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zu den markinisches gleichnissen
#1
hallo :)

stecke gerade in meiner abiturvorbereitung in katholischer religion und habe eine frage zu den markinischen gleichnissen. das gleichnis vom wachsen der saat (markus 4,26) und das gleichnis vom senfkorn (4,30) habe ich verstanden.

allerdings verstehe ich die schlußbemerkung zu den gleichnissen nicht (4,33 -4,34) :

"durch viele solcher gleichnisse verkündete er ihnen das wort, so wie sie es aufnehmen konnten. er redete nur in gleichnissen zu ihnen; seinen jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war"

direkt in diesem zusammenhang den "sinn und zweck" des gleichnis vom sämann (4,1-9)
4,11-12

Da sagte er zu ihnen; denen aber, die draußen sind, wird alles in gleichnissen gesagt; denn
sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen;
hören sollen sie, hören aber nicht verstehen,
damit sie nicht bekehren
und ihnen nicht vergeben wird.


also das finde ich jetzt in anbetracht der lukanischen parabeln über die verlorenen (lukas 15) total komisch. da sagt jesus doch zu den pharisäern und schriftgelehrten, dass es sehr wichtig für ihn ist, sünder zu bekehren und er sich deswegen mit ihnen abgibt. und dann folgen auch noch die parabeln der verlorenen dinge in denen er die freude über die bekehrung betont.

warum redet er also nicht mit allen menschen "klartext"? es wäre doch viel effizienter und er würde viel mehr leute zur umkehr bewegen...

in meinem kopf herrscht chaos :(

vielleicht hat ja jemand eine lösung für mein problem, ich würde mich freuen :)

herzliche grüße, jaccy
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#2
Hallo Jacci,

Bin zwar vielleicht auch nicht so der ganz große Experte,aber lies mal ergänzend Matthaeus 13, 1-23. Für mich macht die Geschichte dann schon mehr Sinn.

Gruß - Gudrun
Jedes Mal, wenn ein Traum in Erfüllung geht, geht er verloren.
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#3
jaccy schrieb:warum redet er also nicht mit allen menschen "klartext"? es wäre doch viel effizienter und er würde viel mehr leute zur umkehr bewegen...
Literarisch-theologische Eigenheit des Markus-Evangeliums: Das Messias-Geheimnis
http://home.vrweb.de/moesgen/skripten/nt.pdf
Zitat:Der zentrale theologische Gedanke im Markus-Evangelium ist das Messiasgeheimnis und damit verbunden die Betonung der Kreuzestheologie als Losung des Messiasgeheimnisses.
Jesus weist sich durch Wunder und Machttaten als Messias aus, gebietet aber gleichzeitig über das Wunder zu schweigen: Mk 1,44. Sein Geheimnis wird zunächst weder von den Juden noch von seinen Jüngern verstanden. Daß Jesus der Messias ist, erkennen die Jünger erst durch Jesu Leiden, Tod und Auferstehung.

Evangelien sind immer ein Stück erzählend gestaltete Theologie, Generationen nach Jesus, deswegen nicht so sehr historisch exakt gemeint.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#4
guten morgen :)

@ gudrun:

vielen dank, diese bibelstelle ist für mich schon viel verständlicher :) allerdings habe ich ein problem mit 13,11: was wird ihnen denn dadurch weggenommen?

@fritz: danke für das pdf! nach sowas habe ich gestern schon gesucht :) werde mich da jetzt erst mal reinlesen und schauen, ob sich noch fragen ergeben...

Fritz7 schrieb:Evangelien sind immer ein Stück erzählend gestaltete Theologie, Generationen nach Jesus, deswegen nicht so sehr historisch exakt gemeint.

das habe ich soweit verstanden. könnte ich dann in der klausur schreiben "inhaltlich widersprechen sie sich in diesem punkt. dies ist dadurch erklärbar, dass die texte erst nach jesu tod verfasst wurden und deswegen nicht auf historischer basis gedeutet werden dürfen."
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#5
jaccy schrieb:könnte ich dann in der klausur schreiben "inhaltlich widersprechen sie sich in diesem punkt. dies ist dadurch erklärbar, dass die texte erst nach jesu tod verfasst wurden und deswegen nicht auf historischer basis gedeutet werden dürfen."
Nee, soo würde ich das NICHT schrieben, klingt mir nach UNverstanden ...

Leistungsfach Religion und dann bis zum Abi nahezu gar kein Basiswissen von Messiasgeheimnis bis Deutungsmöglichkeiten des Jesus tot ist MIR reichlich unverständlich ...
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#6
richtig. ich habe es nicht verstanden. deswegen frage ich ja auch, 100 gummipunkte herr fritz.


und nun zu deinem unverständnis, denn ich gebe mir als sozialer mensch mühe beim verstehensprozess zu helfen.

1. religion ist mein drittes abiturfach
2. christologie wurde bei uns im jahr 12.1 behandelt.
3. das dritte abiturfach wird erst zur 13.1 gewählt.
--> 12.1 habe ich das fach religion nicht sehr ernst genommen
4. danach kamen zahlreiche andere themen. achja, andere fächer kamen komischerweise auch noch hinzu :)


hinzukommt, dass ich seit 2 monaten für alle abiturfächer lerne und das ganz schön kraft kostet. und ich denke, wenn ich die meisten anderen sachen, auch im fach religion, beherrsche, sei es mir verziehen, dass die christologie noch nicht sitzt. deswegen arbeite ich ja daran.


schönen tag noch.

ps: dein eintrag wirkte sich sehr verletzend auf mich aus. ich finde, das solltest du wissen.
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#7
jaccy schrieb:dein eintrag wirkte sich sehr verletzend auf mich aus.  ich finde, das solltest du wissen.
War nicht meine Absicht. Ich bitte um Entschuldigung. Ich wollte Dich nicht verletzen ...

Mir ist nur schleierhaft, wie sich mit dem Anschein nach vielen und nicht kleinen Lücken Religion als Abitursprüfungsfach empfiehlt. Ist aber jetzt wahrscheinlich nicht der rechte Zeitpunkt für solche Grundsatzfragen ...

Fritz
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#8
jaccy schrieb:hinzukommt, dass ich seit 2 monaten für alle abiturfächer lerne und das ganz schön kraft kostet...

Hallo Jaccy,

ein paar Gedanken zu Mk, vielleicht kannst Du sie verwerten:

Jesus-Reden: 1. Die Gleichnisrede in Kap. 4, die Rede über Rein und Unrein in Kap. 7 und die Rede über die Endzeit in Kap. 13.

Markus erzählt kraftvoll und lebendig. Davon geht in den Übersetzungen viel verloren. Er zeichnet lebendige Charaktere; Mensch aus Fleisch und Blut, mit Stärken, Schwächen und Gemütsbewegungen (auch Jesu zeigt Gefühl und Schwäche, z.B. in 1,41, 1,43, 3,5, 10,21 und 14,33). Im Gegensatz zu den Frauen (15.40) versagen die Männer um ihn (14.37-42), sie verstehen ihn nicht.

Obwohl die Ereignisse nicht chronologisch (sondern thematisch) abgehandelt werden, vermittelt Mk den Eindruck einer geschlossenen Erzählung mit der Leidensgeschichte als Kern. Die Passion wird bereits in 3,6 angedeutet. Höhepunkt ist das Petrusbekenntnis (8,27-30).

Bei Mk ist Jesus von Anfang an Gottes Sohn (1,1 und 1. 11). Er (Mk) will vermitteln warum Gottes Sohn verborgen bleiben und am Kreuz enden musste (Messiasgeheimnis); seine Jünger verstehen ihn nicht. Erst mit seinem Tod wird er als Messias offenbar.

Gleichnisse: Mk begreift die Gleichnisse Jesu als absichtliche Verhüllung des Mysteriums der Gottesherrschaft vor den Ungläubigen (den Verstockten). Um die Verhüllung aufzulösen, war Glaube und Verständnis nötig. Nach Mk bleibt das Verständnis alleine den Jüngern vorbehalten (4,10-12).

MfG E.
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#9
guten abend miteinander :)

@fritz
danke, für die entschuldigung. ich denke, dass ich vorhin etwas empfindlich war, wahrscheinlich hattest du ja nichtmal ganz unrecht. leider blieb mir bei der abiturfachwahl nicht viel spielraum... ich kann kein mathe ;)
vergessen wirs einfach, morgen ist sowieso tag x....


@epicharm
danke für die stellen, ich habe sie mir durchgelesen und denke, dass ich ein ganzes stück weiter gekommen bin. mir fehlte glaube ich in erster linie der gesamtzusammenhang in bezug auf jesus, das ging wohl irgendwie durch feuerbach,marx,pascal, aquin, hobbes, usw. und so fort unter ;)

besonders dies hat mir sehr geholfen:


Bei Mk ist Jesus von Anfang an Gottes Sohn (1,1 und 1. 11). Er (Mk) will vermitteln warum Gottes Sohn verborgen bleiben und am Kreuz enden musste (Messiasgeheimnis); seine Jünger verstehen ihn nicht. Erst mit seinem Tod wird er als Messias offenbar.

Gleichnisse: Mk begreift die Gleichnisse Jesu als absichtliche Verhüllung des Mysteriums der Gottesherrschaft vor den Ungläubigen (den Verstockten). Um die Verhüllung aufzulösen, war Glaube und Verständnis nötig. Nach Mk bleibt das Verständnis alleine den Jüngern vorbehalten (4,10-12).


aufjedenfall, vielen dank nochmal.

ich vermute, dass ich das morgen trotz den lücken schaffen werde ;) ich hoffe ja, das etwas zu nostra aetate und "kirche ist der leib christi" (paulinische briefe) kommt.

drückt mir die daumen ;)

eine gute nacht wünscht Jaccy
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#10
soo... klausur ist geschafft :) ist super gelaufen^^ zwar kein nostra etate, dafür aber feuerbachs und marx religionskritik und reich-gottes-verkündigung im bezug dazu.

laut erwartungshorizont hab ichs richtig gemacht *freu*

danke nochmal für eure hilfe :)
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#11
jaccy,

herzlichen Glückwunsch....!

freue mich zu lesen, wie erleichtert du nun bist.

Was möchtest du nach dem Abi machen (wenn ich fragen darf)?

Alles Gute
Lea
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#12
dankeschön :D

nach dem abi möchte erst einmal ein freiwilliges soziales jahr in einem hospiz in münster machen... und dann denke ich mal studieren, nur was, da bin ich mir noch nicht sicher ;)

liebe grüße
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