23-03-2009, 12:06
(23-03-2009, 09:07)petronius schrieb: heißt: speisegesetze mögen in der antike durchaus ihren sinn gehabt haben im sinne der gesundheitsvorsorge, heutzutage aber gilt dieses argument kaum mehr. es handelt sich vielmehr um ein festhalten an überkommenen geboten einfach um des festhalten willens, und wohl auch deshalb, weil man sich damit so schön von den ungläubigen abgrenzen kann
Moin,
ich denke, solche Gesetze haben 2 Aspekte.
Zum einen liegt ihnen oft ein weltlich-sinnvoller Grund zugrunde. Im Falle des Fleisches vielleicht (damalige) Gesundheitsgründe. Dieses ist heute mitunter teilweise überholt, teilweise aber aus anderen Gründen wiederum sinnvoll. 'Koscher' setzt ja z.B. auch eine artgerechtere Haltung voraus, was wir heute wahrscheinlich mehr betonen als es die Menschen evtl. vpr 2000 Jahren interessiert hat.
Das andere ist der Gehorsamsaspekt. Es ist ein Gebot G'ttes (so sehen es zumindest die Gläubigen) und als solches einzuhalten. Etwas, was ich nicht unbedingt negativ sehe. Das Einhalten von Regeln kann insgesamt sinnvoll sein, auch wenn man über die einzelne Regel streiten kann. Es kann nämlich zum Gemeinschaftsgefühl und Identifikation mit dem Staat/der Gemeinschaft führen. Auch ist es ja jedem selbst überlassen, inwieweit er das einhält. Liberale Juden kümmern sich ja z.B. in der Regel nicht so streng darum.
Im jüschen sind diese Regeln entgegen der landläufigen Meinung ja auch alles andere als starr. Es geht ja nicht um das strikte Befolgen derselben sondern um das Leben damit, das Verstehen, das Akzeptieren und das 'seinen persönlichen Weg damit finden'.
Noachiden haben ja auch diese Speiseregeln. Bei mir führt das dazu, dass ich mich mehr damit auseinandersetze, was für Fleisch ich esse,, woher es kommt, aus welcher Haltung, usw.. Letztlich sind wir dadurch zu Demeter gewechselt. Das ist mein Weg damit. Den Sinn zu hinterfragen und wenn ich mein Verständnis dazu gefunden habe, meinen persönlichen Weg damit zu gehen.
Tschüss
Jörg