Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Aberglauben im (M)Islam
#31
Oder lesen wir nochmal die ganzen Diskussuinen, die wir alle schon geführt haben:
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=670
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=684
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=668
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=717
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=657
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=687
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=679
http://forum.alrahman.de/viewtopic.php?id=673

Und ich hab sicherlich einiges übersehen, klar wird: es sind immer dieselben Argumente - nichts neues.

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#32
"Betrachte zum Beispiel die Substanz des Kupfers. Wäre es in seiner Gesteinsader vor dem Hartwerden bewahrt, so würde es binnen siebzig Jahren zu Gold. Andere freilich behaupten, Kupfer sei Gold, das nur durch die Verhärtung in einem mangelhaften Zustand sei und dadurch nicht seinen eigentlichen Zustand erreicht habe." +2:64 (165)"Kitab-i-Iqan"
Kupfer = Gold
t.logemann schrieb:Aus der Perspektive des Schrotthändlers: Die teuersten Metalle sind Gold, Platin und Nickel - dicht gefolgt von Kupfer.... Aus der Perspektive des Metallurgen: " tjaaaa, hat noch keiner gemacht, Kupfer 70 Jahre lang flüssig zu halten... kostet zuviel Energie...." Aus der Perspektive der Geistigkeit des Gläubigen: "... der Mensch hat sich schon charakterlich vom Strassendreck zum Diamanten gewandelt...... - in jeder Religion...."

Und Dir fällt nicht auf dass Du mit ebensolchen Argumenten kommst wie Christen die nicht mehr weiter wissen?

Wenn etwas Falsches da steht ist es falsch, da nutzt auch kein Hinweis auf sogenannte "Geistigkeit".
Selbst wenn man Kupfer 1000 Jahre lang flüssig halten würde bliebe es Kupfer, es würde höchstens oxydieren wenn Sauerstoff in der Nähe wäre oder sonstige Verbindungen eingehen.
Wer Kupfer als Gold verkauft ist ein Betrüger.

Wie ich schon sagte, was gibt es nach Deiner Religion Neues auf das man nicht durch Nachdenken oder -forschen stossen könnte und das bis dahin keiner wissen konnte?
Was ich bisher im "Kitab-i-Iqan" gelesen habe sind Auslegungen des Koran und der Bibel, in blumiger Umschreibung.

"+1:69 (69)
"Ebenso wurden, als die Stunde der Offenbarung Jesu nahte, einige Magier dessen gewahr, daß der Stern Jesu am Himmel aufgegangen war. Sie suchten ihn und folgten ihm, bis sie zu der Stadt kamen, die der Königssitz des Herodes war, dessen Herrschaftsgebiet sich in jenen Tagen über das ganze Land erstreckte."
+1:70 (70)
"Diese Magier sprachen: »Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben Seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, Ihn anzubeten.«¹ Als sie nun nachforschten, fanden sie heraus, daß das Kind in Bethlehem im Lande Judäa geboren war. Dies war das am sichtbaren Himmel offenbarte Zeichen."

Keine zeitgenössische außerbiblische Quelle berichtet von derartigen Himmelsphänomenen.
Kannst auch mal Hier: Wikipedia] nachlesen.
Und auch kein ernstzunehmender Astronom hat bis heute einen Grund dafür gefunden.

+1:71 (71)
"Desgleichen wurden, ehe die Schönheit Muhammads enthüllt ward, die Zeichen am sichtbaren Himmel offenbart."
+1:72 (72)
"Wisse wahrlich, daß viele Astronomen das Erscheinen ihres Sterns am sichtbaren Himmel angekündigt haben;"

Ist mir ganz neu, vielleicht weiß da Jemand Bescheid und kann mir helfen.

+2:71 (172)

"In den Augen derer, die vom Weine der Erkenntnis und Gewißheit getrunken haben, ist dieser Gegenstand klar."

Und darum geht es, natürlich hat derjenige, der an diese Worte glaubt eben diese Erkenntnis und die Gewissheit, und wie man in vielen Versen dieses Buches nachlesen kann, auch nur und ausnahmslos .

+2:125 (226)
..."Denn, verglichen mit allen anderen Beweisen und Zeichen, leuchten die göttlich offenbarten Verse wie die Sonne, alles andere aber nur wie Sterne...."

Ja, da hat wohl einer nicht gewusst dass es Sterne gibt die ein wenig heller als Die Sonne strahlen...
Richtig wäre der Vergleich "Fackel" oder "Kerze"...

Im Großen und Ganzen nichts Anderes als die Ahmadjja, deshalb nochmal meine Frage: Was gibt es nach Deiner Religion Neues auf das man nicht durch Nachdenken oder -forschen stossen könnte und das bis dahin keiner wissen konnte?

Gruß,
Wojciech
Zitieren
#33
Frieden lieber Thomas,

t.logemann schrieb:Hocharabisch ist sehr flexibel, lieber Kerem, wie Du schon richtig sagst - warum aber lässt Du dann nur eine Deutungsweise zu?

Ich lasse nicht nur eine Deutungsweise zu, sondern schränke die Deutungsmöglichkeiten mit objektiven Kriterien ein. Selbst bei den Verben (in der Übersetzung) desselben Wortes siehst du, dass sie stets die Bedeutung eines Abschlusses haben. Und das, obwohl "Siegel" keine gute Übersetzung ist. Ich sehe einen gewaltigen Unterschied darin, Flexibilität zuzulassen und eine Sprache um der Deutung willen zu vergewaltigen.

Zitat:Jaaa, aber Dein Neues Testament ist ja "verfälscht", verändert

Wo bitte hab ich das obige gesagt/geschrieben? Ich bin der Überzeugung, dass das NT weitaus korrekter ist als die Ahadith, obwohl die Hadith-Wissenschaft argumentativ besser dasteht als die von der Überlieferung des NT (und das soll was heißen).

Zitat:Kunststück in über 2000 Jahren Geschichte - aber dann gleichzeitig annehmen zu wollen, dass der uns heute vorliegende und bekannte Qur`an -auch in Hocharabisch- absolut authentisch sei und nie und nimmer verändert wurde - nach über 1400 Jahren Geschichte, ist dann aber reichlich verwegen.

Nun, es gibt genügend ernst zu nehmende Belege dafür, dass der Koran bis auf einige Kleinigkeiten sehr gut bewahrt wurde. Probleme haben wir insbesondere beim Buchstaben Alif und bei den diakritischen Zeichen. Spekulationen ersetzen nicht das Wissen.

Zitat:Erkennst Du nicht die Paralellität? Es scheint, als müsste sich auch die Religionsgeschichte endlos wiederholen........

Diese Parallelität ist leicht zu wiederholen mit einer Prise Rhetorik und bei entsprechender Verwendung von den "richtigen Quellen".

Zitat:eine sachliche und fundierte Widerlegung des Anspruches von Bab und Baha`u`llah hat in der gesamten islamischen Welt seit 1844 noch nicht stattgefunden

Sich selbst Sand in die Augen zu streuen ist sehr einfach. Wenn wir gerade bei den Augen sind: in unzähligen Beiträgen in unserem Forum wiederholte ich stichhaltige Argumente aus dem Koran, die du bis heute noch nicht kommentiert, geschweige denn widerlegt hast; ich hoffe, dass es dir irgendwann wie Schuppen von den Augen fällt.

in Frieden,
Kerem
Gottergebenheit beginnt durch Verleugnung und Hinterfragung; Ein Gott, ein Zentrum, eine gemeinsame Botschaft
Zitieren
#34
Salam Kerem,

das Problem ist - wir drehen uns im Kreise... Ich kann Dir hier und in Deinem Forum seitenweise Belege in deutsch, englisch, persich und arabisch einkopieren, in denen muslimische Geistliche die Richtigkeit des Anspruches von Bab und Baha`u`llah bestätigen. Und genauso kann ich Dir seitenweise Belege einkopieren, in denen absolut genauso stichhaltig der Anspruch von Bab und Baha`u`llah widerlegt wird - beides, Bestätigung und Widerlegung basieren aud dem gleichen Qur`an.

Das Problem liegt darin, wie man etwas verstehen will (kann). Wenn ich als Muslim den Qur`an wortwörtlich begreife, dann muss ich nicht nur Bab und Baha`u`llah ablehnen, sondern auch Rashda Khalifa und Gulam Ahmad. Ebenso muss ich bei einer wortwörtlichen Deutung des neuen Testamentes Muhammad als Gesandten ablehnen; als Jude der die Thora wortwörtlich nimmt, muss ich Jesus ablehnen. Begreife ich den Qur`an als eine Schrift voll verborgener Geheimnisse, dann stehe ich vor dem Problem, das ich letztlich "alles und jeden" anerkennen muss - und hier nicht nur Rashda Khalifa, Gulam Ahmad, Bab, Baha`u`llah, sondern auch San Mjung Moon, Bhagwan, Sai Baba... - einfach deswegen, weil ich jeden Hinweis auf eine nach Muhammad folgende Gesandschaft in einem spirituell-geistigen Sinn begreife... und die Verwirrung ist noch grösser.

Wenn ich den Heiligen Qur`an - ebenso wie übrigends auch das Neue Testament und die Thorah - so begreife, das einige Passagen wörtlich zu interpretieren sind und einige andere Passagen eine tiefere, mystische Bedeutung haben - dann stehe ich vor dem "Dilemma", das da wo ich Mystik sehe und erkenne, mein Nachbar vielleicht eher eine wortwörtliche Auslegung zu erkennen glaubt - und umgekehrt.

Wenn Du Dir die alten Threads im Bereich Christentum duchliest, kannst Du feststellen das einige Christen hier z.B. die Johanneoffenbarung als "mystisch-poetisches Werk" ohne jeglichen sinngebenden Hintergrund ansehen - einfach weil die ganze Johannesoffenbarung auch im Blickwinkel der Kultur, in der sie niedergeschrieben wurde, völlig unverständlich zu sein scheint. Nun gehe ich davon aus, das gerade in dieser Offenbarung es auch einen analysierbaren, begreifbaren und durchaus visionär-zukünftigen "Background" gibt - mit dem Erfolg, das ich in der Analyse von einigen Christen als "kompletter Idiot" angesehen wurde. Das liegt jetzt nicht daran, das besagte Christen mich jetzt unbedingt "mobben" wollen - es liegt daran, dass die moderne, neuere Theologie einen solchen Denkansatz kategorisch ausschliesst und die "alte" teilweise mittelalterliche Theologie einen solchen Denkansatz nie verfolgt hat. Und da ja - eher allgemein und auf alle Religionen bezogen - die Überlegungen des Einzelnen grundsätzlich weniger bis gar nicht "wert" sind, wenn diese Überlegungen nicht von "Studierten" abgesegnet sind ..... kann es sich also bei der Überlegung des Einzelnen nur um "Unfug" handeln....

Die sorgfältige Analyse der Heilgen Texte hat sehr viel mit anerzogenen Vorurteilen zutun - in allen Religionen. Man ist selten bereit einen Paradigmenwechsel auch nur anzunehmen - "hat ja 3500/2000/1400 Jahre so mit der Deutung funktioniert, und seid Bill Gates weiss man ja schon -never change a running system......". Nun hat aber jede Religion einen Paradigmenwechsel vorgenommen - Jesus hat das den Phärisäern gegenüber so erklärt: " ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen." Da aber die Erfüllung, die Jesus lehrte, nicht in die Tradition der Pharisäer "passte" ( und auch heute noch nicht herein passt, was aber weniger der Person Jesu geschuldet ist, sondern eher der Entwicklung der Institution Kirche), wurde Er als Messsias eben abgelehnt. Das gleiche Muster hatten wir beim Kommen Muhammad`s und das gleiche Muster begleitet den Bab und Baha`u`llah.

Damals, in der Zeit von 1844 bis 1864, sagten führende Mullah`s zu Baha`u`llah: "Also, wenn Du wirklich ein Gesandter Allah`s bist, dann tue ein Wunder als Zeichen von Allah." "Gerne," sagte Baha`u`llah", "ihr müsst euch nur auf ein Wunder einigen". - Tja, sie haben sich nicht geeinigt... der eine wollte das Gold vom Himmel fällt, der andere wollte von der Gicht geheilt werden. der dritte wollte einen Blick in`s Paradies werfen, der vierte wollte das Baha`u`llah einen Stock in die Erde steckt und dieser zu blühen anfängt..... Als Baha`i bin ich direkt froh, das die sich nicht einigen konnten - in meiner Religion sehe ich tiefere Schätze als den Tand des Wunderglaubens....
Zitieren
#35
Lieber wojciech,

Das mit "Kupfer-zu-Gold" geht ja noch weiter - da ist u.a auch von einem "Elexier" die Rede. So, wenn Du Dir meine Antwort an Kerem sorgfältig durchgelesen hast, wirst Du sicherlich verstehenm das sich an dem Begriff" Elexier" die Geister scheiden werden. Die einen werden sagen: "Wusst ich`s doch - alles esoterischer Humbug".... Die Andren werden sagen: "Elexier ist gleich Flüssigkeit - es gibt wissenschaftlich gesehen keine Flüssigkeit die bei flüssigem Kupfer als Katalysator wirkt". Und dazwischen - sitzt der Baha`i, der erstmal analysiert, was "Elexier" bedeutet...... Der naturwissenschaftliche Baha`i kann im Begriff "Elexier" sowohl einen noch zu findenen Katalysator, als auch eine noch zu erfindende Technologie sehen. Und wenn der naturwissenschaftliche Baha`i glaubt, eine praktikable Anwendung, einen Katalysator gefunden zu haben - wird er es ausprobieren. Ein nicht-Baha`i-Wissenschaftler kann das natürlich auch - aber wie sollte er, wenn er von vorneherein die Umordnung der Elemente im flüssigen Kupfer als "Humbug" ablehnt.....? Vor gar nicht allzu langer Zeit haben ernsthafte Wissenschaftler auch behauptet, man könne nicht schneller als der Schall fliegen.....

Lieber Andreas,

danke für den Hinweis mit den 7 / 10 Lesarten des Qur`an. Du annerkennst also, das es verschiedene Auslegungen, "Lesarten" des Heiligen Qur`an gibt - warum anerkennst Du dann nicht, das Baha`u`llah ebenfalls eine "Lesart" des Heiligen Qur`an angewendet hat? Aus Wikipedia kann ich Dir hier noch einen Muslim nennen, der in der Geschichte des Islams ebenfalls eine "Lesart" angewendet hat - es hat aber dem Klerus nicht gepasst, und deswegen wurde die Lesart abgelehnt....:

Abū Alī al-Husayn ibn Abdullāh ibn Sīnā, latinisiert Avicenna (arabisch ابن سينا‎ - ibn Sīnā ; persisch ابو علی سینا‎ - Abū ʾAlī Sīnā; * 980 in Afschana bei Buchara im persischen Samanidenreich, heute Usbekistan; † Juni 1037 in Hamadan, Iran) war ein persischer Arzt, Physiker, Philosoph, Jurist, Mathematiker, Astronom und Alchemist. Er zählte zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit. Einige seiner philosophischen Ausarbeitungen wurden von späteren Mystikern des Sufismus rezipiert. George Sarton bezeichnete Ibn Sina als „den berühmtesten Wissenschaftler des Islam und vielleicht aller Zeiten“.

Heute - sind Sunniten wie Shiitien -zurecht- stolz darauf, einen solchen grossen Denker "in ihren Reihen" gehabt zu haben....
Zitieren
#36
Zitat:danke für den Hinweis mit den 7 / 10 Lesarten des Qur`an. Du annerkennst also, das es verschiedene Auslegungen, "Lesarten" des Heiligen Qur`an gibt - warum anerkennst Du dann nicht, das Baha`u`llah ebenfalls eine "Lesart" des Heiligen Qur`an angewendet hat?

Vielleicht solltest Du Dich erst mal informieren, was eine Lesart ist? Eine Lesart ist gebunden an Grammatik und Test und keine "Auslegung" des Textes. Zumal es ja auch gar nicht darum geht, sondern darum, daß die Aussage, daß der Koran unverändert sei rein formal falsch ist. Somit hat der Gründer Deines glaubens eine Falschaussage gemacht.



Zitat:Aus Wikipedia kann ich Dir hier noch einen Muslim nennen, der in der Geschichte des Islams ebenfalls eine "Lesart" angewendet hat - es hat aber dem Klerus nicht gepasst, und deswegen wurde die Lesart abgelehnt....:

Abū Alī al-Husayn ibn Abdullāh ibn Sīnā, latinisiert Avicenna (arabisch ابن سينا‎ - ibn Sīnā ; persisch ابو علی سینا‎ - Abū ʾAlī Sīnā; * 980 in Afschana bei Buchara im persischen Samanidenreich, heute Usbekistan; † Juni 1037 in Hamadan, Iran) war ein persischer Arzt, Physiker, Philosoph, Jurist, Mathematiker, Astronom und Alchemist. Er zählte zu den berühmtesten Persönlichkeiten seiner Zeit. Einige seiner philosophischen Ausarbeitungen wurden von späteren Mystikern des Sufismus rezipiert. George Sarton bezeichnete Ibn Sina als „den berühmtesten Wissenschaftler des Islam und vielleicht aller Zeiten“.

Sag mir doch erst mal, welche er angewandt haben soll.

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#37
Zitat:Wenn ich den Heiligen Qur`an - ebenso wie übrigends auch das Neue Testament und die Thorah - so begreife, das einige Passagen wörtlich zu interpretieren sind und einige andere Passagen eine tiefere, mystische Bedeutung haben - dann stehe ich vor dem "Dilemma", das da wo ich Mystik sehe und erkenne, mein Nachbar vielleicht eher eine wortwörtliche Auslegung zu erkennen glaubt - und umgekehrt.

Das Dilemma ist, daß Deine Methodik willkürlich ist, damit es zu Deinem Glauben paßt.

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#38
Zur Begriffsbestimmung der "lesart", lieber Andreas, schreib ich Dir mal ein Beispiel, ein "Gleichnis" sozusagen:

Ein berühmter, gelehrter Rhetoriker und ein einfach Suchender treffen auf das mystische Meer der Erkenntnis. Ohne zu zögern wirft sich der Suchende hinein, während der gelehrte Rhetoriker am Ufer verharrt und die Überlegungen alter Meister bezüglich der Existenz eines solchen Meeres rezitiert. "Warum kommst Du nicht hinein und teilst die Erkenntnis mit mir"? fragt der Suchende. ""Ich kann nicht", antwortet der Gelehrte, " ich weiss nicht ob das Meer dieser Erkenntnis keine Täuschung ist".... (Fabel aus Persien)

Dazu noch ein Jesus-Wort: "Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr das Himmelreich nicht erlangen". Kinder, mein lieber Andreas, kennen in der Regel keine kunstvoll verschlungene Mystik, Rhetorik, keine grammatikalische Textanalyse... Bezeichnend scheint mir auch die Überlieferung aus der Frühzeit des Propheten zusein, wonach ein einfacher, ungebildeter Kameltreiber die "Perlen göttlicher Geheimnisse" besser aufnahm als manch ein Gelehrter und Philosoph seiner Zeit....

Ich will Deine "Lesarten" keineswegs abwerten - aber ich gewinne den Eindruck, als ob die erworbene Bildung die zur Interpretation von Lesarten führt, nicht auch den Blick auf das Wesentliche versperren kann.
Zitieren
#39
Lieber Thomas!

Lesart ist ein fester islamwissenschaftlicher Begriff und weit ab jeglicher Interpretation. Das hat mit dem nämlich nichts zu tun, was Du da reininterpretierst. Lesart ist nur, was ich lese - wortwörtlich.

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#40
Die sieben allgemein anerkannten Rezitationsweisen (Qira’a) (Lesearten) des Qur’an leiten sich von folgenden Lehrern ab:
• Nafi’ (gest. 169/785)
• Ibn Kathir (gest. 120/737)
• Abu ’Amr ibn Al-’Ala’ (gest. 154)
• Ibn ’Amir (gest. 154/762)
• ’Asim (gest. 127/744)
• Hamza (gest. 156/772)
• Al-Kisa’i (gest. 189/904)

Ibn al-Dschsazri (?) fügte drei weitere hinzu:
• Abu-Ja`far aus Medina, überliefert von Ibn Wardan und Ibn Dschammaz
• Ya`qub aus dem Basra, überliefert von Ruwais und Rauh
• Khalaf aus Kufa, überliefert von Ishaq und Idris

Von den ernsthaften Gelehrten der früheren Zeiten wurde erwartet, dass sie verschiedene, wenn nicht gar alle Lesarten auswendig beherrschten. Manchmal benutzten sie eine Qira’a an einem Tag und eine andere am nächsten Tag.

Heute sind die beiden meist genutzten Lesarten die Qira’a von ’Asim in der Riwaja von Imam Hafs (Naher Osten, Türkei, Subkontinent und Europa) und die Qira’a von Nafi’ in der Riwaja von Imam Warsch (Nordafrika, Westafrika, Persischer Golf und Europa). Außerdem ist in Afrika noch die Qira’a von Abu ’Amir in der Riwaja von Ad-Duri im Gebrauch. Innerhalb der verschiedenen Qira’at gab es wiederum unterschiedliche Schulen, die sich nur geringfügig in Betonung und Ausdrucksweise unterschieden.

Diese Lesarten unterscheiden sich fast nur in der Vokalisation (taschkil تشكيل), Konsonantenverdopplung, Aussprache des Hamza, Assimilation, Vokalfärbung, Vokallänge, Nasalierung und Pausen.

Der Kalif Othman (644 - 656 n.Chr.) kanonisierte den Koran und ließ alle anderen Versionen des Koran vernichten.

Die verschiedenen Lesearten verändern nicht den Inhalt des Koran.

Siehe auch: Die Qira’at des Qur’an

Salam,
Wojciech
Zitieren
#41
Hier noch ein bißchen Klugscheiß:

http://www.islamic-awareness.org/Quran/Text/Qiraat/

Wa salam
Sure 2 Vers 190:
"Und führt den bewaffneten Kampf fi-sabilillah gegen diejenigen, die gegen euch den bewaffneten Kampf führen; doch begeht keine Aggression! Denn gewiß, ALLAH liebt nicht die Aggressoren."
Zitieren
#42
Frieden Thomas,

Andreas79 schrieb:Das Dilemma ist, daß Deine Methodik willkürlich ist, damit es zu Deinem Glauben paßt.

Damit ist alles gesagt. Aberglaube ist halt auch ein Glaube.

Zitat:Kinder, mein lieber Andreas, kennen in der Regel keine kunstvoll verschlungene Mystik, Rhetorik, keine grammatikalische Textanalyse...

Zumindest Kinder verstehen m.E. sehr schnell, dass eine falsch verstandene Aussage zu Missverständnissen führen und meinen Erfahrungen nach verstehen Kinder auch sehr schnell den Zusammenhang von Grammatik und Bedeutung einer Textpassage. Kinder sind schlauer als wir denken, was du ja mit dem Zitat von Jesus auch aussagen wolltest, aber dann mit deiner Aussage das Gegenteil behauptest. Kinder sind noch frei von Vorurteilen und können ihr Denken schnell ändern, wenn es sein muss.

Bitte nenne mir einen einzigen Koranvers, der mir sagt, ich solle Ahadith als verbindlich akzeptieren. Das wirst du nicht können, denn diese Sache ist so sonnenklar, dass ich meinem kleinen Cousin nichts erklären musste und nur die entsprechenden Verse zitierte und ihm auch sagte: wenn du trotzdem skeptisch bist, schau selber nach.

Also lieber Thomas, seien wir naiv wie Kinder und suchen nach einer einfachen Aussage im Koran, welche die Frage klärt, was wir benötigen dürfen hinsichtlich Religion bzw. religiöser Legitimität.

Aber du wirst ja unbedingt an den Ahadith festhalten wollen, da sonst die Grundlage deiner Glaubensrichtung zunichte ist - und zwar vollkommen. Auch wenn es selbst deiner eigenen Auffassung widerspricht, da du ja als Bahai den Koran als unverfälscht siehst.

Ein Teil der Botschaft einhalten, den anderen Teil ignorieren?

15:91-93 Die den Koran auseinandergerissen haben. Bei deinem HERRN! Wir werden sie allesamt zur Rechenschaft ziehen. Für all ihre Taten.

2:85 Glaubt ihr denn nur an einen Teil des Buches und verwerft den Rest?
Gottergebenheit beginnt durch Verleugnung und Hinterfragung; Ein Gott, ein Zentrum, eine gemeinsame Botschaft
Zitieren


Möglicherweise verwandte Themen…
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Ist der Islam die wahre Religion Lifeispain 57 43440 29-01-2024, 16:16
Letzter Beitrag: Ulan
  Die Bibel im Islam gio 162 228621 27-07-2023, 20:53
Letzter Beitrag: Sinai
  Alkoholverbot im Islam Sinai 25 11607 17-07-2022, 18:40
Letzter Beitrag: Sinai

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste