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Gott gibt es nicht...
#46
(05-09-2008, 09:09)Julchen schrieb: Hallo Gudrun,

endlich mal jemand der es auf den Punkt bringt, was mir die ganze Zeit so schwer fällt in Worte zu fassen.

Besonders dieser Satz von dir:
gudrun schrieb:Ich kenne eher mehr Menschen, die an sich und ihren Fähigkeiten zweifeln, gute Ideen haben, aber keinen finden, der ihnen hilft, sie in die Tat umzusetzen, die dann irgendwann resignieren und im wahrsten Sinne des Wortes vom Glauben abfallen ...

bringt es auf den Punkt. :icon_sad:

Gerade Menschen die nach einer Chance suchen, werden in ihrer Not noch ausgenutzt und/oder verhöhnt.

LG
Julchen

Dann mache du es besser! Gehe mit gutem Beispiel voran, dass ist auch eine Form, der sich die Bibel bedient. Jesus hat sich aufgeopfert für die Menschen und ist nicht zuletzt für sie gestorben. Er erfüllt eine Vorbildfunktion, zumindest für die Menschen die dafür offen sind. Und das nachzuvollziehen, nach 2000 Jahren, ist wohl nicht immer sehr einfach.

Aber indem du heute etwas bewirkst, denkst du, dass das spurlos an den Menschen vorbeigeht? Wenn du für andere ein modernes Vorbild bist, werden sie es wiederum auch für andere sein. Natürlich wird es auch Menschen geben, die dich dafür schamlos ausnutzen, auch das ist mir schon sehr oft passiert. Ich habe für mich erkannt, dass ich ihnen bis zu einem gewissen Grad nicht meine Hilfe vorenthalten will, aber hier muss man auch über seine Hilfe nachdenken und blindes Vertrauen, führt meist zum Vertrauensverlust zu sich selbst.

Du musst nicht handeln, wie es in der Bibel steht, sondern wie es dir dein eigener Verstand zu verstehen gibt!

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#47
ok Faranox hier mal was zu lesen, damit du weißt worauf ich hinaus will. Dann erzähle du mir mal wieder etwas von Jesus der für uns (was für ein Blödsinn!!!) am Kreuz gestorben sein soll und dann sag mir bitte, wo hier (ich mag das Wort kaum noch schreiben) Gott ist !

Armut

Dies ist ein sehr sensibles Thema und gerade aus diesem Grund möchte ich es ansprechen. Der Begriff Armut, liegt meines Erachtens schon im Auge des Betrachters. Was bedeutet arm zu sein, was verbinden wir damit? In erster Linie denken wir bei diesem Wort an die finanzielle Armut. Hier möchte ich jetzt nicht die ganze Welt mit ein beziehen sondern mich der Armut widmen, die wir hier in Deutschland haben. Die jeden von uns treffen kann.

Viele Menschen sind davon betroffen, ob sie selbst erwerbslos sind, oder einen Menschen kennen, der es ist. Wer einmal Hartz IV bezogen hat oder es noch immer bekommt, weiß wie schwer es ist, wieder in Arbeit zu kommen.

Was mich hierbei am meisten beschäftigt, ist die Art und Weise wie mit Menschen umgegangen wird, die arm sind. Es scheint noch immer so zu sein, dass ein Mensch der nichts oder nicht viel im Geldbeutel hat, auch gleich ein wertloser Mensch ist. Ich frage mich wie sich eine solche Behauptung halten kann, wie sich ein solches Denken überhaupt manifestieren kann. Ein Mensch bleibt immer noch ein Mensch, ungeachtet dessen, was er verdient oder eben nicht verdient. Wir sollten uns wieder mehr unserer Mitmenschen annehmen, ihre Sorgen und Ängste versuchen zu verstehen. Denn die Angst seine Existenz nicht mehr gesichert zu wissen, macht auch krank.

Es ist nicht damit getan 1 Euro Jobs zu verteilen, denn die lösen das Problem nicht. Tatsache ist, dass der Arbeitslose noch immer nicht in der Lage ist, für seinen Lebensunterhalt auf zu kommen und somit noch immer auf die finanzielle Unterstützung des Staates angewiesen ist. Das bringt dem Staat übrigens auch nicht mehr Geld in die Tasche.

Wenn jemand eine Arbeitskraft benötigt dann muss er auch für die Arbeit die er geleistet haben möchte, einen angemessenen Lohn zahlen können. Denn wenn ein Arbeitgeber keinen anständigen Lohn zahlen kann, dann ist sein Geschäft auch nicht dazu in der Lage einen Arbeitsplatz an zu bieten.
Durch die Einführung des ein Euro Jobs sind der Bereicherung in eigener Sache Tür und Tor geöffnet worden.

Es geht nicht darum einem Menschen eine Beschäftigung zu geben, damit er eine Beschäftigung hat, es geht darum dass er für seine Arbeit angemessen bezahlt wird. Nur wer aus eigenem Verdienst wieder ein-kaufen kann, kann somit ein weiteres wichtiges Steinchen im großen Mosaik der Wirtschaft werden. Die Kaufkraft kann aber nicht dadurch angeregt werden, indem es sich Arbeitgeber erlauben, Menschen einem Hungerlohn zu zahlen, um sich selbst daran zu bereichern.

Was mir so bitter aufstößt ist der Sozialneid der hier in Deutschland herrscht. Geschürt wird er noch durch Berichte in bestimmten großen Zeitschriften und Fernsehsendungen. Zu Beginn der Einführung von Hartz IV war das besonders auffällig.
Aber auch heute wird dies immer mal wieder Thematisiert, eben weil sich die einfachen Gemüter dadurch so herrlich erregen lassen, und es schafft eine gute Quote.
Wie kann man sich eigentlich am Leid anderer nur so hoch ziehen bis hin zur Freude? Das ist mir einfach unbegreiflich. Seid froh, wenn ihr noch einen guten Job habt, aber denkt daran, dass es euch genauso treffen kann. Jeder kann schon morgen seinen Arbeitsplatz verlieren und in die Arbeitslosigkeit abrutschen und je älter man wird, desto schwieriger wird es werden sich wieder in Arbeit zu bringen, und ganz schnell kannst auch du ein Hartz IV Empfänger sein und darfst dir die hämischen Sprüche anhören, die du gestern noch selbst über andere los gelassen hast.

Wer einen ein Euro Job ausübt, der sollte sich darüber bewusst werden, dass er damit die sich immer weiter öffnende Schere zwischen arm und reich, klaffen lässt. Jetzt möchte ich nicht diejenigen anprangern die durch ihren Job sich selbst besser fühlen, indem man ihnen das Gefühl von „gebraucht zu werden“ fälschlicher Weise vermittelt, denn ich weiß, wer einen Job ablehnt, dem wird das Geld zur Lebenshilfe gestrichen. Hier werden Menschen ausgebeutet und dies mit Unterstützung vom Staat durch Verordnungen, die – man soll es nicht glauben- von Menschen für Menschen gemacht wurden. Für mich mutet es mehr zur Annahme an, so einen modernen Sklavenhandel zu errichten.
Wenn ich schon Menschen im Fernsehen reden gehört habe wie stolz sie sind einen ein Euro Job ausüben zu dürfen , dann frage ich mich ernsthaft ob man darauf stolz sein kann, sich ausbeuten zu lassen.

Selbst kirchliche Einrichtungen bieten ein Euro Jobs an, ist das Nächstenliebe? Jeder kann sich melden und sich seinen eigenen Sklaven anfordern, Hartz IV macht’s möglich und alle spielen mit. Bis auf wenige Ausnahmen die bereits resigniert haben. Diese Menschen werden dann besonders verachtet. Wer nicht weiß, wie schwer es ist auf dem heutigen Arbeitsmarkt einen Job zu suchen, von dem man auch noch leben kann, der sollte besser den Mund halten und dankbar sein.

Die Arbeitgeber möchte ich hier nicht so hin stellen, als wären sie an allem Übel Schuld. Es wäre angebrachter, unsere Politiker würden mal mehr Beachtung dem Mittelstand widmen, denn dieser geht langsam aber sicher vor die Hunde. Anstatt große Firmen zu subventionieren und zu unterstützen indem man ihnen unter anderem die Gewerbesteuer erlässt, sollten sich unsere Politiker einmal bewusst werden, dass sie einen großen Teil mit daran Schuld tragen, dass immer mehr mittelständische Betriebe kurz vor der Insolvenz stehen. Von Kleinbetrieben ganz zu schweigen.

Es ist gut dass es die Tafel gibt, so haben Menschen die Möglichkeit eine warme Mahlzeit zu sich zu nehmen, wenn sie denn hin gehen, diese Einrichtungen nutzen. Genauso gut ist es, dass es Einkaufmöglichkeiten für die Ärmsten der Armen in unserem Land gibt. Aber eigentlich ist es ein Armutszeugnis dass es hier in unserem Land überhaupt solche Einrichtungen geben muss! Es ist nämlich genug da, es ist nur nicht richtig verteilt.

Wer glaubt diese Statistiken über die Arbeitslosenzahlen sei die Wahrheit, der befindet sich in einem Irrtum. Statistiken sind eine Art den Menschen etwas vor zu gaukeln, was gar nicht ist. Statistiken werden geschönt, wo es nur eben mal geht. So fallen ein Euro Jobber gar nicht mehr unter diese Statistik der Arbeitslosen. Fühlt man sich als mündiger Bürger da nicht ein wenig verdummt?


Wir leben in einer weg-werf-Gesellschaft und so gehen wir auch schon mit unserem Nächsten um. Das ist eine traurige Entwicklung und sie hat noch nicht mal ihren Höhepunkt erreicht.
Und damit wäre ich wieder bei meiner Eingangsfrage: was ist eigentlich arm?


Diesen Text habe ich geschrieben, einer von vielen Gedankengängen denen ich nach gegangen bin. Erzählungen aus eigenen Erfahrungen und diversen Recherchen.

Und du willst mir sagen wer ich bin und was ich bin ? Willst du dir allen Ernstes anmaßen etwas über mich zu wissen und was ich besser machen kann? Ich weiß das schon, aber weißt du es auch ? Und verschone mich bitte weiterhin mit Aussagen wie: das sei Gott gewollt und erwähne in diesem Zusammenhang schon gar nicht mehr das Wort "Freiheit" und wenn du dich jetzt fragst warum, dann dann bist du in meinen Augen entweder ein Zyniker oder ein Ignorant.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#48
Selbst Jesus hat einmal gerufen: Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Ich denke, wir dürfen auch Gott in Frage stellen und einmal aussprechen, daß wir glauben, es gibt ihn nicht, weil wir uns verlassen fühlen. Er wird Wege finden, uns zu erreichen. Natürlich müssen wir auch offen sein. Ich selbst war vor 1 Jahr sehr krank und sehr verzweifelt. Nichts wollte helfen. Und ich dachte, warum erhörst du meine Gebete nicht??Warum läßt du mich in der Scheisse sitzen??? und dann stellte sich heraus: ich war aufgrund falscher Ernährung so krank geworden, cih musste vieles, was ich gerne gegessen hatte, weglassen. Doch jetzt geht es mir wesentlich besser und ich denke, Gott hat mich so tief in die Sch... reingehalten, damit ich auch ja nicht auf die Idee komme, wieder in den alten Trott zu verfallen.

Es kamen Menschen und halfen mir, von denen ich es nie erwartet hatte und es gingen welche, von denen ich es nie erwartet hätte.

Liebe Julchen, mache alles, was Dir möglich erscheint, um etwas an Deiner Situation zu ändern, falls Dich etwas quält. du wirst sehen, Du wirst Menschen begegnen, wirst Erfahrungen machen, die Dich wieder glauben lassen. Und denke immer daran, daß selbst Gottes Sohn sich verlassen gefühlt hat, daß ihm weder Angst noch Schmerzen erspart blieben. Ich weiß, dieses tröstet nicht unbedingt in schweren Stunden, auch ich habe damit nichts anfangen können. Doch trotzdem denke ich, daß es einen Gott gibt! Und dieser Gott hat uns - leider - auch die Freiheit gegeben, uns gegeneinander totzuschlagen und Leid zuzufügen.

LG Thorsten
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#49
Julchen, ich verstehe keineswegs, was du mir mit deinem Beitrag nun sagen willst. Lerne zu distanzieren.

Mein Beispiel mit der Bibel sollte nur dem Zweck dienen, dir zu zeigen, dass es im Grunde kein anderes Prinzip ist. Duplikation - Vormachen und Nachmachen. Auf gute Taten können auch gute Taten folgen.

Ich weiß, dass es nicht einfach ist. Viel einfacher ist es zu sagen ...
Julchen schrieb:Gerade Menschen die nach einer Chance suchen, werden in ihrer Not noch ausgenutzt und/oder verhöhnt.
... und die Flinte ins Korn zu werfen. (Ich möchte dir hier nichts unterstellen, aber eine andere Interpretation sehe ich hier nicht.)

Ein Mensch allein kann niemals etwas bewirken, aber Taten können inspirieren. Andere dahingehend inspirieren es gleichzutun, wie es ihnen widerfahren ist.

Ich habe dir weder gesagt, wer oder was du bist, noch maße ich mir an, etwas über dich zu wissen oder dir zu sagen, was du besser machen kannst.

Ich verstehe deine Agressivität nicht. Ich habe lediglich meinen Standpunkt dargelegt. In meinem letzten Beitrag ist weder das Wort 'Gott' noch 'Freiheit' gefallen.

Aber dieser Satz
Faranox schrieb:Du musst nicht handeln, wie es in der Bibel steht, sondern wie es dir dein eigener Verstand zu verstehen gibt!
... Wieso könnte ich denn so etwas schreiben, wenn ich doch der unantastbare Verfechter des Christentums bin?

Ich würde es mir nie anmaßen zu sagen, was von Gott gewollt ist und was nicht. Aber wie Thoddy schon so schön sagte
'Thoddy schrieb:Und dieser Gott hat uns - leider - auch die Freiheit gegeben, uns gegeneinander totzuschlagen und Leid zuzufügen.

Ich verstehe nicht, was du in meinen Beitrag reininterpretiert hast, dass dich so sehr aufbringt. Wir sind nicht einer Meinung, aber wieso siehst du dann immer sofort einen Angriff meinerseits gegen dich, wenn ich meine Ansichten darlege? Auch wenn ich das Wort 'du' verwendet habe, so war das sicher nicht auf dich gemünzt.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#50
Lieber Thorsten,

heute geht es dir wieder besser ? Das wünsche ich dir von Herzen ! Ohja die Ernährung ist das a und o des Überlebens unserer Gesundheit. Ich hoffe du achtest jetzt mehr darauf.... eigentlich sollte es ein Pflichtfach an den Schulen werden: Ernährungslehre.
Damit du nicht in alten Trott zurück fällst, hilft dir dein Wissen. Du hast gelernt, wenn auch auf eine extrem drastische Art und Weise.

Zu mir kann ich dir so viel berichten, dass ich in Kürze ein Studium beginnen werde. Und ich habe genügend Menschen kennen gelernt die mir geholfen haben und ich selbst gab auch schon oft Frauen Unterschlupf wenn sie mal wieder von ihren Ehemännern oder Freunden ausgesperrt wurden. Heute bin ich aber an einem Punkt der mir sagt, dass ich für mich alleine verantwortlich bin (ohne zur Egoistin mutiert zu sein) und dieses Wissen beißt sich einfach mit meinen Erfahrungen oder Aussagen über Schraube im Getriebe. Wer keine Chance bekommt, der wird irgendwann einmal resignieren. Nunja ich bin ja ein steh-auf-Frauchen wie lautet ein bekanntes Sprichwort ?
Durch stolpern kommt man bisweilen weiter, man muss nur nicht fallen und liegen bleiben. (J.W. v. Goethe)

Wenn du die Kraft in deinem Glauben gefunden hast, dann ist das doch etwas sehr schönes und bereicherndes. Ich spreche niemandem seinen Glauben ab, aber mich muss man nicht überzeugen.. Gott sehe ich lediglich in der Natur (aber auch nur deswegen weil ich über den Urknall -falls das so gewesen sein soll, ist ja auch nur eine Theorie- nicht weiß, was den Auslöser dazu gab), nicht aber in den Menschen.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#51
Faranox schrieb:Ich verstehe deine Agressivität nicht. Ich habe lediglich meinen Standpunkt dargelegt. In meinem letzten Beitrag ist weder das Wort 'Gott' noch 'Freiheit' gefallen.

Es geht hier aber nicht nur noch um einen Standpunkt dar zu legen, von großen Sprücheklopfern ändert sich nämlich auch nichts. Und das bist du zur Zeit für mich, du gehst nicht auf das wesentliche ein. Und von solchen Menschen habe ich gelernt mich fern zu halten, mir tut das nicht gut.

Zur Erklärung: Menschen wie du, ihr verteidigt euren Glauben bis auf's Blut ohne die Realität mit ein zu beziehen. Ihr stellt euch einfach hin und sagt: es ist eben wie es ist. Damit seid ihr fertig und die Welt ist wieder rund. Besonders Christen neigen dazu (ich war übrigens mal ähnlich drauf was das verteidigen anbetrifft) Katholiken im Besonderen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Ich bin nicht aggresiv ich kann lediglich deine Aussagen nicht nach voll ziehen, weil sie keinerlei Anhaltspunkte für mich geben. Ich habe ein anderes Verständnis und dieses geht nicht mehr mit einem Gottglaube zusammen.

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#52
Julchen schrieb:Es geht hier aber nicht nur noch um einen Standpunkt dar zu legen, von großen Sprücheklopfern ändert sich nämlich auch nichts. Und das bist du zur Zeit für mich, du gehst nicht auf das wesentliche ein. Und von solchen Menschen habe ich gelernt mich fern zu halten, mir tut das nicht gut.

Dass ich ein 'großer Sprücheklopfer' bin ist deine subjektive Meinung. Hast du mir nicht genau das vorgeworfen?
Julchen schrieb:Und du willst mir sagen wer ich bin und was ich bin ? Willst du dir allen Ernstes anmaßen etwas über mich zu wissen und was ich besser machen kann?
Ich sehe da gewisse Parallelen.

Und sag mir doch bitte, was in deinen Augen das Wesentliche ist. Aber das wird dann dein Standpunkt sein, genauso wie mein Standpunkt ist, dass doch jeder etwas bewegen kann! - Inspiration und Duplikation.


Julchen schrieb:Zur Erklärung: Menschen wie du, ihr verteidigt euren Glauben bis auf's Blut ohne die Realität mit ein zu beziehen.

Faranox schrieb:Du musst nicht handeln, wie es in der Bibel steht, sondern wie es dir dein eigener Verstand zu verstehen gibt!


Julchen schrieb:Ihr stellt euch einfach hin und sagt: es ist eben wie es ist.

Faranox]Aber indem du heute etwas bewirkst,[i](bewirken' ist doch aktiv oder?) [/i schrieb:denkst du, dass das spurlos an den Menschen vorbeigeht? Wenn du für andere ein modernes Vorbild bist, werden sie es wiederum auch für andere sein.


Julchen schrieb:Damit seid ihr fertig und die Welt ist wieder rund. Besonders Christen neigen dazu (ich war übrigens mal ähnlich drauf was das verteidigen anbetrifft) Katholiken im Besonderen. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Faranox schrieb:Ein Mensch allein kann niemals etwas bewirken, aber Taten können inspirieren. Andere dahingehend inspirieren es gleichzutun, wie es ihnen widerfahren ist.


Julchen schrieb:Ich bin nicht aggresiv ich kann lediglich deine Aussagen nicht nach voll ziehen, weil sie keinerlei Anhaltspunkte für mich geben. Ich habe ein anderes Verständnis und dieses geht nicht mehr mit einem Gottglaube zusammen.

Wo schreibe ich denn etwas über Gott? Ist es wirklich so schwer nachzuvollziehen, dass auf gute Taten auch wiederum gute Taten folgen? Das ist doch eine vielversprechendere Perspektive als die Hände in den Schoß zu legen oder? Denn genau das könnte ich dir unterstellen! Du schreibst einen Beitrag über Armut, aber lässt du darauf Taten folgen? Jeder weiß bis zu einem bestimmten Grad, dass es in Deutschland immer deutlicher eine Ober- und eine Unterschicht gibt. Was machst du dagegen? Große Beiträge schreiben, in denen du über das Leid in unserem Land klagst? Ich kenne dich nicht, ich habe kaum eine Vorstellung von dir, aber ich werde dich hierauf nicht als Sprücheklopferin verurteilen. Das maße ich mir nicht an!

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#53
Lieber Faranox,

ich denke im Grunde sind wir uns einig, wir drücken uns halt nur unterschiedlich aus.

Auf gute Taten folgen leider nicht immer gute Taten. Das mag auch mit daran liegen, dass es Menschen gibt die ihr "gut meinen" im Grunde nur dazu nutzen um für sich selbst über dieses "gut meinen" einen eigenen Vorteil verschaffen wollen.
(Das "du" beziehe ich jetzt nicht auf dich ! )
Oder anders ausgedrückt: wenn du denkst du tust mir gut, dann muss mir das noch lange nicht gut tun.

Eigentlich finde ich den Austausch mit dir ganz interessant.... :icon_wink:

So jetzt verabschiede ich mich aber wirklich in den Urlaub. Eusa_whistle

LG
Julchen
Die Natur ist ein Brief Gottes an die Menschheit.
(Platon)
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#54
Liebe Jule, ich wünsche Dir einen schönen Urlaub und wünsche Dir viel Erfolg für Dein Studium!

LG Thorsten
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#55
(05-09-2008, 10:54)Faranox schrieb: Du musst nicht handeln, wie es in der Bibel steht, sondern wie es dir dein eigener Verstand zu verstehen gibt!

.. und bitte wozu dann eine Bibel ?
Faranox deine ganzen Beiträge erinnern sehr stark an auswendig gelernte Bidelverse .. bist du Pfarrer ... scheint so .. aber ich hab nix gegen Pfarrer ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .. Eusa_think
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#56
(05-09-2008, 17:29)Der Atheist schrieb:
(05-09-2008, 10:54)Faranox schrieb: Du musst nicht handeln, wie es in der Bibel steht, sondern wie es dir dein eigener Verstand zu verstehen gibt!

.. und bitte wozu dann eine Bibel ?
Faranox deine ganzen Beiträge erinnern sehr stark an auswendig gelernte Bidelverse .. bist du Pfarrer ... scheint so .. aber ich hab nix gegen Pfarrer ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .. Eusa_think

Ich muss dich enttäuschen, ich bin weder Pfarrer, noch habe ich irgendwas auswendig gelernt, um es hier vorzutragen. Dafür konnte ich mir gerade ein Lächeln angesichts deiner Worte nicht verkneifen.

Ich habe geschrieben man muss nicht so handeln, wie es in der Bibel steht, das schließt das kann aber nicht aus.

Ich habe auch geschrieben, dass sich die Bibel (NT) einer Art Vorbildfunktion bedient, indem Jesus im Mittelpunkt steht. Dies kann als Vorlage für moralische Wertvorstellungen dienen, muss es aber keineswegs.

Außerdem wolltest du doch nicht schreiben "aber ich hab nix gegen Pfarrer ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .." sondern "aber ich hab nix gegen Religionen ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .."

Im Grunde ist jedermans Sache, woher er seine Wertvorstellungen bezieht, ob aus seinem Glauben, aus seinem Menschenverstand oder sonst woher. Oder man hat einfach keine Wertvorstellung anderen gegenüber, wobei wir wieder beim Bild vom modernen Durchschnittsegoisten wären.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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#57
Liebe Gudrun,
ich hatte geschrieben:
Zitat:Unser ICH ist darin nicht das Besondere, als das wir es empfinden! Diese Erkenntnis ist nicht neu und findet sich im Grunde in allen Weltanschauungen, selbst im Atheismus. Wir müssen mit Blick über unsere Tellerränder davon ausgehen, dass sich in dem allen ein menschheitliches, wahrscheinlich kosmisches Über-Ich manifestiert und äußert, so wie wir Menschen uns selbst und untereinander sehen. Unsere hohe aber kleinräumige Verarbeitungsgeschwindigkeit von Information gaukelt uns den überragenden Grad an Selbstbewusstsein vor, den wir an uns beobachten.

Daraufhin wendest du ein:
(05-09-2008, 01:18)gudrun schrieb: ...demnach ist das Handeln des einzelnen Menschen für die Allgemeinheit genauso unwichtig wie in der heutigen Politik. Viele haben zwar etwas zu kritisieren, aber man stellt sich frustriert die Frage:"Was kann ich denn schon ändern?"
Ich habe meine eigenen Worte einmal stehen gelassen, was ich üblicherweise vermeide. Aber du bringst ein Missverstehen zum Ausdruck nämlich, dass das Handeln des Einzelnen für die Allgemeinheit "unwichtig" sei. Genau dies ist es nach meiner Auffassung in keinem Fall.
Du hast Recht: Viele Menschen zweifeln an ihrer Wirkung, eben weil sie ihr ICH überbewerten. Das hat mit "übersteigertem Selbstbewusstsein" nichts zu tun, sondern damit, dass sie die Vielheit im Gegensatz zum Individuellen nicht (an)erkennen. Ich verweise auf die Ausführungen Mandingos zur Gemeinde:
Mandingo schrieb:In der Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die auf Nächstenliebe setzen,
geschieht mehr! Sie entwickeln im selben Geist Aktivitäten in den Beziehungen, Familien, Politik und allg. Gesellschaft, die ihnen Spaß machen und die Welt verändern wollen.
Insofern ist in unserer Gesellschaft eine Vereinzelung, eine Entsolidarisierung festzustellen, der inzwischen in christlichen Gemeinden entgegen gewirkt wird. Diese Entsolidarisierung – mithin die Überbewertung des ICH – zeigt inzwischen verheerende Wirkungen (s. den Artikel #47 zur 'Armut' von Julchen).

gudrun schrieb:Gerade an diesem Punkt unterscheiden sich für mich Religion und Politik. An politischen Entscheidungen kann ich nichts ändern, aber meinem Glauben kann ich durch mein Handeln Glaubwürdigkeit verleihen, da kommt es schon nur auf mich an!
Soweit beispielgebendes Handeln eine Gesellschaft verändert, dann ja. Aber du beklagst dich, in der Politik nichts ändern zu können. Generell kannst du nichts ändern, wenn du nicht an der Politik teilnimmst bzw. an der Vorbereitung der Entscheidungen mitarbeitest. Da ich selbst in einer Reihe von Gremien mitgearbeitet habe, kenne ich den permanenten Mangel an einsatzfreudigen Mitarbeitern. Der Grund ist die extreme Zurückhaltung "der Politik" gegenüber oder gar die "ewige Nörgelei" – "Rein in die Gremien, Parteien, Presbyterien, Kirchenvorstände …!" heißt die Devise - natürlich mit dem Risiko, dass man gemeinschaftlich beschlossene Regelungen nachher verteidigen oder sich sogar beschimpfen lassen muss.
gudrun schrieb:Natürlich muss man sich als kleines Rädchen im Getriebe sehen, aber was ist, wenn es nicht funktioniert...? --- Oder wenn es im falschen Motor sitzt?
Hier wird nochmals die Überbewertung des Individuellen, des ICH, deutlich: "ICH bin so furchtbar wirkungslos". Natürlich ist das so, wenn man alles und jedes vom ICH aus betrachtet!

gudrun schrieb:Ich denke schon, dass Jeder einzelne Mensch wichtig ist, eben dort, wo er Einfluss nehmen kann. Warum sollte er sich dessen nicht bewusst sein?!
Du hast zwar die richtige Erkenntnis, bleibst aber im Individuellen stecken. Dort gibt es für die "große, träge Maschine" keine "kleinen Hebelchen". Nur in der Solidargemeinschaft ist "der Mensch" (eine Gesellschaft) stark genug. Dies gilt für alle Politik, sei es in der Gemeinde, oder in der säkularen Gesellschaft.

gudrun schrieb:--- Woher nimmst Du überhaupt die Weisheit, dass so viele Menschen über einen überragenden Grad an Selbstbewusstsein verfügen?
Ich hoffe, ich konnte das dem zu Grunde liegende Missverständnis ausräumen.
Zusammenfassung:
Starker ICH-Bezug = Entsolidarisierung = programmierte Ohnmacht. Das Selbstwertgefühl ist vom ICH-Bezug sauber zu trennen. Geringes Selbstwertgefühl kann eine direkte folge des starken ICH-Bezuges sein.
Mit freundlichen Grüßen
Ekkard
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#58
(05-09-2008, 18:06)Faranox schrieb: .." sondern "aber ich hab nix gegen Religionen ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .."
.. danke für deine Ausführungen ..
aber das ist ja mit absoluter Sicherheit eine total falsche Einstellung ..
Religionen sind und waren und wurden schon immer als Machtinstrument mißbraucht .. also sollte man sehr vorsichtig sein diese Worte zu belächeln .. weil diese oft verdreht , verschoben und/oder mißbraucht werden ..
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#59
(07-09-2008, 11:02)Der Atheist schrieb:
(05-09-2008, 18:06)Faranox schrieb: .." sondern "aber ich hab nix gegen Religionen ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .."
.. danke für deine Ausführungen ..
aber das ist ja mit absoluter Sicherheit eine total falsche Einstellung ..
Religionen sind und waren und wurden schon immer als Machtinstrument mißbraucht .. also sollte man sehr vorsichtig sein diese Worte zu belächeln .. weil diese oft verdreht , verschoben und/oder mißbraucht werden ..

Ich nehme an, Du merkst nicht mal, daß Du nichts anderes auch tust. Ist es eigentlich so schwer zu verstehen, daß das Ziel das friedliche miteinander ist? Natürlich kann man Religionen Mißbrauchen! Aber Du kannst alles mißbrauchen. Auch Grundgesetz und Menschenrechte. Sind die beiden deswegen schlecht? Deiner Logik zufolge schon!

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
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#60
(07-09-2008, 11:02)Der Atheist schrieb:
(05-09-2008, 18:06)Faranox schrieb: .." sondern "aber ich hab nix gegen Religionen ... die richtigen meistens keinen Schaden an , weil man ihre Worte ja doch nur belächelt .."
.. danke für deine Ausführungen ..
aber das ist ja mit absoluter Sicherheit eine total falsche Einstellung ..
Religionen sind und waren und wurden schon immer als Machtinstrument mißbraucht .. also sollte man sehr vorsichtig sein diese Worte zu belächeln .. weil diese oft verdreht , verschoben und/oder mißbraucht werden ..

Na siehst du. Wir nehmen also beide die Religionen ernst. Du aus Furcht, ich aus Ehrfurcht.

Liebe Grüße

Faranox
"Religion ist Ehrfurcht - die Ehrfurcht zuerst vor dem Geheimnis, das der Mensch ist." ~Thomas Mann
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