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Beichte
#1
Ich stelle einfach mal die Frage in den Raum,ob die Beichte und Absulution nicht ein überholtes Relikt aus vergangenen Tagen ist,in eine Zeit gehört,in der es keine Therapeuten gab.

Gruß
Lord
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#2
Hallo Lord,

das finde ich überhaupt nicht.Ein Terrapeut hat nix mit Religion zu tuen.Der Pfarrer bringt Dich wieder auf den Weg Gottes und der Terraput arbeitet mit Dir zusammen Deine Psyche auf.

Ich kann da kein vergleich finden.

Wobei ich der Meinung bin das mir der Pfarrer die Beichte abnehmen kann, aber nicht die Sünde die ich gegangen habe.Das kann nur Gott selber.


Alles Liebe
Shia
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#3
Hallo Shia!

*super*

Hallo Lord!

Schau doch bitte mal in ein Lexikon unter Psychotherapie nach. Ich befürchte, daß damit ein Priester, der sehr wahrscheinlich noch nicht ein mal die dementsprechende Ausbildung hat ziemlich überfordert sein wird. Ich denke, daß Beichte auf keinen Fall Ersatz für Therapie sein kann und umgekehrt auch Therapie kein Ersatz für Beichte ist. Es sind zweierlei paar Schuhe.

Aus Brockhaus: In der kath. Kirche ist die Beichte das persönl. und geheime Aussprechen eigener Schuld, deshalb auch >Sündenbekenntnis< genannt, im Beichtstuhl - oder auch in einem Aussprachezimmer - vor einem ... Priester(Beichtvater), um Lossprechung(Absolution) zu erlangen; sie ist Teil des Bußsakramentes. In den Ostkirchen* gilt die Buße wie in der kath. Kirche. ..... Die ev. Kirchen+ kennen die B. als gottesdienstliche Handlung zur Vorbereitung auf das Abendmahl. *Ich vermute, daß das für alle Orthodoxen Kirchen so gilt. +vielleicht könnte uns das mal ein ev. Christ näher erklären.

Die Beichte ist an keinen speziellen Raum gebunden, sie kann im Grunde genommen überall stattfinden. Eigentlich soll der Katholik ein mal im Jahr zur Beichte gehen. Ich vermute, daß das heute fast niemand mehr so handhabt, was meines Erachtens sehr schade ist, da wir uns dieses Gnadengeschenk entgehen lassen. Ein Bußgottesdienst ist sicherlich kein gleichwertiger Ersatz.

Vor der Beichte bedenke ich, was ich gesündigt, gefehlt habe, dann bekenne ich bei der Beichte diese Verfehlungen und bekommen vom Priester im Auftrag Gottes die Lossprechung.

Möglicherweise ist damit auch noch ein kurzes persönliches Glaubensgespräch verbunden, was ich persönlich meistens als ziemlich hilfreich empfinde. Ich fühle mich anschließend immer befreit, erleichtert, auch wenn ich sicherlich keine schlimmen Sachen begangen habe.

Die Beichte setzt voraus, daß ich mich bemühe, vollständig zu beichten, nichts wichtiges absichtlich vergesse und den festen Willen habe, mich zu bessern.

Sie ersetzt sicherlich nicht, daß ich mich mit anderen Menschen immer wieder versöhne und ist auch keine Freibrief für irgend etwas.

Gruß
Gerhard
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#4
Mir kommt die Beichte wie Müll abkippen vor. Man hofft, sich so etwas zu erleichtern und zu reinigen um Platz zu schaffen für neuen Müll bis zur nächsten Beichte.
Andererseits erfuhr die Innung (Kirche) was los war in der Gemeinde und so konnte man das nötige "Kleingeld" kollekten.(Ablass)
Ich denke offene Gespräche, in denen Geld oder Kontrolle keine Rolle spielen, sind die einzigsten Mittel wirklich einander zu helfen. :)
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#5
Hallo

Wenn ich mal vom Bußsakrament absehe, ist Beichte ausgesprochenes Bekenntnis (der Erkenntnis vorausgehen dürfte) eigener Verstrickung in 'Tun' mit üblen Folgen - Selbsterkenntnis sozusagen, die aber bereits schon "Einstellungen" (Gedanken) umfaßt. - Aus Gründen, über die vielleicht Psychologen Auskunft geben können, ist das "Aussprechen" (zu einem 'Gegenüber') wichtig.

Egal hingegen ist es (erst mal), ob diese Aussprache gegenüber einem Freund/einer Freundin, einem Pfarrer oder Therapeuten erfolgt. Eine 'befreiende' Wirkung hat Beichte in jedem Fall - vorausgesetzt, der Beichtende ist insgesamt (als Mensch) angenommen.

Auf dieser Ebene ist ein Pfarrer ebenso 'gut' wie ein Therapeut. Tatsächlich scheinen Theo_Logen dazu zu neigen, die Seel_Sorge den Therapeuten zu über lassen ... sorry, war etwas gehässig :oops: . Tatsächlich überschneiden sich beider Aufgaben bei der 'Seelsorge' - in 'einfachen' Fällen (krankhafte seelische Störungen sind Sache des Therapeuten).
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#6
Hallo Shia,hallo Gerhard

ihr setzt euch bewußt als Erwachsene mit der "Schuld" auseinander,was aber ist mit Kindern,die Ihre erste Beichte vor ihrer Erstkommunion ablegen müssen.Können Kinder schon Schuld auf sich laden?
Wird Kindern nicht dadurch ein "Schuldigsein" suggeriert?

Gruß
Lord
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#7
Hallo

"Schuld" wäre auch ein neues Thema wert.
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#8
Hallo Lord,

ich denkemal das die den die aufgabe des Pfarrer ist den Kindern es professionel zu erklären.

Wie genau das gehandhabt ist weiß ich nicht.Da ih mich da nicht auskenne.

Alles Liebe
Shia
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#9
Hallo,

leider gibt es keine Erklärung oder Aufklärung . Man lernt wie man zu beichten hat einfach auswendig. Ob man das will oder nicht.
So war das mal zu meinen Zeiten.

Ich fragte mich auch was soll ich den Beichten? Dann lernst du solche sachen wie
"Ich war Sonntag nicht in der Kirche"
"Ich habe bei einem Spiel geschummelt"
"Ich folgte vor drei Tagen meiner Mutter nicht"
und als ich sagte das , das aber nicht stimmt , was ich sagen sollte da kam dann halt , das ist egal wir gehen mit der Schule morgen zusammen in die Kirche und dort lernt ihr was ihr zu beichten habt, so wird es bzw. wurde es den Kindern beigebracht.
Hier fehlt jeder Sinn besonders der Sinn wie Gott das alles sehen würde.

Das nächste ist woher , welchen Ursprung hat die Beichte?
Wem nützt sie?

Gruß
Zehra
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#10
Salam Zehra,

den hat der Lehrer und der Pfarrer meines erachten versagt.


wa salam
Shia
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#11
Selam Shia,

Kann sein, deshalb stellten sich mir dahmals viele Fragen genauso erst recht natürlich heute.

Wenn es nur ein oder zweien so beigebracht worden wäre ok. aber man muß sich mal vorstellen wieviel hundert bzw. tausend von Kindern dieses lernen.

In Lebzeitzen zu Jesus exestierte keine Beichte und vieles andere auch nicht . Deshalb wie kommt man darauf , das so etwas sinnvoll wäre.
Ein rechtes Gottesbild zu vermitteln um dann eine wahrhaftige Reue und Mitgefühl aufzubauen sind in meinen Augen sehr viel mehr wert und spronen den Menschen an , an sich zu arbeiten.

Gruß
Zehra
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#12
Zehra schrieb:In Lebzeitzen zu Jesus exestierte keine Beichte und vieles andere auch nicht .

Das kommt wohl daher, daß die Beichte, wie sie verschiedene religionen heute praktizieren, nicht in Gottes Sinn sind.
Bedeutet sie doch, daß der Pfarrer Gott gleichgesetzt wird, denn nur Gott kann vergeben. Und bei der Beichte der Pfarrer als Gottes Stellvertreter auch.....
Wie heißt noch einmal das Gebot? "Du sollst keine anderen Götter heben neben mir"?
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#13
Hallo MickyJoe

Ich stehe der Beichte sehr kritisch gegenüber aber :
Zitat:Wie heißt noch einmal das Gebot? "Du sollst keine anderen Götter heben neben mir"?
ist kein Argument,da der Priester stellvertretend/vermittelnd tätig ist und sicherlich nicht den Anspruch eines Gottes erhebt.


Was ich auch nicht ganz verstehe,dass zur Absulution z.B.ein dreimaliges Beten des Vaterunsers nötig ist.Wäre es nicht sinnvoller eine Sündenspezifische Wiedergutmachung zu fordern?(Es stellt sich dann die Frage,wieviel Menschen noch beichten würden) :wink:

Gruß
Lord[/u]
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#14
Hallo

Eine Freundin erzählte mir mal, sie habe im zarten Alter von 8 Jahren gemeint, alle Sünden beichten zu müssen - genauer: alle, die in den 10 Geboten erwähnt sind. So beichtete sie dann auch ganz ernsthaft Ehebruch. Wie sie weiter berichtete, soll der Pfarrer sehr unpädagogisch reagiert haben ... :lol:

Beichte als reiner Formalismus, womöglich auch noch unerklärt, sinnentleert, wirkt bestenfalls als abschreckendes Beispiel (Merke: nichts/niemand ist unnütz - es/man kann immer noch als abschreckendes Beispiel dienen :P ).

Versuch einer religiösen Erklärung: Reue und Buße ist sozusagen Voraussetzung, um Vergebung zu erlangen. Nicht aber in dem materialistischen (Miß-)Verständnis, dies sein nun die zu erfüllende 'Vorleistung', ohne die Gott eben nicht vergibt (ganz wie der gestrenge Herr Papa, der seinen Sohn demütigt, indem er ihn seine 'Untat' 'beichten' läßt - 'Vergebeung' dann nach der fälligen Tracht Prügel [na ja, voriges Jahrhundert - oder doch nicht?]). - Ähnliches aber (ohne 'Prügel' oder sonstige Strafen) hatte ich mit meinen Kindern (als sie noch welche waren) allerdings auch veranstaltet: sie mir die Folgen (bzw. ["ist ja nicht passiert"!] möglichen Folgen) ihres Tuns schildern lassen - was auch hieß: sie mußten sich diese überlegen, ergründen - und dann nennen; ein Verfahren, mit dem sich eben jene möglichen Folgen viel besser einprägen als moralisierende Vorhaltungen, die vorbeirauschen (und, da als 'unangenehm' empfunden, als unangenehm eben auch schnellstens verdrängt werden; ein Grund, weshalb "Strafen" nicht oder gar kontraproduktiv wirken). Übrigens will kein Kind "Schaden zufügen"; wo dies geschieht, ist das ein unbedachter Nebeneffekt kindlicher Streiche - deshalb wirkt allein die Einsicht, dass Schaden entstanden ist oder hätte entstehen können viel besser als jede Ermahnung.

Auch Reue / Buße ist zuerst ein seelischer Prozess - aufzusagende Rosenkränze, Ave Marias oder zu spendende Kerzen äußerer Ausdruck. Gnade / Vegebung ist eigentlich immer da, wirkendes Prinzip - in Reue/Buße drückt sich (seelisch, meinetwegen auch psychisch) ihre Annahme durch den Menschen aus (und nur in dieser Annahme wird sie wirksam): Verzeihen heißt zuallererst, sich selber verzeihen. Was nur geht, wenn rechtfertigende Vorbehalte aufgegeben werden (z.B. die, dass Rache oder nur eine Retourkutsche 'gerechtfertigt' sei, oder dass irgendwelche "Umstände" 'schuld' seien).

Ein Prozess, der im Grunde auch 'therapeutisch' (ohne 'Gott') funktioniert. - Und ein Prinzip, dass sich sogar noch in der Unternehmensberatung anwenden läßt.
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#15
Ja, geb ich zu, heb ich unglücklich angefaßt, das Thema.

Aber ich meine: Mit welchem recht nennt sich der Pfarrer Stellvertreter Gottes? Wer hat ihn dazu ernannt? Wieso soll ich als Mensch einem anderen Menschen meine Sünden anvertrauen? was bringt mir das?
Vergeben kann nur Gott, was macht also der Mensch da?
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