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Der göttliche Funke?
#1
Hallo,

vielleicht ist ja jemand schlauer als ich, aber ich hätte mal eine Frage an die Atheisten unter uns:

Die Forschung ist sich ja meines Wissens relativ sicher, dass das Universum (oder unseres) durch den Urknall entstand und sich hieraus Planeten entwickelt haben. Soweit so gut, darüber gibt es Theorien... nicht geklärt ist aber bis Heute, wie aus unbelebter Materie lebende Materie, sprich Einzeller wurden. Wie konnte das passieren? Göttlicher Funke von tot zu lebendig? Oder habe ich da wissenstechnisch etwas verpaßt?

Wie stehen die Gläubigen bzw die Atheisten zu dieser Frage?
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#2
Wissenschaft (Methoden) macht keinen wirklichen Unterschied zwischen den Stoffen. Die Teilung in "anorganische" und "organische" Chemie ist rein praktischer Natur. Wir kennen viele vollkommen selbständig ablaufende Sythesevorgänge von anorganischer (Kohlensäure, Ammoniak usw.) zu organischer Materie bis hin zu "selbstorganisierten Molekülsystemen". Häufig finden diese in Gegenwart von Katalysatoren z. B. der Tiefsee (Stichwort "schwarzer Raucher") statt. Ich habe dies bereits mehrfach im Forum angesprochen.

Dass heute diese recht einfachen Lebensbausteine keine Chance des Überlebens haben, liegt an der inzwischen reichhaltigen Fauna unseres Planeten besonders der Meere. Alles, was sich irgendwie verdauen lässt, wird quasi in den ersten Stunden aufgefressen. Und die o. g. selbstorganisierten organischen Moleküle gehören zu den Leckerbissen.

Im Übrigen ist Glaube an Gott nicht identisch mit einer bestimmten Art der Schaffung des Lebens. Der Glaube ist einzig ein Deutungsgerüst für das Miteinander der Menschen. Zu sagen: "Gott hat das Leben gemacht" bedeutet nur die Annahme, dass wir Menschen uns untereinander so verhalten sollen, dass wir einander achten und lieben, "so, wie Gott uns wollte".

Man kann es auch atheistisch ausdrücken: Wir sollen das Leben achten, weil wir es nicht selbst gemacht haben. Und selbst, wenn wir in einigen Jahren Leben zusammen bauen könnten, so ändert dies nichts an der Tatsache, dass wir nicht sein Urheber sind. Für die Welt als Ganzes - auch ihre nicht-organischen Struktur - gilt im Übrigen das Gleiche!
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#3
Dazu gibt es auch viele Theorien, die zum Teil widersprüchlich sind. Die Seite der Kreationisten/Intelligent Design sieht es als einen "Gottesbeweis". Zum Beispiel hier: http://www.weloennig.de/NeoD.html
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#4
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#5
Liebe/r Jam, ich argumentiere nicht gegen den Glauben, sondern ich zeige nur auf, dass gewisse Glaubensaussagen, die direkt oder indirekt etwas Objektives über die Natur aussagen, sich als falsch herausstellen können. Und dann bricht der Glaube zusammen.

Das bedeutet: Glaube kann und darf nicht von einem zufälligen Stand der Naturerkenntnis abhängig sein. Ich behaupte: das ist auch nicht so. Wer jedoch die Entstehung des Lebens auf "göttliche Funken" oder auf "direkten Eingriff Gottes" zurück führt, macht genau diesen Fehler.
Das zum Grundsätzlichen!

(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: wie stellst du dir vor, wo das Leben herkommt …
Darauf kommt es nicht an. Das Leben gehört zu den Tatsachen dieser Welt. Die Frage ist: Wie wollen wir idealtypisch damit umgehen. Akzeptieren wir, das Lebewesen Schmerzen haben, dass sie leiden oder ist uns dies gleichgültig? Oder ähnliche Fragen. Es ist dabei vollkommen gleichgültig, wie das Leben entstanden ist. Es gibt genug Literatur zu diesem Thema. Ich mache meinen Glauben auf keinen Fall davon abhängig, ob sich herausstellt, dass das Leben sehr wohl ohne unmittelbare Mitwirkung einer göttlichen Entität entstanden ist.

Ebenso mache ich meinen Glauben nicht davon abhängig, ob es Zufall gibt oder nicht.

(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: wie soll nach dem Urknall ,das Leben entstanden sein, wie soll aus Toter Materie Lebendige geworden sein,
Das genau ist eine naturwissenschaftliche Frage, die zu großen Teilen gelöst und somit bekannt ist.

(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: aus Steinen werden doch wenn ich sie 10 Millionen Jahre liegen lasse ,keine Frösche
Du weißt genauso gut wie ich, dass die Evolution nicht auf diese Weise funktioniert.

(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: Und könnte dieses Auswahlverfahren nicht die Idee des Antisemitismus die Selektion entstanden sein.
Jam, es wäre vorteilhaft, wenn du deine Sätze einmal durchlesen würdest. Dieser hier ist einfach unverständlich.
Allgemein kann man zum 'Antisemitismus' oder zu allerlei anderen Vorurteilen, kulturhistorische Entwicklungslinien aufzeigen. Antisemitismus ist einfach eine Auffassung, die von der Sache her unbegründbar ist und damit überwindbar – man muss es nur wollen.

(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: (Ich) finde, dass Gott einfach in unserem Herzen ist, und er uns erweckt, dass wir ihn erkennen.
Das bezweifle ich gar nicht. Mir kommt es nur so vor, als wärest du auf Gottesbeweise (vor allem im Lebendigen, vielleicht auch im Historischen, in der Heilsgeschichte) aus, um deinen Glauben zu bestätigen und zu stabilisieren – ein gefährlicher Weg! So sind schon viele Menschen zu Atheisten geworden! Naturerkenntnisse kommen Schritt für Schritt und haben die unangenehme Eigenschaft, sich nicht um Glauben zu kümmern.
Also muss der Glaube etwas anderes beinhalten, als Wahrnehmungen natürlicher Vorgänge. Natürliche Vorgänge jeglicher Art stützen niemals Glaube.
Es ist umgekehrt: Der Glaube hilft uns, zu werten, zu beurteilen, zu wählen, was wir um der Mitmenschen und auch um unserer Umwelt willen wollen (sollten). Er führt uns zur Fehlererkenntnis, er macht uns bescheiden im Angesicht der Verfehlungen, die wir begehen können.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#6
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#7
(11-03-2009, 02:09)Ekkard schrieb:
(11-03-2009, 00:02)jam schrieb: Und könnte dieses Auswahlverfahren nicht die Idee des Antisemitismus die Selektion entstanden sein.
Jam, es wäre vorteilhaft, wenn du deine Sätze einmal durchlesen würdest. Dieser hier ist einfach unverständlich.
Allgemein kann man zum 'Antisemitismus' oder zu allerlei anderen Vorurteilen, kulturhistorische Entwicklungslinien aufzeigen. Antisemitismus ist einfach eine Auffassung, die von der Sache her unbegründbar ist und damit überwindbar – man muss es nur wollen.

Ekkard, ich könnte mir vorstellen, dass er nicht Antisemitismus meint, sondern Euthanasie. Hab neulich eine Reportage über Darwin gesehen ("Darwin- Kaplan des Teufels?" - Terra X) die durchaus die Verbindung der Nazis zum Evolutionismus kurz angerissen haben. Euthanasie als eine Beschleunigung der natürlichen Auslese.
Meinst du das Jam?

Zu deiner Aussage, Wissenschaft mache Glaubenssätze: nein. Wissenschaft stellt Thesen auf. Mit diesen wir gearbeitet. Ja, sie werden als wahr angenommen ... und jetzt kommt der springende Punkt: bis ein einziger Versuch sie widerlegt! (vgl. Karl Popper "Falsifikation").
Das ist bei der Religion leider nicht so. Da wird fest geglaubt, auch wenn es der (gesunden) Logik oder ERfahrung widerspricht.

Liebe Grüße
Sonne

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#8
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#9
Ja, ich vertraue darauf, dass die Sonne jeden morgen aufgeht. Weil mir und allen anderen Menschen die ERfahrung sagt, dass sie IMMER aufgeht (ausser es ist Sonnenfinsternis oder ein anderes außergewöhnliches Phänomen).
Jeder Mensch kann diese Erfahrung machen. Egal wo er lebt, egal was er glaubt. Deshalb kann man sie als Basis für Wissenschaft verwenden. Bei Gott ist das halt nicht so. Nicht jeder muss zwangsläufig wahrnehmen, dass es einen Gott gibt. Aber die Sonne sieht einfach jeder jeden Morgen. Meinst du nicht auch?

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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#10
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#11
dein Pferdebeispiel meint warscheinlich Samsara (Kreislauf der Wiedergebuten). Da gibt es aber wohl ein Ende, das Nirvana, das völlige Nichtsein.
Indizien zählen also nicht. Es gibt auch andere Deutungsangebote ausser die Ewigkeit.

Das Leben ist doch wunderbar, drum nehm ich Psychopharmaka!
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