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Fragen zur koscheren Ernaehrung
#16
(25-08-2009, 10:53)jam schrieb: viel die wenig Geld haben kaufen im Supermarkt ein weil es nicht anders manchmal geht ,aber es ist schade
es liegt aber eben wieder daran keine Geschäfte mit der Tora zumachen.
Viele Worte, aber WAS davon bleibt ???
Schön, einem HartzIV-ler etwas zu leihen, von ihm zu erwarten, dass er für andere spendet ... Schön auch, dass es Hilfen für Freizeiten und Anders gibt, das im HartzIV-Leben gar nicht vorkommt, ebenso unmöglich ist wie Rückzahlen von Darlehen oder Ansparen für Spenden und noch schlechtere Zeiten ...

Und ganz schön verdreht weltfremd, den Mangel am allernötigsten mit "Geschäftemachen mit der Thorah" zu vermengen als Ausrede, eben nicht bei den koscheren Nahrungsmitteln und dem MEHRaudwand dafür durch Geschenke zu helfen ... Ich behaupte mal, zu hartz-IV Bedingungen geht koscher NICHT auf Dauer! Und sich demdegenüber blindzustellen kann nicht G-ttes Wille sein ...
Liebet eure Feinde, vielleicht schadet das ihrem Ruf! (Jerci Stanislaw Lec)

Wer will, dass Kirche SO bleibt - will nicht, dass sie bleibt!
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#17
Fritz du sieht halt den Sinn nicht dahinter , und es kommt drauf an in welcher Gemeinde man ist ,da ist auch jede etwas für sich einzigartig , nun man ist miteinander ja verwandt und so wie in einer Familie kümmert man sich untereinander und hat sie lieb.
Ich finde es auch nicht gut immerzu von außen zu Urteilen wir sind bestimmt nicht Weltfremd nur weil es eure Vorstellung übersteigt und manches eben anders ist.

Der Sinn und ich kann eben nur für unsere Chassidische Richtung sprechen,
ist mit Sicherheit nicht einem Armen Geld aus der Tasche zu ziehen,
eher Gemeinschaftlich wie in einer Familie betrachtet nur wenn alle mitarbeiten kann man den Laden zusammen halten,

wenn man Gerechtigkeit mag dann ist es nicht eben Gerecht das der Reiche anders behandelt wird als der Arme

das ein Reicher nur geben soll und der Arme nur Empfänger sein soll

Es geht da nicht um die Zahl ob einer 1 Euro und der andere 100 Euro gibt,
sondern eher das jemand das was er kann der Gemeinschaft gibt damit dann allen gut geht,
ein Armer wird Selbstverständlich unterstützt und als Gemeinde fährt man vielleicht auch mal in Fahrgemeinschaft usw.

Schau selbst im Nt steht es auch die Arme Witwe die ihren letzten Pfennig dem Tempel gab ,wie sehr ist sie gelobt worden für ihr selbstloses tun,und wenn sojemand was macht sollte Gott einen solchen Menschen nicht auch mit viel Segen überhäufen,
auch wenn wir was gegeben immer so das kein Mensch beschämt wird,wie bei den Tafeln wo die Leute beschämt werden wenn sie in aller Öffentlichkeit dahin müßen weil sie nicht anders können,schon mal nachgedacht wie sich so ein Mensch fühlen könnte?Obwohl das Austeilen von Lebensmitteln selber was gutes ist,

es ist eben Grundverschieden das Selbstverständnis und der Ausgangspunkt ,

mit besser oder schlechter sollte man da nicht werten ,
jeder versucht halt sein Leben zu leben,
und im Chassidismus ist vieles auch wieder ganz anders als in anderen Gemeinden ,und manches eben viel strenger ,trotzdem aber auch lockerer als die meisten,
bei uns geht es viel um Liebe darin wachsen.
Es gibt ja schließlich mehrere Arten von Pharisäer von dem der muß und dem der liebt.



jam
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#18
(24-08-2009, 19:10)jam schrieb:
Zitat:ich esse nämlich fisch aber sonst kein fleisch...! kommt darauf an ob zu fleisch fisch zählt. "

Ja, tut es. Viele sog. Vegetarier essen zwar Fisch, defacto essen Vegetarier aber keine toten Tiere und da Fische Tiere sind und getötet werden gehört es zum Fleisch.
Aber egal wie man sich nennt: jedes nicht konsumierte Stück Fleisch ist eine Verbesserung ;)

Hallo Crystal Con.
Vom Jüdischen Standpunkt und von den Kaschrut her ,
zählt der Fisch nicht zum Fleisch .

bei uns darf man Fisch auch zusammen mit Milch essen
bei Orthodox oder Reform und Liberal weiß ich nciht ob da dasselbe ,bei Ultra so wie ich schreibe.

Schmetterlotte du bist halt mit ganzer Seele wohl Vegetarier ,das kommt in der Messianischen Zeit bei uns wieder .
Aber rein jetzt vom jüdischen kaschruht zählt Fisch nicht zu Fleisch
es ist neutral wie Wasser.

jam

haha stimmt ja :D das hätte ich danach ja eigentlich wissen sollen. hab irgendwie nur gar nicht an parve, fleischig und milchig gedacht! Es ist so das die meisten Leute in meinem Umfeld mich jetzt nicht mehr als Vegetarier bezeichnen weil ich seit kürzerem wieder Fisch esse, und sie es als Fleisch ansehen. Und das hat mich dann so verwirrt ^^
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#19
(24-08-2009, 19:10)jam schrieb: bei uns darf man Fisch auch zusammen mit Milch essen
bei Orthodox oder Reform und Liberal weiß ich nciht ob da dasselbe ,bei Ultra so wie ich schreibe.
Ja, der Unterschied liegt hier zwischen Aschkenasisch und Sefardisch, da letztere auch Fisch nicht milchig essen.

(24-08-2009, 19:10)jam schrieb: Aber rein jetzt vom jüdischen kaschruht zählt Fisch nicht zu Fleisch
es ist neutral wie Wasser.
Wenn der Fisch selber koscher ist. Neutral ist er alleine, weil er kein Blut enthält und mit Milch zusammen gekocht/gegessen werden darf.
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#20
(25-08-2009, 10:37)Fritz7 schrieb: Ist G-tt nur mit den Begüterten?
Koschere Ernährung hat erst einmal nichts mit dem Geldbeutel zu tun. Alleine wenn man spezille koschere Produkte will, wird es etwas teurer, aber darauf kann man - nach meiner Meinung - in allen Fällen verzichten. Alleine koscherer Wein/Traubensaft bleibt hier übrig, aber dieses kann man auch selber machen.
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#21
(25-08-2009, 13:41)Fritz7 schrieb: Ich behaupte mal, zu hartz-IV Bedingungen geht koscher NICHT auf Dauer! Und sich demdegenüber blindzustellen kann nicht G-ttes Wille sein ...
Ich kenne genügend fromme Familien, welche unter dem Hartz-IV Budget leben und dennoch koscher sich ernähren. Dieses liegt unter anderem daran, dass in jüdischen Gemeinden (wo koschere Ernährung überhaupt ein Thema ist) ebenso hier finanziell und materiell geholfen wird. So gibt es in meiner Stadt einen extra Service, wo betreffende Familien anoym jede Woche Kisten mit Lebensmittel zur Verfügung gestellt bekommen. Meistens helfen dann auch noch Fremde mit Geld aus.

Aus unserer Sicht kommt dieses dann alles von G'tt, denn Er versprach uns, dass es daran nie scheitern wird.
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#22
Schalom und Git Jomtef :)
Zitat:Jakow: Ich kenne genügend fromme Familien, welche unter dem Hartz-IV Budget leben und dennoch koscher sich ernähren.
Stimmt, es geht auch ohne eine groessere hilfreiche Gemeinde, denn mit kleinem Geldbeutel kann man noch waehlen, "milchig" (Milchprodukte im Essen als Eiweiss-Lieferanten) oder unter Hinzunahme von Fisch-Sonderangeboten zu leben, oder vegetarisch nach indischen Rezepten (die sehr lecker sind) wo es die geringsten Bedenkentraeger drunter gibt. In der schwierigen Zeit 1933-1938 haben viele deutsch-juedische fromme Familien sich zum Lebensstil im Sinne von Yoga bekannt, weil man dazu ja keinen bestimmten G'tt braucht, im Alltag dennoch auf siittliche Werte haelt, und an weiter nichts mehr als Jude auffiel. Das war damals ideologisch noch unverdaechtig (weil fuer Nationalsozialisten noch kein Reibungspunkt) und gab manchem die Chance, im Rahmen einer kuerzeren auswaertigen Yoga-Veranstaltung frueh genug das Land zu verlassen.

Maharadschas assen natuerlich auch Vergetarisches teuer, aber generell kommt man damit auch am Preiswertesten an alles, was man braucht, kann mal ein Ei oder Fisch-Produkt dazugeben und auch mal was aus koscherem Fleisch im Versand aus z.B.Luxemburg zu niedrigen Preisen bekommen. Wir bekamen an der jued.Hochschule oft so Rinderwuerste - garantiert nicht das Teuerste, weil diese Schule noch sehr neu war und jedes verfuegbare Geld anderswo brauchte.

Wir kaschern Geschirr, aus dem wir koscher Essen, weil unter anderm durch das Dank-Gebet der Tisch eine Art G0TTES-Dienst-Altar ist.
Der Tisch-Segen wird nicht gesagt, wenn das Essen wirklich nicht doll ist, und man eigentlich nicht wirklich dankbar sein wuerde, indem man nur aus Not owas ist. Aer am Sabbath sollten wir wenigstens 3 mal etwas gerne esssen, weil das Sein Fest ist, immer im Hintergrund unseres Lebens ist doch ER, und am Sabbath scheint das durch, sozusagen.

Also wenn man mal "nichts" hatte, wie es oft im Ost-Judentum vorkam, da schoben die Familien eben von dem Wenigen das beste Essen auf den Sabbath, zum Drauf Freuen. Deren Einkommenslage war oft mit Abstand geringer und die Arbeit, wenn man welche hatte, viel Muehe fuer wenig Lohn - alles geringer als hierzulande Hartz IV oder ALG II. Man troestete einander mit unserem Patriarchen Hillel d.A., der auch noch im Amt und als beruehmter Gelehrter vom schluckweise-Wasser-Verkauf auf Strassen und Spaene-Sammeln, die man als Licht abends brauchen konnte, lebte - also aermer ging es damals kaum, es sei denn, man bettelte direkt. -

Einer der ganz armen Gelehrten verkaufte sich eventuell selbst noch an wen, um noch Aermeren mit diesem Geld zu helfen (was einmal auch ein Gelehrter namens Choni tat - wovon aber abgeraten wird, weil man sich damit abhaengig macht und viele Gebote dann icht mehr beitragen kann),.

Selbst dieser, der zuerst beim Lernen die Hochschule durchs Dach-Fenster "besuchte", weil sein Einkommen nicht fuer die Schul-Gebuehren reichte (die gab es damals auch schon), teilte sein "Vermoegen" woechentlich in 2 Halften und gab von seiner Haelfte den aermeren, eventuell zusaetzlich Kranken was ab, oder gab es kurzfristig an einen Verarmten, den die Scham ueberwaeltigt hatte, um den wieder mutig zum reicher-Werden zu machen, was ja auch eine Begabungsfrage ist - und hielt sich im Essen koscher.

Als Gelehrter der Gesetzgeber-Seite im Hohen Rat (Sanhedrin) erleichterte er zusaetzlich viele Gebote, die man bei besserem Durchgehn der Thorah-Vorschriften auch zum Leichteren hin auslegen konnte, weil er selbst wusste, wie arm "arm" ist - es musste nur legitim und nachvollziehbar sein. Auch das war eine Art "Spende" in die soziale Wohlfahrt Israels. Das Halten von Geboten unserer Art ist in Extrem-Situationenmit etwas mehr Phantasie verknuepft immer moeglich.

Ein Zeitgenosse von ihm war wiederum ein sehr reicher Mann, ich meine, der hiess Eliezer, und hielt sich auch dann noch an unsere Gebote. Es kommt ja ebenso vor, dass Reichere meinen, die Gebote nicht halten zu koennen, der Geschaefte und Gesellschafts-Kreise wegen - man nennt sies sogar eine groessere Versuchung, vom Glaubens-Praktizieren abzufallen, als die Armut.

- Das fuehrte zu dem Sprichwort, dass man sich im Leben immer, ob reich oder arm, an unsere Gebote halten koenne, wie man an den beiden, Hillel und Eliezer, sehn koenne.

mfG WiT :)
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