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Phantasie-Personen
#16
Leider treffen aber nicht dieselben moralischen Prinzipien auf alle zu - und wenn man für alle Menschen einen gemeinsame moralische Einteilung von Gut und Böse vorsieht kommt man leider nicht drum herum eine allgemeine Gerechtigkeit zu schaffen. So löblich deine 7 Gebote auch sein mögen bieten sie immer noch sehr viel Raum für Interpretation derselben. Und der wird wieder von jedem Menschen anders genutzt...
Gerechtigkeit üben heißt für den Einen die Todesstrafe verhängen und für den anderen eine Haftstrafe.

Man kann seinem Gegenüber versuchen sein Verständnis von Gerechtigkeit zu übermitteln und näher zu bringen aber man wird nicht jeden Menschen zwanglos und restlos überzeugen können. Dafür empfinde ich den Menschen als zu individuell



Merkt der eigentlich nicht dass er ignoriert wird ??
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#17
Verwirrungs-Versuche - wie gehabt.

P.S. Wortsalat
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#18
Casmiel schrieb:Leider treffen aber nicht dieselben moralischen Prinzipien auf alle zu - und wenn man für alle Menschen einen gemeinsame moralische Einteilung von Gut und Böse vorsieht kommt man leider nicht drum herum eine allgemeine Gerechtigkeit zu schaffen. So löblich deine 7 Gebote auch sein mögen bieten sie immer noch sehr viel Raum für Interpretation derselben. Und der wird wieder von jedem Menschen anders genutzt...
Gerechtigkeit üben heißt für den Einen die Todesstrafe verhängen und für den anderen eine Haftstrafe.

Man kann seinem Gegenüber versuchen sein Verständnis von Gerechtigkeit zu übermitteln und näher zu bringen aber man wird nicht jeden Menschen zwanglos und restlos überzeugen können. Dafür empfinde ich den Menschen als zu individuell

Moin,

exakt das ist der Punkt bei B'nei Noach.

Es sind keine Regeln wie Gesetze, deren Auslegung vorgegeben ist und sie strikt und wörtlich zu befolgen sind.

Man soll sich mit den Weisungen beschäftigen, diese verinnerlichen und bewegen.

Und man soll dieses ernsthaft tun.


Richtig ist, dass dann im Einzelfall sehr unterschieldiche Ergebnisse herauskommen werden.

Das ist so und das ist auch richtig so. Es ist ein individueller Weg, der eben sehr von der Ernsthaftigkeit und der Ehrlichkeit zu sich selbst abhängt.

Ja, die Weisungen verbieten keine weltliche Todesstrafe. Sie fordern sie aber auch nicht. Sie sagen, dass das Leben einen sehr hohen Wert hat. Das menschliche Leben hat den höchsten Wert nach jüdischen und nach noachidischen Verständnis.

Nehmen wir jetzt z.B. einen Mörder, der wahrscheinlich wieder morden würde.

Darf man sein Leben nehmen, um anderes unschuldiges Leben zu retten?


Hier wird von Dir und mir eine Entscheidung verlangt. Und diese Entscheidung haben wir später vor G'tt zu rechtfertigen.

Haben wir die möglichen Opfer bedacht? Haben wir die Möglichkeit bedacht, diese zu schützen, ohne den Mörder zu töten? Wie haben wir abgewägt? Waren wir fair und offen oder haben sachfremde Erwägungen eine Rolle gespielt (Rache z.B. oder persönliche Vorbehalte)

Ist es gerecht? (oder sind wir z.B. nach Hautfarbe ggangen oder anderen Erwägungen)


Du siehst, dieser Weg ist überhaupt nicht einfach. Er ist sehr schwer.

Weil ich als Noachide eben nicht sagen kann: Das ist so und so, weil es dort steht.

Von mir wird immer erwartet, dass ich entscheide und das mit meiner Seele verteidige und rechtfertige.


Tschüss

Jörg

PS: Allerdings glauben Noachiden nicht wie viele Christen, dass Sünde zwingend zur Verdamnis führt. Wir gehen davon aus, dass G'tt unsere guten und schlechten Seiten abwägen wird.
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#19
Nach deinem Beitrag muss ich den Noachiden sehr viel Respekt zollen - deine Überzeugung wirkt sehr viel liberaler und freiheitsliebender als ich es von anderen gewohnt bin.

In manchen Punkten sind wir - so paradox das aus dem Munde eines Diabolisten klingen mag - uns gar nicht so uneinig. Wer weiß, vielleicht stehen wir am Ende tatsächlich zusammen vor dem selben Gott und sagen: "Von dem spreche ich doch die ganze Zeit" ;)

Auch wenn es für mich keinen richtenden Gott gibt - ich glaube dass wir uns im Endeffekt alle selber richten werden
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#20
Casmiel schrieb:Nach deinem Beitrag muss ich den Noachiden sehr viel Respekt zollen - deine Überzeugung wirkt sehr viel liberaler und freiheitsliebender als ich es von anderen gewohnt bin.

Moin,

gegenüber anderen: ja

So ist es uns z.B. auch verboten zu missionieren. Jeder Mensch soll und muss selbst zu der Erkenntnis kommen, dass dieser noachidische Weg der richtige ist.

Wenn ich mit langjährigen Noachiden rede, sagen diese nie: So ist das und das musst so so sehen.

Sie sagen: 'So sehe ich das, schau, ob Du daraus was für Dich ziehen kannst'



Gegenüber uns selbst ist es aber nicht liberal sondern eher streng. Wie ich eben in dem Abwägungsprozess oben auch geschrieben habe. Ich richte mich ja nicht nach den Weisungen anderer Menschen hierbei. Ich gehe mit mir selbst zu Gericht. Und sich selbst kann man so schlecht belügen.

So setze ich mich z.B. gerade mit der Weisung des Schutzes der Natur auseinander. In manchen Deutungen ist das ein reines Speisegebot, was das Essen von Blut und Lebenden verbietet. Man kann es aber auch auslegen bis hin zum zwingenden Engagement für eine gesunde Umwelt und Naturschutz.

Meine Frau (die übrigens keine Noachidin nach ihrem eigenen verständnis ist sondern Christin) und ich kaufen z.B. jetzt unser Fleisch aus artgerechter Haltung bei Demeter.

Das war jetzt ein Schritt. Dazu kommt wohl irgendwann Ökostrom, weiteres ökologisches handeln, usw.

Eben eine Entwicklung in eine Richtung.

Ein Noachide versucht, sich zu verbessern. Sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen.

Ich versuche nicht, sündenfrei zu werden oder perfekt zu leben.

Ich versuche, in ein paar Jahren ein etwas besserer Mensch zu sein als heute.

Und das in Bekenntnis zu G'tt.


Das klingt leicht, ist aber alles andere als leicht.

Tschüss

Jörg
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#21
"Aber meine Wege sind schwer, denn schwer ist jede Vollendung"

Sind Worte die Stanislaw Przybyszewski dem Teufel einmal in den Mund gelegt hat. Ich finde aber dass sich dieses Zitat auch wunderbar hierauf anwenden lässt. Du versuchst zwar nicht perfekt zu sein, aber du versuchst ein nach deinem Verständnis gutes Lebenswerk zu vollenden, und eben diese Vollendung ist schwierig. Ich wünsche dir viel Glück und vor allem Kraft auf deinem Weg diese Vollendung zu erreichen.

Im Endeffekt muss aber alles von dir selbst ausgehen. Da kann weder ein Jesus Christus noch sonst wer auf dem Weg mitreden
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#22
Casmiel schrieb:Im Endeffekt muss aber alles von dir selbst ausgehen. Da kann weder ein Jesus Christus noch sonst wer auf dem Weg mitreden

Moin,

mitreden können viele. Nicht umsonst suche ich ja z.B. auch den Austausch in diesem Forum.

Aber die Entscheidung muss dann von mir selbst kommen.

Ich weiß, dass ich sehr vieles nicht weiß. Insofern bin ich neugieriig und höre auch auf die Gedankengänge anderer Menschen.


Ich finde den Austausch mit anderen sehr wichtig. Ich bin zwar als Individium für mich und meinen Weg verantwortlich, habe aber auch eine Verantwortung für andere. Dieses allerdings im Kontext zu ihrer eigenen Entscheidungsfreiheit.


Das ist vielleicht auch etwas, was ich Dir gerne als Gedanken auf Deinen Weg mitgeben würde:

Ich halte Freude, Liebe und Vertrauen für wesentliche Bestandteile eines glücklichen Lebens. Dieses erfordert aber ein Stück Selbstlosigkeit.

Die Egozentrik, die bei manchen "Satanisten" im Mittelpunkt steht ("Tue, was Du willst") verhindert für mich den Weg zu wahrem Glück.

Oder banal: 1 ist immer 1; aber 1+1 ist oft mehr als 2.

Tschüss

Jörg
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#23
Wer immer nur auf andere (z.B. Diabolisten = Verwirrungsverehrer) hört - ist und bleibt immer nur ein Spielball anderer.

Psychologische These
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#24
Mit mitreden meine ich so viel wie "den Weg vorgeben".

Dass der Austausch wichtig für den Glaubensweg ist ist vollkommen richtig. Gerade Diskussionen dienen immer dazu das Glaubensbild zu festigen oder zu verwerfen.

"Dem Tue was Du willst" Kram muss ich allerdings auch widersprechen. Auf diese Weise machen es sich sehr viele Satanisten sehr einfach im Leben.
Auf meine Weg im Glauben (der nicht mein ganzes Leben bestimmt) bin ich nach meinem Gottesbild allerdings völlig auf mich allein gestellt - auf meinem Weg als Diabolist distanziere ich mich bewusst von Glaubensgemeinschaften. Bereits für Kritik und Diskussion bin ich aber trotzdem

@ Keiner: Hier hast du dein Keks Kleiner *streichel*. Jetzt geh bitte nach Hause
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