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Wer schuf das Böse ?
#31
johnson schrieb:Inwiefern ist das Böse denn Teil des "freien Willens"?

Siehe unten :

johnson schrieb:
Boom schrieb:Ich denke, um das Gute überhaupt erkennbar zu machen. Gäbe es nur Gutes, würde man es nicht sehen können. Es wäre alles gleich... und man könnte sich nicht bewusst für das Gute entscheiden. Das Böse ist eine Notwendigkeit für die Wahrnehmbarkeit und Existenz des Guten.

So nach dem Motto: Erst wenn man krank ist, weiß man warum es besser ist gesund zu sein? Ein solcher Gedanken gang verschließt sich doch jeder Logik.

Nein, du hast mich falsch verstanden. Erst durch die Existenz der Krankheit bekommt der Zustand "gesund" eine Bedeutung. Könnte man nicht krank werden, hätte auch der Begriff "Gesundheit" keine Berechtigung; er wäre gar nicht nötig. Genauso hätte "Gut" keine Bedeutung, wenn es nicht auch "Böse" gäbe.
Durch den freien Willen kann ich mich dafür entscheiden, Gutes zu tun. Gäbe es das Böse nicht, könnte ich mich nicht entscheiden. Daher gehört das Böse zwingend zum freien Willen dazu.


johnson schrieb:Dieses Thema wird auch nicht verschleiert, oder als diffuser Nebel behandelt. Wir als Christen haben durch die Bibel einen klaren Hinweis darauf, auf was und wen das Böse zurückzuführen ist. Diese Antwort mag den wenigsten passen, aber das ist ein anderes Thema.

Schade, dass du nur den Hinweis aber nicht die Auflösung lieferst :)
Ich nehme die Bibel nicht wörtlich; sie wurde von Menschen geschrieben, zwischendurch zigmal übersetzt und abgeschrieben, ich traue den Texten nicht.
Aber zum Thema : Du spielst eventuell auf den Sündenfall an ? Also kam das Böse durch den Menschen in die Welt ? Wie gesagt, soviel Macht traue ich uns nicht zu. Wenn wir uns zu irgendeinem Zeitpunkt für das Böse entschieden haben, muss es vorher schon existiert haben. Wir hätten uns nicht für etwas entscheiden können, was es gar nicht gibt. Daher denke ich, dass Gott das Böse schuf, und zwar als notwendige Folge der Erschaffung des Guten. Ob wir es allerdings wählen, hat er uns überlassen.
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#32
Boom schrieb:Erst durch die Existenz der Krankheit bekommt der Zustand "gesund" eine Bedeutung. Könnte man nicht krank werden, hätte auch der Begriff "Gesundheit" keine Berechtigung; er wäre gar nicht nötig. Genauso hätte "Gut" keine Bedeutung, wenn es nicht auch "Böse" gäbe...
Was fasziniert religiöse Menschen nur immer wieder so an dem Bösen, auch personifiziert? Man könnte meinen, dass sie mehr an die schwarze Macht glauben als an Gott. Oder kann man durch Angstschüren vor dem Bösen nur leichter macht über hörige Mitmenschen erlangen und erhalten?

Den Schöpfungsprozess des ersten Schöpfungsberichts könnte man als Ordnungsvorgang durch göttliche Aktivität auffassen: Da wird das Helle vom Dunklen, das Nasse vom Trocknen, Pflanzen Lebewesen von der Erde, Mann von Frau, Gut von Böse unterschieden. Dualistische Vorstellungswelt. Beides ist dann gleichermaßen von Gott.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#33
Fritz7 schrieb:Was fasziniert religiöse Menschen nur immer wieder so an dem Bösen, auch personifiziert? Man könnte meinen, dass sie mehr an die schwarze Macht glauben als an Gott. Oder kann man durch Angstschüren vor dem Bösen nur leichter macht über hörige Mitmenschen erlangen und erhalten?

Keine Ahnung - auf mich trifft das sicher nicht zu. Ich habe weder Lust auf Teufelanbeterei noch schwarze Messen oder sonstwelchen Kokolores in der Richtung, und mit Angstschüren hat das ebenfalls nichts zu tun. Aber die Frage nach dem Ursprung des Bösen halte ich für wichtig, wenn man die Welt verstehen will... ich schrieb schon sinngemäss : "Das Gute bietet wenig Erkenntnis, denn es ist überschaubar. Erst das Böse gibt Antworten auf die letzten Fragen."

Fritz7 schrieb:Den Schöpfungsprozess des ersten Schöpfungsberichts könnte man als Ordnungsvorgang durch göttliche Aktivität auffassen: Da wird das Helle vom Dunklen, das Nasse vom Trocknen, Pflanzen Lebewesen von der Erde, Mann von Frau, Gut von Böse unterschieden. Dualistische Vorstellungswelt. Beides ist dann gleichermaßen von Gott.

Ja, so würde ich das auch sehen, auch wenn das dem christlichen Glauben widerspricht.
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#34
Boom schrieb:...Wenn Gott uns das Bewusstsein bzw. den freien Willen eingehaucht hat - dann bekamen wir von ihm das Böse als unvermeidbare Beigabe. Also kommt es von Gott... wie würde das ein gläubiger Christ sehen ?
Ich finde, hier wird oft "das Gute" und "das Böse"
viel zu statisch und materiell gesehen, als eine Art "Substanz", die eine kosmische Kraft geschaffen hat usw..

Ich sehe beide Größen ("Gut" und "Böse") als Prozesse,
als menschliches Verhalten, das "gut" ist, wenn es den Regeln Gottes folgt (z.B. 10 Gebote, besser noch 2 Gebote, nämlich "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" und "Liebe Gott aus ganzem Herzen"), weil es dann Leben ermöglicht, Frieden und Glück verbreitet usw.. Es produziert "Böses", wenn es gegen diese Regeln verstößt und durch Gewalt und Hass Leben zerstören lässt. Ich verhindere dann, dass Gutes entsteht, und schaffe so Böses. Dazu braucht niemand mehr sonst tätig zu werden, schon gar nicht bei der Schöpfung oder sonst wo am uns unbekannten Beginn allen Seins.
Dass dazu Mythen in allen Religionen erdacht wurden, liegt wohl an der fundamentalen Bedeutung dieser beiden Alternativen.

Auch hier lobe ich mir den Gedanken: "Gott ist nicht, Gott geschieht!"
Wir sorgen durch unser Handeln dafür, dass Gott "mitten unter uns" ist, oder von uns fern gehalten wird, so dass "Böses" vorherrscht.
Das hört sich vielleicht alles naiv an, hilft mir aber gut, mit "Gutem" und "Bösem" klar zu kommen, aus beidem zu lernen und insofern sogar, das Böse in den Dienst des Guten zu stellen, weil ich daraus gelernt habe.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#35
Boom schrieb:Nein, du hast mich falsch verstanden. Erst durch die Existenz der Krankheit bekommt der Zustand "gesund" eine Bedeutung.
Bist du sicher, dass du den Zustand als solches meinst? Der Zustand, der heute im Allgemeinen mit Gesundheit in Verbindung gebracht wird, existiert auch doch auch dann wenn man ihn nicht benannt hätte.

Zitat:Könnte man nicht krank werden, hätte auch der Begriff "Gesundheit" keine Berechtigung; er wäre gar nicht nötig. Genauso hätte "Gut" keine Bedeutung, wenn es nicht auch "Böse" gäbe.
Sollte es dir hier nur um das Auswerten von Begriffen gehen, gibt es noch nicht mal Verständnisschwierigkeiten. Aber darum - sagst du - geht es dir ja nicht, sondern um den Ursprung des Bösen. In dem Kontext gehen wir schon mal einig, dass das Böse "geschaffen" bzw. initiert wurde und zwar als Gegenpol zu einer vorher bestehenden Anweisung, die wir nach heutigem Ermessen als "Gut" kategoriesieren. Soweit ich dich verstanden habe, geht es dir doch darum durch wen oder was dieser Unterschied zustandekam.

Zitat:Durch den freien Willen kann ich mich dafür entscheiden, Gutes zu tun. Gäbe es das Böse nicht, könnte ich mich nicht entscheiden. Daher gehört das Böse zwingend zum freien Willen dazu.
Die Möglichkeit sich gegen das Gute zu entscheiden, besteht tatsächlich. Aber auch das war ja nicht der Punkt um den es dir ging.

Zitat:Schade, dass du nur den Hinweis aber nicht die Auflösung lieferst :)
Warum ist das schade? Ich hoffe du bist nicht einer von denen, welchen man etwas vorkaut, was man dann nur noch schlucken muss. Du schreibst selbst, dass du an "das eigene Gehirn" glaubst, welchen Sinn hätte es also, dieses nicht zu benutzen, um aus den hier dargelegten Hinweisen eine für dich vertretbare Meinung zu entwickeln? Warum sollte ich dir eine Auflösung liefern die du zu finden selbst imstande - und dieses nach deinen eigenen Worten auch möchstest?


Zitat:Ich nehme die Bibel nicht wörtlich; sie wurde von Menschen geschrieben, zwischendurch zigmal übersetzt und abgeschrieben, ich traue den Texten nicht.
Dein gutes Recht und die logische Folge deiner möglicherweise atheistischen Denkweise. Trotzdem wolltest du ja die christliche Meinung hören, welche sich nunmal auf die Bibel stützt; völlig unabhängig davon, wie du sie betrachtest.

Zitat:Aber zum Thema: Du spielst eventuell auf den Sündenfall an ? Also kam das Böse durch den Menschen in die Welt?
Zumindest zu 50%
:icon_wink: Die anderen 50% lieferte der Bibel gemäß ein abtrünniges Geistgeschöpf, welches sich der von Gott gesetzten Verordnung, kraft seiner Enstscheidungsfreiheit, widersetzte, und so zum Urheber dessen wurde, was wir heute im Allgemeinen als das Böse bezeichnen.

Zur Wiederholung: Die Möglichkeit sich gegen Gott zu entscheiden hat also seit der Einsetzung der Entscheidungsfreiheit bestanden. Allerdings muss zwischen der Möglichkeit zum Bösen und dem Bösen selbst unterschieden werden.


Zitat:Wie gesagt, soviel Macht traue ich uns nicht zu.
Es ist kein besonderes Erzeugnis von Macht sich gegen eine gesellschaftsförderliche Lehre zu stellen. Das passiert heute alle Nase lang.

Zitat:Wenn wir uns zu irgendeinem Zeitpunkt für das Böse entschieden haben, muss es vorher schon existiert haben. Wir hätten uns nicht für etwas entscheiden können, was es gar nicht gibt.
Und abermals die Frage: Braucht es das konkrete, greifebare Böse als Handlung und Wahlalternative um sich dem "Ursprünglichen" zu widersetzen?
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#36
johnson schrieb:...Bibel gemäß ein abtrünniges Geistgeschöpf, welches sich der von Gott gesetzten Verordnung, kraft seiner Enstscheidungsfreiheit, widersetzte, und so zum Urheber dessen wurde, was wir heute im Allgemeinen als das Böse bezeichnen.

Dieses "Geistgeschöpf" wird im allgemeinen Teufel oder Satan genannt, der wird in der Bibel und auch im Koran beschrieben aber in der heutigen Zeit zumindest im modernen Christentum nicht mehr als wahrhaftig angesehen.
Ich glaube dass es den gibt und denke, dass Diejenigen die das nicht glauben doch in recht großer Gefahr sind weil sie eben diese Gefahr nicht erkennen können.
Hier liegt der Ursprung des Bösen.
Dazu habe ich eine Frage: Wieso glauben "Moderne Christen" nicht mehr daran?
Ebenso wird eine "Hölle" als nicht mehr existent angesehen.
Das ist aber auch eine ganz neue Erfindung der "Modernen Christen".
Warum sollte man "Gut" sein wenn es keine Bestrafung nach dem Jüngsten Gericht mehr gibt?
Ich vermute, dass diese "Neuerungen" zum Einen dazu dienen sollen um den "Ungläubigen" das Christentum schmackhafter zu machen und zum Anderen sollen sie die Gläubigen zum Leichtsinn verführen um die Gesetze ohne große Sorge zu übertreten.
So gesehen sind eben diese "Neuerungen" Erfindungen des Bösen die die Menschen vom "Rechten Weg" abbringen sollen.
Der Lehre, dass der Mensch der nicht ins Paradies kommt mit Leib und Seele vernichtet wird, setze ich entgegen, dass es eben dieser Seele danach nicht einmal mehr egal ist was passiert und dass deren Erschaffung sinnlos gewesen wäre, ich glaube, dass Gott nichts Sinnloses erschaffen hat.

Der Mensch tut Böses wenn er böse Absichten hat und die in die Tat umsetzt, also ist zuerst der Gedanke und der Wille dazu da.
Dann sollte vielleicht einmal Jeder selbst danach in sich forschen, woher dieser erste Gedanken eigentlich kommt und wie weit er zurück zu vefolgen ist, eine schöne Übung.

Viele Grüße,
Wojciech
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#37
wojciech schrieb:Dazu habe ich eine Frage: Wieso glauben "Moderne Christen" nicht mehr daran?
Ebenso wird eine "Hölle" als nicht mehr existent angesehen.
Das ist aber auch eine ganz neue Erfindung der "Modernen Christen".
Warum sollte man "Gut" sein wenn es keine Bestrafung nach dem Jüngsten Gericht mehr gibt?
Zu diesen Fragen gibt es bereits einige Antwortansätze. Was die "Hölle" betrifft, schau doch bitte ins hiesige Philosophie-Forum, und dort unter dem Thread: "Hölle und Teufel"

Zitat:Ich vermute, dass diese "Neuerungen" zum Einen dazu dienen sollen um den "Ungläubigen" das Christentum schmackhafter zu machen und zum Anderen sollen sie die Gläubigen zum Leichtsinn verführen um die Gesetze ohne große Sorge zu übertreten.

Generell ist das persönliche Verständnis anhand der Grundlage, welche hier die Bibel ist, zu hinterfragen. Viele dieser "Neuerungen" aber auch viel Traditionelles halten dieser Kritik nicht stand.

Zitat:Der Lehre, dass der Mensch der nicht ins Paradies kommt mit Leib und Seele vernichtet wird, setze ich entgegen, dass es eben dieser Seele danach nicht einmal mehr egal ist was passiert und dass deren Erschaffung sinnlos gewesen wäre, ich glaube, dass Gott nichts Sinnloses erschaffen hat.
Du magst das ja als sinnlos bezeichnen. Wonach richtest du dich bei deiner Beurteilung?
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#38
wojciech schrieb:Der Lehre, dass der Mensch der nicht ins Paradies kommt mit Leib und Seele vernichtet wird, setze ich entgegen, dass es eben dieser Seele danach nicht einmal mehr egal ist was passiert und dass deren Erschaffung sinnlos gewesen wäre, ich glaube, dass Gott nichts Sinnloses erschaffen hat.
johnson schrieb:Du magst das ja als sinnlos bezeichnen. Wonach richtest du dich bei deiner Beurteilung?

Ich glaube dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat die für ein "Danach" erschaffen wurde, wäre das nicht so, dann könnte man sich ohne Bedenken an den nächsten Baum hängen.
Wenn der "Sinn des Lebens" darin mitbegründet ist dass man sich für Gott entscheidet wäre die gegenteilige Entscheidung ohne Zukunft sinnlos wie dieses Leben das darüber entscheidet und ebenso eine Entscheidung dafür. Dann bräuchten wir weder ein "Heiliges Buch" und auch keinen Glauben. Dann wäre das ganze Weltall sinnlos in seiner Erschaffung wie auch jeder Prophet der da war.
Es gäbe keine Frage nach dem Freien Willen und auch nicht nach Gut oder Böse.
Auch wäre es sinnlos ein Gewissen zu haben oder sich Sorgen zu machen.
Den wenn nur die Menschen die später ein ewiges Leben haben würden existieren sollten würden die Anderen eben sinnlos geboren sein und alles wäre nicht notwendig, weder Liebe noch Lüge oder Krankheit und Armut.
Dann wäre alles sinnlos auser dem nächsten Baum.

Gruß,
Wojciech
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#39
wojciech schrieb:Ich glaube dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat die für ein "Danach" erschaffen wurde,
Wonach glaubst Du das? Biblisch ists nicht und christlich mithin dann auch nicht ...
Da würde man wohl eher sagen, dass Mensch eine unsterbliche Seele IST und für die Auferstehung bestimmt.
Das Geschwafel von einer sich abtrennenden "unsterblichen Seele" (was soll das genau sein?) ist doch eher hellenistischer und anderen orientalischen Hochkulturen entnommen ... häretischer Wildwuchs ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#40
wojciech schrieb:Ich glaube dass der Mensch eine unsterbliche Seele hat die für ein "Danach" erschaffen wurde, wäre das nicht so, dann könnte man sich ohne Bedenken an den nächsten Baum hängen.
Gut, ich halte es da aber eher mit der Hoffnung, die die Bibel für den Menschen bereithält, dass wir gemäß dem Vorsatz Gottes auf einer widerhergestellten Erde ohne den Einfluss des Bösen ewig leben werden. Manchen mag diese Vorstellung abwegig sein; sie fragen womöglich, was man mit all der Zeit denn anfangen solle, allerdings hat Gott dem menschen ja die Ewigkeit ins Herz gelegt, auf dass sie bis in alle Zeit lernen, neues in sich aufnehmen, und sich des Lebens erfreuen sollten. Der 37. Psalm bringt diese Hoffnung sehr schön auf den Punkt.

Gemäß Hes. 18: 4 stirbt die Seele, welche sündigt. In dem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie man zu der Ansicht kommen kann die Seele sei unsterblich. Noah und seine Familie hätten nicht vor den Wassern der Sintflut gerettet werden müssen, wenn ihre Seelen unsterblich gewesen wären.
Nach christlicher Auffassung erwartet den Menschen nach seinem Tod das, was in Prediger 9:5,6,10 aufgezeichnet ist.

Zitat:Wenn der "Sinn des Lebens" darin mitbegründet ist dass man sich für Gott entscheidet wäre die gegenteilige Entscheidung ohne Zukunft sinnlos wie dieses Leben das darüber entscheidet und ebenso eine Entscheidung dafür. Dann bräuchten wir weder ein "Heiliges Buch" und auch keinen Glauben. Dann wäre das ganze Weltall sinnlos in seiner Erschaffung wie auch jeder Prophet der da war.
So sieht das zumindet ein Gläubiger Mensch. Ein Atheist beurteilt das Leben aber ganz anders.
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#41
Fritz7 schrieb:Wonach glaubst Du das? Biblisch ists nicht und christlich mithin dann auch nicht ...
Mt10/28: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.

Also Christlich ist das auch allemal, auch wenn an anderer Stelle herausinterpretiert wird dass der Mensch Seele ist

Nun, wir werden alle einmal sterben und es wird nur Staub übrigbleiben, aber die Seele wird dann außerhalb unseres Körpers weiterleben müssen.
Wie stellst Du Dir die Auferstehung vor?
Denkst Du vielleicht dass wir in dem Zustand wiedererweckt werden in dem wir gestorben sind? Alt oder zerfetzt oder verbrannt?
Oder werden wir jung und schön sein?
Im Paradies leben mit einem 85jährigen schwachem Körper?
Ich glaube eher nicht dass das so kommen wird.

Gott stirbt nicht, und Er hat die Seelen erschaffen die danach unsterblich sind, Er ist der ewig Seiende und immer Gewesene was wir nicht von uns behaupten können, das ist der Unterschied.
Ich glaube nicht nach einem "Schlafzustand" ohne Bewusstsein nach dem Tod, ich bin mir sicher dass es dann weitergeht, wie werden wir dann sehen.

johnson schrieb:Gut, ich halte es da aber eher mit der Hoffnung, die die Bibel für den Menschen bereithält, dass wir gemäß dem Vorsatz Gottes auf einer widerhergestellten Erde ohne den Einfluss des Bösen ewig leben werden.

Das sehe ich etwas Anders, viel größer und weiter, ich glaube dass das Paradies nicht auf der Erde oder im Sonnensystem zu finden ist sondern größer als das gesamte Weltall sein wird, viel größer als das was wir schon kennen und jemals kennen werden.
Hes 18/4: "...Welche Seele sündigt, die soll sterben"
Ja, richtig, die soll sterben, wo aber steht dass sie dann tot sein wird? Ich glaube dass solch eine Seele ewig sterben wird!
Sterben ist ein Zustand der sehr lange dauern kann, zum guten Beispiel hier schon auf der Erde und dann sicher auch in der Ewigkeit.

Gruß,
Wojciech
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#42
@wojciech: Ich habe den Eindruck, du reduzierst hier das Gewissen und die Fähigkeit, sich moralische Maßstäbe zu setzen und danach zu handeln, völlig auf die Angst vor Strafe, in dem Fall auf die Angst vor einer Strafe im Jenseits.
Ein Verbrechen, das aus Angst vor Strafe (egal ob nun weltliche oder jenseitige) nicht begangen wird, ist (vor allem für das potentielle Opfer) sicher besser als ein begangenes Verbrechen, aber die Moral, die dahintersteckt, finde ich ziemlich armselig. Was ist denn die Konsequenz? Wüsste man, dass aus irgendeinem Grund die Strafe nicht einträfe, dann würde man mit Freude all das tun, was man sich jetzt nicht traut.
So eine Moral ist nichts anderes als für die Gesellschaft nützliche Feigheit, sie setzt keine Achtung vor denjenigen Menschen (oder anderen Lebewesen) voraus, denen gegenüber man sich moralisch zu verhalten versucht.

Du fragst, wofür man noch ein Gewissen haben sollte, falls die Seele nicht unsterblich ist und keine Belohnungen und Strafen sie nach dem Tod erwarten.
Meine Antwort wäre: Aus Respekt. Ist die eigene Seele nicht unsterblich, wird sie zwar nach dem Tod nicht für das bestraft, was ich anderen antue, aber die Seele meines Gegenübers ist auch nicht unsterblich und wird nach dem Tod keinen Ausgleich dafür erhalten, was sie durch mich erlitten hat. An die Endlichkeit des einzelnen Lebens zu glauben, kann da durchaus ein guter Grund sein, sich sorgfältig zu überlegen, wie man mit anderen umgeht: man hat nämlich eventuell keine Gelegenheit mehr, es wieder gut zu machen, und kein richtender Gott wird das dann für einen übernehmen.
Klar macht man dabei Fehler, aber die macht man auch, wenn man Angst vor der Hölle hat.
"Gottes ist der Osten und der Westen; wohin immer ihr also euch wendet, dort ist Gottes Angesicht." (2:115)
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#43
Hallo Melmoth,
ich meine, dass das Gewissen doch schon etwas Anderes ist als eine geistige Reaktion auf von uns selbst gesetzten Maßstäben.
Wenn ein Verbrechen aus Furcht vor einer Strafe, ob einer dies- oder jenseitigen nicht begangen wird hat das nicht unbedingt und direkt etwas mit einem Gewissen zu tun, und es ist auch ziemlich egal warum es nun nicht begangen wird. Ein Mensch mit guten Vorsätzen wird auch nicht aus Furcht vor Bestrafung handeln sondern er handelt mit Ehrfurcht und Achtung, so wie Du es auch indirekt beschreibst.
Ich glaube dagegen nicht, dass man aus Respekt zu einem Gewissen kommt sondern dass das Gewissen ein Teil unseres Selbst ist und sozusagen zu den "Sinnen" gehört.
Der zweite Teil Deiner Antwort wäre schon richtig, aber nur dann, wenn es keinen Schöpfer und Richter geben würde der über den Tod regiert.
Würden sich die Menschen die nicht an ein Jenseits glauben danach richten wäre durchaus ein Frieden auf Erden möglich, vorausgesetzt die "Gläubigen" würden sich auch an ihre Religionen halten.
Leider lehrt uns das Leben das Gegenteil.
Und deshalb halte ich einen Lohn für ein anständiges Leben den es im Jenseits geben soll zumindest für einen guten Ansporn dafür, auch wenn wir eigentlich nichts verdienen können weil sowieso alles Gott gehört, wie auch unser Leben.
Das ist ein wirklich großes Geschenk das wir da bekommen haben.
Und dass das Böse auch ein böses Ende findet ist dann nicht mehr als gerecht.
Dann aber ist es doch eigentlich meistens so, dass der "Böse" sich gar nicht vor einer Srafe fürchtet und ein Jenseits verlacht und verleugnet und die Gläubigen für die Dummen hält.
(Leider muss ich jetzt beenden, etwas dazwischen gekommen, aber ich werde Dir noch ausführlicher antworten)

Gruß,
Wojciech
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#44
wojciech schrieb:...Warum sollte man "Gut" sein wenn es keine Bestrafung nach dem Jüngsten Gericht mehr gibt?
Dieser Satz ist eine Bankrott-Erklärung religiösen Denkens
und vollkommen antijesuanisch.

Wer nur aus Furcht vor Strafe Gutes tun will, ist wohl im Reich Gottes und der Nachfolge Jesu fehl am Platze.
Jesus erwartet von uns, dass wir aus Liebe Gutes tun, weil es uns Freude macht, das Reich Gottes näher herbeikommen zu sehen.
Unsere zentralen Gebote sind das Gebot, Gott zu lieben aus ganzem Herzen und Gemüt und unseren Nächsten wie uns selbst (Matthäus 22). Dies widerspricht fundamental dem Gutestun aus Furcht vor Strafe.

[Bild: jesuslach.jpg]
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#45
wojciech schrieb:Mt10/28: Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, und die Seele nicht können töten; fürchtet euch aber vielmehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle.

Also Christlich ist das auch allemal, auch wenn an anderer Stelle herausinterpretiert wird dass der Mensch Seele ist
Ich weiß nicht, wie das bei dir ist, aber wenn etwas verdirbt ist es letztlich im Allgemeinen nicht länger existent. Das gilt für den Inhalt von Konserven ebenso wie für diejenigen, die das Strafurteil ewiger Vernichtung, nicht ewiger Seelenpein, auf sich ziehen. Ich wüsste nicht, warum das in diesem Fall anders sein sollte.
Im übrigen war den Juden zu denen Jesus diese Worte sprach sehr wohl bewusst, was er mit dem Begriff géenan meinte, dass er nämlich den Bezug zur Müllhalde Jerusalems, dem Tal Hinnoms herstellte, um zu verdeutlichen, dass diese Strafe tatsächlich ewig ist, aus welcher es also keine Auferstehung geben könne, so wie das durch Feuer verbrannte nicht wiederhergestellt werden kann.

Zitat:Nun, wir werden alle einmal sterben und es wird nur Staub übrigbleiben, aber die Seele wird dann außerhalb unseres Körpers weiterleben müssen.

Das mag deine Meinung sein... wie schon gesagt. Ich halte mich da lieber an das, was wir in den Schriften finden können, und die Sprache die diese Aufzeichnungen sprechen ist hinsichtlich des Todes eine sehr deutliche.


Zitat:Wie stellst Du Dir die Auferstehung vor?
Denkst Du vielleicht dass wir in dem Zustand wiedererweckt werden in dem wir gestorben sind? Alt oder zerfetzt oder verbrannt?
Oder werden wir jung und schön sein?
Im Paradies leben mit einem 85jährigen schwachem Körper?
Ich glaube eher nicht dass das so kommen wird.
Du kennst die biblischen Prophezeihungen vom Propheten Jesaja doch, oder?
Nimm deine Bibel und finde heraus, was die Bibel über den Zustand der Auferstandenen sagt: Jesaja 33:24; 35:6; Hiob 33:25

Jesus selbst heilte durch Gottes Kraft zu seinen Lebzeiten jede Art von Gebrechen. Die Verstorbenen, die er auferweckte, kamen nicht mit einem kränklichen Körper zurück. Ich denke, die Textstellen muss ich dir nicht nennen. Warum sollte das für Gott in der Auferstehung also ein Problem darstellen?
Warum es für ein solches Verständnis eine Unsterblichkeit der Seele geben muss, bleibt ein tragisches, kirchliches Geheimnis, zumal diese Lehre im alten, heidnischen Babylon ihren Ursprung findet. Auch das ist hinlänglich bekannt.

Zitat:Gott stirbt nicht, und Er hat die Seelen erschaffen die danach unsterblich sind, Er ist der ewig Seiende und immer Gewesene was wir nicht von uns behaupten können, das ist der Unterschied.
Und immer noch kein biblischer Hinweis auf eine unsterbliche Seele.

Zitat:Ich glaube nicht nach einem "Schlafzustand" ohne Bewusstsein nach dem Tod, ich bin mir sicher dass es dann weitergeht, wie werden wir dann sehen.
Jesus sah das ganz anders. Bezüglich der Tochter des Jairus, welche er auferweckte, sagte er das, was du in Lukas 8:49-56 nachlesen kannst.
Du kannst (und wirst das vermutlich auch) anders sehen, habe aber bitte für diejenigen Verständnis, die sich Christen nennen und den Worten Jesu mehr vertrauen.

Zitat:Das sehe ich etwas Anders, viel größer und weiter, ich glaube dass das Paradies nicht auf der Erde oder im Sonnensystem zu finden ist sondern größer als das gesamte Weltall sein wird, viel größer als das was wir schon kennen und jemals kennen werden.
Die Bibel spricht davon, dass Gott den Menschen die Erde gegeben hat. Es ist sein Vorsatz, dass sie von Menschen bevölkert wird, wie du es in den ersten Kapiteln der Genesis nachlesen kannst. An seinem Vorsatz hat sich nichts geändert, denn du kennst den Auspruch aus Maleachi 3:6!


Zitat:Hes 18/4: "...Welche Seele sündigt, die soll sterben"
Ja, richtig, die soll sterben, wo aber steht dass sie dann tot sein wird? Ich glaube dass solch eine Seele ewig sterben wird!
Das kannst du gerne weiter glauben, nur fehlt dazu die biblische Grundlage, denn dass ein Mensch ewig stirbt, wie du es vermutest, ist eine Hypothese, welche ohne ein brauchbares Fundament im Raume steht.

Über die ideologischen Auswirkungen einer solchen Moral gingen Melmoth und Mandingo ja schon ein.
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