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Ex-Obdachloser erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement auf der Straße
#1
Heute einmal etwas sehr positives und sinnvolles aus der Katholischen Kirche:

Obdachloser erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement auf der Straße - domradio.de
"Von meiner Erfahrung können viele profitieren"
"Jürgen Schneider hat über 40 Jahre auf der Straße gelebt. Dass man auch da produktiv sein und wichtige Dinge bewegen kann, zeigt sein Beispiel. Jetzt erhält er für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz. . .
Zunächst ging er in den 1990er Jahren auf Einladung in Schulen und Kirchengemeinden, um von seinem Leben zu erzählen. 2012 gründete er das Armutsnetzwerk . . .
Dass er für diese jahrzehntelange Interessenvertretung von Menschen mit Armutserfahrung und Wohnungslosigkeit dafür jetzt das Bundesverdienstkreuz bekommt, macht ihn stolz. . .
Und auch die im Wahlkampf und während der Koalitionsverhandlungen immer wieder befeuerten Debatten um die vermeintlich arbeitsunwilligen Bürgergeld-Empfänger empören ihn: "Das mag bei manchen so sein", so Schneider, aber eine pauschale Aburteilung als Sozialschmarotzer findet er ungerecht. Überforderung, Krankheit, fehlende Qualifizierung: Es gebe viele Gründe, warum Menschen in der Langzeitarbeitslosigkeit feststeckten. "Aber sie niederzumachen, motiviert überhaupt nicht", sagt er. "Manchmal frage ich mich: Sind diese Politiker Menschen oder Scharfrichter?" . . .
Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch nannte ihn bei der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes in Dinklage, wo Schneider derzeit gemeldet ist, ein "wichtiges Gesicht der Armutsbewegung in Deutschland"."

Aber nicht nur die evangelische Diakonie, sondern auch die katholische Caritas ist im katholischen München sehr rege. Es wird die katholische Armutskonferenz erwähnt:
"Die katholische Armutskonferenz München hat auch zum Ziel, sich dauerhaft als Bündnis aus verschiedenen katholischen Organisationen, Verbänden und Initiativen zu etablieren und sich für eine aktive Politik der Armutsbekämpfung einzusetzen."


Ich denke, Herr Jürgen Schneider hat das Bundesverdienstkreuz wohl zurecht bekommen, da er sich sozial engagierte und ein Armutsnetzwerk gegründet hat.

Das hat eine eigene Homepage: Armutsnetzwerk e.V.

Und daß leider anständige Menschen heute schneller unter die Räder kommen können als man glaubt, stimmt leider
Er nennt: "Überforderung, Krankheit, fehlende Qualifizierung"

Arbeitsmarkt (Einkommensniveau) und Wonungsmarkt (Miethöhe) passen längst nicht mehr zusammen.

Zwar gibt es außerhalb der Großstädte oft noch leistbare Wohnmöglichkeiten, aber keine Arbeit ohne Auto um den Arbeitsplatz überhaupt zu erreichen

Interessante Themen des Armutsnetzwerks sind kostenlose Internetcafés samt kostenlosen Computerschulungen

Und sehr richtig: "Zugleich muss aber für alle, die nicht digital kommunizieren wollen oder können, auch ein Recht auf ein analoges Leben verwirklicht werden."
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#2
Welcher Konfession hängt denn so ein durchschnittlicher Armutskritiker wie z.b. ein Herr Merz von der CDU an?

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#3
(25-03-2025, 14:40)Nachtschatten schrieb: Welcher Konfession hängt denn so ein durchschnittlicher Armutskritiker wie z.b. ein Herr Merz von der CDU an?

Gute Frage - aber eigentlich unbeantwortbar.
Zu Friedrich Merz: Schauen wir ins Wikipedia
"Seine Mutter Paula Merz, geb. Sauvigny (* 1928), entstammt der Briloner Familie Sauvigny"
Sauvigny klingt französisch, möglicherweise eine aus Frankreich vertriebene Hugenottenfamilie ?
"Sein Vater Joachim Merz (* 1924) entstammt einer evangelischen Soldatenfamilie aus Breslau"

Als Politiker der CDU ist man meines Wissens offiziell Katholik, aber die Frage welcher Konfession irgendwelche Politiker "anhängen", ist damit wohl nicht beantwortet, selbst wenn ein Politiker der CDU oder der CSU oder der ÖVP (Österreich) längst den Glauben verloren hat, wird er dies nicht sagen
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#4
(25-03-2025, 15:02)Sinai schrieb: Als Politiker der CDU ist man meines Wissens offiziell Katholik

wie kommst du jetzt auf diesen unsinn?

das "c" steht nicht für "catholisch"
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#5
(25-03-2025, 14:40)Nachtschatten schrieb: Welcher Konfession hängt denn so ein durchschnittlicher Armutskritiker wie z.b. ein Herr Merz von der CDU an?

Speziell zu Friedrich Merz fand ich folgende Angabe: Friedrich Merz - Wikipedia
3.2.1 Religion
"Merz engagierte sich in seiner Jugend in der Katholischen jungen Gemeinde und ist seit seiner Studienzeit Mitglied in einer katholischen Studentenverbindung. Er betonte auf einer Konferenz, dass der Buchstabe „C“ im Parteinamen der CDU für das christliche Menschenbild stehe"

Für was denn sonst? Dass es nicht für das chinesische Menschenbild steht, hätten wir auch so gewusst Icon_smile

Jedenfalls ist Merz laut dem Wikipedia Artikel, den er möglicherweise selbst geschrieben hat, noch immer Mitglied in einer katholischen Studentenverbindung. Dies nimmt sich in einer Partei, die es auf konservative Wähler abgesehen hat, immer gut aus

Christlich Demokratische Union Deutschlands - Wikipedia
"Oft wird die CDU als eine Nachfolgerin der katholisch orientierten Zentrumspartei genannt."

Interessant auch die Angabe im genannten Wikipedia Artikel, dass Merz bei der Artillerie den Fahnenjunker-Lehrgang absolviert hat.
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#6
Die Frage welcher Konfession irgendwelche Politiker "anhängen", ist prinzipiell nicht beantwortbar.
Immer wieder kommt es vor, dass Menschen in der Mitte ihres Lebens ihren religiösen Glauben verlieren, dies aber nicht offen bekennen, und pro forma in ihrer Glaubensgemeinschaft verbleiben oder besser gesagt verbleiben müssen, falls sie für eine religiös angehauchte Partei tätig sind.
Zahlen dann halt ihren Obolus an ihre Glaubensgemeinschaft, dies steht in keiner Relation zu dem immensen finanziellen Verlust den sie erleiden würden, wenn sie aus ihrer Glaubensgemeinschaft austreten und dann unwählbar wären, und sie dann wieder sauer arbeiten gehen müssten

Ein innerer Wechsel kommt manchmal tatsächlich zustande, da wird einer sozusagen vom Saulus zum Paulus

Eigentlich wissen die Wähler nicht einmal, welche Partei ein Parteifunktionär wählt
"Die Sicherung des Wahlgeheimnisses ist einer der Wahlrechtsgrundsätze einer Demokratie." Wahlgeheimnis - Wikipedia
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#7
Hat das alles noch irgendetwas mit dem Thema zu tun? Wozu es was zu diskutieren gaebe?
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#8
Kehren wir zum Thema zurück, zum Engagement von Jürgen Schneider:
"Jürgen Schneider ist ein politischer Mensch. Dass der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht nicht veröffentlicht wurde, ärgert ihn. Mit dieser Erhebung untersucht die Regierung seit 2001 regelmäßig, wie es um Chancengleichheit, Verteilungsgerechtigkeit und den sozialen Zusammenhalt in Deutschland bestellt ist, doch dazu kam es in den Wirren des vorzeitigen Ampel-Aus nicht mehr."
Obdachloser erhält Bundesverdienstkreuz für Engagement auf der Straße - domradio.de

Ja, es ist gut, dass sich die Armen zusammenschließen und artikulieren

Es kann nämlich jeden treffen
So mancher reiche Handwerker ging in Konkurs (viele Buchdrucker, als das Internet kam), verlor die Wohnung wegen der Ehescheidung (die Wohnung geht automatisch an Kind und Mutter, was ja löblich ist, aber der geschiedene Mann wird obdachlos) und auch Krankheit ist ein Eintrittstor in die Obdachlosigkeit (Depressionen die zu Antriebslosigkeit führen und den Menschen am heute schwer umkämpften Arbeitsmarkt chancenlos machen)

Allerdings fürchte ich, dass die Mitleidsmasche und das Bemühen um Sympathie allein nicht ausreichen wird - die Armen müssten wenigstens ein paar Stimmen im Bundestag haben, um Wirkung zu erzielen
Die müssten aus dem Verein eine Partei machen

Nur die Angst um Wählerstimmen ist die einzige Sprache, die heutige Politiker verstehen
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#9
(25-03-2025, 21:27)Sinai schrieb: Er betonte auf einer Konferenz, dass der Buchstabe „C“ im Parteinamen der CDU für das christliche Menschenbild stehe"

Für was denn sonst?

warum trötest du dann "Als Politiker der CDU ist man meines Wissens offiziell Katholik"?

"das christliche Menschenbild" ist ja nicht auf katholiken beschränkt

was aber mit deinem angeblichen thema eh nichts zu tun hat

bitte versuch wenigstens, deine wirren gedanken zu ordnen, bevor du hier das forum vollspammst. ist ja nur noch peinlich...
einen gott, den es gibt, gibt es nicht (bonhoeffer)
einen gott, den es nicht gibt, braucht es nicht (petronius)
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#10
Von der Partei gibt es eine Versicherung für 9 Euro/Monat die gegen die finanziellen Folgen des sogenannten "Schwarzfahrens" versichert.

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#11
.

Von welcher Partei?

Ich fand nun im Google tatsächlich: Schwarzfahrerversicherung - Wikipedia
"Unter Schwarzfahrerversicherung versteht man eine Art Versicherung, durch die wegen Beförderungserschleichung zu leistende Zahlungen übernommen werden, falls ein Schwarzfahrer während Fahrscheinkontrollen ertappt wird.
Die Versicherungsleistung wird üblicherweise nicht von professionellen Versicherungsunternehmen angeboten, sondern stellt eine mehr oder weniger gut organisierte solidarische Übereinkunft im Umkreis von Schwarzfahrergemeinschaften dar, die im Bereich der Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit anzusiedeln sein dürfte."

Weißt du mehr und konkretes darüber? Gibt es einen Selbstbehalt und wie hoch ist er?

Falls es so eine Versicherung gibt, wird zur "Erhöhung der Wachsamkeit" der Versicherten (damit ihnen nicht wurscht ist, ertappt zu werden,
"weil die Versicherung eh alles zahlt") wohl ein spürbarer Selbstbehalt vereinbart sein, und beim zweiten Mal innerhalb eines Monats ein noch höherer
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#12
(26-03-2025, 23:37)Nachtschatten schrieb: 9 Euro/Monat

Für welcher Stadt gilt dieser Tarif?
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#13
Aber es geht hier in diesem Thread nicht um das Nebenthema einer "Schwarzfahrerversicherung"
da Obdachlose wegen Uneinbringlichkeit der Mehrgebühr (meist keine Meldeadresse, unpfändbares Bürgergeld) ohnehin laufen gelassen werden
und daher so eine Versicherung nicht zahlen wollen, es geht Herrn Schneider um wirkliche Hilfe für Obdachlose


Er will eine wirksame Interessenvertretung von Menschen mit Armutserfahrung und Wohnungslosigkeit und baut als ersten Schritt
kostenlose Internetcafés samt kostenlosen Computerschulungen auf

und fordert aber auch zugleich politisch dass
"aber für alle, die nicht digital kommunizieren wollen oder können, auch ein Recht auf ein analoges Leben verwirklicht werden."

Jürgen Schneider erhielt vor kurzem das Bundesverdienstkreuz

Gerade die Forderung des Rechts auf analoges Leben hat das Potential auf breite Unterstützung durch die Bevölkerung

Das betrifft nicht nur Obdachlose, sondern viele Senioren
Immer mehr werden Produkte zu zweierlei Preisen angeboten:
absichtlich überteuert, um die Konsumenten zu digitaler Abwicklung des Kaufes zu zwingen

Ohne Registrierungen (ohne Kundenkarten) wird das Leben in der westlichen Welt langsam ungemütlich teuer

Und Kundenkarten gelten laut Wikipedia als ein besonders effizientes Instrument zur Erlangung von personenbezogenen Daten

Auch das bedrohlich im Raum stehende Reizwort "Zurückdrängung des Bargelds" und damit in sehr vielen Bereichen dann "Abschaffung des Bargelds" geht in dieselbe Richtung

Nicht nur Obdachlose, auch Millionen Seniorinnen und Senioren und auch kritische Menschen die voll im Erwerbsleben stehen, betrachten diese derzeit laufende Entwicklung sehr besorgt
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#14
Die Partei heisst die Partei.*https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Politik-10/Interview-Martin-Sonneborn-Ich-fahre-grundsaetzlich-ohne-Ticket-43364.html

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#15
(27-03-2025, 21:21)Nachtschatten schrieb: Die Partei heisst die Partei.

... nicht sehr informativ

Aber wie gesagt, ist das hier nur ein Nebenthema. Vielleicht wäre es sinnvoll für dich, einen neuen diesbezüglichen Thread zum Thema "Schwarzfahrer" zu eröffnen.

Wie ich schon feststellte, es geht es hier in diesem Thread nicht um das Nebenthema einer "Schwarzfahrerversicherung"
da Obdachlose wegen Uneinbringlichkeit der Mehrgebühr (meist keine Meldeadresse, unpfändbares Bürgergeld) ohnehin laufen gelassen werden
und daher so eine Versicherung nicht zahlen wollen, es geht Herrn Schneider um wirkliche Hilfe für Obdachlose



Herr Jürgen Schneider, der vor kurzem das Bundesverdienstkreuz erhielt, will eine wirksame Interessensvertretung von Menschen mit Armutserfahrung und Wohnungslosigkeit und baut als ersten Schritt kostenlose Internetcafés samt kostenlosen Computerschulungen auf und fordert aber auch zugleich politisch dass "aber für alle, die nicht digital kommunizieren wollen oder können, auch ein Recht auf ein analoges Leben verwirklicht werden."

Die Befreiung der Menschen vom immer übermächtiger werdenden Zwang zur digitalen Kommunikation und Bezahlung ist ein großes Thema. Klar trifft es zuerst die Obdachlosen, wenn Menschen ohne Internetanschluss draußen sind, aber es betrifft zunehmend auch andere Bürger.
Wie wenn ein Schiff sinkt. Zuerst ertrinken die Dritte Klasse Passagiere im untersten Deck - und dann erwischt es auch die Luxuspassagiere die jetzt noch am Sonnendeck tafeln . . .

Hier wird Herr Jürgen Schneider sicher viel Sympathie und Solidarität von sehr vielen Bürgern bekommen (Millionen Seniorinnen und Senioren und auch kritische Menschen die voll im Erwerbsleben stehen, betrachten diese derzeit laufende Entwicklung sehr besorgt) und auch die zunehmende Infragestellung des Zahlungsmittels Bargeld durch Politiker die offenbar im Auftrag des Bankensektors tätig sind, stößt vielen sauer auf.

Dennoch baut Herr Jürgen Schneider wie gesagt kostenlose Internetcafés samt kostenlosen Computerschulungen auf, da dies derzeit schon dringend erforderlich ist. Der Computer, der Ende der 90er Jahre noch große Erleichterung brachte (Textverarbeitung, Internet, E-Mail) wurde mit seiner unüberschaubaren Masse von "Apps" bereits zum Moloch für Alle

Dass jetzt die Armen und Obdachlosen in Deutschland zuerst aufstehen, ist klar. Sie sind diejenigen, denen es als erste an den Kragen geht
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