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biblisches Verständnis von Gerechtigkeit
#16
BS"D

Auch wenn es für Klaudias Referat wohl schon zu spät ist, wäre hier "Aug um Aug" sicherlich ein spannender Ansatzpunkt um hier im Referat die christliche und jüdische Ansicht gegenüberzustellen und einmal konkret den Textstellen nachzugehen, welche Ansicht wohl hier berechtigter ist.

Zur Auslottung was im AT unter Gerechtigkeit alles fällt eignet sich die Stelle wie gesagt aber weniger, da sie einfach christlicherseits zu überbelastet ist. Im AT wird unter Gerechtigkeit "Zedaka" verstanden, welches auch heute noch im Judentum ein grosses Konzept ist und dort noch Bestand hat und hierbei wesentlich ist, dass wir dem anderen geben, was ihm gehört, bzw. es ihm auch belassen, was ihm schon ist. Hierunter fällt dann u.a. auch, dass man mind. 10% aller Einkünfte an andere weitergibt, junge Paare unterstützt werden, für Beerdigungen anderer gesorgt wird usw. Rabbiner Hirsch sA führt dazu sehr schön und klar aus, dass sich dass alles schon daraus ergibt, dass G'tt uns ebenso wie alles andere geschaffen hat und damit uns eigentlich sowieso nichts gehört, sondern alleine von G'tt gegeben, geborgen ist, damit wir mit diesen Mitteln wiederum Nächstenliebe geben. Es ist uns somit alles nur, um es anderen zu geben.

Und um den Kreis zu schliessen wird so jüdischerseits eben auch das "Aug um Aug" verstanden, dass wenn ich jemand seines Augenlichtes beraube, ich dazu verpflichtet bin, mit allen meinen Mitteln ihm dieses wieder zu geben. Natürlich eben nicht, in dem ich selber erblinde, sondern ihm helfe, weiterhin so zu leben, als hätte er sein Augenlicht noch.
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#17
Jakow schrieb:Und das das christliche G'ttesbild mit der jüdischen Lehre nicht vereinbar ist, sollte eigentlich klar und bekannt sein.
Ich bekenne mich als unwissend, was "DIE" Christliche G-ttesvorstellung sein könnte. Ich behaupte mal dagegen, es gibt keine monolithische, und auch die Vorstellungen der Individuen weichen vermutlich stärker voneinander ab, als die Vorstellungen mancher Christen von manchen Juden ... Ich behaupte folglich, dass es eine nicht gerade kleine Schnittmengen zwischen christlichen und jüdischen Vorstellungen gibt/(geben kann)
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#18
Jakow schrieb:wäre hier "Aug um Aug" sicherlich ein spannender Ansatzpunkt um hier im Referat die christliche und jüdische Ansicht gegenüberzustellen und einmal konkret den Textstellen nachzugehen, welche Ansicht wohl hier berechtigter ist.
Noch interessanter wäre, weil den Tatsachen gerechter werdend und nicht nur vermeintliche Gegensätze zum zigtausendsten Mal zu Unrecht abfeiernd, das Gemeinsame zwischen biblichen Auslegungen von Christen UND Juden dem sprichwörtlichem alltäglichen Sprachgebrauch der Schadensregel "Auge für Auge" auseinanderzupuseln in aller Ruhe und Sorgfalt ... Bei allen Christen, die das wissen wollen, könnte sich inzwischen herumgesprochen haben, dass es nicht mit der platt (miss)verstandenen Polemik von "Auge für Auge" versus "Andere Backe hinhalten" getan ist ...
http://www.gcjz-pfalz.de/html/vetter.htm http://www.freiburger-rundbrief.de/de/?item=859
Prof. Vetter war übrigens CHRISTL. Theologe, inzwischen leider verstorben.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#19
Lieber Fritz,

bedanke mich für die zwei Links - Texte hab ich mir gleich abgespeichert (und wer sie später zuhause in Ruhe durchlesen).
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#20
t.logemann schrieb:Lieber Fritz,
Nix zu danken ... , auch NICHT für Dich bestimmt.

Aber ich bin noch lange nicht Dein "Lieber Fritz". Ich ersuche Dich hiermit, mich nicht weiter so vereinnahmend und heuchlerisch anzusprechen.

Bevor Du Dich in weiteres Sprücheklopfen ergehst: Respekt, auch Respekt für Distanzbedürfnis von Mitmenschen ist unabdingbare Voraussetzung von "Nächstenliebe"! Ich lege auf weiterhin auf keinerlei näheren Kontakt zu Dir wert, solange Du Deine Umgangsformen und Deinen Schreibstil nicht sehr veränderst zum Besseren.

Was Stalking bedeutet, dürfte Dir geläufig sein, sonst erklären Dir das ggf. zuständige Stellen.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#21
@Fritz

meinen Schreibstil hab`ich seit 30 Jahren - einem alten bringt man keine Attitüte der neuen Zeit bei... wenn Dich mein Schreibstil stört - halte Dich doch einfach am Inhalt fest...
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#22
Fritz7 schrieb:Aber ich bin noch lange nicht Dein "Lieber Fritz". Ich ersuche Dich hiermit, mich nicht weiter so vereinnahmend und heuchlerisch anzusprechen.
"Lieber Fritz" ist im Deutschen die "normale" Anredeform.
Ich kann da weder "Vereinnahmendes" noch "Heuchlerisches" darin sehen.
Hoffentlich liegt hier nicht eine verbale Form von Allergie vor.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#23
Mandingo schrieb:Hoffentlich liegt hier nicht eine verbale Form von Allergie vor.
Genau dies, auch noch selektiv: :eh:
Ich suche mir die Leute gern selbst aus, die mich so anquatschen ... Und Widerspruch: Unter nicht persönlich Bekannten ist das nur in ganz speziellen (Kirchen?)kreisen "normale" Anrede.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#24
@Fritz,

da liegt der Unterschied: Mir ist erstmal jeder "lieb", der an Gott glaubt - und mag er/sie mich auch noch so sehr beschimpfen.

Mal was anderes: Geechtigkeit hat auch mit Weisheit zutun - die Weisheit nämlich, zwischen gerecht und ungerecht zuu unterscheiden. Ich hab`da was im Talmud gefunden:

4,26-27.

Vier Arten gibt es unter den Jüngern der Weisheit: Schwamm, Trichter, Seihe und Schwinge. Der Schwamm saugt alles ein; der Trichter lässt hinaus, was er eingenommen hat; die Seihe lässt den Wein hindurch und behält die Hefe zurück; die Schwinge wirft die Kleie hinaus und behält das Mehl.

5,17. Vierfach unterschieden sich die Fähigkeiten der Schüler: leicht fassen und leicht vergessen: da wird der Vorzug von dem Fehler aufgeworfen. Schwer fassen schwer vergessen: da wird der Fehler von dem Vorzug aufgewogen. Leicht fassen und schwer vergessen: das ist das Schlimmste.

5,15. Der Tor und der Weise verraten sich in sieben Dingen. der Weise schweigt vor dem, der ihn an Einsicht überragt; er fällt dem andern nicht ins Wort, und ist bedachtsam in der Antwort, er fragt zur Sache und antwortet nach Gebühr, spricht vom ersten zuerst und vom letzten zuletzt, wovon er nichts weiß, sagt er. ich weiß es nicht. Wenn er einsieht, dass er sich geirrt hat, gesteht er seinen Irrtum unumwunden ein. Gegenteilig von alledem handelt der Tor.

aus dem Talmud
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#25
BS"D

Fritz7 schrieb:Ich bekenne mich als unwissend, was "DIE" Christliche G-ttesvorstellung sein könnte.
Dieses 'die' bezog sich auf die Unterscheidung zum jüdischen G'ttesbild. So macht dieses eben die Personifizierung von G'tt in einem Menschen aus, welche allen jüdischen Vorstellungen widerspricht. Hieraus ergeben sich dann weitere Unterschiede.

Fritz7 schrieb:als die Vorstellungen mancher Christen von manchen Juden
Das mag nun wiederum so sein, wobei sich mir dann eben auch die Frage stellt, wann man noch Christ ist. Zum Judesein zumindest gehört keine spezielle G'ttesvorstellung. So gibt es ja auch christliche Jude.

Fritz7 schrieb:Ich behaupte folglich, dass es eine nicht gerade kleine Schnittmengen zwischen christlichen und jüdischen Vorstellungen gibt/(geben kann)
Das sehe ich halt in dieser Frage und vielen anderen eben nicht, weil alleine die Person Jesus hier schon trennt. Deine Ansicht wundert mich aber auch erst einmal nicht so sehr, da ich diese Haltung oft von Christen kenne, welche die Auffassung vertreten, dass hier vieles gleich sei.
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#26
BS"D

Fritz7 schrieb:das Gemeinsame zwischen biblichen Auslegungen von Christen UND Juden dem sprichwörtlichem alltäglichen Sprachgebrauch der Schadensregel "Auge für Auge" auseinanderzupuseln in aller Ruhe und Sorgfalt ...
Da hast du natürlich auch wieder recht.
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#27
Wie schade, dass trotz des jüdisch-christlichen Erbes der Nächstenliebe und Fürsorge, dermaßen viel Elend und Armut in den entsprechenden Gesellschaften existiert. Macht doch (mich) nachdenklich. Die Gebote (Zehnwort) sind doch den Menschen flehendlich und mit Hingabe an das Herz gelegt worden - an das warme, mitfühlende - wie mühsam hingegen die Umsetzung in Staat und Gesellschaft usw. erscheint. Teilen ist kein Gnadenakt, sondern vollendete Kommunikation und das Ja zur Einheit.

Was die andere Form von Kommunikation angeht - hier beziehe ich mich auf die letzten Dialoge und Beiträge: Thema Distanz und Nähe
Stalking
Höflichkeit

Wer sich durch die Anrede "Liebe®" unangenehm berührt fühlt, teile das bitte in höflicher Weise dem anderen Diskutanten mit. Schliesslich war das auch meine bevorzugte Anrede. Bitte um Nachsicht, falls jemand dadurch seine Individualdistanz überschritten sah.
Darauf aufmerksam gemacht, werde auch ich meine Anreden in Zukunft dementsprechend ändern.
Gut wäre es auch, diese innerpersonale Angelegenheit diskreter(er) abzuklären und nicht in der Öffentlichkeit breitzutreten.
Eine gewisse Übereinkunft sollte bestehen, wie miteinander gesprochen werden soll - damit keine "Irrungen und Wirrungen" der Gefühle ins Spiel kommen, sondern das geistige Niveau und Freude am Dialog (weiterhin) im Zentrum stehen und nicht umgekehrt.
Sind wir in einer billigen Talkshow?
Dann möchte ich aber (nicht) mehr Moderatorin sein.

Gruß
Lea
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#28
Lea schrieb:Wer sich durch die Anrede "Liebe®" unangenehm berührt fühlt, teile das bitte in höflicher Weise dem anderen Diskutanten mit.
Hmm, ich versuchs, in der Regel zu überlesen.

Mir ist "Liebe" religiös-verbrämt oder politisch-instrumentalisiert ein durch inflationären Gebrauch sehr abgenutzter Begriff, vielleicht schon arg jenseits seiner Haltbarkeit ... und eben arg missverständlich.

Ich halte es mit dem Bundespräsidenten Heinemann, gefragt nach seiner Ansicht zu Vaterlandsliebe: "Ich liebe meine Frau und das reicht mir." Schließt ja Respekt und tief empfundene Solidarität allen Menschen gegenüber nicht aus - und Verteidigung eigenen Distanzbedürfnisses gegenüber Aufdringlichen auch nicht.

In dem von Dir kritisierten Fall sehe ich vorsätzliche Provokation, ganz bewusste Instrumentalisierung für Anmache. Es war vorher eben nicht gepflegter Sprachgebrauch ... Und da muss auch mal kurz und ergreifend, vielleicht unhöflich, Abwehr möglich sein ...

Fritz
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#29
Keine Kritik, sondern Abklären, wie (in Zukunft) Anrede in möglichst diskreter Form erwünscht, gewünscht ist.
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#30
Mandingo schrieb:"Lieber Fritz" ist im Deutschen die "normale" Anredeform.
Ich kann da weder "Vereinnahmendes" noch "Heuchlerisches" darin sehen.

Von dem westfälischen Kirchenpräses Hans Thimme word folgende Anekdote zu Nähe und Distanz und Vereinnahmungsgefühlen überliefert:

Ein junger Vikar sprach ihn formal nach Kirchensprch-Gepflogenheiten korrekt mit "lieber Bruder Thimme" an.
Thimme reagierte verschnupft abwehrend: "Dann können Sie auch gleich "Hänschen" zu mir sagen."
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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