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Quelle von "Du bist der Herr und hast uns aus Lehm geformt u.a.
#1
Question 
Ich schreibe gerade eine wissenschaftliche Arbeit im Bereich Tanz und suche jemanden, der mir helfen kann, den Ursprung zweier Überschriften zu finden, die in einem Tanzstück zum Thema "Glauben" verwendet werden.
Die erste Überschrift lautet:
Kein Engel betritt das Haus, in dem es nichts Gutes gibt.

Die zweite Überschrift lautet:
Du bist der Herr und hast uns aus Lehm geformt.

Da der Choreograf mit interreligiösen Themen arbeitet, bin ich mir nicht sicher, auf welche Textquellen (christlich oder islamisch) ich diese Zeilen zurückführen kann.

Ich würde mich über schnelle Hilfe freuen.
Babette
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#2
Hey babette,

wenn ich mich richtig erinnere ist die zweite Überschrift aus einem jüdischen Chanuka-lied.
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#3
Danke Rastual für die schnelle Antwort.
Weißt du aus welchem Chanukalied es stammt oder wie die anderen Zeilen lauten??
Herzliche Grüße Babette
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#4
Hallo Babette :)
Ich denk, was Du suchst, war vielleicht zuerst auf Englisch und kaeme inhaltlich auf diesen Prophet-Jesaja-Vers hinaus:
"But now, O Lord, Thou art our father; we are the clay, and thou our potter; and we all are the work of hy hand." (Isaiah 64:8)
"und nun, o HERR, DU bist unser Vater
- wir sind der Lehm und DU bist unser Toepfer
und wir sind alle das Werk Deiner Haende." (Jesaja 64,8)
- da ist der erhebliche Unterschied gemeint, der uns als Geschoepfe in einer ganz anderen Ebene sieht als Ihn - das wird oft durchgespielt, theologisch und poetisch. Ein genaues Lied dafuer kann ich auf Anhieb auch nicht sagen. Im biblischen Schoepfungs-Bericht steht nur was von "Aphar", was auch Staub und auch sogar Fruchtstaub bezeichnen koennte.

Das kommt im Aschermittwoch-Zitat "Gedenke, Mensch: Staub bist Du und zum Staube kehrst Du zurueck" zur Geltung, hier gedeutet auf das Beerdigen und Zerfallen der leiblichen Zutaten, daraus gefolgert auf Erde - Lehm - Topf:
"und was denn wollte der Topf wohl rechten mit seinem Toepfer?" - das wird auch mal korrigierend von einem Propheten angemahnt - es gleitet dann aber aus dem juedischen Verhaeltnis zu G0TT zu weit raus, liesse man es so als End-Aussage - es bleibt ja nicht bei diesem Abstand

- nach andern auch eben auf "Fruchtstaub" bezogen, insofern ein Mensch nach Adam immer nur wiederum von Menschen geboren wurde, obgleich einzeln als Person geschaffen, vor der Zeugung, und dann wird es formuliert "aus einem riechbaren Samentropfen" - in einem Gebet, das bewundert, wie es kostbar und wunderbar ist, dennoch wahrgenommen und geliebt geschaffen zu sein

Die Idee mit dem Backhaus ist verbreitet bis zu den alten Indianern und bis Asien, wobei die Zielidee die Unterscheidung war, dass der eine "angebrannt", der andere "nicht durchgebacken" und erst der 3.Backversuch der vollkommen geratene Menschversuch wurde, wie gutes Brot

Der erste Vers mit der sprachlich muehsamen doppelten Verneinungs-Bejahung kann aus der Talmud-Aera sein, da sparte man Tinte und Pergament. Es kann also auch in der fruehen Zeit des Islam gesagt worden sein. Eine passende Referenz dazu faellt mir grad nicht ein, leider, aber der Grundgedanke ist der:
"Kein Engel betritt das Haus, in dem es nichts Gutes gibt."
hiesse ja ausfuehrlicher gesagt etwa:
dass da ein Engel ein Haus betrat, was beweist, dass da irgendwas Gutes im Haus gewesen ist - andernfalls betraete es der Engel nie.
- ich glaube, im typischen Talmud-Aramaeisch wuerde es exakter gesagt so klingen:
"Kein Engel betritt ein Haus, es-sei-denn: darin ist Gutes"
Vermutlich muesste man dies auch in Englisch durchprobieren und findet etwas dazu ueber Google. Mit Übersetztem ist es immer sehr variabel, besonders, wenn es dann noch in der Kunst weiter verarbeitet wurde.

Entschuldige, ich fand eben erst diesen Thread und antworte deshalb so spaet. Es waere durchaus interessant, mehr von diesem Tanz-Projekt erzaehlt zu bekommen :.)
mfG WiT
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