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Wie soll man das nun wieder verstehen?
#1
Hi!

Ist die Al-Azhar-Universität in Kairo bei Glaubensfragen zum Islam eine relevante Institution oder nicht?

Welt Online 21.06.2007 schrieb:Buch über den Propheten löst Skandal aus

Seit zwei Monaten halten skurrile Auslegungen des Islam führender Gelehrter die ägyptische Öffentlichkeit in Atem. Danach verteilten Anhänger des Propheten dessen Schweiß als Parfüm an die Bewohner von Medina - und das ist nur der harmlose Teil.

Seit zwei Monaten halten skurrile Islam-Interpretationen führender ägyptischer Gelehrter die Öffentlichkeit in Atem. Zeitungen und Rundfunk, Regierung und Parlament sowie die höchsten Autoritäten der in der islamischen Welt als Zentrum aller Weisheit verehrten Al-Azhar-Universität zu Kairo schlagen sich mit den Ansichten zweier Islam-Autoritäten herum, in denen sie sogar eine größere Gefahr erblicken als seinerzeit im Skandal um die dänischen Mohammed-Karikaturen.

Tatsächlich kann wohl keine Karikatur westliche Geister mehr zum Kichern verleiten als die Erklärungen des Muftis von Ägypten, Ali Guma, wonach Anhänger des Propheten seinen Urin tranken, um seiner Heiligkeit noch inniger teilhaftig zu werden, sich seinen Speichel ins Antlitz schmierten und seinen Schweiß als Parfüm an die Bevölkerung von Medina verteilten.

Wer von den Exkrementen des Propheten angewidert ist, muss seinen Glauben widerrufen

Quelle des Streites ist ein Buch des Muftis über „Alltags-Fatwas“, also Gelehrtenmeinungen, die sich aus dem gelebten Alltag ergaben. Guma verweist darin auf diverse „Hadithe“, also überlieferte Worte von Begleitern des Propheten. Es gibt Tausende davon, und ihre Glaubwürdigkeit ist immer wieder Thema leidenschaftlicher Debatten. Guma führt eine Anekdote an, wonach des Propheten Dienerin Umm Ayman seinen Urin trank, um so seinen Segen zu erlangen. Der Prophet habe darauf gesagt: „Dieser Bauch wird nicht durch die Feuer der Hölle geschleift werden, denn er enthält etwas von unserem Herren, dem Boten Allahs.“

„Dieser Segen“, wird Guma in den Medien zitiert, „kann mit dem ehrwürdigen Speichel, Schweiß, Blut oder Urin des Propheten getan werden.“ Wer von den Exkrementen des Propheten angewidert sei, der müsse seinen Glauben widerrufen. Nachdem der Skandal um das Buch losgebrochen war, verteidigte der Mufti seine Ansichten: „Der ganze Körper des Propheten ist rein.“ Wer weiterliest, kann weiter staunen: Guma berichtet von Suhail bin Omar, der einst geschildert haben soll, wie sehr die Begleiter Mohammeds ihren Propheten verehrten. „Sobald er ausspuckte, eilten sie sich, seinen Speichel zu greifen und ihn sich ins Gesicht zu schmieren.“ Der ägyptische Religionsminister und die Al-Azhar-Universität bezeichneten Gumas Interpretationen umgehend als „tragisch“ und „falsch“ und verwiesen darauf, dass viele Hadithe zweifelhaften Ursprungs sind. Prompt wurde Guma bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Wenn eine Frau dem Mann diese Brust zum Saugen anbietet, entsteht ein familiäres Band

Die Universität hat aber auch Ärger mit ihrem eigenen Leiter der Hadith-Abteilung; genauer Ex-Leiter, denn Izzat Atiyya fiel in Ungnade, als er einen originellen Ausweg fand, wie Frauen und Männer im Beruf zusammen arbeiten können, obwohl der Islam untersagt, dass Frauen und Männer, die nicht verwandt sind, einander begegnen. Wenn, so Atiyya, die Frau Brustmilch hat und dem Manne diese Brust zum Saugen anbietet, dann ist dadurch ein quasifamiliäres Band entstanden, vorausgesetzt, der Mann nuckelt direkt an der richtigen Stelle und nicht daneben, und – wohlgemerkt – das Ganze wird schriftlich protokolliert.

Das würde ganz neue Perspektiven für den ägyptischen Arbeitsalltag der Zukunft öffnen, wenn nicht Atiyya im Brustton der Überzeugung seither seine Reue bekundet und seine Analyse zurückgezogen hätte. Der Universität reichte die Entschuldigung nicht – er wurde suspendiert.
(Hervorhebungen von mir)

Lese ich das richtig: Urin trinken? Speichel lecken? Mit Fremdschweiß einreiben? An den Brüsten fremder Frauen nuckeln?

Zu letzterem Thema:

Institut für Islamfragen, 22.06.2007, basierend auf einem Artikel der arabischen Zeitung elfagr.org]
Größte Abkehrbewegung vom Islam registriert

Auslöser soll die Fatwa über das so genannte Stillen der Erwachsenen" sein

(Institut für Islamfragen, dh, 22.06.2007) Laut der arabischen Zeitung "elfagr.org" soll die al-Azhar Moschee in Kairo/Ägypten neulich die größte Abkehrquote vom Islam registriert haben. Auslöser dieser bisher beispiellosen Welle der Abwendung vom Islam sei vor allem das Rechtsgutachten über das so genannte "Stillen der Erwachsenen" gewesen.

Nach Angaben der Moscheesprecher seien die meisten "Abgefallenen" ausländische (nicht arabische) Muslime, die durch diese Fatwa vom Islam enttäuscht sind und infolge dessen den Islam verlassen hätten. Vor allem Frauen seien ausgetreten, da diese das "Stillen der Erwachsenen" als Verachtung der weiblichen Körpers betrachten.

"Elfagr.org" teilte mit, diese Fatwa sorge momentan weltweit dafür, neue Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen hervorzurufen. Diese Konflikte würden wahrscheinlich extremer werden als die Unruhen, die die Muhammad-Karikaturen auslösten. Mittlerweile seien die ersten Karikaturen darüber in der Weltpresse veröffentlicht. Eine von ihnen zeigt eine Kuh mit einem verschleierten weiblichen Kopf.

Quelle: [url=http://www.elfagr.org/TestAjaxNews.aspx?secidMenu=1949 schrieb:
www.elfagr.org/TestAjaxNews.aspx?secidMenu=1949[/url]

Kommentar: Obwohl Dr. 'Izzat 'Atiyya, Dozent der Überlieferungswissenschaft an der al-Azhar Universität als Auslöser der Debatten über das "Stillen der Erwachsenen" betrachtet wird, ist der wahrscheinliche Auslöser der Unruhen über dieses Thema der im Exil lebende ägyptische Priester Zakariya Botros.

Durch seine in den arabischen Ländern sehr bekannten Fernsehsendungen führte er vor einigen Jahren die islamische Lehre vom "Stillen der Erwachsenden" in die Debatte ein. Seitdem sorgt dieses Thema für Unruhen in der islamischen Welt. Während einige sie als nicht islamisch betrachten, betonen andere, dies sei doch eine glaubwürdige Lehre Muhammads, die in den vertrauenswürdigen Überlieferungssammlungen von al-Bukhari und Muslim stehe.

Was geht da ab?

Grüße
Moski
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#2
Studier doch Islamwissenschaften, welche in Deutschland vielfach angeboten werden; deiner Neigung gemäß.

Gruß
Lea
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#3
Lea schrieb:Studier doch Islamwissenschaften, welche in Deutschland vielfach angeboten werden; deiner Neigung gemäß.

Gruß
Lea

Nur weil mir irgendwas merkwürdig vorkommt, muss ich doch nicht gleich ein ganzes Studium durchführen. Mir hat die Haltung Polens bei EU-Gipfel nicht gefallen - muss ich deshalb Polenismus studieren? Ich verstehe die Kreationisten mit ihren Ansichen zum Leben nicht - muss ich deshalb Kreationismus studieren? Ich bekomme bis heute nicht zusammen, was die Leute an der Scientology finden - muss ich deshalb in die Oxford-Kapaziätsanalyse?

Grüße
Moski
P.S.: Wenn du meine Haltung zum Islam nicht verstehst, ich gebe gerne Kurse. Tagessatz 200 Euro.
Ich bin gegen Religion weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen (Richard Dawkins)
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#4
* hab das ganze Zeug weg.
Mit islamischen Texten (Auslegungen) usw...sollte man sich nur befassen, wenn man dazu kompetent ist und ernsthaft damit umgeht. Ausserdem erachte ich es all respektlos (wann beginnt die Schamgrenze), ohne Kontext, Fragmente aus dem Zusammenhang zu reissen. Das (die Auslegung, Interpretation) betrifft doch nur Muslime und nur sie können dazu Stellung nehmen.
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