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Datenschutz und die freiheitliche Demokratie
#1
Wie weit darf ein Staat gehen, seine Bürger zu observieren?
Wer und wie schützen sich Bürger vor diesen Eingriffen in ihre persönlichen Daten? Ist die Bewahrung der Persönlichkeitsrechte gegeben, wenn jederzeit möglich sein soll, in diese - ungefragt - einzudringen?

Grenzen und Gefahren durch eine anwachsende Überwachung.
Gibt es auch Alternativen, die Sicherheit in einem Staat zu gewährleisten?
Eure Meinung bzw. Erfahrung ist gefragt.
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#2
"Gefahren" in realistischer Größenordnung wahrnehmen und nicht mit vermeintlicher Abwehr größeren Schaden anrichten ...

Bewusste Zeitgenossen können mit einiger Vorsorge ihre pers. Daten und PC-Inhalte auch weiterhin weitgehend vor Zugriff verbergen ... die Menge der unbedarfteren Bevölkerung wird ausspioniert. Ob da ein Nutzen liegt für unsere Sicherheitsbedürfnisse?
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#3
Mir kommt ab und zu der Gedanke an 1984 von Georg Orwell, wenn ich von solchem wie von euch beschriebenen oder ähnlichem lese.

Aber auch in unserem privanten Bereich sollten wir überlegen, was wir mit unseren Kunden- und Kreditkarten zum Beispiel an Spuren hinterlassen.

Gruß
Gerhard
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#4
Gerhard schrieb:Mir kommt ab und zu der Gedanke an 1984 von Georg Orwell, wenn ich von solchem wie von euch beschriebenen oder ähnlichem lese.
Imho sind die aktuellen Pläne exzessiver Datenerfassungswut Schrotschüsse ins Nichts. Das, was man vermeintlich an sicherheitsrelevanten aus der Datenflut herausfiltern zu können meint (kriminelle Planungen), ist gar nicht mehr enthalten, dank datenschutzbewusster Vorsorge der Kriminellen. Was bleibt, ist nur eine Bespitzelung der Bevölkerung im Privatbereich ... und dann vielleicht Aufdeckung von Alltagskriminalität (illegales Steuersparen oder privater Zuverdienst oder Klatsch z.B.)
Das kann ja so gewollt sein, müsste man politisch wohl aber ehrlicherweise dann auch sagen.
Ich denke, das ist anders, als die orwellsche Vision, konkret dümmlicher und mieser. Das Geschäft mit Angstmache und der Angst der Anderen ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#5
Vielleicht geht es tatsächlich um eine reine Datenerfassung - wozu auch immer. Wäre spannend, auch das zu hinterfragen bzw. nachzufragen, was mit den Aufzeichnungen passiert. Aber soweit wird es hoffenlich nicht kommen; Telefongespräche mithören war/ist schon lange möglich usw...
Langsam wünsche ich mir die Zeit der Brieftauben, Postkutschen und Briefsiegel zurück.
Das Briefgeheimnis galt es doch stets zu wahren. Was ist daraus geworden?

Immerhin ist eine öffentliche Diskussion zu dem Thema "Datenschutz" angelaufen und generell möglich, hoffentlich auch erwünscht - die Demokratie braucht doch Werkzeuge, diese zu erhalten.

Doch, ich frage mich ernsthaft, hindert das kriminelle Kräfte, derart hochbristante Informationen weiterzuleiten? Ich bin mir nicht sicher, ob genau diese Vorgehensweise (Überwachung), erst die Büchse der Pandora öffnet. Da es einen gewissen Wirbel um dieses Thema gibt, kann wiederum spekuliert werden, ja, was soll das Ganze, wenn alles für die Katz ist?
Wenn die Sicherheit und Erfolg auf der Strecke bleiben, wozu das Spektakel?
Auch der Zugriff wäre vom Ausland wohl möglich. Oder?
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#6
Hallo Fritz,
die Frage ist völlig gerechtfertigt, was mit dieser Vorgehensweise bzw. Planung eigentlich bezweckt werden soll. Gelenkte Emotionen?
Orwell und auch Aldous Huxley konstruieren eine Schreckensvision. Für mich waren und sind sie Mahner, niemals die Freiheit aus der Hand zu geben, sie einer übergeordneten Macht zu überlassen. Kafka beschreibt auch das in seinem Roman "Der Prozess".
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#7
Lea schrieb:was mit dieser Vorgehensweise bzw. Planung eigentlich bezweckt werden soll. Gelenkte Emotionen?
Staatlicherseits werden sie illegal, sobald nicht mehr rational begründbar und defakto zielführig im Sinne der ursprünglichen Anpreisung. Emotionale Manipulation IST illegal im Rechtsstaat, denke ich ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#8
Fritz schrieb:Emotionale Manipulation IST illegal im Rechtsstaat

Das wäre schön, wo steht denn so was?

Dann wären sehr wahrscheinlich große Teile jeden Wahlkampfes Illegal, weil viele Politiker sicherlich versuchen, Emotionen zu manipulieren.
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#9
Gerhard schrieb:
Fritz schrieb:Emotionale Manipulation IST illegal im Rechtsstaat
Das wäre schön, wo steht denn so was?
So direkt meines Wissens nirgends, es ist meine Schlussfolgerung. Du hast das "denke ich" verkürzend und sinnentstellend weggelassen ...

Im übrigen gilt das für mich für alles staatliche Handeln, nicht unbedingt aber für Lobbyisten und Parteien ... folglich auch nicht für pol. Backpulverreklame der Werbestrategen im Wahlkampf.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

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#10
Ich denke, daß es schwierig werden dürfte, emotionale Manipulationen und Manipulationsversuche nachzuweisen. Auf der anderen Seite denke ich aber auch, daß auch Leute zu Unrecht in den Verdacht des Manipulationsversuchs gebracht werden könnten.

Aber auch Parteien sollte man ernst nehmen, denn sie sind die Säulen der Demokratie/ unserer Parteiendemokratie/so habe ich es mal gelernt.

Ich denke, Politiker sollten wieder ernster nehmen, was Poltiker eigentlich bedeutet. Es ist doch richtig, daß das Diener des Volkes oder so ähnlich bedeutet?

Gruß
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#11
Zitat:Wie weit darf ein Staat gehen, seine Bürger zu observieren?

irgendwann wird der liberale Datenschutz für andere zwecke verwendet werden, als für die er vorgedacht war. Das war immer schon so und wird immer so bleiben. Es gibt genug polit-skandale die immer wieder auftauchen. in den USa die Wathergate-affaire,..........

einmal werden die CDU oder andere Partein, diese Methoden benützen um ihre politischen Gegner auszuspionieren, oder dazu benützen um ihre privaten Angelegenheiten zu erledigen - wie : den Liebhaber der Ehefrau auszuspionieren,.......
und was noch schlimmer ist, vielleicht werden die Methoden gegen Prominente oder kleinkrimminelle eingesetzt. Vielleicht benützt man diese Methoden einmal um auf das Tagebuch von (beispiel)Lady Di auf ihren Laptop zuzugreifen und es zu verkaufen,.......

Gelegenheit macht Diebe.

Ich bin dagegen. Die Partein haben jetzt sowieso schon soviele Mittel, sollen sie die doch mal richtig ausschöpfen. Und wenn Gefahr in Verzug ist, kann man sowieso alle methoden die nicht gesetzlich verankert sind auch mit richterliche Genehmigung holen. Das gibts eh schon, warum also die Gesetze erweitern. Die Polizei darf sowieso schon trojianische Pferde udg. mit richterlicher genehmigung einsetzen.
Ich verstehe die ganze Diskussion überhaupt nicht. Da geht es um phobien und um sonst nichts . die Leute sind schon überhysterisch und phobisch.
der staat geht ja jetzt schon zu weit. wie weit will er nocht gehen. Ich denke, der österreichische und der deutsche sicherheitsminister, leiden schon unter starken phobien. Das wird der job so mit sich bringen
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#12
adagio schrieb:der staat geht ja jetzt schon zu weit. wie weit will er nocht gehen. Ich denke, der österreichische und der deutsche sicherheitsminister, leiden schon unter starken phobien.

Stimmt.
Eine Bedrohung durch terroristische Vereinigungen gibt es nicht und hat es nie gegeben. Die drei Kerle, die sie da gerade verhaftet haben, wollten mit den ganzen Chemikalien nur die Grünanlagen des Frankfurter Flighafens und der US Air Base Ramstein von Ungeziefer reinigen. Und die Typen mit den Rucksackbomben in den Zügen vor einem Jahr waren in Wahrheit auch ganz harmlos.

Nichts als Phobien, wohin man auch blickt.

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#13
Auch hier scheint mir eine Differenzierung und Signifikanz des Themas sehr wichtig zu werden. Worüber reden wir im Einzelnen?
Es geht um Grenzen, Folgen und auf ein Zukünftiges hin ausgerichtetes Leben innerhalb einer Demokratie - welche selbstverständlich geschützt werden soll bzw. muss, aber auch deren Bewahrung in den Persönlichkeitsrechten des Einzelnen sein elementares Ziel findet.
Ich denke schon, es lohnt sich darüber nachzudenken - egal, zu welchen Ergebnissen und Folgerungen der Einzelne (von uns) auch kommen mag.
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#14
Lea schrieb:Auch hier scheint mir eine Differenzierung und Signifikanz des Themas sehr wichtig zu werden. Worüber reden wir im Einzelnen?
Es geht um Grenzen, Folgen und auf ein Zukünftiges hin ausgerichtetes Leben innerhalb einer Demokratie
Ich denke, dass man mit allzu bereiter obrigkeitlicher Überwachung letztlichen den Terroristen zu ihren angepeilten Zielen führt, in dem die Freiheit und das recht aufgegeben wird und mittels dumpfe Ängste /deren Verstärkung verbreitet realistische Gefahrenpotenzale verzerrt und ins Unmäßige vergrößert werden durch staatliche Macht, deren gesetzlicher Auftrag anderes wäre.
Ich bezweifele sehr, dass Terroristen wirklich durch flächendeckende Internetüberwachung aus der Welt kommen ... und dass die bisherigen Mittel schon immer nur angemessen genutzt werden zum anfänglich angepeilten Ausnahmegebrauch ... Meist weitet sich das nachträglich inflationär aus ... und von der Anfangsgründen ist gar nicht mehr die Rede, weil dafür längst untauglich geworden durch Gegenmaßnahmen der Kriminellen.
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#15

Ich bezweifele sehr, dass Terroristen wirklich durch flächendeckende Internetüberwachung aus der Welt kommen ...
[/quote]

Das bezweife ich auch-und vor allem habe ich Bedenken, was mit dem ganzen Gedankenmüll geschieht, der gesammelt wird (von den Bürgern...)

Maya
Wir können Gott mit dem Verstande suchen,
aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen
(Josef von Eötvös)
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