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Olympia der Peinlichkeiten
#31
Zitat:Ich bin mir sehr sicher, dass »die Chinesen« das selbst am besten können, denn es ist ihr Weg in die Freiheit.

Ja, auch ich denke auch, daß die Chinesen IHREN WEG IN DIE FREIHEIT selbst finden müssen.

Sicherlich ist "Unterstützung von außen" möglicherweise auch Hilfreich.

Jedenfalls kann man nur hoffen, daß das dann alles friedlich (z.B. ohne Blutvergießen und ohne Verhaftungen und Menschenrechtsverletzungen) vor sich geht. Da habe ich doch bestimmte Befürchtungen.

Von Europäischer Seite habe ich die Befürchtung, daß man möglicherweise nach den Olympischen Spielen dann sogar noch einen weiteren Riesenstaat, der in wirklichkeit eine Diktatur ist, als Demokratie anerkennt.

Chinesische Produkte befinden sich aber auch als Computerhardware in so manchem Haushalt.

Gruß
Gerhard
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#32
Gerhard schrieb:Chinesische Produkte befinden sich aber auch als Computerhardware in so manchem Haushalt.

.oO(gibt es einen deutschen haushalt ohne chinesische produkte?)
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#33
Ja, ja ich denke, es gibt nur noch wenige Haushalte, die tatsächlich keine chinesischen Produkte besitzen. Wahrscheinlich haben wir diese Produkte meistens ohne es zu bemerken gekauft. An einem einzigen Kabel von dem Drucker, der hier steht hing ein Schilchen "Made in China" und der war von der Firma HP/Originalprodukt.

Gruß
Gerhard
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#34
Gerhard schrieb:Chinesische Produkte befinden sich aber auch als Computerhardware in so manchem Haushalt.
Da habe ich eine etwas andere Sichtweise. Was in meinem PC steckt und aus China kommt, ist das Ergebnis der Öffnung Chinas. Gewiss, eine wirtschaftlichen Öffnung die nicht das Geringste mit Demokratie zu tun hat. Die Öffnung ist jedoch der Punkt und die Olympiade rückt China in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Warum ich dennoch zuversichtlich bin ? Die Chinesen haben alles was sie benötigen um die Freiheit nach ihren Vorstellungen zu realisieren.

Eine Überlegung: »Boykott« / »Sanktion« - Wen trifft das? Erinnere dich bitte an den "sanktionierten" Irak unter Saddam. Das war eine Katastrophe für die Menschen dort ! Derweil Saddam und seine Schlächter wie gewohnt... In China würde das ähnlich laufen, ganz besonders unter dem autoritären Regime einer Diktatur. Die Partei-Bonzen würde das nicht tangieren, die Reichen ebenso wenig, aber all die Chinesen, die Leute wie du und ich sind, also die meisten Menschen dort, ihre Familien usw. Vielen dort geht es nämlich gar nicht gut.

Jedoch ! »Olympia macht arbeitslos

Ich weiss auch keine »optimale Lösung«. Die KP in China, Mao's Nachfolger, lehne ich genauso ab wie jede andere Diktatur. Relativierungen der Art: »die sind ja gar nicht so schlimm...« sind grotesk. Da ich aber kein Fan der exklusiven Anti-Haltung bin, ziehe ich es vor FÜR etwas zu sein. Die Chinesischen Völker brauchen diese Chance; die Tibeter auch und unbedingt.

Vom Olympiaboykott halte ich sehr wenig, es würde so ähnlich laufen wie in Moskau 1980.
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#35
Nein, Nadia, ich möchte zu keinem Wirtschaftboykott aufrufen und einen Olympiaboykott wird es sicherlich nicht geben. Ob man ein so riesen (und zum weitaus größeren Anteil als andere Länder autark) Land überhaupt auch nur einigermaßen erfolgreich sanktionieren kann, wage ich zu bezweifeln.

Jedoch denke ich trotzdem, daß die Überschrift "Olympia macht arbeitslos" doch nicht die richtige ist. Eher sind solche Sachen eher das ERgebnis eines ungezügelten Wirtschaft, die keinerlei Regeln einhällt. Es ist nicht lange her, da hörte man von "Sklaven" aus diesem Land. Wenn alle Bedingungen für die Wanderarbeiter sonst stimmen würden, dann dürfte das überbrücken der arbeitsfreien Tage für die Wanderarbeiter wohl kein Problem sein.

Gerhard
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#36
Hallo Gerhard!

Wirtschafts- und Olympia-Boykott sind von mir Elemente in einer Überlegung die aus dem hervorgeht was bisher in dieser Weise schon geschehen ist. Ob es dieselben oder ähnliche Auswirkungen hätte oder nicht, kann man nur vermuten. Übrigens, China ist keineswegs autark. Bedenke den enormen Energie- und Stahl-Hunger Chinas. Öl- und Stahlpreise sind gestiegen und das findet seine Ursache in einer starken Nachfrage, u.a. aus dem wirtschaftlich boomenden China. Und wer bitte kauf die Produkte aus China? Export ist für China heute lebens- und überlebenswichtig. Allerdings bildet das nicht oder nicht unbedingt einen Ansatzpunkt für Sanktionen, denn das würde die ohnehin angespannte innenpolitische und soziale Lage erheblich verschärfen. Die Leidtragenden wären die Bürger und nicht die Potentaten und Machthaber.
Gerhard schrieb:Jedoch denke ich trotzdem, daß die Überschrift "Olympia macht arbeitslos" doch nicht die richtige ist. Eher sind solche Sachen eher das ERgebnis eines ungezügelten Wirtschaft, die keinerlei Regeln einhällt.
Vermutlich hast du Recht, denn die olympischen Spiele sind in Jahrzehnten lediglich eine Momentaufnahme, mit Folgen... Die Voraussetzungen waren also schon da.
Gerhard schrieb:Es ist nicht lange her, da hörte man von "Sklaven" aus diesem Land. Wenn alle Bedingungen für die Wanderarbeiter sonst stimmen würden, dann dürfte das überbrücken der arbeitsfreien Tage für die Wanderarbeiter wohl kein Problem sein.
Dies sind Zeichen grundlegenden Umbruchs - ich hoffe sehr und trotz allem zum Guten. Meiner Meinung nach ändern sich nicht nur die wirtschaftlichen Verhältnisse, sondern eine ganze Gesellschaft. Ich denke allerdings auch, dass die Erwartungshaltung westlicher Politiker zu hoch ist und ein Olympia-Boykott würde alle bisherigen, leider nur kleinen Fortschritte, in Frage stellen und welche weiteren Auswirkungen das haben würde, kann man nur vermuten.
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#37
Hallo Nadia!

Nun ist es doch tatsächlich so, daß China jahrzehnte zum großen Teil autark gelebt hat.

Leider hat sich herausgestellt, daß Wirtschaftsbeukotte und Blockaden politische Systeme kaum beeinflußen, sondern wohl eher die einfachen und armen Menschen in ein schwierige/noch schwierigere Lage bringen, in Not oder sogar Hungersnot bringen.

Sicherlich durchaus berechtigte Anmerkungen von Dir.

Gerhard
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#38
Tja, mit Wirtschaft und China ist das so ne Sache.... Einige von Euch wissen ja, das ich als Hobby die Modellstrassenbahn habe. Da gibt`s einige Modelle aus China - für 1 bis 4 Euro pro Stück. Da weiss keiner, welche Giftstpffe im Kunststoff stecken - na, meinereiner lutscht ja auch nicht am Trambahnwagen - aber es gibt ja mögliche Vergiftung durch Hautkontakt.... Noch schlimmer dürfte es an den Spritzgussmaschinen in China aussehen - wenn der Plastik richtig giftig, sterben die Leute wie die Fliegen und bekommen Bruchteile von Cents als Lohn.....

So, da kann man jetzt sagen: Ok, wir produzieren die Modelle aus laser-geschnittenem Karton - ist umweltfreundlicher und sieht auch gut aus. Aber auf der anderen Seite: WEenn dann irgendwann die letzte Spritzgussfertigung in China zumacht, weilö die Modelle aus laser-geschnittenem Karton gebaut und verkauft werden - was ist dann mit den Arbeitern, die garnix mehr verdienen....?
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#39
(10-04-2008, 10:14)Mandingo schrieb: Sie haben vor allem nicht begriffen,
dass gerade die Olympischen Spiele aus der Politik hervorgegangen sind, als Friedens-Instrumente, die die griechischen Stämme während ihres Ablaufs von Krieg und Morden abhielten.
.. lol ..
....Leni Riefenstahl läßt grüßen ... :icon_mrgreen:
:icon_eek:
:icon_mrgreen:
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#40
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/content/D...Popup=true

Hoffentlich sind die Sponsoren recht unzufrieden mit dem IOK wegen mieser bzw. ausbleibender Geschäftserfolge. Das könnte vielleicht wenigstens personell verändern in dem korruptem Haufen ...

Ansonsten die gute "christlich-bliblische" Tradition: "Händewaschen in Unschuld" auf nahezu olympischem Niveau.
Wir haben Mitschuld? ... auch und gerade DURCH Vergabe der Olympischen Spiele?
1. an Menschenrechtsverstößen in China? Wir doch nicht ... (Zu hohe westliche Ansprüche)
2. existenzbedrohende Arbeitslosigkeit der Wanderarbeiter Wir doch nicht ... (Wirtschaftsverhältnisse in China)
3. Internetzensur z.B. von Seiten Amnesty Int.? Wir doch nicht ... (Kein olympisches Problem .. auch bei uns werden Seiten gesperrt, z.B. verfassungswidrige von Nazis)
4. Verstöße gegen Demonstrationsrecht in China? ... Wir doch nicht ... (Kein olympisches Problem)
5. Unterdrückung von Minderheiten z.B. in Tibet? ... Wir doch nicht ... (Kein olympisches Problem)

DOCH, es können sehr schnell unabweisbar UNSERE Probleme werden, warens eigentlich schon immer ...
Wir doch nicht ... ???
Der faulen Ausreden und des feigen Wegsehens gibt es vieles ... Zivilcourage ist selbst da ein rares Gut, wo es ganz ungefährlich wäre, davon reichlich Gebrauch zu machen ... Unsere Kirchen sind weiterhin sehr still zu olympischem China

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#41
(23-08-2008, 10:17)Fritz7 schrieb: Hoffentlich sind die Sponsoren recht unzufrieden mit dem IOK wegen mieser bzw. ausbleibender Geschäftserfolge. Das könnte vielleicht wenigstens personell verändern in dem korruptem Haufen ...
.. es geht doch nur noch um das Geld ..
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#42
Guten Abend "Der Atheist"!

Für mich kommt das was du hier drüber schreibst vor, wie von einem Immer-Pessimisten und Immer-Nörgeler; mag sein, daß ich mich irre, aber bringen tut dies uns nichts für die Diskussion.

Ich bin mir sicher, daß es sich bei Zuschauern und Sportlern mehr um den Sport als um das Geld geht.

Gruß
Gerhard
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#43
(23-08-2008, 23:34)Gerhard schrieb: Ich bin mir sicher, daß es sich bei Zuschauern und Sportlern mehr um den Sport als um das Geld geht.
um Sport, Unterhaltung, Event ... vielleicht. Natürlich hat GELD keinen unmittelbar vorzeigbaren eigenen Unterhaltungswert. Aber geboten wird ihnen allen und uns allen das Spektakel NUR wegen Macht- und Geld(vermehrung) der diversen Finanziers.

Die Friedens-Dimension ist längst weit im Hintergrund verschwunden, die gleichen Ausgangsbedingungen für alle, Spotler wie Zuschauer, auch.

Der IOC-Präsident scheint gerade weggeschmommene Felle wieder teilretten zu wollen, gesteht eigentlich aber völlige Blauäugigkeit und Versagen des IOCs ein: http://peking.ard.de/peking2008/nachrich...ge114.html
Zitat:Rogge: "Können keine Veränderungen erzwingen"

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will sich auch nach der Erfahrung von Peking künftig nicht in innere Angelegenheiten von Olympia-Gastgebern einmischen. "Wir können keine Veränderungen in souveränen Staaten erzwingen und alle Krankheiten der Welt heilen", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge am Sonntag. Das Fazit des Belgiers fiel trotzdem positiv aus: "Das olympische Dorf war großartig, die Wettkampfstätten erstklassig, die Organisation makellos." Zur chinesischen Pressezensur und Unterdrückung von Protesten sagte der IOC-Präsident, die Situation sei "nicht perfekt" gewesen. Doch habe sich die Lage in China im Vergleich zu früher verbessert. Rogge räumte gleichzeitig die Machtlosigkeit des IOC ein.

Keine einzige Protestkundgebung genehmigt
Die chinesischen Behörden hatten keine einzige Protestkundgebung genehmigt. International Aufsehen erregt hatte der Fall zweier alter Frauen, gegen die wegen Demonstrationsplänen ein Jahr Arbeitslager verhängt wurde. "Wir fanden es ungewöhnlich, dass keiner dieser Proteste stattfand", sagte Rogge. Das IOC habe die Bestrafung der beiden alten Damen angesprochen. Die Antwort sei gewesen, dass es sich um einen Verstoß gegen chinesisches Recht handele. "Das IOC muss chinesische Gesetze respektieren", sagte Rogge.

Rogge verteidigt Entscheidung für China

Trotzdem verteidigte der IOC-Chef die Vergabe der Spiele an China: "Die Entscheidung war ohne Zweifel richtig." Die Welt habe mehr über China gelernt und China mehr über die Welt. Für die Verwaltung des Erbes der Spiele seien nun die Chinesen selbst zuständig. "Die Veränderungen dieser bemerkenswerten Nation haben nicht mit Olympia begonnen und sie werden auch nicht mit der Schlussfeier enden", so Rogge.

Es ist mir wurscht, wenn ich für Dich auch ein Immer-Nörgler werde oder schon bin ...

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#44
(24-08-2008, 08:50)Fritz7 schrieb: Es ist mir wurscht, wenn ich für Dich auch ein Immer-Nörgler werde oder schon bin ...Fritz
.. Nörgler haben schon immer die Fehler aufgedeckt und bloß gestellt .... :icon_mrgreen: Wave
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