11-03-2008, 15:43
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-03-2008, 21:02 von Alanus ab Insulis.)
Einladung zu einer Diskussion über die Begegnungen christlich, arabischer und muslimischer Kultur im mittleren Orient.
Das ethnische Minderheiten in der Geschichte häufig vertrieben und ihr Erbe vernichtet wurde ist bekannt. Auch Europa kennt solche fürchterlichen Ereignisse, die von der Vertreibung der Juden in Spanien und Italien im Mittelalter und Renaisannce bis hin zum Genozid des NS-Regimes reicht.
Nun steht wohl wieder eine Minderheit vor dem Verlust ihrer Existenz, die arabischen Christen im mittleren Orient. Es wäre wohl zu einfach diese Last den Muslimen anzuhängen, die sie ja zu ihrer Blütezeit weitesgehend toleriert haben. Besonders die nestorianischen Kirchen hatten es unter der Herrschaft der hochkultivierten Kalifen oft besser als unter der Fuchtel der Byzanntinischen Reichskirche, an deren Spitze der Kaiser auf gewaltsame Einheit drängte. Doch die Zeiten ändern sich und so sind die heutigen Kirchen des sogenannten assyrischen Ritus, die nestorianisch-assyrische Kirche und die mit Rom unierte chaldäisch-katholische Kirche, den Anschlägen und Anfeindungen der fundamentalistischen Muslime ausgesetzt. Es scheint offenkundig zu sein, dass der illigitime Krieg der USA im Voderen und Mittleren Orient die brüchige Stabilität vollends zerstört hat. Opfer sind nicht nur die muslimischen Zivilisten, die von Amerikanischen Truppen und schiitischen und sunnitischen Religionskriegern bedrängt werden, sondern vor allem die christlichen Minderheiten in denen man den verhassten christlich-westlichen Imerperialismus zu entdecken scheint. Und so kommt es, dass immer mehr Christen Ziel dieser Hasstriaden werden. Besonders der christliche Klerus wird nun Opfer dieser fanatischen Intoleranz, den sowohl muslimische Hassprediger, als auch amerikanische Gewaltoperationen immer mehr anheizen. Im folgenden ein Bericht von Radio Vatican:
Irak: Keine Spur von entführtem Erzbischof
Der chaldäische Erzbischof von Mossul, Paul Faraj Rahho, ist immer noch in der Hand von Entführern. Über die Bemühungen zu seiner Freilassung dringen nur wenige Einzelheiten nach außen. Rahho war am Freitag vor zwei Wochen von Bewaffneten verschleppt worden; seine Geiselnehmer haben bislang offenbar kein Lebenszeichen des Erzbischofs veröffentlicht. Der italienische Priester Renato Sacco von der kirchlichen Friedensbewegung Pax Christi war vor kurzem im Irak; er sagte uns:
„Ich bin noch jeden Tag in Kontakt mit meinen Freunden dort, vor allem mit dem Bischof von Kirkuk – und vielen, die nicht namentlich genannt werden wollen. Die Lage ist von großer Sorge bestimmt, auch wenn alle versuchen, nicht die Hoffnung fahren zu lassen. Es ist wichtig, dass wir im Westen immer wieder von ihnen sprechen und auf ihre schwierige Lage aufmerksam machen. Ich bemerke bei ihnen oft eine große Bitterkeit – unser Schweigen hilft ihnen nicht. Wir wollen – so sagt es ein irakischer Bischof – gar nicht wissen, wer die Geiselnehmer sind und warum sie Erzbischof Rahho verschleppt haben; uns interessiert nur seine Freilassung.“
Die wenigen im Irak noch verbliebenen Christen sind besonders verletzlich und ungeschützt, berichtet der Priester.
„Als Christen sind sie die erste Zielscheibe für islamische Fundamentalisten. Außerdem sind sie eine Minderheit – ohne Armee, ohne starke Stellung in der Wirtschaft oder irgendeine Nähe zur Macht. Sie werden also aus religiösen Gründen und als Minderheit verfolgt – diese Verfolgung droht die Zukunft des Iraks zu bestimmen. Ich glaube, vom Ausgang dieser Geiselnahme könnte das Leben aller christlichen Gemeinschaften im Irak abhängen.“
Das ethnische Minderheiten in der Geschichte häufig vertrieben und ihr Erbe vernichtet wurde ist bekannt. Auch Europa kennt solche fürchterlichen Ereignisse, die von der Vertreibung der Juden in Spanien und Italien im Mittelalter und Renaisannce bis hin zum Genozid des NS-Regimes reicht.
Nun steht wohl wieder eine Minderheit vor dem Verlust ihrer Existenz, die arabischen Christen im mittleren Orient. Es wäre wohl zu einfach diese Last den Muslimen anzuhängen, die sie ja zu ihrer Blütezeit weitesgehend toleriert haben. Besonders die nestorianischen Kirchen hatten es unter der Herrschaft der hochkultivierten Kalifen oft besser als unter der Fuchtel der Byzanntinischen Reichskirche, an deren Spitze der Kaiser auf gewaltsame Einheit drängte. Doch die Zeiten ändern sich und so sind die heutigen Kirchen des sogenannten assyrischen Ritus, die nestorianisch-assyrische Kirche und die mit Rom unierte chaldäisch-katholische Kirche, den Anschlägen und Anfeindungen der fundamentalistischen Muslime ausgesetzt. Es scheint offenkundig zu sein, dass der illigitime Krieg der USA im Voderen und Mittleren Orient die brüchige Stabilität vollends zerstört hat. Opfer sind nicht nur die muslimischen Zivilisten, die von Amerikanischen Truppen und schiitischen und sunnitischen Religionskriegern bedrängt werden, sondern vor allem die christlichen Minderheiten in denen man den verhassten christlich-westlichen Imerperialismus zu entdecken scheint. Und so kommt es, dass immer mehr Christen Ziel dieser Hasstriaden werden. Besonders der christliche Klerus wird nun Opfer dieser fanatischen Intoleranz, den sowohl muslimische Hassprediger, als auch amerikanische Gewaltoperationen immer mehr anheizen. Im folgenden ein Bericht von Radio Vatican:
Irak: Keine Spur von entführtem Erzbischof
Der chaldäische Erzbischof von Mossul, Paul Faraj Rahho, ist immer noch in der Hand von Entführern. Über die Bemühungen zu seiner Freilassung dringen nur wenige Einzelheiten nach außen. Rahho war am Freitag vor zwei Wochen von Bewaffneten verschleppt worden; seine Geiselnehmer haben bislang offenbar kein Lebenszeichen des Erzbischofs veröffentlicht. Der italienische Priester Renato Sacco von der kirchlichen Friedensbewegung Pax Christi war vor kurzem im Irak; er sagte uns:
„Ich bin noch jeden Tag in Kontakt mit meinen Freunden dort, vor allem mit dem Bischof von Kirkuk – und vielen, die nicht namentlich genannt werden wollen. Die Lage ist von großer Sorge bestimmt, auch wenn alle versuchen, nicht die Hoffnung fahren zu lassen. Es ist wichtig, dass wir im Westen immer wieder von ihnen sprechen und auf ihre schwierige Lage aufmerksam machen. Ich bemerke bei ihnen oft eine große Bitterkeit – unser Schweigen hilft ihnen nicht. Wir wollen – so sagt es ein irakischer Bischof – gar nicht wissen, wer die Geiselnehmer sind und warum sie Erzbischof Rahho verschleppt haben; uns interessiert nur seine Freilassung.“
Die wenigen im Irak noch verbliebenen Christen sind besonders verletzlich und ungeschützt, berichtet der Priester.
„Als Christen sind sie die erste Zielscheibe für islamische Fundamentalisten. Außerdem sind sie eine Minderheit – ohne Armee, ohne starke Stellung in der Wirtschaft oder irgendeine Nähe zur Macht. Sie werden also aus religiösen Gründen und als Minderheit verfolgt – diese Verfolgung droht die Zukunft des Iraks zu bestimmen. Ich glaube, vom Ausgang dieser Geiselnahme könnte das Leben aller christlichen Gemeinschaften im Irak abhängen.“
Omnis mundi creatura quasi liber et pictura nobis est et speculum.
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)
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Jedes Geschöpf der Welt ist sozusagen ein Buch und Bild und ein Spiegel für uns.
(Alanus ab Insulis, Theologe, Philosoph und Dichter)