieben Freundin. Ich hatte mein Leben lang mit Menschen zu tun, die den Sinn und die "Lebens-Würdigkeit" des Lebens infrage gestellt haben (auch beruflich einige Jahre), meist aus depressiven Gründen. Dazu gehöre ich übrigens auch selbst, ich war noch vor 15 Jahren nicht der ausgeglichene und lebensbejahende Mensch, der ich heute bin. Das hilft mir natürlich beim Verstehen.

Aber auch meine Frau versteht diese Menschen, obwohl sie ein sehr "leichter" Mensch ist, d.h. sie liebt das Leben und nimmt es so leicht, wie es irgendwie geht, ohne oberflächlich zu sein. Sie ist für mich "das pure Leben", lebensvoll und lebensprall. Und dennoch fühlt sie sich in Menschen ein, die suizidgefährdet sind, und schafft das durchaus auch sehr empathisch.

Ich finde, einfach zu sagen "Mir geht es gut, ich kann Euch nicht verstehen" ist etwas wenig an Reflexion. Findest Du nicht auch?

Liebe Grüsse

Petrus

P.S. Das soll kein Vorwurf an Streifenhörnchen sein. Es ist ja IHRE/SEINE Erfahrung, die er/sie hier sehr offen darlegt. Aber ich möchte einfach MEINE Erfahrungen dem entgegensetzen.
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#49
Zitat:Übrigens gibt es auch vererbte Depressionen, ich habe eine Freundin die es von ihrer Mutter hat....

Liebes Julchen,

mittlerweile geht man in der Forschung sogar davon aus, dass dieser Prozentsatz viel höher ist als man bisher dachte. Mir ist selbst ein Fall einer Familie bekannt, von deren 6 Kinder 5 schwere und schwerste Depressionen hatten, und von denen sich 3 im laufe ihres Lebens das Leben genommen haben.

Liebe Grüsse

Petrus
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#50
Hallo Petrus, hallo Forum,
ich möchte nicht lange reden und deshalb gleich auf Deine Fragen eingehen.
Jeder hat schon mindestens ein mal darüber nachgedacht, seinem Leben ein Ende zu setzen,
das ist also nichts Außergewöhnliches.
Es gibt auch einige scheinbar gute Gründe das zu tun, unheilbare Krankheit mit schweren Schmerzen,
schwere Depression - tut auch sehr weh, Schulden ohne Ende, und noch ein paar mehr.

Meine Religion sagt dass Selbstmord eine schwere Sünde ist
und dass der Selbstmörder sofort in die Hölle kommt.
Das hat mich vor einiger Zeit auch wirklich daran gehindert es zu tun.
Jetzt bin ich Gott sei Dank darüber hinweg.

Ich denke dass ich nicht näher erklären muss warum das die Religion verbietet.

Es bleibt einem nichts anderes übrig einen Freitod eines Bekannten oder Freundes hinzunehmen,
getan ist getan, es bleibt einem nur die Frage,
ob man es nicht hätte verhindern können hätte man gewusst...
Und da liegt das erste Problem, Leute die das tun wollen reden wenig oder gar nicht darüber.
Obwohl es natürlich auch Ausnahmen gibt die es ankündigen.

Einige meiner Bekannten haben sich umgebracht, und die genauen Gründe sind nicht mal bekannt.
Autoabgas, Strick und Schrotflinte, Jeder der das will findet eine Möglichkeit.
Akzeptieren, also gutheißen kann ich das bei Keinem.
Einer davon war schwer Alkoholiker, und er wird auch wohl starke Depressionen gehabt haben, der hat sich erhängt.

Ich meine, dass man seelisch krank ist wenn man das wirklich in Absicht hat.
Und dass man schnellstens zu einem Arzt gehen sollte wenn diese Gedanken täglich vor einem stehen.
Es gibt heute wirklich gute Medizin, viel besser als früher und man sollte sich wirklich nicht schämen
ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Depression ist eine schwere Krankheit aber doch kann man die meistens soweit in den Griff bekommen,
dass das Leben nicht nur erträglich wird sondern auch wieder schön.
Auch wenn man das als Betroffener wirklich nicht glauben kann, aber es ist so, da nimmt man eben
täglich seine Pillen, aber man kann damit leben und auch wieder ganz gut.

Es gibt Menschen, die schwer krank sind und nur noch im Bett liegen und große Schmerzen haben,
wenn man das Leben als Prüfung sieht dann muss man auch damit zurechtkommen und eben aushalten
was man da aufgetragen bekommen hat, auch wenn das vielleicht hart klingt, vielleicht würde ich auch
anders denken wenn ich selbst in einer solchen Situation wäre...
Doch es gibt auch sehr gute Schmerzmittel, eine Schande ist nur dass viele Leidende nicht damit behandelt werden.

Aber ich bin persönlich gegen Maßnahmen die ein Sterben künstlich verlängern und nur Geld in die
Krankenhauskasse bringen, vielleicht sollte wirklich Jeder der so etwas nicht will eine Erklärung
unterschreiben die im Falle eines Falles verhindert dass mann an Maschinen hängt und dahinvegetiert.
Das ist kein Selbstmord, das ist natürlich.

Das Obige mal zum Erklären meiner Einstellung.

Ein großes Problem ist die heutige Einsamkeit vieler Menschen, viele ältere Leute sind einsam,
ihre Kinder haben sie verlassen und rennen dem Mammon nach und haben ihre Eltern vergessen.
Viele junge Leute sind einsam, haben keine Freunde und sitzen nur noch vorm TV oder PC,
haben keine Arbeit und kein Geld und fühlen sich überflüssig und werden depressiv.
Überhaupt ist die scheinbare "Sinnlosigkeit" des Daseins für sehr viele Menschen ein Problem,
aus meiner religiösen Sicht ist auch das ein Werk des Teufels, die Menschen werden daran gehindert,
einen wirklichen Sinn im Leben zu sehen, statt dessen wird Reichtum als Ziel gesetzt und wer
das nicht erreicht der hat versagt.
Sehr Viele bringen sich um wegen dem Geld das sie nicht haben.

Wenn ein Mensch alleine ist dann ist auch keiner da der ihm helfen kann, keiner der mit ihm redet und
ihn vielleicht dazu bewegen kann zum Arzt zu gehen.
Da nützt auch Aufklärung nicht viel, wir wissen doch dass manchmal Menschen schon lange tot sind
und der Nachbar bemerkt das erst am Geruch,
Und das sind Zeichen unserer Zeit, kaum noch Familie, kaum noch Gemeinschaft.
Das wird sich leider nicht verbessern, das wird nur noch schlimmer werden.

Und so liegt es an jedem von uns daran etwas zu ändern, man sollte aufmerksam sein,
man sollte seine Nachbarn kennen und auch Kontakt mit ihnen haben, wir haben Verantwortung
unseren Nachbarn gegenüber, auch wenn das Viele nicht glauben wollen.

Sollte Jemand hier im Forum Selbstmordabsichten haben dann MUSS er zum Arzt gehen,
nochmal und immer wieder, das ist KEINE Schande, seelisch krank ist auch krank
und keine Minderwertigkeit.
Schließlich bekommt man kein Schild umgehängt auf dem "Ich bin verrückt" steht.
Meistens geht es einem schon nach dem ersten Arztbesuch viel besser.

Viele Grüße,
Wojciech
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#51
Julchen und Petrus: Vielen Dank für Eure Erläuterungen. Wir nicht-Depressiven werden immer die Außenstehenden sein bei diesem Thema. Das heißt aber nicht, dass wir uns den Problemfällen verschließen (werden): Miteinander reden, Anteilnehmen, nach Auswegen suchen, Therapieplätze suchen ...
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#52
Hallo, wojciech,

im Prinzip stimme ich vielem zu, was Du schriebst, in manchem nicht (z.B. den religiösen Implikationen), allerdings ist Suizidalität nicht immer "krank": Mir sind mehrere Menschen bekannt, deren Einstellung es war, dass sie nicht gefragt worden sind, ob sie in diese für sie sinnlose Welt hineingeboren werden wollten, und die sich dann das "Recht" nahmen, diese Welt wieder zu verlassen, in der sie nicht leben wollten, weil sie es sinnlos fanden. Sie waren nachweislich nicht depressiv, nur sahen sie in Leben und Welt einfach keinen für sie annehmbaren Sinn. OK, man kann das per se als "krank" abwerten, aber ich denke, dass man es sich damit zu leicht macht. Sicher, als gläubiger Mensch kann man das nicht anders sehen als "krank". Aber als Nichtgläubiger?!

Lieben Gruss, und willkommen zurück.

Petrus
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#53
Hallo Wojciech,
(23-10-2008, 11:57)wojciech schrieb: Jeder hat schon mindestens ein mal darüber nachgedacht, seinem Leben ein Ende zu setzen, das ist also nichts Außergewöhnliches.
Nein, eben nicht. Das war das zuvor mit Streifehörnchen diskutierte Problem(bewusstsein).
Ich stimme mit dir darin überein, dass es gute Gründe gibt, bei Schmerzen, Siechtum und unheilbarem Koma das Leben zu beenden, und dass es Krankheiten (Depressionen) gibt, die das Leben aus innerer Ursache unerträglich machen (Julchen hat die verschiedenen Arten sehr schön geschildert).
Schulden:
Schulden und Schulden sind zweierlei. Man kann mit riesigen Schulden durchaus leben. Das Problem beginnt dort, wo ein Verschulden und die Diffamierung in Folge hinzu kommen. Und da ist dann bereits die Frage, ob das Verschulden nicht bereits Symptom einer Depression war.

wojciech schrieb:Meine Religion sagt dass Selbstmord eine schwere Sünde ist und dass der Selbstmörder sofort in die Hölle kommt.
Das hat mich vor einiger Zeit auch wirklich daran gehindert es zu tun. Jetzt bin ich Gott sei Dank darüber hinweg.
Worüber? Über die religiöse Höllenaussage oder die depressive Phase. Ich bin mir sehr sicher, dass die Androhung der Hölle reine Spekulation ist, ersonnen um das Verhalten der Menschen durch ihre Ängste zu steuern.

wojciech schrieb:Ich denke dass ich nicht näher erklären muss warum das die Religion verbietet.
Frag mal die mit Suizid-Gefährdeten Erfahreneren (Julchen?), ob Angst auf Dauer ein guter Ratgeber ist oder nicht eher Depressionen vertieft? Die Priester und Religionslehrer sollen ruhig mal über ihre Verhaltenslehren nachdenken und ein paar Erkenntnisse der Psychologie übernehmen. Die alten Zöpfe nachzubeten, ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

wojciech schrieb:Depression ist eine schwere Krankheit aber doch kann man die meistens soweit in den Griff bekommen, dass das Leben nicht nur erträglich wird sondern auch wieder schön. …
D'accord!

wojciech schrieb:Ein großes Problem ist die heutige Einsamkeit vieler Menschen, viele ältere Leute sind einsam, …
Ja gut. Wenn aber äußere Bedingungen in die Depression führen, dann muss doch auch gelten, dass eine Verhaltenstherapie diese Klammer wieder aufbiegen kann.
Daran habe ich Zweifel. Zumindest dürfte es im Sinne der voran gegangenen Diskussionsbeiträge Fälle geben, wo dies nicht der Fall ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#54
(23-10-2008, 12:22)Petrus schrieb: Mir sind mehrere Menschen bekannt, deren Einstellung es war, dass sie nicht gefragt worden sind, ob sie in diese für sie sinnlose Welt hineingeboren werden wollten, und die sich dann das "Recht" nahmen, diese Welt wieder zu verlassen, in der sie nicht leben wollten, weil sie es sinnlos fanden. Sie waren nachweislich nicht depressiv, ...
Hm - nicht krank? Es muss wohl so etwas geben wie "soziales Leiden". Vielleicht wird es durch die gängigen Weltanschauungen verstärkt? Es wird deshalb Zeit, die Religionslehren (Sinnfragen) querbeet weiter zu entwickeln und nicht bei der antiken Sichtweise zu verharren.
Leben besteht aus sich heraus, nicht so individuell, wie wir im Abendland gewohnt sind zu denken. Selbst die moderne Physik musste lernen, dass die Welt aus materiellen Bestandteilen, Strahlung und (informationsverarbeitenden) Beobachtersystemen besteht. Im Menschen ist das letztere Prinzip zu einer gewissen (sehr rasch arbeitenden) Perfektion gelangt.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#55
um mal alles zu vereinfachen.

Ich habe mich zu Suizid hier geäußert, weil ich vestehen will, warum ein Mensch Suizid verübt.

Ich bin persönlich betroffen, wenn auch nur ein Freund war. Aber ein Freund ist ein Freund. Aber es betrifft mich und ich will wissen warum.

Sicherlich lag dem eine Depression zugrunde und ja, keiner hats gemerkt.

Zu Petrus:

Du hast mehrere Personen gekannt, die das Leben sinnlos fanden. Ja toll. Da hätten sie Hilfe gebraucht und zwar Leute, die sie nicht noch in ihren Depressionen bestärkt hätten.

Jeder hat sein Leben zu leben, jeder wie er kann.

Und ich glaube, wie ich es so deinen Beitrag entnehme, dass du auch sehr betroffen warst. Aber man kann niemanden dafür verantwortlich machen, weil jeder selbst für sich verantwortlich ist.

Entweder man nimmt die Welt an mit allen Höhen und Tiefen oder man läßt es bleiben. Die Entscheidung obliegt jedem selbst.

Liebe Grüße Phaeton
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#56
Zitat:Zu Petrus:

Du hast mehrere Personen gekannt, die das Leben sinnlos fanden. Ja toll. Da hätten sie Hilfe gebraucht und zwar Leute, die sie nicht noch in ihren Depressionen bestärkt hätten.

Hallo, Phaeton,

ich weiss nicht, woraus Du liest, dass diese Menschen keine Freunde gehabt haben, die nicht alles versucht haben, ihnen zu helfen?

Wie kommst zu der Aussage, dass diese Freunde die Menschen in ihren Depressionen "bestärkt" hätten? Nichts, aber auch GAR nichts habe ich davon geschrieben!

Aber wenn Menschen jahrelang glaubhaft erklären, dass es für sie ohne Sinn ist, zu leben, wenn diese Menschen weder offen depressiv noch latent depressiv sind (und glaube mir, ICH kenne den Unterschied, zum einen bin ich selbst betroffen, zum anderen habe ich therapeutisch selbst mit depressiven Menschen gearbeitet!), und wenn Freunde, die sogar Psychiater sind, klar sagen, dass diese Menschen nicht depressiv sind, dann heisst es, den Entschluss dieser Menschen zu RESPEKTIEREN. Willst Du sie einsperren, damit sie sich nicht umbringen? Willst Du sie zum Leben ZWINGEN?

Schönen Gruss

Petrus
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#57
Hallo Petrus,

tut mir leid, dass du mein posting so verstanden hast, war nicht meine Absicht.

Aber sag mal, du bist auch beroffen ? Kannst oder willst du darüber erzählen?

Tut mir jetzt echt leid, dass ich dich da irgendwie angegangen bin. War mir gar nicht bewusst. Kannst du mir verzeihen?

Ich wollte dich echt nicht kränken.

Phaeton nimmt Petrus in den Arm und knuddelt ihn.
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#58
Ist schon okay, Phaeton, das kam nur so rüber, als ob wir Freunde nicht genügend getan hätten, um den Leuten zu helfen.

Über meine eigene Betroffenheit zu diesem Thema möchte ich hier nicht reden. Ausser, dass ich Depressionen aus eigener Erfahrung kenne, das habe ich hier irgendwo schon mal geschrieben, und dazu stehe ich auch. Aber für Näheres ist dieses Forum dann doch zu öffentlich. Ich habe das aber durchaus gut im Griff. Ich bitte um Verständnis.

Lieben Gruss

Petrus
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#59
ja ist schon ok,

ich wollte dir einfach nur aufzeigen, dass keiner verantwortlich ist, obwohl ich mich selbst in Schiene befunden habe, dass ich dachte, ich hätte da oder so oder anders reagieren können.

Aber geht nicht. Weil wir nicht verantwortlich sind.

Was immer dir in Hinsicht dieses Thema passiert ist, lass es gut sein und wenn du nicht darüber reden willst, ist vollkommen ok.

Sind wir jetzt wieder Freunde?

Ich finde es halt so super, wenn man sich auch mal über diese Themen austauschen kann und wenn ich eine Grenze überschritten habe, tut es mir Leid, war nicht meine Absicht.

Ganz liebe Grüße
Phaeton
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#60
Ist schon in Ordnung, Phaeton, mach Dir keine Gedanken. Es ist okay so, wie es ist. Ich war auch nicht sauer, wollte nur klarstellen.

Lieben Gruss!

Petrus
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