Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ethnische Exklusivität
#1
Religionen mit ethnischem Exklusivitäts-Anspruch (göttliche Auserwähltheit) - können leicht zu Spannungen zwischen Völkern unterschiedlicher Ethne (Herkunft) führen.
Zitieren
#2
Mehr als 10 Beiträge von Keiner hintereinander zu lesen - kann gefährlich für die Lachmuskulatur werden
Zitieren
#3
BS"D

Keiner schrieb:Religionen mit ethnischem Exklusivitäts-Anspruch (göttliche Auserwähltheit) - können leicht zu Spannungen zwischen Völkern unterschiedlicher Ethne (Herkunft) führen.
Da du sicherlich nicht zufällig dieses im Forum über das Judentum geschrieben hast, muss ich anmerken, dass du hiervon wohl keine grosse Ahnung hast. Denn eine Exklusivitäts-Anspruch vertritt das Judentum gerade nicht. Ebenso deine Anmerkungen zu den Ethnien wird gerade eigentlich durch die Juden widerlegt, da hier eben unterschiedlichste Ethnien zusammenkommen und es denoch keine grossen Spannungen gibt.
Zitieren
#4
Jakow schrieb:Ebenso deine Anmerkungen zu den Ethnien wird gerade eigentlich durch die Juden widerlegt, da hier eben unterschiedlichste Ethnien zusammenkommen und es denoch keine grossen Spannungen gibt.
Religiös gilt das wohl fürs Judentum ... Keine ethnische Exklusivität

ABER: im modernen säkularen JÜDISCHEN Staat Israel gibts nationalistisch, ethnische, rassistische Spannungen von erheblicher Schwere, Häufigkeit und Spontanität. Das dürfte imho aber kaum wirklich religiös begründbar sein ... Schlimm bleibts dennoch.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren
#5
Hallo Fritz :)
ja genau, wo Menschen sind, da menschelt es.

Hast Du schonmal von dem tollen Argument gehoert: "Bei alledem, was wir Euch in all den Jahrhunderten vorenthalten und angetan haben, solltet Ihr es doch nun aber wissen...."

Wie sonderbar aber auch, dass man aus Vorbildern, sogar ohne es zu wollen, was ablernt. Der letzte grosse Schwung an Israel-Bewohnern kam nach 70 Jahren kompletten Religions-und Vereinigungs-Verbot aus der Sowjet-Erziehung her ins Hl.Land. Da bekam man ja unheimlich viel Sinn mit fuer ethnisch und geistig und erziehungsmaessig ganz anderswo beheimatete Voelker und hatte flaechenmaessig nie das Erlebnis, auf 30 km Entfernung von Leuten zu wohnen, die einem ne kleine Kassam in die Mittagssuppe schiessen wuerden, wenn sie traefen -

@an "Keiner":
Es gab mal eine Zaehlung aus wieviel Voelkern und Sprachfamilien "der Jude" in Staat Israel besteht
- da waren es allein 37 Sprach-Obergruppen von Chinesen-Vergleichbaren aus Fernost bis zu lackschwarzen Juden aus Äthiopien, Jemeniten sind "richtig alt-arabisch" und "Bergjuden" fast wie Kurden - und persische nach 2600 Jahren iin Persien "irgendwie" persischer als etwa die aus Deutschland oder Frankreich - wir koennen sogar einen juedischen Unterstamm der Sioux-Indianer anbieten, die wurden etwa im 16.Jhd. von Ex-Spaniolen zu Indianern, beteten aber 1906 immer noch am Sabbath aus der Hl.Thorahrolle - womit auch gleich das Thema abgehandelt sei, dass Juden sich "gar nicht ein bisschen wo anpassen"...
Es gibt ein "Juedische-Voelker"-Kunde-Museum in Tel Aviv, heisst Har Tfutzoth, da finden wir uns selber bemerkenswert, Die "Kunst" daran ist allerdings, immer dann, wenn man so grad alles angepasst hat, was die Leute um einen gern wollen, das man allen gleiche, vertrieben zu werden - und schon sind es die Blonden, die Argentinien "die Juden" sind, oder schon glaubt einem ein Aethiopier freundlich lachend kein Wort, dass ein Jude etwa weisshaeutig und europaeisch sein koennte...

- und nebenan im Pali-Gebiet sind es nur maximal 6
- deren Schwarze waren einst Sklaven in der ägyptischen Elite-Armee, sie finden sich gehäuft in Jericho, weil es da im Sommer die Leute mit nicht-Kraushaaren ohne Klima-Anlagen nicht aushalten, das werden bis zu 60 Grad - sie zogen nach der Freilassung eben dahin, wo das, was wir in diesen Tagen als "Weihnachtssterne" in Blumentoepfen verteilen, als ganze Baumallee waechst -

Was ich damit illustrieren moechte, ist nicht die lexikalische Vielfalt, sondern, dass 50-80 Jahre echt wenig Zeit waren, sich auch nur unter einander an die gesammelten Judenschaften zu gewoehnen - das fing schon damit an, dass man sich einigen musste, eine gemeinsame Sprache zu waehlen, die ueberhaupt keiner von uns vorher im Alltag sprach.
Der Staat Israel an sich war auch en primär ganz saekular gedachtes Projekt, Theodor Herzl war nicht "religioes" in dem Sinne, und die erste Version der Regierung war sozialistisch gepraegt, die ersten gezielten Zuwanderer waren bitter arme Russland-Flüchtlinge mit der Bereitschaft zu Pariser Kommunarden-Ideen, Eigentum nur als Gemeinschaften zu bilden, ein Kibbutz ist die Vor-Idee zur Kolchose - und ein Moschaw ist etwas, was man in Russland auch baute, um als Vorposten des Staates nicht von den andersdenkenden Bewohnern einer Region erschlagen zu werden - als sie einzogen, lag das Land zu weiten Teilen komplett brach und wo eine Landwirtschaft existierte, hatten sie dafuer kaum mehr Technologie wie vor 800 Jahren, denn unter den Osmanen interessierte das Grundbesitzer ueberhaupt nicht - als dann die ersten und zweiten Einwandererwellen fast verhungert waren, halfen reiche Europaeer und Amerikaner mit Landkaeufen, Beratung und Werkzeug, Schul-und Krankenhausbauten - damals, bis 1949, nannte man die Juden die "Palaestinenser" und die Nicht-Juden die "Syrer", soweit sie keine Beduinen waren.
Indem aber mehr Juden und Christen nach Land Israel einwanderten, forderten die osmanischen Politiker auch, den Anteil an Nichtjuden zu steigern, "wegen des regionalen Gleichgewichts" ... und auch das war eine Einwanderung mit haeufig Null Startvermoegen.

Alt-einheimisch sind im Hl.Land nur die uralten Stadtgemeinschaften und die Familien der einstigen Gebietsherren - auch die nicht alle. Und denen entsprach auch ein uralter kleiner Kern von im Hl.Lande gebliebenen Juden in Jerusalem, um die Hl.Graeber und in Galilaea. Je nachdem, wer hier regierte, gab es ab und zu auch neu welche Voelkchen hinzu.
Zum Beispiel, nach der russ.Revolution wurde die russ.Kirche des Zaren zuhause vernichtet - also blieben deren kirchliche Mannschaften im Hl.Lande gleich ganz hier. Andere waren recht zufrieden hier eingezogen und wurden wieder wegbestellt, z.B.1939 im August schlagartig alle Deutschen ausser den juedischen Deutschen natuerlich. Wer nicht weg war bis September, wurde ja "vorsichtshalber" als birit."Feind" interniert und dann "heim ins Reich" hinterhergeschickt.

Eine folgenschwere Auflage der Mandats-Zeit (bis zur Staatswerdung) bestand darin, dass "Palaestinenser" keine "Syrer" bei sich arbeiten lassen durften.

Eine andere Haerte kam hinzu, dass ab der Staatswerdung Juden alles Dahinterliegende zu verlassen hatten, wo die Front im Freiheitskrieg zum Stillstand kam, ganz gleich wie lange sie etwa dort schon gelebt hatten. Das war also nicht nur eine Vertreibung so-herum, sondern auch anders-herum.
Nach dem 7-Tage-Krieg 1967 bekam das Land auch alle Judenschaften aus allen arabischen Laendern zugleich zugewiesen.
Nationalistische Aufwallungen in der Ex-Sowjet-Republik bescherten dem Land einen Millionen-Zuwachs an Fluechtlingen aus den ex-sowjetischen Landen.

Fast jeder neue Schub verursachte doch, dass man auch wieder mal alles Verfuegbare an Staats-Wohlstand mit nochmals ganz neuen Leuten teilen musste - neuen Sprachen, Sitten, Mentalitaeten - denen aus dem Sueden sass kein "Holocaust" in den Knochen, und so manche aus der Ex-SU glaubten immer noch, Stalin habe doch Juden gerettet - wenn ueberhaupt mal, dann doch, um den Preis unserer Religions-Ausuebung und darauf basierender Ethik. Generell trafen seine "Saeuberungen" den 5 fachen Anteil der Judenschaften, einfach der gehabten Berufe wegen.

Wenn man aber schon damit so schwer klarkommen kann, was alles die "auch-Juden" sein koennen, kann man das nicht vergleichen mit Fremdenhass homogen-sesshafter Lanndschaften.

Die ethnische "Saeuberung" ist auf pali-Seite eher staerker, denn wenn es um Bethlehem fast keine Christen mehr gibt, waren das auch Ethnien und keineswegs nur dass diese Bevoelkerung etwas Bestimmtes glaubte, was anders ist. Es sind von altersher christliche oder drusische Voelker-Einsprengsel, die dort laufend vertrieben werden, und welche da andere vertreiben - sippenweise.

Mit vollstaendigen Sippen koennen europaeische Juden ja eher nicht mehr dienen - warum wohl? - und das beeinflusst natuerlich auch alltags die Mentalitaet. "Man" hat seine naechsten, einzelnen, Vettern oder Basen eventuell irgendwo zwischen Japan, Suedafrika, Russland, Argentinien, Nordamerika oder Europa. Es gibt 7-sprachige Familien.

Also wenn es politisch "nationale" Anwandlungen im Staat Israel gibt, da ist der wunsch Vater des Gedankens - und wenn religioese Parteien auch, dann ist auch da der Wunsch Vater des Gedankens, auf die Mehrheit der Buerger betrachtet stimmt beides nicht und stimmte nie.

Also - hm - gibt es keine Juden in Wirklichkeit? - Doch, wir haben kein Problem damit, festzustellen, dass es uns gab und gibt, nur eben nicht als Rasse, nicht ethnisch, nicht religioes, nur generell und im Kontinuum darueber sicher.

- und
Zitat:"Keiner" schrieb:
Religionen mit ethnischem Exklusivitäts-Anspruch (göttliche Auserwähltheit)
- können leicht zu Spannungen zwischen Völkern unterschiedlicher Ethne (Herkunft) führen.


Nun denk doch mal.
Wann war die Begegnung am Sinai? ca.1430 vdZ? also rund 3500 Jahre her. Und wem in Wirklichkeit des Alltags ist G0TT noch bedeutsam genug, dass es den schmerzen wuerde, dass nicht sein Vorfahre am Sinai dabeistand???

Das, was es an Religion zu kriegen gab - also welcher G0TT hilfsbereit und anbetbar ist, das haben doch heute rund 1/6 der Menschen als Christen und ca.1/6 ebenfalls als Muslime, also 1/3 der Menscheit ist, so besehen, mit "erwaehlt".
- Jeder kann doch eins davon leicht werden?
Wer aber outet sich denn diesbezueglich heutzutage geradezu mit "Hoehenrausch" und glaubt, daraus, dass er Glauben bekennt, allerhand Vollmachten zu beziehen?

Wir Juden finden diesbezueglich nicht zu 1 Stimme, und Nordchristen hat das die Saekularisierung abgewoehnt.

- also ich denke, der Sachverhalt liegt nicht so einfach.

mfG WiT :)
Zitieren
#6
WiTaimre schrieb:ja genau, wo Menschen sind, da menschelt es.

Hast Du schonmal von dem tollen Argument gehoert: "Bei alledem, was wir Euch in all den Jahrhunderten vorenthalten und angetan haben, solltet Ihr es doch nun aber wissen...."

Wie sonderbar aber auch, dass man aus Vorbildern, sogar ohne es zu wollen, was ablernt. Der letzte grosse Schwung an Israel-Bewohnern kam nach 70 Jahren kompletten Religions-und Vereinigungs-Verbot aus der Sowjet-Erziehung her ins Hl.Land. Da bekam man ja unheimlich viel Sinn mit fuer ethnisch und geistig und erziehungsmaessig ganz anderswo beheimatete Voelker und hatte flaechenmaessig nie das Erlebnis, auf 30 km Entfernung von Leuten zu wohnen, die einem ne kleine Kassam in die Mittagssuppe schiessen wuerden, wenn sie traefen -
Jo ... Juden und auch Israelis sind ganz normale Menschen, nicht mehr und nicht weniger ... und das ist für mich auch gut so. KEINE unterschiedlichen Maßstäbe ...

Aber in staatlichen Ordnungen gelten für mich strengere Skalen als zwischen individuellen Menschen. Staat hat eben auch die Schwächen zu regulieren. Das erwarte ich in Deutschland gegenüber allen Ethnien und sonstigen nicht zur Dominanzkultur zählenden Gruppen ... und für Israel bei allem Verständnis für die größeren Schwierigkeiten aufgrund generationslanger schwieriger poitischer Situation letztich ebenso.

Wenn ich Gewalt und Diskriminierung in Israel anspreche, dann nicht erst seit der großen Einwanderungswelle nach Ende der USSR aus den GUS-Staaten. Auch vorher lag schon erhebliche Spannung in der Luft zwischen europa-/US-stämmigen Oberschicht-Israelis und den orientalischen, arabischen, afrikanischen Bevölkerungsanteilen, ob nun jüdisch oder auch nicht ... Das ist für mich zunächst mal kein Vorwurf sondern eine Feststellung. Die Frage ist nur, ob staatlich alles Mögliche gegen Diskriminierung getan wurde ... Da schwinden bei mir mit zunehmender Information nicht unbedingt die Zweifel.

Aber vielleicht auch nicht das Thema, das ich so riesig gern in der Öffentlichkeit breittrete, wo es eben auch als Munition für alte Vorurteile genutzt werden könnte. Ich weiss auch nicht ... Stillschweigen ists nicht auf Dauer, zum überheblichen Fingerzeigen sind Deutsche auch nicht als erste berufen und Antisemiten will ich auch keine Argumentationshilfe leisten Eusa_snooty

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste