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Widerspruch in den Evangelien
#1
Hallo,

ich wollte gerne mal einen sehr gewaltigen Widerspruch in den Evangelien aufzeigen, der eigentlich eine sehr grosse Frage aufwirft.

Nach Matthäus 5: 39 (Bergpredigt)
sagt Jesus:
Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 21,24): «Auge um Auge, Zahn um Zahn.» 39Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.

- also keine Vergeltung

aber in Lukas 19:27 sagt Jesus:
Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.

es gibt Versionen, die übersetzen statt "macht vor mir nieder" " vernichtet sie" und sogar " schlachtet sie ab"

Wie kann man diesen Widerspruch auflösen?

Wude das Matthäus Evangelium gefälscht, muss es nicht doch heissen nach Moses, den feinden gegenüber Auge um Auge, zahn um Zahn. Die Gegner der Christen hätten mit dem Gebot " dem Feind auch die andere Wange hin halten" handlungsunfähig für eine Verteidigung gemacht. Mit Einhaltung dieses gebots waren die gläubigen Christen ihren Gegnern ausgeliefert.

Und in Lukas 19:277, lesen wir sehr wohl dass Jesus die Feinde unterdrücken würde, dazu aber muss man den Feind abwehren...
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#2
Brahab schrieb:ich wollte gerne mal einen sehr gewaltigen Widerspruch in den Evangelien aufzeigen, der eigentlich eine sehr grosse Frage aufwirft.
Nach Matthäus 5: 39 (Bergpredigt)
sagt Jesus: Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 21,24): «Auge um Auge, Zahn um Zahn.» 39Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.
- also keine Vergeltung
aber in Lukas 19:27 sagt Jesus:
Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.
Du vergleichst da zwei unterschiedliche Texte, Brahab!
Jesus gibt in seiner Bergpredigt bei Matthäus Anweisungen für seine Jünger, formuliert seine Ethik auf radikale Weise, so dass jeder sein Verhalten an diesen Idealvorstellungen messen kann.

Der Lukas-Text ist ein Gleichnis-Text.
Jesus erzählt eine Geschichte, die jeder Zuhörer nachvollziehen kann, von einem König, der über seine Knechte richtet und seine Feinde so behandelt, wie es Könige in der Regel tun.
Jesus wertet da gar nichts, sondern lässt die Zuhörer bei ihren gewohnten Vorstellungen, damit sie ihm im Kern des Gleichnisses folgen können.

Und in diesem Kern geht es darum,
mit dem, was Gott einem Menschen an Fähigkeiten anvertraut hat, möglichst viel zu tun. Da sitzt die Lehre, die es zu vermitteln galt. Das ist das erzählerische Geschick des Rabbi Jesus, seine Lehren auf den Punkt zu bringen und nicht in einer Geschichte alle seine Schwerpunkte unterzubringen. Nur so kann man sich auf Einzelthesen konzentrieren und über sie diskutieren.
Das ist Rabbiner-Technik, die Jesus hervorragend beherrscht, was ihm selbst seine Gegner anerkennend bescheinigen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#3
Das ist ein hochinteressanter Aspekt, den Du da aufwirfst.
das heisst Jesus löst das Gesetz Moses nicht auf, sondern zeigt seinen Jüngern seine Idealvorstellung.
Ist diese Vorstellung aber überlebensfähig.
Hätten dann die Juden im Warschauer Ghetto ihren Feinden nicht trotzen sollen, war dann der Widerstand gegen die Nazis nicht das ideal, ist der Widerstand gegen das Böse nicht das Ideal?
Wenn wir das Böse nicht bekämpfen sondern zulassen, dass das Böse wirken kann ohne dass wir ihm Einhalt gebieten, wie soll das Gute überleben oder überhaupt leben, wenn das Böse sich über das Gute erhebt?
Ist die Idealvorstellung unrealistisch?
Oder gewinnt diese nicht dann Sinn, wenn man anerkennt, das das Hinhalten der anderen backe ohne Verteidigung fatal ist.
Ruft Jesus hier nicht zum Zulassen der Zerstörung auf, wenn Zerstörung an einem verübt wird.
Hat das Böse etwa Mitleid wenn der leidende sich nicht wehrt, oder wird der Böse nicht dadurch bestärkt seine macht gegen den Schwachen auszudehnen?
Jesus war der heilige Lehrer seiner Jünger.
Er war friedfertig aber auch geradlinig.
Sollte er den Jüngern etwas auferlegen als idealvorstellung was nie zu erreichen wäre.
Die, die ihm auf jedes Wort gehorsam folgten?
Und selbst heute gibt es Christen die in ihrem übertriebenen Pazifismus dies als Grundlehre ansehen.
Diese aber im Ernstfall nur mit der Selbstaufgabe durchzuführen wäre bis hin zur Selbstzerstörung.
Ich erwähne nochmals das Dritte Reich.
Ist es nicht viel mehr so zu sehen, ihr seid so schlecht ihr Menschen dass jede Bestrafung die euch auferlegt würde, ihr nur mit der Duldung
beantworten dürftet. Ihr seid so abgeirrt, dass ihr nicht das Recht hättet euch zu verteidigen, ihr seid mit eurem Weg der Selbstzerstörung preisgegeben und es wäre nicht einmal ein Verlust. Auf diesem Niveau seid ihr abgesackt dass ich euch so, nicht wie Moses, gebiete Auge um Auge , Zahn um Zahn sondern dass ihr in eurer Falschheit, es ertragen möget, denn ihr hättet so wir ihr seid kein Recht auf Verteidigung. So bessert euch, damit ihr wieder auf ein Niveau kommt, Wert zu haben in meinen Augen würdig zu sein, erhalten zu bleiben und würdig euch zu verteidigen. Denn wenn ihr einen richtigen Weg gehen würdet, so hättet ihr auch das Recht ihn zu verteidigen. So aber hier und jetzt sage ich euch, lasset euch schlagen , ihr habt es nicht besser verdient.

Somit die Aufforderung sich zu Bessern, einen neuen Weg zu gehen der verteidigungswürdig in den Augen Jesu ist.
Diese Auslegung macht für mich nur Sinn.
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#4
Brahab schrieb:...Wenn wir das Böse nicht bekämpfen sondern zulassen, dass das Böse wirken kann ohne dass wir ihm Einhalt gebieten, wie soll das Gute überleben oder überhaupt leben, wenn das Böse sich über das Gute erhebt?
Ist die Idealvorstellung unrealistisch?
Oder gewinnt diese nicht dann Sinn, wenn man anerkennt, das das Hinhalten der anderen backe ohne Verteidigung fatal ist.
Halt erst einmal ein wenig die Luft an, Brahab,
und mach dir klar, was deine tolle Verteidigung bisher an Leid, Tod und Elend in der Geschichte der Menschheit gebracht hat.

Realistisch ist doch wohl,
dass Gewalt nur wieder Gewalt gebiert, wie man es in den muslimisch dominierten Gegenden heute sehr deutlich demonstriert bekommt.
Wo ist denn da der Frieden unter den Muslimen selbst?
Wo hat der "Super-Christ" George W. Bush Frieden gebracht mit seiner Art der Verteidigung, die du so realistisch und toll findest?
Wo siegt denn das Gute im Irak-Krieg, der sich auch als eine US-Verteidigung gegen Terror verstand?

Kapierst du immer noch nicht, was Jesus meint?
Wer den Teufelskreis der Gewalt durchbrechen will, muss wohl oder übel erst einmal darauf verzichten, die Methoden seiner Gegner zu übernehmen, die du hier so forsch empfiehlst!

Die Realität spricht gegen dich, Brahab!
Aber leider ist das Gegenteil, also die Ansicht Jesu, auch noch kaum im großen Stil umgesetzt worden, sondern lediglich in kleinen Aktionen, in denen sie zum Frieden geführt hat.
So bleibt die Überzeugung, dass Jesus mit seiner Ansicht Recht hat, eine Glaubensüberzeugung. Je mehr Menschen diesen Glauben aber bekennen, desto mehr Chancen hat der Frieden in der Welt.
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#5
Hallo,

ich denke dass das Böse nicht zu bekämpfen ist mit bösen Mitteln aber dem Bösen mit der Passivität leider kein Einhalt geboten werden kann.
Bestes beispiel Drittes Reich.
Wenn alle Passiv gewesen wären hätte sich das Böse ausgebreitet und die Nazis hätten leichtes Spiel gehabt.
Der islam sagt, wehrt euch in dem Maß wie ihr angegriffen wurdet aber überschreitet nicht das Maß.
Das heisst die Intensität der verteidigung darf nicht über das Maß des Angriffs gehen.
Das ist die einzige Lösung.
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#6
Nein, Brahab,

Passivität ist nicht gemeint und nicht gefordert.

Nicht mit gleicher Münze zu vergelten ist die Forderung.

Manchmal, wenn man dann noch die Hand
der Versöhnung reicht kann echte Versöhnung erreicht werden.

Ich habe das schon erlebt.

Nur da bedarf es Mut und kann auch mal in die falsche Richtung gehen.

Ich halte das, was Du unter Maß halten beschreibst für unrelaistisch.

Gruß
Gerhard
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#7
Brahab schrieb:...Wenn alle Passiv gewesen wären hätte sich das Böse ausgebreitet und die Nazis hätten leichtes Spiel gehabt.
Im Gegenteil, Brahab,
wenn sich alle den Nazis verweigert hätten, die vorgeschobenen Kriegsgründe mit Kriegsdienstverweigerung ins Leere hätten laufen lassen, die Juden nicht verfolgt hätten, sondern alle Vorurteile und Feindbilder missachtet hätten, auch wenn es sie wie Jesus das Leben gekostet hätte, dann wäre das ganze Elend nicht über die Menschheit gekommen.

Du argumentierst sagenhaft naiv,
wenn du meinst, was von Mächtigen und Weisen als Böse erklärt wird und bekämpft werden soll, müssen dann auch alle mit bekämpfen. Bullshit!
Jesus sieht das Problem bedeutend vielschichtiger,
wie ich dir schon oben dargelegt habe.
Deine Haltung herrschte auch bei Bush, Saddam Hussein und anderen kriegsgeilen "Weltenrettern" vor, die das "Reich des Bösen" bekämpfen wollten und nur ein Meer von Leichen hinterlassen haben.

Aber ist es nicht toll,
dass wir endlich mal bei einem unterscheidenden Knackpunkt zwischen deinem Propheten und Jesus angekommen sind?!
Genau da ist ein ganz wichtiger!
Christen können sich nicht zu Recht auf Jesus berufen, wenn sie Krieg über andere bringen (auch wenn sie es getan haben), Muslimen scheint das möglich zu sein.

Und was "Verteidigung" ist, lieber Brahab,
das bestimmen immer die, die von einem Krieg profitieren. Alle Kriegstreiber bisher haben behauptet, sich nur zu verteidigen, auch die Nazis, die du so gern als Beispiel anführst.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#8
Lieber Brahab,
ich stimme da auch meinen Vorgängern zu, das heißt ich klinke mich an der Stelle mal ein und bringe folgendes Beispiel an: Hast Du mal etwas von Mahatma Gandhi gehört?
Gewalt ist nicht mit Gewalt zu bekämpfen, da stimme ich zu, genauso wenig wie man behaupten kann, Bürgerkrieg mit Waffen beenden zu können. Tote gibt es genauso viele (oder mehr).
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#9
das ganze christentum ist meiner meinung nach voller widersprüche. Auf der einen seite preisen sie den tot jesus als erlösung, und sagen , dass er für unsere sünden gestorben sei, auf der anderen seite stellen sie judas als den inbegriff des bösen dar. wenn es aber schon ein erlösungsakt war, dem er sich sichtlich gewidmet hatte, dann kann nicht gleichzeitig ein stein von dem erlösungsakt böse sein. und auserdem hatte er judas zu den 12 apostel dazugenommen.
die bibel ist voller widersprüche, genau wie alle anderen "hl. bücher".

ich glaube es gibt keinen einzigen satz auf dieser welt, der für alle gültigkeit hat. ich glaube inzwischen ganz was anderes. es gibt menschen für die wäre es besser , wenn sie "auge um auge , zahn um zahn" leben würden, und andere menschen, für die es besser wäre, die linke backe hinzuhalten. ich glaube, dass alles ans individuum gebunden ist.

Brahab schrieb:Hallo,

ich wollte gerne mal einen sehr gewaltigen Widerspruch in den Evangelien aufzeigen, der eigentlich eine sehr grosse Frage aufwirft.

Nach Matthäus 5: 39 (Bergpredigt)
sagt Jesus:
Ihr habt gehört, daß gesagt ist (2. Mose 21,24): «Auge um Auge, Zahn um Zahn.» 39Ich aber sage euch, daß ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar.

- also keine Vergeltung

aber in Lukas 19:27 sagt Jesus:
Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.

es gibt Versionen, die übersetzen statt "macht vor mir nieder" " vernichtet sie" und sogar " schlachtet sie ab"

Wie kann man diesen Widerspruch auflösen?

Wude das Matthäus Evangelium gefälscht, muss es nicht doch heissen nach Moses, den feinden gegenüber Auge um Auge, zahn um Zahn. Die Gegner der Christen hätten mit dem Gebot " dem Feind auch die andere Wange hin halten" handlungsunfähig für eine Verteidigung gemacht. Mit Einhaltung dieses gebots waren die gläubigen Christen ihren Gegnern ausgeliefert.

Und in Lukas 19:277, lesen wir sehr wohl dass Jesus die Feinde unterdrücken würde, dazu aber muss man den Feind abwehren...
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#10
Hallo Mandingo!


Zitat:Die Realität spricht gegen dich, Brahab!
Aber leider ist das Gegenteil, also die Ansicht Jesu, auch noch kaum im großen Stil umgesetzt worden, sondern lediglich in kleinen Aktionen, in denen sie zum Frieden geführt hat.
So bleibt die Überzeugung, dass Jesus mit seiner Ansicht Recht hat, eine Glaubensüberzeugung. Je mehr Menschen diesen Glauben aber bekennen, desto mehr Chancen hat der Frieden in der Welt.

Das ist doch nichts anderes als: wenn alle gleich ticken, dann gibt es keinen Streit.

Zitat:Im Gegenteil, Brahab,
wenn sich alle den Nazis verweigert hätten, die vorgeschobenen Kriegsgründe mit Kriegsdienstverweigerung ins Leere hätten laufen lassen, die Juden nicht verfolgt hätten, sondern alle Vorurteile und Feindbilder missachtet hätten, auch wenn es sie wie Jesus das Leben gekostet hätte, dann wäre das ganze Elend nicht über die Menschheit gekommen.

Ja, wenn! Menschen sind aber nicht so und es ist absolut unrealistisch, daß alle Menschen sich dem verweigert hätten. Alleine schon die Tatsache, daß es Menschen wie Hitler und Co gibt zeigt, wie unrealistisch die Hoffnung auf einen kompletten Pazifismus ist. Der Mensch will primär Macht, Geld und Einfluß! Wie ist oftmals egal und wird irgendwie gerchtfertigt.
Zitat:Du argumentierst sagenhaft naiv,
wenn du meinst, was von Mächtigen und Weisen als Böse erklärt wird und bekämpft werden soll, müssen dann auch alle mit bekämpfen. Bullshit!
Das würde ich gerne mal im umgekehrten Falle auf die Menschenrecht anwenden!

Zitat:Aber ist es nicht toll,
dass wir endlich mal bei einem unterscheidenden Knackpunkt zwischen deinem Propheten und Jesus angekommen sind?!
Genau da ist ein ganz wichtiger!
Christen können sich nicht zu Recht auf Jesus berufen, wenn sie Krieg über andere bringen (auch wenn sie es getan haben), Muslimen scheint das möglich zu sein.

Nunja, auf Verteidigungskriege kann man sich durchaus berufen.
Können Tierquäler sich auf Jesus berufen?
Zitat:Und was "Verteidigung" ist, lieber Brahab,
das bestimmen immer die, die von einem Krieg profitieren. Alle Kriegstreiber bisher haben behauptet, sich nur zu verteidigen, auch die Nazis, die du so gern als Beispiel anführst.

Es gibt konkrete Definitionen was Verteidigung ist und was nicht. Das obliegt nicht irgendeinem Machthaber! Der kann derlei zwar vorschieben, aber dadurch wird es nicht legitim!

Nehmen wir mal an, jemand verprügelt Deine Frau, Freundin, Tochter, etc.:
Wirst Du daneben stehen und sagen: "Bitte hör auf!" ?
Und wenn er es nicht läßt, dann tust Du nichts, sondern zeigst Deine moralische Überlegenheit, indem Du nichts tust?
Oder rufts Du die Polizei und läßt die die unpopuläre Tätigkeoit anwenden?
Wie reagierst Du, wenn Du angegriffen wirst?

Das würde mich mal interessieren!

Mfg,

Ahmad

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#11
hi

wer weiß etwas über das thomasevangelium?? der countdown läuft,w eniger wie 23 stunden!
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#12
aAHMADh schrieb:...
Zitat:Aber leider ist das Gegenteil, also die Ansicht Jesu, auch noch kaum im großen Stil umgesetzt worden, sondern lediglich in kleinen Aktionen, in denen sie zum Frieden geführt hat.
So bleibt die Überzeugung, dass Jesus mit seiner Ansicht Recht hat, eine Glaubensüberzeugung. Je mehr Menschen diesen Glauben aber bekennen, desto mehr Chancen hat der Frieden in der Welt.
Das ist doch nichts anderes als: wenn alle gleich ticken, dann gibt es keinen Streit.
Es müssen nicht alle sein, aAHMADh
Frieden durch Nächstenliebe wird nie von allen zu erwarten sein.
Aber dafür zu werben, dass möglichst viele sich als Geschwister verstehen, kann schon eine Menschen-Familie beleben.

aAHMADh schrieb:...Menschen sind aber nicht so und es ist absolut unrealistisch, daß alle Menschen sich dem verweigert hätten. Alleine schon die Tatsache, daß es Menschen wie Hitler und Co gibt zeigt, wie unrealistisch die Hoffnung auf einen kompletten Pazifismus ist. Der Mensch will primär Macht, Geld und Einfluß! Wie ist oftmals egal und wird irgendwie gerchtfertigt.
Klar will die Mehrheit der Menschen Macht usw..
Aber es gab und gibt eben auch eine Menge anderer Menschen, die zeigen, "dass das Himmelreich nahe herbeikommt", wenn die Menschen füreinander eintreten und dabei ihr eigenes Leben nicht schonen.
"Kompletten Pazifismus" wird es natürlich nie geben. Das ist doch kein Grund, nicht auf den Frieden und die Gerechtigkeit zu setzen.
Sollen die anderen doch machen, was sie wollen. Ich bin für meine Taten verantwortlich, nicht für andere.

aAHMADh schrieb:...Nunja, auf Verteidigungskriege kann man sich durchaus berufen. Können Tierquäler sich auf Jesus berufen?
Zeig doch mal die Textstelle,
nach der du dich zur Rechtfertigung eines Verteidigungskrieges auf Jesus berufen könntest! Ich kenne keine.

aAHMADh schrieb:...Es gibt konkrete Definitionen was Verteidigung ist und was nicht. Das obliegt nicht irgendeinem Machthaber! Der kann derlei zwar vorschieben, aber dadurch wird es nicht legitim!
"Konkrete Definitionen" sind ja theoretisch ganz nett,
aber die Interpretation der Realität als Verteidigungsfall ist dabei noch lange nicht geregelt.
Auch jetzt werden alle Selbstmordattentäter von heute sich als "Verteidiger" des Islam gegen den Westen o.ä. verstehen.
Bush hat ebenso im Irak-Krieg die von Saddam Unterdrückten verteidigt usw.. Ich kenne keinen Krieg, der sich nicht als "Verteidigungskrieg" ausgegeben hätte. Selbst die Nazis sprachen vor dem 2. Weltkrieg von einem Präventionskrieg, um sich gegen die "kommunistische Gefahr" zu wehren.

aAHMADh schrieb:...Nehmen wir mal an, jemand verprügelt Deine Frau, Freundin, Tochter, etc.:
Wirst Du daneben stehen und sagen: "Bitte hör auf!" ?
Und wenn er es nicht läßt, dann tust Du nichts, sondern zeigst Deine moralische Überlegenheit, indem Du nichts tust?
Oder rufts Du die Polizei und läßt die die unpopuläre Tätigkeoit anwenden?
Wie reagierst Du, wenn Du angegriffen wirst?
Das würde mich mal interessieren!
Solche Beispiele kennen wir aus den Befragungen von Wehrdienstverweigeren.
Sie sind immer wieder lustig, sagen aber nicht die Bohne über einen Krieg aus, bei dem die "Feinde" eben nicht wie die Angreifer auf deine Tochter dastehen und auf Prügel warten.
In einer Situtation wie von dir beschrieben, verteidigt jeder ein Gewalt-Opfer. Welchen Verteidigungs-Krieg würdest du denn damit vergleichen? Am ehesten wohl noch den Israels von heute. Aber auch da wirst du im Detail auf Probleme stoßen.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#13
Hallo Mandingo!

Zu den Relevanten Punkten

1. Ich bezog mich nicht auf Jesus, sondern auf den Islam.
2. Wie ist es nun mit der Tierquälerei?
3. Auch wenn es nicht alle sein müssen bleibt das Prinzip dasselbe.
4. Der Krieg muß an diesen theoretischen Maßstäben gemessen werden. Nicht an deren Interpretation, wobei auch das Denken, man würde sich Verteidigen einem geregelten Schema unterliegt, welches in 90% der Fälle nicht erfüllt wird. Zum Beispiel durch Selbstmordattentäter.
5. Meine Frage zur Verteidigung ist im Zusammenhang mit einem Gewaltopfer zu sehen. Dieses Opfer stellt konkret die Grundrechte der Bevölkerung dar. Daher ist es durchaus auf Krieg anzuwenden.
Also nochmal: Wie reagierst Du, wenn Du angegriffen wirst?

Mfg,

Ahmad

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#14
aAHMADh schrieb:...1. Ich bezog mich nicht auf Jesus, sondern auf den Islam.
Da scheint dann ein wichtiger Unterschied zu liegen.

aAHMADh schrieb:...2. Wie ist es nun mit der Tierquälerei?
Die drei Abrahamsreligionen sind zu diesem Punkt nicht gerade gesprächig.
Mir fällt dazu immer nur das Pauluswort ein, dass die "verängstigte Kreatur auf die Erlösung der Kinder Gottes harrt" (Römer 8,19), weil Menschen, die im Geiste Gottes leben, wohl auch für die ganze Kreatur das Erträglichste sind.

aAHMADh schrieb:...4. Der Krieg muß an diesen theoretischen Maßstäben gemessen werden. Nicht an deren Interpretation, wobei auch das Denken, man würde sich Verteidigen einem geregelten Schema unterliegt, welches in 90% der Fälle nicht erfüllt wird. Zum Beispiel durch Selbstmordattentäter.
Theoretische Maßstäbe haben noch keinen Krieg verhindert,
er wurde immer geführt oder nicht, je nachdem wie die Mächtigen ihre Situation und ihre Macht-Chancen interpretierten.
Was sagst du denn den "Tod-Amerika-Schreiern", die behaupten, Muslime müssten sich gegenüber "dem Westen" verteidigen? Es müssen ja nicht gleich Selbstmordattentäter sein.

aAHMADh schrieb:...5. Meine Frage zur Verteidigung ist im Zusammenhang mit einem Gewaltopfer zu sehen. Dieses Opfer stellt konkret die Grundrechte der Bevölkerung dar. Daher ist es durchaus auf Krieg anzuwenden.
Das sehe ich anders.
Es ist ein großer Unterschied, ob ich meine Situation selbst interpretieren darf oder ein anderer (Machthaber, Politiker usw.) das für mich tut und dabei die Entscheidungen trifft.

aAHMADh schrieb:...Also nochmal: Wie reagierst Du, wenn Du angegriffen wirst?
Ich wehre mich so wie du auch, je nach meiner Interpretation der Situation und ihrer Erfolgsaussichten.
"Tradition ist die Weitergabe des Feuers, nicht die Anbetung der Asche!" (Gustav Mahler nach Thomas Morus)
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#15
Brahab schrieb:Wude das Matthäus Evangelium gefälscht, muss es nicht doch heissen nach Moses, den feinden gegenüber Auge um Auge, zahn um Zahn.
Weder - noch! Würde ich mal gegen altfestgesetzte Vorurteile protestieren.
Auch im Alten Israel praktizierte man KEINE Blutrache-Mechanik, keine willkürliche Privat-Gewalt sondern Talions-Recht, das Richter-Recht war, der Wut des Augenblicks entzogen und auch den Rachegelüsten der Massen. Es ging dabei um wertäquivalenten ERSATZ von Schaden, bald nur noch in Geld ...
Und Jesus brachte dazu KEINE wirklich neue, dem alten WIDERSPRECHENDE Rechts-Logik auf, sondern interprierte nur die alte radikal, überschärfte sie wohl auch aus rhetorischem Interesse - machte letztlich aber nur die alten Prinzipien wieder ganz bewusst.

Fritz
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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