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Poesie und Lyrik des Heidentums
#1
Hallo!

Vielleicht wäre es eine nette Idee, wenn ihr hier im Religionsforum selbstgeschriebene Gedichte, Geschichten usw. reinsetzen und so mit uns teilen würdet.
Da es - soweit ich gesehen habe - dafür noch keine Rubrik gibt, will ich mal den Anfang machen und ein Poem zum Lesen geben, welches ich letztes Jahr geschrieben habe.
Es geht mir hier keinesfalls um eine "historische" Darstellung - es sollen Gedanken über den Weg des Menschen mit den Göttern und Göttinnen sein.
Und - stört euch bitte nicht an der Versform bzw. dem Versmaß. Diese erschließt sich eigentlich erst richtig beim verbalen Vortragen; vielleicht bringt aber auch das Lesen etwas.
Fjölnir



Der Menschen Bestimmung

Durch alle Welten fließt
- gleich einem mächtgen Flusse -
der Strom der Zeiten,
ohne Rast und ohne End.

der Menschen Los ist's,
und gleich den Männern,
also den Frauen,
zu treiben in der Zeiten Flut.

Gerissen hin von Wellen,
her von Wogen �
von Schicksalsschlägen,
derer sie nicht Herr.

Oft fühl'n die Menschen
weder Boden unter ihren Füssen;
noch Halt,
an den sie könnten klammern sich.

Dann wird ihr Rufen laut
nach Hilfe,
drängend ihr Wunsch, dass jemand sei
an ihrer Seite.

Doch arm geworden
ist der Menschen Sinnen,
getrübt der Blick, der sollte sein
dem Helfer zugewandt.

So bleibt verborgen oft,
was möchte offenbar;
verschleiert das,
was sollt' vor aller Augen.

Dass zeitlos wartend
steht der Asen und der Vanen Schar;
bereit zum Schutze
für der Menschen Welt.

Dem Heile Midgards
wohl verschrieben �
Götter und Göttinnen,
stark und hold.

Doch bleibt ihr Harren
oft vergeblich;
verirret ist der Menschen Denken,
das sollte klar und rein.

Der Götter Vielfalt
nicht sind sie gewahr;
einzig aus Gnade
deucht sie die Erlösung.

Einzig aus Gnade -
so ward's ihnen kundgetan,
von Männern, Priestern -
streng und selbstgerecht.

Und auch nur dann -
so fuhren diese fort in ernstem Tone,
wenn ihr in Demut beuget euer Haupt,
denn ihr seid schlecht und voller Sünde.

Die Eiche Thors - sie stürzten sie,
beschmutzten der Hohen Angedenk;
Dämonen nannten sie die hehren Götter
und Buhlerinnen holde Göttinnen.

So ward verwirrt der Kinder Midgards Sinn,
in Ost und West, in Süd und Nord.
Vergessen war'n der Götter Namen,
im Strom der Zeiten sie versanken.

Doch wenn's der Menschen Art ist
in Unstetigkeit zu wandeln;
so ist's der Götter Wesen wohl
in Treue zu verweilen.

Die Weisheit Odins -
nicht ist sie verborgen.
Der Hammer Thors - bereit ist er
auch heut' zum Schutze.

Der Liebreiz Freyjas -
nie war er verdunkelt.
Die Tapferkeit des Tyr -
stets war sie ein Vorbild.

Doch sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven.
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.

Gefährten der Hohen
sollen sein die Menschen -
Gefährten, nach des Schicksals
und der Nornen Spruch.

Und wenn ein Mann
sich dessen eingedenk,
wenn eine Frau wird
sich dessen wohl gewahr:

Dann soll der alte Bund
von neuem sein geschmiedet;
der alte Pfad erstrahl'
in hellem Glanz.

Wohl ist der Mensch
dann immer noch im Strom der Zeiten;
doch nicht allein -
Gefährten sind an seiner Seite.

Die Götter -
nicht verwehren sie die Hilfe.
Die Göttinnen -
nicht versagen sie die Huld.

Und dann -
sei es dem Menschen recht gegönnet,
zu führ'n das Leben
das ihm zugedacht.

Durch Midgards Fluren
stolz zu wandeln,
in Heil und Ehre,
Mut und Selbstvertrau'n.

Den Weg zu gehen,
der ihm zugesprochen,
vom Anbeginn der Welt,
bis hin zu ihrem End'.

Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#2
Hallo Fj
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#3
Liebe Selene,
du darfst dir die Verse gerne kopieren und auch weitergeben.
Ich betrachte solche Dinge nicht unbedingt als mein reines geistiges Eigentum - obwohl ich nat
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#4
Ich teile zwar den Glauben an die heidnischen G
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#5
Hier etwas, was ich zum Frühlingsbeginn und dem Ostarafest geschrieben habe.
Vielleicht gefällt es euch ja.
Fjölnir



Kreis des Wandels

Zeit des Winters – Zeit der Eisriesen und Jötunheims, der Erstarrung und des Todes.
Frost und Kälte legen sich über die Lande – lassen uns erschauern.
Schnee bedeckt die Fluren, einem Leichentuche gleich und doch strahlend in seiner Schönheit und Reinheit.
Zeit des Winters – so warst du uns auch Zeit der Besinnung und Zeit der Ruhe.
Erinnerung bleibt – an Abende im Kreise um des Feuers Wärme; Abende des Geborgenseins, getragen durch der Sippe Verbundenheit.

Zeit des Frühlings – Zeit der Alfen und Alfheims, des Erwachens und Neubeginns.
Die Strahlen der Sonne durchbrechen das Eis – wärmen unsern Leib und unser Sein.
Blumen erscheinen auf den kargen Fluren; Zeichen des Lebens, dem Untergange nicht geweiht.
Zeit des Frühlings – sie muss uns auch sein Zeit des Ergreifens des Neuen, des Willens und der Anstrengung.

Denn Wandel wird nicht sein ohn unser Tun – der Kreis sich schließen nicht ohn unser Wollen.
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#6
Wenn ich rücksichtslos zertrampelt werde, wenn man mir mein herz in tausend stücke zerhackt und meine wahrheit besudelt wird,
so komme ich zu dir, und in deiner umarmung bade ich in einen moment friedens und vollkommener harmonie.

Dort wird die dualität aufgehoben und sogleich entsteht die verschmelzung.
Ich lasse an diesem heiligen ort, meinen tränen freien lauf...lasse mein herz zurückfinden zu sich selbst und verearzte meine gepeinigte seele mit der all-liebe meier mitfühlenden, mutter.
Ich bettle dann um ein offenes herz, ich suche den mensch im tier, besiege das böse in mir und werde so unverwundbar für das böse der ganzen welt.

Ich zähme das wilde tier in mir durch liebevolle annahme.So werde ich mit der zeit unverwundbar, echt und glücklich.
Ich lege meien groben kleider ab und ziehe mir seide und kaschmir an...schmücke mich mit rubinen und diamanten.

Ich steige dann zum Berg, und singe das Lied der Erde. damit alle suchenden wissen, wovon sie ein teil sind.
Blinde werden sehen und tauben werden weinen zugleich.

Ich hinterlasse einenfunken und lasse ihn warten auf den nächsten, und unterrichte ihm geduld und liebe.
Steige auf den rücken des drachen und verlasse die welt des egos und der nie endenden gier... kehre zurück zur Einheit und ihren unendlichen Wäldern, zu ihren klaren seen und fruchtbaren wiesen......

Kehre zurück nach avalon...
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#7
Es vergingen stunden, monate...jahre.
Der schmerz ging und das loch in meinem herzen wurde gefüllt.
Ich trat aus meiner eigenen dunkelheit und ging hinein in den Strom des lichts.
Ich gab mich auf...vertraute...schloß meine augen und überlies meine tränen deiner wärme.
Ich gab dir meine stimme , meine kummervollen fünf sinne.
daraus hähtest du ein kleid, gemacht aus deiner reinen herzenskraft und bedingungslosen liebe.
dieses Kleid hält mich warm, wenn frostige kälte mir ins gesicht blässt , wenn Pfeile aus eis gegen mein herz zielen..sich jedoch verlieren.
Ich reiche dir meine hand, schöpferin meiner persönlichkeit, nenne dich sonne, bevor mein körper wird zu staub.
Alles was ich habe gebe ich jetzt, aus den tiefen meines herzens, und halte nichts mehr zurück.
Ich binde mich los, löse mich frei, wasche mich rein, erhebe mich und suche die stücke meiner seele, füge sie zusammen und werde wahrhaftig.
Hier schließt sich der kreis und unter Mondenschein, werden wir eins!
Wir pulsieren gemeinsam und strahlen im einklang mit dem orchester des Universums...wir werden farbe werden licht...und frieden entsteht und regiert auf ewig, in unseren Seelen...wir sind schwestern , wir sind brüder...
Und im schoße der göttin werden wir ewig sein und unsterblich!!!
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#8
Zu dir komme ich meine Mutter, wenn ich müde werde.....
Und zu dir komme ich mit meinen Scherben....denn, nur dich, habe ich!
Alle, haben mich verraten...meine Liebe in Asche verwandelt...
Doch du, hast meine Hoffnung immer erneuert...du wachst über mein Herz.
Dir Mutter werde ich alles geben, denn ich werde nichts verlieren....
Mein Körper..das bist du!Meine Stimme, das bist du...
Du, bist das Ziel meiner Sehnsucht...Und die frische Brise, im Sommer...
Lasse mich, dich nie verlieren...Bitte..denn ich habe nur dich...
Du führst mich durch die dunklen Kapitteln, meines Lebens...
DU, gibst, mir die Kraft und die Überzeugung, der zu sein der ich bin...
Frei von Masken,ungebunden und glücklich...fürst du mich in mein neues Leben, in der ichb sein kann...wer ich war..bevor die Zeit kam.
Ich praise dich Mutter, denn du machtest mich zum Menschen, du machtest mich zum Sohn...Und du gabst mir Leben..Du gabst mir Hoffnung....
Du ersetztes das Loch in mir mit Liebe...Du gabst mir meine Zukunft...
Auf immer, lasse mich wandeln auf deinen Wegen....
Denn du bist, das Leben....Und zu dir gehöre ich.
Nur, in dir erkenne ich meine Bestimmung...Nur du...Bist mein Leben...
Denn alles kommt aus dir, und alles kehrt zu dir zuzrück...
Wandelnd, auf deinen Wegen.
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#9
Sorry das ich so viele gedichte geschrieben habe.
Doch es war Zeit Sie endlich der Öffentlichkeit zu übergeben.



Dieser Thread ist eine tolle Idee.

Möge Odin immer mit dir sein Fjölnir!


Danke das du uns diese Gelegenheit gegeben hast.


Heron
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#10
Hallo Heron,
ich danke DIR, dass du dich beteiligst und uns teilhaben lässt an deinen Gedanken!
LG Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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#11
Ruf an Odin

Dunkler Wanderer –
Wanderer durch die Welten.
Ruheloser Sucher –
dem Wissen und der Weisheit verpflichtet.

Manchmal streift dein Schatten
den Weg eines Menschen.
Dieser hält inne,
verwirrt ob der Fragen, die in seinem Geist anklingen.
Fragen, geprägt von tiefem Sinn und Sehnsucht,
gefärbt von Hoffnung und auch von Verzweiflung.

Dunkler Wanderer,
wenn dereinst dein Weg
den meinen kreuzen sollte;
dann lass mich teilhaben
an deiner Suche –
deinem Wunsch nach Wissen,
deinem Streben nach Weisheit,
deinem Begehren nach Mehr und nach Neuem!

Heil dir – Einäugiger!

Fjölnir
Es sucht der Götter Schar
nach Dienern nicht, noch Sklaven -
Freiheit des Menschen ist ihr Ziel,
nicht falsche Demut, die ihm aufgezwungen.
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